Copenhagen, den 5. May.
Am Hofe iſt dieſesmal nichts Veraͤnderliches paſ-
ſiret, von der fernern Reiſe iſt auch noch nichts poſiti-
ves zu melden. Jhro Koͤnigl. Majeſtaͤt haben
neulich der Gegend Helſingnoͤr des Hn. Obriſt Num-
ſens Cavallerie-Regiment gemunſtert, und retournir-
ten Mittags wieder nach Fridensburg, woſelbſt Jhro
Majeſt. auch bis dieſe Stunde alle Mittewochen von
10. bis 11. Uhr continuiren, von allen und jeden die
Suppliquen allergnaͤdigſt anzunehmen, auch die meh-
reſte Zeit denen Sollicitirenden ſelber Gelegenheit ge-
ben, ihre Noht zugleich muͤndlich vortragen zu duͤrffen.
Der Schwediſche Envoye Herr Baron von Adlerfeld,
hat ein Memorial uͤberreichet, und darin vorgeſtellet,
daß 2. Regiments-Quartier-Meiſters aus Schweden
mit vielen Koͤn. Geldern deſertiret, und ſich nach Norwe-
gen reteriret, und verlanget deren Auslieferung; wel-
ches auch zugeſtanden worden. Auf dem neuen Holm
ſtehen wieder 2. neue Krieges-Schiffe auf dem Stapel
fertig, von 50. bis 60. Canons, welche mit dem eheſten
ins Waſſer gelaſſen werden ſollen. Der bekandte und
beruͤhmt geweſene Koͤnigl. Capell-Meiſter hat ſich we-
gen Schulden nach Schonen reteriret, und hat ihn der
Koͤnig gleich als unwuͤrdig dimittiret.
Warſchau, den 26. April.
Jhro Koͤnigl. Majeſtaͤt will man nach der Leip-
ziger Meſſe in Pohlen, auch ſo gar allhier in Warſchau
vermuhten.
Wilda, den 20. April.
Den Marſchalls-Stab bey unſerm Tribunal hat
der Samoytiſche Staroſt erhalten. Die Nobleſſe in
allen unſern Woywodſchafften machet ſich zum Kriege
fertig, um ſolcher geſtalt allen feindlichen Anfaͤllen die
Stirne biethen zu koͤnnen.
Conſtantinopel, den 20. Mart.
Der Groß-Sultan hat reſolviret, ins kuͤnftige Mi-
niſters an diejenigen Europaͤiſchen Hoͤfe, welche an
dem hieſigen Ottomanniſchen Hofe dergleichen haben,
zu ſenden: und iſt ſchon ein Reſident ernant, welcher
nach den Wieneriſchen Hof gehen ſoll.
Stockholm, den 25. April.
Aus der muͤndlichen Relation des am 14. dieſes
alhier wieder angelangten Couriers von Dreßden, wel-
cher ſeine Briefe bey dem Herrn Staats-Secretair
von Hoͤpken abgeliefert, vernimt man, daß ſich die
ſtreitigen Religions-Sachen in Pohlen zum Accom-
modement anſchicken.
Liſſabon, den 7. April.
Vor einigen Tagen erhielte der Koͤnig einen Ex-
preſſen von Rom, welcher Sr. Majeſt. die Bullen
fuͤr 7. Biſchoͤffe in Braßilien und China uͤberbrachte.
Die Geſchencke, welche Se. Majeſt. mit Dero Am-
baſſadeur an den Chineſiſchen Kayſer uͤberſenden,
beſtehen in 2. mit gruͤnen Sammet beſchlagenen
Kiſten, die eine mit Gold und die andere mit Sil-
ber bordiret; ſelbige ſind angefuͤllet mit guͤlden- und
ſilbernen Stoffen, Lioniſcher Fabric; verſchiedenen
Marmornen Tiſchen, einer ſilbernen zu Rom ge-
machten Arm-Crone; unterſchiedliche Kaͤſtgen
mit koͤſtlichen zu Paris und Londen verfertigten Ga-
lanterien, als Schnuptobacks-Doſen, Koͤchern, und
andern Curioſitaͤten, ꝛc. ꝛc. Dem Verlaut nach wil
der Koͤnig, zu wieder Aufbauung des Kloſters derer
Bernhardiner-Nonnen in der Stadt Arroucca, ſo
bekanter maſſen durch einen grauſamen Brand groͤ-
ſten theils ruiniret worden, eine Anſehnliche Sum-
ma Geld geben.
Rom, den 21. April.
Vorigen Sonnabend begab ſich der Pabſt nach
St. Johan im Lateran, um daſelbſt zu ſchlaffen, und
folgenden Morgen deſto eher zur Eroͤffnung des Con-
cilii bey der Hand zu ſeyn. Am Sonntag Morgen
machte Se. Heil. mit einer Proceßion nebſt der gan-
tzen Cleriſey um gedachte Kirche den Anfang, und
hielte, auf dem Paͤbſtl. Seſſel ſitzend, ein brennend
Licht in der Hand, ſunge folgends die Meſſe vom
Heil. Geiſt, und taht eine gelehrte Anrede an die
Biſchoͤffe, worauf die erſte Seßion in der Kirche ge-
halten ward, und retournirte der Pabſt des Abends
nach dem Vatican. Selbigen Morgen ward die
ſchon balſamirte Leiche des am 13. dieſes verſtorbenen
Hertzogs v. Fiano Ottoboni auf einem hohen mit 100.
Wachs-Lichtern und vielen Wapen-Schilden umgebe-
nen in praͤchtigen mit guͤldenen Frantzen Trauer-Ap-
parat gezierten Todten-Geruͤſt exponiret, und nach ge-
haltenen muſicaliſchen Exequien des Abends in dem
Grabmahl ſeiner Vorfahren zu San Marco zur Er-
den beſtattet. Er hat 2. Soͤhne als Erben hinter-
laſſen, und die Hertzogin ſeine Gemahlin nebſt dem
Cardinal Ottoboni, ſeinem Nepoten, zu Adminiſtra-
toren beſtellet, auch 10000. Meſſen fuͤr ſeine Sele
zu leſen angeordnet. Am Montage beſuchte der
Pabſt die 4. Ablaß-Kirchen, und gab deſſelbigen Ta-
ges der Portugieſiſche Ambaſſadeur dem Cardinal
Marefoſchi die oͤffentliche Viſite. Am Mittwochen
hielte der Pabſt geheimes Conſiſtorium, worin aber,
auſſer der von ihm ſowol als denen Cardinaͤlen ge-
ſchehenen Auſruffung verſchiedener Kirchen, nichts
neues vorgefallen. Selbigen Mittag ſpeiſete die
Groß-Printzeßin in dem Kloſter von St. Tereſa bey
den 4. Brunnen, wohin ſie eine Menge von friſchen
Fiſchen bringen ließ, weil ſelbige des Mittwochens
aus Devotion kein Fleiſch iſſet. Am Donnerſtag
Nachmittags ward vor dem Pabſt im Vatican-Pal-
laſt die erſte Congregation des Concilii gehalten,
wobey 32. Cardinaͤle und 57. Ertz- und Biſchoͤffe ſich
gegenwaͤrtig befunden, und ſind darinnen die am
Sonntag beſtimmte Puncta eroͤrtert, welche morgen
ſolenniter ſollen approbiret, und zu gleicher Zeit an-
dere Puncta wieder vorgenommen werden, deren
Approbation kuͤnfftigen Sonntag zu publiciren ſeyn
wird. Dieſe Ordnung ſoll ſo lange obſerviret wer-
den, als neue Materien zu proponiren verhanden
ſeyn, und glaubt man, daß bey continuirender Ei-
nigkeit das Concilium am Sontag uͤber 8. Tage
geendiget ſeyn koͤnne, deſſen Decreta durch den Hrn.
Majella ausfuͤhrlich beſchrieben, und ſodann gedruckt,
auch an alle Biſchoͤffe, ſo dem Concilio nicht beyge-
wohnet, uͤberſandt werden ſollen. Mit letztern
Frantzoͤſiſchen Briefen vernimt man, daß die in der
Conſtitutions-Affaire vom Pabſt nach Franckreich ſpe-
dirte Bulle viel Aufſehens daſelbſt verurſachet habe.
Der Pabſt hat ein Edict publiciren, und ſolches an
alle Nuntios und Miniſtres des Roͤmiſchen Stuhls,
ſogar an denen entlegenſten Oertern in der Welt, uͤber-
ſenden laſſen, damit einem jeden der Pardon bekant
ſeyn moͤge, welchen Se. Heiligkeit allen Abtruͤnni-
gen, die ſich aus denen Kloͤſtern, in fremder Religion
Laͤnder retiriret, verliehen, daß ſie nemlich zuruͤck
kommen, und von ihren Obern ohne Straffe wie-
derum angenommen werden ſollen.
Venedig, den 28. April.
Am verwichenen Sonnabend Abend kam der Hoch-
Edle Hr. Gio Maria Vincenti, welcher unlaͤngſt
mit der Groß-Cantzler-Wuͤrde gezieret worden, von
Cambray allhie zuruͤcke. Hingegen hat der juͤngſt-
bemeldte Tripolitaniſche Bottſchaffter Mehemet Ef-
fendi ſich auf das Schiff, das Crucifix, an Boort be-
geben, um mit ſelbigem nach ſeiner Heymaht zu re-
tourniren.
Florentz, den 21. April.
Verwichenen Sonntag hat der Pohlniſche Miniſter,
Graf von Watzdorff, ſich von hier nach Parma bege-
ben, und ſcheinet es, daß bemeldter Graf an dem hieſi-
gen Hofe mehr von Seiten des Kayſers, als ſeines Koͤ-
nigs geweſen ſey. Jndeſſen hat er ſeinen Secretaire
allhier gelaſſen, weilen er in 3. Monahten wieder zu
kommen vermeynet. Der Groß-Hertzog haͤlt ſich an-
noch in ſeiner Cammer auf, weilen ihn, ſich aufs Land
zu begeben, von denen Medicis, wegen des jetzigen un-
beſtaͤndigen Wetters, widerrahten worden; Jeden-
noch haben Se. Hoheit heute unterſchiedlichen Mini-
ſtris Audience ertheilet, und werden, wie man ſagt, in
kurtzen nach Poggio Jmperiale abgehen. Die Prin-
tzeßin Eleonora continuiret in der Beſſerung. Der
allhier anweſende Miniſter eines vornehmen Potenta-
ten, haͤlt bey dem Groß-Hertzog noch immer ſtarck an,
daß derſelbe, zur Beforderung der Ruhe in Jtalien,
fremde Trouppen in ſeine See-Havens einnehmen
moͤchte; allein Se. Koͤnigl. Hoheit ſcheinen, aus vie-
lerley Urſachen, nicht dieſen Vorſchlag zu hoͤren; Jn-
deſſen hat man doch ermeldtem Miniſter eine Antwort
geben laſſen, welche dieſer durch einen Expreſſen nach
ſeines Herrn Hoſe uͤberſandt.
Neyß, den 29. April.
Laut Oppliſchen Briefen hat man vom 25. die-
ſes, wie daß allda die Execution des juͤngſt gedach-
ten Soldaten, welcher in Moͤnſterberg ſich vermeſ-
ſentlich wider das Hochwuͤrdige Gut vergriffen, auf
folgende Weiſe vollzogen worden: Jndeme gedachter
Soldat vorhero zu verſchiedenen malen auf das ſchaͤr-
feſte examiniret, um zu erachten, ob ſolcher in der Auſſa-
ge beſtaͤndig verbleiben wuͤrde; weilen er dann je-
desmal beſtaͤndig geblieben, als iſt der Sententz uͤber
ihn ergangen, daß ihm die linke Hand abgehauen,
und er lebendig verbrennet werden ſolle, welches auch
gedachten dito vollzogen worden, indem er wohlbe-
reitet mit hertzhafftem Gemuͤht die dictirte Straffe
uͤberſtanden, ſagend: Daß er dieſes und viel meh-
rers wegen ſeiner Vermeſſenheit verdienet habe; er
ſoll laͤnger als eine Viertelſtunde im Feur lebend
verſpuͤret worden ſeyn. Gedachter Birnbaum in
Moͤnſterberg waͤre mit groͤſter Solennitaͤt der Mi-
litz umgehauen worden, davon gegen 6. Lafftern
Holtz, ohne viel Gebundholtz, gemachet; gedachtes
Holtz wird in groͤſter Veneration gehalten, indem von
ſolchem kleine Creutzel formiret, und weit und breit her-
umgeſendet werden; auf dem Ort aber, wo der Baum
geſtanden, wird ein ſchoͤnes Crucifix geſetzet werden.
Aus Francken, den 28. April.
Sogleich vernimt man, daß Jhro Hochfuͤrſtl. Gn.
der Herr Biſchoff von Eychſtaͤdt im 80. Jahr ſeines
ruͤhmlichſt gefuͤhrten Lebens das Zeitliche mit dem E-
wigen verwechſelt habe.
Bruͤſſel, den 3. May.
Verwichenen Sonnabend wurde hier ein Mandat
wegen Verringerung der Muͤntzen publiciret, wodurch
das vorige vom 27. April aufgeſchoben wird. Unſer
Gouverneur hat an alle Staͤnde und Obrigkeiten dieſer
Provintzen Circular-Schreiben ergehen laſſen, daß ſel-
bige ihre Gruͤnde gegen obgedachte Verringerung der
Muͤntzen forderſamſt ſchrifftlich einbringen ſollen. Zu
Cammerich iſt annoch alles ſtill, wie aber verlautet, ſo
verlangen die bey dem Congreß intereßirte Plenipoten-
tiarien, auſſer denen Spaniſchen, mit allem Ernſt, daß
die alldorten angeſtellte Conferentien daſelbſt fortgeſe-
tzet werden moͤchten, ohne den Congreß an einen andern
Ort zu transferiren, woruͤber dann die Spaniſche von
ihrem Hof eine Antwort erwarten, ſo daß nechſtens zu
vernehmen ſeyn wird, ob dieſer Hof darzu ſich beque-
men werde. Der Groß-Hertzogl. Florentiniſche Mi-
niſter zu Cambray ſoll wiederhohlte Ordre bekommen
haben, ſich eifrigſt zu bemuͤhen, damit die Succeßion
auf das Groß-Hertzogtuhm Toſcana Jhro Hoheit der
Groß-Printzeßin Maria Anna Loniſa, verwittibten
Churfuͤrſtin von Pfaltz, und Schweſter des regierenden
Groß-Hertzogen, moͤge zuerkandt werden, maſſen die
Geſundheit Sr. Koͤnigl. Hoheit, man mag auch von
Dero Wohlſtand ſchreiben, was man will, nichts deſto-
weniger auf gar ſchwachem Grunde ſtehet.
Dreßden, den 1. May.
Wie man vernimt, ſo werden Jh. Koͤnigl. Majeſt.
eheſter Tage aus Leipzig aufbrechen, und ſich nebſt
denen Grandibus nach dem Schloſſe Lichtewalde
erheben, allwo Sie von Dero geheim. Cabinets-Mi-
niſter, Graffen von Watzdorff, magnific tractiret
werden duͤrfften, ſodann waͤren Se. Majeſt. reſol-
viret, auch auf des Herrn General-Feld-Marſchall
Graffen von Flemmings Guͤter von dar abzureiſen;
nachher aber wird die ſaͤmtliche Hohe Suite in die-
ſer Reſidentz wieder eintreffen. Der Koͤnigl. Leib-
Medicus Doct. Bartholomaͤi iſt von Jh. Koͤnigl.
Majeſt. zum Hoff-Raht ernennet worden. Man
vernimt, das unweit von hier an der Elbe eine Manns
Perſohn mit Stock und Degen gefunden worden,
ſo mit den Fuͤſſen im Waſſer, mit dem Kopffe aber
auf dem Lande gelegen; es waͤre an ſelbigen nichts
weiter obſerviret worden, auſſer daß er auf der Bruſt
einen blauen Fleck gehabt, und iſt ſolcher auch an
dieſem Orte begraben worden. Am 28. paſſato iſt
die Frau geheime Raͤthin von Gersdorffin allhier
geſtorben. Der Herr General-Feld-Marſchall,
Graff von Flemming, hat die Proteſtantiſche Mini-
ſters zwar bewogen, ihre Abreiſe von dem Koͤnigl. Ho-
fe aufzuſchieben, um zu ſehen, ob kein Mittel vorhan-
den, die Thorniſche Sache in der Guͤte abzutuhn, allein
es ſcheinet, daß die meiſten Pohlniſchen Magnaten
nicht geneigt ſeyn, den guten Willen des Saͤchſiſchen
Hofes zu unterſtuͤtzen, und das Ohr zu einem guten
Vergleich herzugeben, ja man verſichert ſo gar, daß in
einer letzthin von ihnen gehaltenen Verſamlung, ein
alter Staroſt feinen Saͤbel entbloͤſſet, und geſchworen
habe, wie er ihm lieber ſeinen grauen Kopf abſchlagen
laſſen, als ſeine Einwilligung zu dem geringſten Vor-
theil derer Proteſtanten geben wolte.
Von neuen merckwuͤrdigen
gelehrten Sachen.
Zu Roſtock hat Herr M. Joh. Benj. Dragheim,
Perſii VI. Satyras in teutſche Proſe uͤberſetzt, mit nuͤtz-
lichen Anmerckungen aus der Roͤmiſchen Antiqui-
tæt und Mytologie herausgegeben, auch die beſten
lateiniſchen Phraſes und das Original ſelbſt nach ei-
ner accuraten Edition andrucken laſſen.
Zu Berlin iſt denen Prieſtern und Candidatis
zum Beſten, als eine kurtz gefaſte Kirchen-Ordnung,
nachſtehendes gedruckt worden: Kurtzer Auszug
aus denen vornehmſten Koͤnigl. Preußiſchen Edicten
und Verordnungen der Chur-Marck Brandenburg,
die etwa einem Inſpectori, Prediger, Candidaten und
andern zu wiſſen noͤthig ſeyn moͤchten, denen zum
Dienſt, ſo dergleichen noͤthig haben, abgefaſſet von
Joh. Porſt, Koͤnigl. Preußiſchen Conſiſtorial-Raht
und Probſt in Berlin. 4to.
Zu Halle ſind folgende Diſputationes gehalten
worden: Diſſertatio juris publici ſolennis de Maje-
ſtate imperii Magiſtratuum majorum, Præſide Patre
Juſt. Henning. Bœhmero, JCto, a Filio Joan. Samuel.
Frid. Bœhmero, Hallenſi, pro obtinendis ſummis in
jure honoribus d. 19. April. 1725. eruditorum exa-
mini expoſita.
Differentiæ jurium 1) romani 2) græci 3) germanici
4) feudalis 5) publici 6) naturæ 7) gentium 8) veniæ
ætatis 9) problematum forenſium in ætate puberum
& majorum; Regum, Principum, clientum, ſubdi-
torum; Præſide Joanne Petro de Ludewig, Frideri-
cianæ Cancellario, Potent. Poruſſ. Regis a conſiliis
intimis & in Regimine atque Conſiſtorio Ducatus
Magdeburgici, Ordinis JCtorum Præſide vicario,
Profeſſore jurium & hiſtoriarum, Domino in Gatter-
ſtætt, reſpondit, Carolus Henricus Fuhrmann, Ha-
lenſ. Magdeb. die 21. April. 1725.
Ferner iſt hieſelbſt vor kurtzen in Octavo heraus
kommen: D. Michaelis Alberti, Koͤnigl. Preußiſch.
Hof-Rahts und Medic. & Philoſophiæ Prof. Publ.
Ord. &c. ausfuͤhrlicher Beweiß vom Podagra ohne
Saltz, oder daß das Podagra, wider die gemeine Mey-
nung, ſelten von einer ſaltzigen Schaͤrffe herruͤhre:
Aus dem Lateiniſchen ins Teutſche mit Fleiß uͤber-
ſetzet.
Leipzig. Der vor einem ½ Jahre von Hn. Hofraht
Leupold verſprochene andere Theil ſeines Theatri
Machinarum Hydraulicarum iſt nunmehro fertig,
und beſtehet aus 2. Alphabet Text und 54. Bogen
Kupfer. Er iſt in 10. Capitel abgetheilet, welchen
ein Diſcours von Maſchinen-Weſen uͤberhaupt, und
was darbey zu beobachten, beygefuͤget iſt. Was
der Herr Autor vor dißmahl weglaſſen muͤſſen, ver-
ſpricht er in ſeinem Theatro der Berg-Maſchinen
gaͤntzlich nachzuhohlen, auf welches er um ſo viel
mehrern Fleiß wenden wird, da ſowol Jh. Roͤmiſch-
Kayſerl. Majeſtaͤt als auch Jh. Koͤnigl. Majeſtaͤt in
Pohlen und Churfuͤrſtl. Durchl. zu Sachſen durch
einen reichlichen Beytrag ihn in den Stand geſetzet,
daß er beſondere Experimenta anſtellen, und die
Berg-Maſchinen in perſoͤhnlichen Augenſchein wird
nehmen koͤnnen.
Braunſchweig. Hieſelbſt ſind von neuen her-
auskom̃en: Teutſche Chronologiſ. Tabellen, von An-
fang der Welt, bis auf das jetztlaufende Jahr, welche
nicht nur die Kayſer- und damit verknuͤpfte Kirchen-
Hiſtorie in ſich faſſen, ſondern auch die, von allen
Koͤnigen, Churfuͤrſten, Hertzogen und ſonſt alten ho-
hen Haͤuſern, und dabey eines jeden Hauſes Hiſto-
rie, unter ihrer beſondern Rubrique, durch alle Se-
cula hindurch vorſtellen, dergeſtalt, daß ſie die no-
tablen Begebenheiten ſowohl etwas weitlaͤuftiger,
wie ſonſten, vortragen, als auch zum Anhange eines
jeden Seculi, von den hinbey gefuͤgten Gelehrten, ei-
ne kurtze Nachricht von ihrer Station und geſchriebe-
nen Buͤchern geben. 1725. Sie ſind gar wohl bey
der Jnformation junger Leute zu gebrauchen.
Hamburg. Des Hochberuͤhmten Herrn Lic.
Brockens uͤberſetzter Kinder-Mord des Marino iſt
vor kurtzen mit verſchiedenen Teutſchen, Jtaliaͤni-
ſchen und Frantzoͤſiſchen Gedichten vermehret, wie-
derum herauskommen. Dem Titel iſt des Herrn
Autoris Bildniß, von Wolffgang in Berlin ſehr ſau-
ber geſtochen beygefuͤget, und die Zuſchrifft in ei-
nem wohlgeſetzten Jtaliaͤniſchen Gedichte an den
jetzigen Groß-Hertzog zu Florentz gerichtet. Es
kan dieſe Auflage den erſten, und das Jrrdiſche Ver-
gnuͤgen in GOtt den zweyten Theil der Brockiſchen
Schrifften ausmachen, weil beide gleich ſtarck, mit
gleicher Schrifft, in gleichem Format, und auf ei-
nerley Papier gedruckt ſind.