Der Ehꝛnholdt
tritt ein/neigt
ſich vnnd ſpꝛicht.
HEil ſey den Erbern
Eh-
renueſten
Erſamen außerwelten
Geſten
Zuͤchtigen Frawen vnd Jungkfrawen
Vnd all ſo
woͤllen hie zu ſchawen
Den wir zu ehꝛen her ſind
kummen
Vns ein Hiſtori fuͤr genummen
Comedi weiß zu
recediern
Welch gſchicht vor langſt thet
preſchri-biern
Homerus der Griechiſch Poet
Jn Odiſea mich verſteht
Darinn er
anzeiget nach art
Vliſſi deß Fuͤrſten
jrꝛfart
Als der fuͤr Troya zogen war
Kam erſt haim im zwentzigſten
jar
Mitler zeit der Landherꝛen Soͤhn
Bultn vmb Penelope die
ſchoͤn
Sein liebe gmahel keuſch vnd frumb
Die ſich
ihꝛ auffhielt vmb vnd vmb
Die taͤglich rieten ab vnd zu
Auch gantz
mutwillig mit vnrhu
Verſchlemtens jr/jr gut vnd hab
Biß ins vierdt
jar/da ſich begab
Minerua die Goͤttin der Weißheit
Sach an die
groß vnbilligkeit
Hieß
Weltlich vnd Poetisch
histori.
Hieß Thelemachum ſeinen Sohn
Jn Griechen lande raiſen
thon
Vnd nach ſeim Vatter haben frag
Da machtn die Werber ein
anſchlag
Jn zu ermoͤrden auff der ſtraß
Minerua vnterkam
doch das
Jn dem kam Vliſſes zu landt
Jn Betlers
gſtalt gar vnerkandt
Allein erkennet jn ſein Hundt
Vnd ſein
Sohn dem er ſich macht kundt
Seinr lieben gmahel Penelope
Gab er
ſich nit zu erkennen eh
Biß er die Werber all erſchlug
Darzu halff
jm trewlich genug
Sein lieber Sohn Thelemachus
Ewmeus vnd Philecius
Sein Sewhirdt vnd ſein Ochſenhirt
Nach dem er ſich
ſchmucket vnd zirt
Als ein Fuͤrſt gab ſich erſt
zu kennen
Seiner Penelope benennen
Die jn mit groſſer frewd
vmbfing
Nach dem er jr erzelt all ding
Was er erlieden het die
zeit
Fuͤr erſchroͤcklich gefehꝛligkeit
Nun
ſeit ſtill wenn man an thut fangen
Hoͤret vnd ſehet mit
verlangen
Wie alle ding ſeyen vergangen.
Thelemachus ein Sohn Vliſſi
gehet ein vnnd klagt.
Ach ich ellendt verlaßner Waiß
Der armutſeligſt ich wol haiß
Wann
ich hab bald jetz ward geboren
Mein Vatter Vliſſem verloren
Vor Troya in der Griechen
Heer
Oder iſt etwan in dem Meer
Ertruncken/als er heim wolt faren
Jch
hab jn je in zweintzig jaren
Nit gſehen noch kein gwiſes wort
Von jm vernummen noch gehort
Deß ich vnd die Fraw Mutter
mein
Penelope/vnd der Vatter ſein
Laertes/biß her vnſer
zeit
Verzert haben in trawrigkeit
Dort ſteht ein Gaſt den
will ich fragen
Ob er mir doch etwas kuͤndt ſagen
Vom hertzen
lieben Vatter mein
O Gaſt trit baß zu mir herrein
Wer biſt du/vnd
wann kombſt du her
Weiſt du nit etwan gute maͤr
Von
Vliſſi dem thewren Fuͤrſten
Den je nach redligkeit war
duͤrſten
Ob der ſey lebendt oder todt.
Minerua Goͤttin der Weißheit.
Thelemache ich ſchwer bey Gott
Dir warhafte kundtſchaft zu
geben
Das dein Vatter noch iſt im leben
Wird auff gehaltn in einer
Jnſeln
Wider ſein willn mit wain vñ
winſſeln
Jetzundt biß in das ſiebendt jar
Darumb
ſo iſt mein rath du fahr
Gehn Pillum zum Fuͤrſten
Neſtor
Der mit jm iſt gelegen vor
Troya/vnd auch mit jm abgfarn
Vnd
kanſt du bey jm nichts erfarn
Zeuch gen Sparta zu Menelao
Dem
Koͤnig vnd erkundt aldo
Wo Vliſſes der Vatter dein
Hin
kummen ſey in gemein
Die Griechen furhn von Troya ab
Weil er als ich
vernummen hab
Auch erſt newlich iſt kummen heim
Vnd wenn du denn
erforſcht in gheim
Wo dein Vatter ſey in dem landt
So ſuch
jn fuͤhꝛ jn heim zu handt
Den Goͤttling rath will ich
dir geben.
Thelemachus
ſpꝛicht.
O Gaſt ich will dir volgen eben
q ijVnd
Der ander Theil/
Vnd
das auff den morgigen tag.
Minerua
ſpꝛicht.
Deinr Mutter gar nichts daruon ſag
Jch will ſelber raiſen mit
dir
Mein Thelemache ſag du mir
Was iſt das fuͤr
ein froͤlicher ſchal
Von den geſten in dem jnnern Sal
Oder
iſt es nur dein Hofgeſind.
Thelemachus
ſpꝛicht.
Ach nein laider dieſes ſind
Der Landtherꝛen
Soͤhn obgenandt
Alhie in Jtaca dem landt
Vnd ander lender ſo herumb ſein
Die
werben vmb die Mutter mein
Der ſind von Adel außgeſundert
Vier vnd zweintzig vnd darzu hundert
Die kummen nach einander her
Von den mein
Hof iſt ſelten ler
Vnd haben alda Futer vnd Mal
Die
ſchlemen vñ demmen auff dem Sal
Gar trutzigklichen von dem
mein.
Minerua
ſpꝛicht.
Was thut darzu die Mutter dein?
Thelemachus
ſpꝛicht.
Die hat vor jn gleich gar kein rhu
Slecht jn nichts ab/ſagt jn nichts
zu
Thut ſich durch einen liſt auff halten
Hat jn zu
gſagt bald ſie dem alten
Laertes jrem Schweher hab
Sein Tuch hab
außgewuͤrckt zum grab
Vnd wo in mitler zeit nit
kumb
Haim/Vliſſes mein Vatter frumb
Als denn woͤll
ſie nemen jr einen
Zu eim gmahel on als verneinen
An dem Leichtuch
wuͤrckt ſie all tag
Gar kuͤnſtliche arbeit ich
ſag
Vnd als was ſie beim tag thut wiffeln
Thut
ſie bey nacht wider auff triffeln
Darmit blendt ſie der Werber
ſchar
Helts darmit auff ins vierdte jar
Mit lerer hoffnung jmmer
zu.
Minerua
ſpꝛicht.
Nun Thelemache ordne du
Heimlich all notturft in das Schieff
Das wir
vber das Meere tieff
Morgen fahꝛen auff Pilum hin
Darzu ich denn dein
mitgfert bin
Vnd laiſte dir trewe gſelſchaft.
Minerua gehet ab.
Thelemachus
redt mit jhm
ſelber vnnd ſpꝛicht.
Jch entpfind gleich ein Goͤttlich kraft
Vnd kuͤnheit in dem hertzen
mein
Diß wird warhaft Minerua ſein
Die zarte Goͤttin der
Weißheit
Will mir in widerwertigkeit
Jn meñlicher geſtalt
beyſtehn
Nun will ich bald vnd eilendt gehn
Zu bereiten vnſer
Schiffart
Was vns denn not iſt aller art.
Thelemachus gehet ab.
Die vier Werber gehen ein
Anthinous
ſpꝛicht.
Hoͤrt Thelemachus der jung Fuͤrſt
Redt ſo
verwegen vnd geduͤrſt
Heut mit troworten vnbeſcheiden
Wir
Werber ſollen ſein Hof meiden
Vnd jm abzeren nit das
ſein
Sonder wir ſollen all gemein
Jeder heimziehen in
ſein herꝛſchaft
Das wir nit wern eins mals
geſtraft
Rath zu jr Werber was hat er im ſin.
Ewrimachus
Weltlich vnd Poetisch histori.
Ewrimachus
ſpꝛicht.
Man ſaget er ſey gefahren hin
Gen Sparta vnd auch gen Pilum
Wie wenn er da ein
groſſe ſumb
Kriegßleut beſtelt vns
vberzuͤg
Vnd vns auß ſeinem Hoff all ſchluͤg
Wann er
hat je in ſeinem zorn
Vns Werbern allen den todt gſchworn
Derhalb duͤrff wir nit lenger bleiben.
Agelaus
ſpꝛicht.
O er wird vns langſam außtreiben
Er muͤſt nur
gſchnitzte Meñlein bringen
Die fuͤr jn ſtritten in den
dingen
Wer mainſt der ſich ſein neme an
Der vns
allen wolt widerſtahn
Vnd vnſer feindtſchaft auff ſich
laden
Glaub eh das er vns zu ſchaden
Mit Gift/ſey gen
Ephira gfaren
Da die vergiften Krewter waren
Darmit vns im tranck zu vergeben
Alſo tuͤckiſch nemen das
leben
Dꝛumb laſt vns Triackes einnemen.
Amphinemus
ſpꝛicht.
Mich wundert das dich nit thuſt ſchemẽ
Mein Agelae auff mein
Eid
Der jung Fuͤrſt iſt nit ſo
geſcheid
Das er mit Gift weſt vmbzugehn
Vnd vns darmit zu
widerſtehn
Auch nit ſo kuͤn vnd keck fuͤrwar
Das er
vnſer eim kruͤmbt ein Har
Weßhalb haſt denn ob jm ein
grauß.
Agelaus
ſpꝛicht.
Jch treib nur mein fatzwerck darauß
Er iſt ein Kindt bey allen
Weiſen
Doͤrft mich kaum in ein Finger beiſen
Er iſt
ein milchling zag vnd ſchlecht.
Ewrimachus
ſpꝛicht.
Jhꝛ Herꝛn verſteht der ſach nit recht
Thelemachus
fehꝛt vmb allein
Zu erforſchen den Vatter ſein
Denck aber
wol der kumb nit wider
Jn fuͤhꝛt denn ein Rab im Kropf her
Weñ nun der Sohn auch ſchaden nemb
Sambt dem Vatter nit wider
khem
Was muͤſten denn wir Werber than.
Anthinous
ſpꝛicht.
Wenn Fraw Penelope kein Man
Auß vns Werbern jr erwelt
Wie ſie
ſelb hat ein zil geſtelt
Mit dem Leichtuch/ſo wolten
wir
Werber/nit ablaſſen von jr
Biß wir verzerten all jr
gut
Mit ſchlemmen/praſſen vñ guten mut
Wird
vns die Fuͤrſtin nit zu thail
So hat ſie zwoͤlff Magd
die ſind gail
Mit den ſo treib wir bulerey
Die vns tag vnd nacht
wohnen bey
Jhꝛ Hofgſind hat vns nit vngern
Vns auch gar
nit außtreiben wern
Die Burgerſchaft in dieſer Stat
Die
vnſer groſſe nutzung hat
Nun taͤglich her bey vier
jarn.
Ewrimachus
ſpꝛicht.
Anthinoe ich hab erfarn
Von einer dirn im Frawenzimmer
Was die
Fuͤrſtin thut wuͤrcken jmmer
Beim tag an dieſem
Leichtuch macht
Triffelt ſie wider auff zu nacht
Fuͤhꝛt vns
alſo vmb bey der Naſen.
Agelaus
ſpꝛicht.
Jch hab mich lengſt beduncken laſen
Sie wuͤrckt an dem
Leichtuch zu lang.
q iij
Amphi-
Der ander Theil/
Amphinemus
ſpꝛicht.
Jch hab wol gemerckt im anfang
Das ſie hat wenig luſt zu
vns
Leicht auß anleitung jhꝛes Suhns
Derhalben ſeyen wir
groß Narꝛen
Das wir als lang alhie verharꝛen
Solt
Vliſſes jetz wider kummen
Vns wuͤrd allen das leben
gnumen
Beſſer wer wir theten abziehen.
Anthinous
ſpꝛicht.
O wer jn fuͤrcht der mag wol fliehen
Jch komb von dieſer Ziechen
nicht
Dieweil ein Federn herauß ſticht
Jch will zu Hof bleiben
allein
Eſſen/Trincken vnd froͤlich ſein
Kombt laſt vns zum Nachtmal hinein.
Sie gehen alle auß.
Actus 2.
Neſtor der alt Fuͤrſt zu Pilum
geht ein vnd ſpꝛicht.
Danck ſey Nephtuno dem Meergot
Das er mich hat vor Waſſers
noth
Verwaret als ich ab hin gſchiden
Vor Troya kummen bin mit friden
Gen Pilum heim
durchs wuͤtendt Meer
Zu meinem Fuͤrſtenthumb mit
ehꝛ
Gluͤcklich vor andern Griechen allen
So hat es den
Goͤttern gefallen.
Der Ehꝛnholdt
kombt/ſpꝛicht.
Gnediger Herꝛ es ſind zwen Mon
Gar zwo Adeliche
Perſon
Jm Vorhof begerten zu euch.
Neſtor
ſpꝛicht.
Heiß ſie herrein on alle ſcheuch
Vnd mir anzeigen jr
begeren
Jſt es muͤglich ich will ſie gweren.
Minerua vnd Thelemachus
treten ein/
Neſtor
ſpꝛicht.
Jhꝛ lieben Geſt wann kombt jr her
Wer ſeit jr/was iſt
ewꝛ beger.
Thelemachus
neiget ſich
vnnd ſpꝛicht.
O Neſtor du gar thewrer Mon
Aller Griechen ein werde Kron
Auß Jtaca dem
Fuͤrſtenthumb
Auß groſſem vertrawen ich
kumb
Zu dir/bin der Sohn Vliſſi
Bey dir gwiß zu erfaren hy
Wo
Vliſſes mein Vatter ſey
Der dir doch hat gewonet bey
Jn der belegrung vor Troya
Ob du doch weiſt wie oder wa
Ob er vor Troya het ſchaden
gnumen
Oder wo er doch hin ſey kumen
Wann ſeit er raiſt auß
Jtaca
Jm
Griechiſchen heer vor Troya
Hab wir gar nichts von jm gehort
Seit doch all
Fuͤrſten an dem ort
So gſundt ſind blieben vnd im
leben
All widerumb haim kummen eben
Denn außgnumen der Vatter
mein.
Neſtor
ſpꝛicht.
Thelemache der Vatter dein
Vnd ich haben ſehꝛ vil erlitten
Vnfals
vnd gfehꝛligkeit durchſtritten
Vor Troya daruor Patroclus
Achilles vnd Antilochus
Mein Son/ṽn manch Griechiſcher held
Von
Weltlich vnd Poetisch histori.
Von den Troyaner ward
gefelt
Da ich vnd dein Vatter mit nam
Vns allmal trewlich hielten zſam
Jn allen ſcharmuͤtzel fruͤ vnd
ſpaͤt
Dein Vatter gab die weiſten raͤth
Fuͤr
alle Fuͤrſten in dem Krieg
Durch ſein liſt/ erlangt wir
den ſieg
Als die Stat wuͤrd gſchlaift ṽn
zerſtoͤrt
Priamus vnd ſein Sohn
ermoͤrdt
Vnd wir mit der bewt wol beladen
Abfuͤhꝛn/doch mit
der Gotes vngnaden
Wann etlich Griechen boͤſer art
Die hetten
ſich verſuͤndet hart
Deß machtens ſie durch groß
vngwitter
Vnſer heimfart ſawer vnd bitter
Das jr vil gangen
ſind zu grund
Dein Vatter auch abfuhꝛ zu ſtund
Fuhꝛt
dꝛeyzehen Nauen mit jn
Wo er aber iſt kummen
hin
Daſſelbig iſt vnwiſſendt mir
Wann von
einander kamen wir
Kurtzer zeit im vngſtummen Meer
Derhalb mein Sohn volg
meiner leer
Vnd eilendt hin Sparta fahꝛ
Zu Koͤnig Menelao dar
Der ſelb
iſt auch bey etling jarn
Jn der jrꝛ auff dem Meer vmbgfarn
Ob der
ſelb etwan het vernummen
Wo doch entlichen hin wer
kummen
Vliſſes der lieb Vatter dein.
Minerua
ſpꝛicht.
Ja das iſt auch die mainung mein
Die ſach da klarer zu
erfragen
Nun morgen fruͤ bald es iſt tagen
Woͤll
wir auff ſein vnd faren daruon.
Neſtor
ſpꝛicht.
Nun thuͤt hinein die thuͤrnitz gohn
Da woͤllen wir
eſſen zu nacht
Vnd bald das nachtmal iſt
verbracht
Woͤll wir zu Bett euch leuchten nider
Auff das außruhen
ewꝛ glieder
Das jr morgen moͤgt wider reiſen
Jedoch
ſo muͤſt jr mir verheiſſen
Das ir auff der
jrꝛfart allein
Bey mir woͤlt wider keren ein.
Sie gehen alle auß.
Koͤnig Menelaus zu Sparta
geht ein vnd ſpꝛicht.
Wie wol thut mir jetzundt die rhu
Das ich bin wider kummen zu
Mein
Lacedemeniſchen Reich
Hab auch wider die jnnigkleich
Helena mein
holdſeligs Weib
Von zart vnd Adelichem Leib
Die mir Paris
entfuͤhꝛet da
Deß Koͤnigs Sohn gen Troya
Von der wegen ich an dem
endt
Bawt auch vil jar das ellendt.
Der Ehꝛnholdt
kombt/ſpꝛicht.
Großmechtiger Koͤng vor dem Sal
Stehn zwen ehꝛlich Menner zu
mal
Begern ein einigs wort mit dir
Zu reden auß hertzlicher begir
Wo es dir
wolt befuͤglich ſein.
Menelaus
ſpꝛicht.
Ja heroldt bald laß ſie herein
Wer weiß was in felt an dem endt
Wann wer
vmbzeucht in dem ellendt
Dem thut wol in der frembd allzeit
Wird jm
beweiſt gut willigkeit.
Der Ehꝛnholdt fuͤhꝛt ſie beide
ein/
Thelemachus
ſpꝛicht
q iiij
Groß-
Der ander Theil/
Großmechtiger Koͤng wir bitn dich
Woͤlſt mich
anhoͤꝛen guͤnſtigklich.
Koͤnig Menelaus
ſpꝛicht.
O Juͤngling ſag an wer du ſeiſt
Dein geſtalt vns
klerlich außweiſt
Geboren gar von Edlem ſtamen.
Thelemachus
ſpꝛicht.
Herꝛ Koͤng mein Vatter heiſt mit namen
Vliſſes
ein Fuͤrſt zu Jtaca
Welcher im Krieg vor Troya
Jſt außzogen mit
Griechenlandt
Herꝛ Koͤnig iſt dir der bekandt.
Koͤnig Menelaus
ſpꝛicht.
O Sohn ſolt ich den kennen nicht
Der mit weißheit mehꝛ hat
außghricht
Denn etlich tauſent mit der handt
Sag an iſt er noch
nit zu landt.
Thelemachus
ſpꝛicht.
Ach nein darumb ich komb zu fragen
Ob du mir was von im
kuͤnſt ſagen
Ob er wer lebendt oder todt
Wañ ich
leid daheim angſt vnd noth
Von den Werbern mein Hof iſt
bſeſſen
Die mir das mein mit gwalt abfreſſen
Das mir endtlich reicht zu verderben
Vnuerſchembt vmb mein Muter
werben
Nun bitt ich weiſt thu antwort geben
Ob mein Vatter noch
ſey bey leben
Diſt iſt an dich mein hoͤchſte
bit.
Koͤnig Menelaus
ſpꝛicht.
O mein Sohn ich weiß anderſt nit
Von deim Thewren Vatter zu
ſagen
Deñ als ich war vom Windt verſchlagẽ
Jn ein
Jnſel Pharus genandt
Ein tagraiß von Egipten landt
Da ich mit meinr Arma da lag
Etwas da biß auff zweintzig tag
Als
wir hetten an Prouant mangel
Da gieng ich ans Meer mit dem Angel
Da ein
Goͤttin aufſchoß im Meer
Jdothea gab mir ein leer
Wie ich
moͤcht jren Vatter fangen
Protheum/da moͤcht ich erlangen
Ein
antwort wie es mir ſoll gehn
Dem kam ich nach als ich fieng den
Bandt jn vnd wiewol ſich der alt
Verkert in mancherley
geſtalt
Jn Loͤwen vnd Trachen vnghewer
Auch in ein groß
erſchroͤcklich Fewer
Noch hielt wir jn gebunden veſt
Solch ſein verwandlung ich vor weſt
Vnd noͤtt jn das er mir
muſt ſagen
Als vnter andern ich thet fragen
Von meim Bruder
Agamemnon
Da ſagt er mir jn het abthon
Egiſtus auß
ſeins Weibes rath
Clitimeſtra welch vntrew that
Wurd durch
Hereſtem noch gerochen
Durch den wurdens beide erſtochen
Von
trawren ſo klopff mir mein Hertz
Darnach ſagt er mir auch on
ſchertz
Ayax ertruncken wer im meer
Als er den Goͤttern nit gab
die ehꝛ
Als er auß dem ſchifbruch außſchwumb
Dꝛumb
jn Nephtunus widerumb
Vnd jn wider ins Meere ſtuͤrtzt
Von
deim Vatter ſagt er aufs kuͤrtzt
Er het dein Vatter gſehen mit
nam
Jnn der Jnſel >Ogigiam>
Sitzen gantz trawrig
vberauß
Jn der Goͤttin Calipſo Hauß
Vnd er het durch der
Goͤtter zorn
All ſein Schiff vnd gferten
verlorn
Muͤſt alſo widr ſein will vngern
Seins
lieben Vatterlandts entbern
So
Weltlich vnd Poetisch histori.
So vil hoͤꝛt ich vom
Vatter dein
Vom Meergot/darumb ſolt du ſein
Mein Thelemache guts
muts
Weil noch zu hoffen iſt als guts
Von Vliſſe dem Vatter
dein
Das er noch muß im leben ſein
Vnd heim kummen in kurtzer
zeit
Auß der Goͤtter fuͤrſichtigkeit
All ding
gſchehen nach jrem rath.
Thelemachus
ſpꝛicht.
Jch danck Koͤngklicher Mayeſtat
Der guten maͤr der
gleich ich je
Von keinem Menſchen hoͤret nie
Nun woͤllen
froͤlich ſcheiden wir.
Koͤnig Menelaus
ſpꝛicht.
Bleibt ein tag oder zwoͤlff bey mir
Biß jhꝛ außruhet das iſt
mein bit.
Minerua
ſpꝛicht.
Lenger hab wir zu bleiben nit
Wir muͤſſen gleich wider auff
ſein.
Menelaus
reicht jhm ein
Schewern vnd ſpꝛicht.
Thelemache O Sohne mein
Nimb von mir zu ſchenck die Credentz
Deinem
Vatter zu Reuerentz
Der ob Gottwill noch iſt im leben
Wie mir
Protheus ſaget eben
Jch will euch das gelaid nauß geben.
Sie gehen alle auß.
Actus 3.
Die vier Werber gehen ein
Anthinous
ſpꝛicht
Jhꝛ Werber ich berichtet bin
Thelemachus vnd der ſey hin
Gen Pilum vnd Sparta gezogen
Sein Vatter zu
ſuchen verwogen
Vnd den bringen herhaim zu landt
Jch rath wir Werber
alleſandt
Machen vns auff vnd jm verlegen
Alle Port vnd
Clauſen dargegen
Vnd richten jn heimlich vom Bꝛodt
So kummen wir
deñ on alle noth
Jn ſeinem Hof praſſen vnd
ſchlemen
Biß vnſer eim thut ehlich nemen
Penelope die
Fuͤrſtin zart.
Amphinemus
ſpꝛicht.
Ey ſolten wir moͤrdiſcher art
Vmbbringen das jung
Fuͤrſtlich Blut
Das wer je vnrecht vnd nit gut
Nein ich bewillig
nichts darein
Er ſoll genieſſen der vnſchuld
ſein
Er hat vns nichts darzu than
Ob er vns gleich oft redet an
Wir
ſollen im raumen ſein Veſten
Mainſt du er hab
deñ von vns Geſten
Ein klein vnruh ich ſchweig den
ſchaden
Darmit er taͤglich wird beladen
Das wir in ſeinem
Hof auff zeren
Vnd jm das wengſt nit wider ehꝛen
Das laß wir jn zu
frieden billich.
Agelaus
ſpꝛicht.
Ey lieber er iſt gar vnwillig
Jch glaub moͤcht er vns richten
hin
Als wol wir moͤchten hinrichten jn
Fuͤrwar er wuͤrd vns
das nit ſparen
Er iſt vergebens nit außgfaren
Das er
ſich thut vmb hilff bewerben
Das allein zu vnſerm
verderben
Kuͤndt wir jm nun kummen zuuor
Wer das nit thet/wer je ein Thor
Derhalben
Der ander Theil/
Derhalben rath ich nit daruon.
Ewrimachus
ſpꝛicht.
Ja lieben Herꝛn das woͤll wir thon
Kombt laſt vns eilen ans
geſtat
Vnd ſitzen in ein Schiff gar ſpat
Vnd faren auff das
hohe Meer
Es iſt auff der widerfart ſehꝛ
Thelemachus/das wir jn hencken
Erſtechen oder jn ertrencken
Bring wir
gleich vmb den jungen Man
Jch glaub es kre nach jm kein Han
Es darfs gar
niemandt von vns ſagen
Darauff woͤll wir es kuͤnlich
wagen.
Sie gehen alle vier auß.
Penelope
geht ein mit Ewriclea
ihꝛer Hofmeiſterin vnd
ſpꝛicht.
Ewriclea iſt dir bewiſt
Wo mein Sohn Thelemachus iſt
Hab
den in zwoͤlff tagen nit gſehen.
Ewriclea
ſpꝛicht.
Er iſt gezogen auß zu ſpehen
Vliſſem
ſeinen Vatter frum
Gen Sparta vnd auch gen Pilum
Ein gefehꝛliche raiß gewagt.
Penelope
ſpꝛicht.
Nun hat er mich nit rath gefragt
Vnd hat das thun on meinen rath.
Ewriclea
ſpꝛicht.
Es wer das wenigſt dieſe that
Jch weiß noch vil ein
boͤſers gſchrey.
Penelope
ſpꝛicht.
Ewriclea ſag was es ſey.
Ewriclea
ſpꝛicht.
Die Werber habn durch heimiſch tuͤck
Vnterſtanden ein
moͤrdiſch ſtuͤck
Thelemachum den jungen
Herꝛn
Verwarten auff dem Meer von ferꝛn
Vnd vngewarnt den
vmbzubringen.
Sind auch ſchon hin geruͤſt zu dẽ
dingen.
Jch hab jren anſchlag gehort.
Penelope
ſchlecht jhꝛ hendt
zuſamen vnnd
ſpꝛicht.
Oh mord/mord vber alle mord
O zetter waffen vber waffen
Erſt merck ich
das mich haben bſchaffen
Die Goͤtter zu vngluͤck
geborn
Weil ich mein gmahel hab verlorn
Deß gleich nie lebt in
Griechen landt
Vnd nun
auch mit moͤrdiſcher handt
Die Werber woͤllen mich auff
glauben
Auch mein eynigen troſts berauben
Meins Sohns/O ſchmertz
ob allem ſch-mertz
Nit wunder wer mir brech dz hertz
So es
anderſt muͤglichen wer
Lauff klag eilendt die laiding
maͤr
Laerti meinem Schweher alt.
Ewriclea
ſpꝛicht.
Du Edle Fuͤrſtin dich enthalt
Dich ſolcher
ſchweren trawrigkeit.
Die Goͤtter muͤgen kurtzer zeit
All
dein hertzlaid zu frewden wenden
Es ſteht je als in jren henden
Rath
woͤlſt Laertem den Schweher dein
Die ding jetz noch verborgen
ſein
Vnd jn nit gehling mit betruͤben
Der ſich
ſonſt thut in hertzlaid vben
Vnd iſt ſamb lebendig
geſtorben
All frewd vnd mut in jm verdorben
Dꝛumb geh hin
laß dein trawrigkeit
Minerua
Weltlich vnd Poetisch
histori.
Minerua die Goͤttin der Weißheit
Wird wol erretten
Thelemachum
Das er friſch vnd gſundt wider kumb
Sambt
Vliſſe ſeim Vatter eben.
Penelope
ſpꝛicht.
Ach das woͤllen die Goͤtter geben
Zu den je all mein hoffnung
ſteht
Nun ich geh trawrig hin gen Beht
Das jnnerhalb zweintzig
jaren
Seit mein gmahel iſt außgefaren
Fuͤr Troya vnd ſeit iſt
verlorn
Vor zehern nie iſt druckn worn
Vor betruͤbnuß vnd vor
hertzenlaid
Vaſt alle nacht on vnterſcheid.
Sie gehen beid auß.
Vliſſes
geht ein gekleidt wie
ein Betelman/redt mit jhm
ſelber vnnd
ſpꝛicht.
Ach ich hartſeliger vnd armer
Kein Gott warhaft iſt mein
erbarmer
Jch bin mit dem Griechiſchen Heer
Fuͤr Troya gfaren vber Meer
Belegert
das zehendthalb jar
Als nun die Stat erobert war
Bin ich mit
dꝛeyzehen Naue abgfarn
Vnd hab nun faſt bey zehen
jarn
Erſtanden groſſe gfehꝛligkeit
Zu landt vnd
Waſſer dieſe zeit
Jch hab etlich Schifbruch genumen
Bin in zweien allein außgſchwumen
Bey Pheacia ich
auß kam
Da mich der Koͤng freundtlich annam
Als ich jm erzelt mein
jrꝛfart
Verhieß er gutwilliger art
Mich zu fuͤhꝛn
auß Pheacia
Jn mein Vatterlandt Jtaca.
So habens mich
hingfuͤhꝛt in eim ſchieff
Jm faren vor frewde
entſchlieff
Habens mich ſchlaffent tragn an landt
Jn die
Jnſel mir vnbekandt
Vnd haben ſich heimlich verholen
Mit dem
Schiff hin von mir geſtolen
Nun weiß ich nit wie obgemelt
Wo ich jetzundt
bin in der Welt
Erſt wird ſich anfahen mein noth
Wann hie
iſt weder Wein noch Bꝛodt
Noch Fleiſch damit ich mich
moͤcht speiſ-ſen
Die wildẽ Thier wern mich
zureiſſen
Die Jnſel duͤnckt mich oͤd vnd wild
Dort ſich ich ſamb ein Goͤttlich bild
Es wird gewiß
Minerua ſein
Die Goͤttin der Weißheit allein
Minerua heller
Morgenſtern
O wie ſich ich dich alſo gern
Ach wie
haſt mich ſo lang verlaſſen
Jn noͤthen
ſamb theſt du mich haſſen
Der ich doch dir thet Opffer
vil
O Goͤttin hilff mir ißt dein will
Das ich komb in mein
Vatterlandt.
Minerua
ſpꝛicht.
Vliſſe iſt dir vnbekandt
Das ich nie hab
verlaſſen dich
War bey dir doch vnſichtbarlich
Zu landt vnd
auff dem Meer tieff
Jch fuhꝛ mit dir auch in dem Schieff
Biß in
dein lande Jtaca.
Vliſſes
ſpꝛicht.
Jſt diß mein Vatterlande da
Nun ſicht es jm je vngeleich
O du
Goͤttin der Weißheit reich
Nit betriege mich ellenden Man.
Minerua
ſpꝛicht.
Mein Vliſſe nun ſchawe an
Sichſt du denn nit an
dieſem ort
Phertino
Der ander
Theil/
Phertino die koͤſtlich
Meerport
Sichſt nit den Olbaum vnd das hol
Darinn wohn die
Meergoͤttin wol
Naiades ſichſt nit darumb
Den
waldigen Berg Neritum
Sag Vliſſes
erkenſt du dich.
Vliſſes
ſpꝛicht.
Minerua jetz erkeñ ich mich
Das ich bin in meinem Vatterlandt.
Minerua
ſpꝛicht.
Jch will dich machen vnbekandt
Von geſtalt geberden vnd leib
Das dich
niemandt keñ noch dein Weib
Auch dir verwandeln dein
Angſicht.
Vliſſes
ſpꝛicht.
Warumb das ſelb verhalt mir nicht.
Minerua
ſpꝛicht.
Da wiß es ſind in deinem Hauß
Der edlen Soͤhn viel vberauß
Die
all werben vmb dein gemahel
Die keuſch ehꝛenueſt wie der
Stahel
Hoft noch ſtetigs auff dein zukunft
Vnd zeucht auff mit
liſt vnd vernunft
Die Werber all ins vierdte jar
Nun die Werber
muſt du fuͤrwar
All beſtehn vnd zu todt
ſchlagen.
Vliſſes
ſpꝛicht.
So wird es mir in kurtzen tagen
Ergehn wie Koͤnig Agamemnon
Der
in ſeim Hauß ward abgethon
Als er heimkom von ſeinen Weib.
Minerua
ſpꝛicht.
Vliſſe gar on ſorge bleib
Dein gmahel iſt
ſtaͤt frumb vnd trew
Derhalben ſo hab kein
abſchew
Jch will dir bey geſtehn durch rath
Zu enden die
treffenlich that
Der Werber dich frey zu erwehꝛen
Vnd du muſt
erſtlichen ein kehꝛen
Ermklich in eines Betlers
gſtalt
Zu Ewmeo deim Sewherten alt
Bleib bey jm biß wird kummen
thun
Thelemachus dein lieber Suhn
Dem ſelben gib dich zu erkennen
Muſt du keim menſchen dich auch neñen
Biß ich
widerumb zu dir kumb
Dir weiß vnd lehꝛ gib widerumb
Nun geh vnd
ſaumb nit lenger dich
Gen Himel will ich ſchwingen mich.
Minerua geht ab.
Vliſſes
hebt ſein hendt auff
vnnd ſpꝛicht.
Der Goͤttin ſey lob/ehꝛ vnd preiß
Die mich ſo
fuͤrſichtiger weiß
Verkert haſt mein geſtalt all
den
Das ich mich gleich jetz ſelb nit keñ
Zu gut mir vnd meim
lieben Suhn.
Mit fleiß will ich dir dienen nun
Ein hundert hewbtich
opffer thun.
Vliſſes gehet ab.
Actus 4.
Ewmeus der Sewhirdt
/gehet
ein vnd redt wider ſich
ſelber alſo.
Jch hab aber ein Saw geſchickt
Jnt Stat das die ſelbt werd
verſchlickt
Von den Werbern den vnnuͤtzen geſten
Den
Weltlich vnd Poetisch histori.
Den ich kaumb genug Sew kan
meſten
Jch wolt das ſie den Ketſch dran
freſſen
Auff das ſie darnach nichts mehꝛ
eſſen.
Vliſſes
kombt vnd ſpꝛicht.
O alter ich bitt dich durch Gott
Gib mir ein Suppen vnd ein Brodt
Auff
das deß hungers ich mich wehꝛ.
Ewmeus der Sewhirdt.
Komb herein Gaſt vnd mit mir zer
Jch theil dir mit was ich vermag
Jch
ſitz gleich da vnd ſeuftz vnd klag
Das mein frumer
Fuͤrſt Vliſſes
Auch etwan Betlers weiß dir
gmeß
Vmb zeucht muß ſich in armut nehꝛen
Dieweil mit vberfluß
verzeren
Jm frembde freßling all ſein gut
Das ſelb
bekuͤmert mir mein mut
Das ich mag nit mehꝛ froͤlich
ſein.
Vliſſes
ſpꝛicht.
Sag mir wer iſt der Herꝛe dein.
Wañ ich zeuch auch weit vmb
im landt
Ob er mir etwan ſtieß zu handt.
Ewemeus
ſpꝛicht.
Ach Gott er iſt vor zweintzig jaren
Mit den Griechen fuͤr
Troya gfaren
Nun hat
man ſeit her nit vernummen
Ein bottſchaft wo er hin ſey
kummen
Ob er ſey lebendt oder todt.
Vliſſes
hebt zwen Finger
auff vnnd ſpꝛicht.
Hoͤr alter ich ſchwer dir bey Gott
Das Vliſſes
der Fuͤrſte hoch
Verhanden iſt vnd lebet noch
Vnd wird auch
noch in dieſem iar
Haimkummen in ſein landt
fuͤrwar
Vnd ſich auch an all denen rechen
Die in
ſeim Hof ſchlemen vnd zechen
Vnd ſeim gmahel vnd lieben
Sohn
So ſchwerlich belaidigen thon
Gwiß vnd fuͤrwar ich dir das
ſag.
Ewmeus
ſpꝛicht.
O ſolt ich erleben den tag
Das mein Vliſſes wider
khem
Vnd ſein herꝛſchaft wider einnemb
Kein
groͤſſer frewd kuͤndt ich mehꝛ haben
Deñ
ſo er die vnuerſchembten Knaben
Hinrichtet zu irem verderben
Deñ wolt ich deſter ſenfter ſterben
Jch hab
aber ſorg du feleſt weit
Weil vil landtfahꝛer dieſe
zeit
Haben gſagt ſie haben in nehen
Mein Herꝛen
Vliſſem geſehen
Doch als erlogen vnd
erdicht
Welches doch in dem grundt war nicht
Zu erlangen gut
bottenbꝛodt.
Vliſſes
ſpꝛicht.
Jch merck es iſt on alle noth
Das ich vil ſchwuͤr in
dieſer friſt
Weil du ſo gar vnglaubig
biſt
Nun hab ich je gar in der nehen
Dein Herꝛen friſch vnd
gſundt geſehen
Der ſagt mir auch von ſeinem
Suhn
Thelemacho/ſag mir auch nun
Wo der ſelb ſein
Sohn jetzundt iſt
Das het ſein Vatter gern gewiſt.
Ewmeus
ſpꝛicht.
Man ſagt er ſey in kurtzen tagen
Gefahꝛn nach ſeim
Vatter zu fragen
Gen Pilum vnd auch gen Sparta
Nun iſt die ſag von Jtaca
Sein die Werber gezogen/auß
rVliſſi
Der ander Theil/
Vliſſi meines Herꝛen Hauß
Den
jungen Fuͤrſten vmbzubringen
Bin deß bekuͤmert in den dingen
Wird der jung Fuͤrſt auch hin gericht
So wolt im landt ich
bleiben nicht
Moͤcht der Werber vnblid nit ſehen.
Thelemachus der jung Fuͤrſt
kombt/
Ewmeus
ſpꝛicht.
Schaw Gaſt da thut ſich zuhernehen
Der junge Fuͤrſt
Thelemachus
Den ich mit frewd entpfahen muß.
Ewmeus vmbfecht jn/ſpꝛicht.
O Thelemache lob ſey
Gott
Der dich errettet auß der noth
Jch hab warlich gefuͤrchtet
ſehꝛ
Jch werd dich ſehen nimmermehꝛ
Gar
boͤß anſchleg waren verhanden.
Thelemachus
ſpꝛicht.
Ewmee mir iſt bey geſtanden
Minerua die Goͤttin der
Weißheit
Das ich deß Meerſtuͤcks bin gefreit
Ewmee ſag du
mir was haſt
Du da bey dir fuͤr einen Gaſt
Wer
iſt er vnd wann kombt er her.
Ewmeus
ſpꝛicht.
Jch merck vnd es wer ſein beger
Das du in nembſt gen Hof mit
dir
Wann er ſagt es wer kummen ſchir
Vliſſes
dein hertzlieber Vatter
Dem landt der aller hoͤchſt
wolthater.
Thelemachus
ſpꝛicht.
Die zeitung hoͤꝛt ich von im gern
Jedoch kan ich jn nit gewern
Zu
fuͤhꝛen haim in mein Hauß
Wann er wird veracht
vberauß
Vnd muͤſt der Werber ſpotuogel ſein
Darumb
bhalt jn bey dir allein
Du Ewmee mach dich auft ſtraß
Sag heimlich meiner
Mutter/das
Jch wider zu landt kummen ſey
Friſch vnd
gſundt on alle meutrey
Das vmb mich nemb ein endt ir klag.
Ewmeus
lauft ab/ſpꝛicht.
Jch lauff vnd die gut bottſchaft ſag.
Minerua kombt/winckt Vliſſem
Der geht zu jr ab/kombt wider
ver-
kleidt/
Thelemachus
ſpꝛicht.
Du biſt nit der vorig arm Gaſt
Dein kleid vnd angſicht
geit ein glaſt
Du biſt kein Menſch ſonder ein
Gott
Von Himel abgeſtigen on ſpot
So will ich dir ein opffer
thon.
Vliſſes
vmbfecht jn/ſpꝛicht.
O Thelemache lieber Sohn
Jch bin kein Gott ſonder
allein
Vliſſe der lieb Vatter dein
Von deß wegn du
truͤbſal vnd klag
Du haſt gehabt vil jar vnd tag
Das
ſich nun wird zu frewden wenden.
Thelemachus
ſpꝛicht.
Mein Vatter wie haſt an den enden
Dein arme gſtalt ſo
gſchwind verkehꝛt
Vliſſes
ſpꝛicht.
Das ſelb hat thon die hoch geehꝛt
Minerua Goͤttin der
Weißheit
Die fuͤr vns ſorg hat alle zeit
Wie du leicht
auch oft haſt vernummen
Thelemachus
ſpꝛicht.
O Vatter
Weltlich vnd Poetisch histori.
O Vatter wie biſt du her kummen
Vliſſes
ſpꝛicht.
Alcineus der Koͤnig gleich
Jn Pheacia dem
Koͤnigreich
Der hat mich laſſen bringen her
Mein
Sohn nun hoͤꝛ ich boͤſe maͤr
Die Werber
vnſer Hoff vnd Hauß
Gwaltig beſitzen vberauß
Vnd ſey ir gar
ein Michel ſchar.
Thelemachus
ſpꝛicht.
Herꝛ Vatter das iſt leider war
O wie ſollen wir der ab
kummen
Vliſſes
ſpꝛicht.
Jch hab von der Goͤttin vernummen
Sie woͤll vns helffen vnd
beyſtehn
Darumb ſo thu gen Hof nein gehn
So will ich morgen mit
dem frummen
Vnſerm Sewhirten nachhin kummen
Jn Betlers
gſtalt wie ich vor war
Vnd laß dich nit bekuͤmern gar
Ob gleich
die Werber ſpotten mein
Das ich muß jr ſpotuogel ſein
Mit ſcheltworten ſich an mich lainen
Werffen mit delern
oder bainen
Das leid vnd nit der gleichen thu
Samb du mir etwas
ghoͤreſt zu
Auch nimb ich da ein Eid von dir
Das du keim
Menſchen ſagſt von mir
Biß das Minerua wappent mich
Denn
will ich rechen mich vnd dich
Vnd mein hertz aller liebſten gmahel
Die
ehlich trew helt veſt wie Stahel
An den Werbern allen gemein
Die
muͤſſen mir bezalen fein
Mit irem Blut den kuͤlen
Wein.
Sie gehen beid auß.
Actus 5.
Die vier Werber gehen ein
Anthinous
ſpꝛicht.
Wir ſind gar zu langſam gezogen
Vns iſt warlich der Vogel
entpflogen
Dem wir die ſprintzen hetten gſtelt.
Amphinemus
ſpꝛicht.
Die Goͤtter haben nit gewelt
Vnſchuldiges Blut
zuuergieſſen
Das werden ſie vns laſſen
genieſſen.
Agelaus
ſpꝛicht.
Jhꝛ Werber ſchickt euch all gemein
Es tritt Penelope
herein
Die erleucht den gantzen Pallaſt
Recht als der liechten Sunnen
glaſt.
Penelope
tritt ein mit ihꝛer
Ewriclea vnd ſpꝛicht.
Anthineo du vnd dein gſellen
Habt meim Son heimlich nach thun
ſtel-len
Mit vntrew vnd moͤrderiſchem
betrug
Hab wir nit vberlaſten genug
Von euch das jr in
vbermut
Auffreſt vnd verzert vnſer gut
Wider Gott billigkeit vnd
ehꝛ
Woͤlt vns belaidigen noch mehꝛ
Das werden
noch die Goͤtter rechen
Vnd ewer jung leben abbrechen
Es gſchech
geleich heut oder morgen.
Ewrimachus
ſpꝛicht.
Penelope ſey du on ſorgen
Das einer nemb ein ſolchs in
ſin
Wann ich ſelber bereitet bin
r ijFuͤr
Der ander
Theil/
Fuͤr dich vnd deinen Sohn zu ſterben
Jch hoff dein
huld zu erwerben
Fuͤr dieſe Werber alhie zu mal
Wer ir
noch ſo ein groſſe zal.
Penelope
ſpꝛicht.
Jch het ewꝛ freundtſchaft aller gnug
Wer ich ein Man vnd het
ſein fug
Jhꝛ ſolt mir nit lang hinnen ſein.
Amphinemus
ſpꝛicht.
Penelope O nimb dir kein
Beſchwert ob vns in deinem Hauß
Wo nit
ſo gehn wir all hinauß.
Anthinous
ſpꝛicht.
Ja morgen komb wir aber wider
Wann auff dich ſo hoffet ein jeder.
Die vier Werber gehen auß.
Thelemachus kombt
Fuͤrſt-
lich/
Penelope
ſpꝛicht.
Thelemache weil jetz allein
Die Werber nit entgegen ſein
Sag mir
was du von deim frummen
Vatter Vliſſi vernummen
Ob er ſey
todt oder im leben.
Thelemachus
ſpꝛicht.
Neſtor kundt wenig kundtſchaft geben
Aber von Koͤnig
Menelao
Hoͤꝛt ich wie er von Protheo
Dem Meergott het
gehoͤꝛt gemeß
Wie mein Herꝛ Vatter
Vliſſes
Seßbey der Goͤttin Calipſo
Jn jrem
Hauß trawrig alſo
Jn einem Schifbruch außgeſchwumen
Wuͤrd
bald zu ſeim Vatterlandt kumen
Mit gunſt vnd gnad der Goͤtter
willen.
Penelope
ſpꝛicht.
O Sohn das thut zum theil mir ſtillen
Mein jamer trawrig
hertzenlaid
Nun auff den frewdenreichen bſchaid
Will ich ob Gott will
ſchlaffen die nacht
Der ich durch trawren hab durch wacht
Vil
tauſent in truͤbſal wehklagen
Vnd beweinet biß es wolt
tagen
Meins lieben gmahels angſt vnd noth
Das iſt geweſt
mein taͤglich brodt.
Penelope vñ Ewriclea gehn ab.
Die vier Werber kummen
Anthinous
ſpꝛicht.
Sey vns wilkomb auß frembden landen
Was antwort iſt dir zu
geſtanden
Von deinem Vatter hin vnd her.
Thelemachus
ſpꝛicht.
Ey Gott lob eitel gute maͤr.
Ewrimachus
ſschꝛeit.
Magden trag vns ein ſchlaftrunck auff
Das jm jeder ein Polſter
ſauff
Darauff er ruhen muͤg die Nacht.
Agelaus
ſpꝛicht.
Du haſt mir hewt noch keines bracht
Dacht ſchon ein weil du
werſt mir feind.
Ewrimachus
ſpꝛicht.
Zwen dobelt truͤnck bring ich dir heint
Das der alt groll aller hin
ſey.
Anthinous
ſpꝛicht.
Bald wein kombt ſo bring ich dir frey
Zu eim Khuͤfuß ein
gantz Kleblat
Das dir der wilkomb drauff gerath.
Amphinemus
Weltlich vnd Poetisch histori.
Amphinemus
ſpꝛicht.
Maͤgden lang Wuͤrffel vnd Karten her
Das einr dem andern den Beutel
ler
Jch mag ſo bald nit ſchlaffen gon
Biß zum dritten mal
kret der Hon.
Ewmeus der Sewhirdt kombt
mit Vliſſi/der kombt in
Betlers
geſtalt/
Anthinous
ſpꝛicht.
Schawt zu jr Werber on gefer
Wie ein feins gſindlein kombt daher
Ein
fauler Schelm den andern fuͤhꝛt
Darbey man das alt ſprichwort
ſpuͤrt
Gleich vnd gleich geſell ſich
gern.
Ewrimachus
ſpꝛicht.
Hoͤꝛ Sawhirdt thu vns bald erklern
Wann kombſt mit dem
Schmarotzer her
Vor groſſer faulkeit ſtincket er
Vil Bawrn
heuſer hat er vmbgſtoſen.
Agelaus
ſpꝛicht.
Hoͤꝛ alter in den gflickten Hoſen
Kanſt du
ſingen oder pfeiffen.
Anthinous
ſpꝛicht.
Jch glaub er kuͤnn wol zu greiffen
Findt ein ding ehs verloren wirdt
Mit
Diebs negeln er den Bawꝛn ſchirt
Was nit will gehn thut er
tragen
Wie denn das alt ſpꝛichwort thut ſagen.
Amphinemus
ſpꝛicht.
Ey lieber laſt den alten frey
Jch glaub das er geſchicket
ſey
Von Vliſſe auß der Heel herauß
Zu ſehen
wie wir halten hauß
Ob wir Werber nit ſchier habendt
Mit ſeim gut
gemacht feyerabendt.
Anthinous
wirft Vliſſem
vnnd ſpꝛicht.
Seh nimb von mir das Bottenbrodt
Hat dich geſchicket her det todt
Gehin vnd ſag jm widerumb
Es ſey nun wol zeit das er kumb
Wir
haben lang auff jn gewart.
Thelemachus
ſpꝛicht.
Hoͤꝛt auff jr habt jn gnug genart
Billicher ſolt ir euch
erbarmen
Deß ellenden verlaßnen armen
Es iſt deß fatzwercks
heint genunck
Geht auff den Sal zu dem ſchlaff trunck
Vnd legt euch
darnach an die Bett.
Ampinemus
ſpꝛicht.
Thelemachus hat war geredt
Kombt laſt vns trinckẽ vñ
ſchlaffen gehn
Morgen kuͤñ wir vmb Mittag
aufſtehn.
Die vier Werber gehn ab.
Thelemachus
ſpꝛicht.
Ewmee ſag der Mutter mein
Das ſie ein genglein thu herrein.
Vliſſes
ſpꝛicht.
Thelemache O Sohne mein
Bald ich heint kam in Hof herein
Da erblicket
mich zu der ſtundt
Auff dem Miſt dort mein alter Hundt
Der kendt
mich in der warheit gantz
Loff gen mir wechelt mit dem Schwantz
Vnd fiel
gleich als bald vmb vnd ſtarb
Vnd als ich ſach das er
verdarb
Giengen vber die Augen mir
Ob dem alten getrewen Thir.
Thelemachus
ſpꝛicht.
r iij
Herꝛ
Der ander Theil/
Her Vateer das iſt ein groß wunder
Das dich noch kennet hat
beſunder
Der Hundt vnd dich ſunſt niemandt
Weder zu Hof
noch auff dem landt
Laß ſehen ob dich die Mutter kenn.
Vliſſes
ſpꝛicht.
O Thelemache mich nit nenn
Vnd meld mich gar nit das ich es
ſey
Doch will ich mit ir reden frey
Jch will jr wol mit meiner
kunſt
Machen ein ſeltzam btoben dunſt
Samb hab ich
Vliſſem geſehen
Will jr mit worten das verjehen
Das
jr Hertz in frewden thu brennen
Jedoch ſo ſoll ſie mich nit
kennen.
Penelope
die Fuͤrſtin kombt
vnnd ſpꝛicht.
Thelemache ſag was haſt
Du da fuͤr einen frembden
Gaſt
Ewmeus der hat mir verjehen
Wie das er hab
Vliſſem gſehen
Hoͤꝛ Gaſt ſag an
iſt ſolichs war.
Vliſſes
ſpꝛicht.
Ja Wolgeborne Fuͤrſtin klar
Jn Creta meinem Vatterlandt
Hab ich geſehen vnd erkandt
Vliſſem in meins Vatters
Hauß
Als er gleich zug vor Troya auß
Lag da zu herberg auff dꝛey tag.
Penelope
ſpꝛicht.
Mein Gaſt mir zu warzeichen ſag
Wie Vliſſes
bekleidet war.
Vliſſes
ſpꝛicht.
Er trug ein Purpur Mantel zwar
Oben mit einer Guͤlden
ſpangen
Het guͤlden knoͤpff vorn hinab hangen
Ein Saumb het
er auff meinen Eid
Kuͤnſtlich geſticket ein
gejaid
Wie ein Hund fieng einen Rechbock
Het vnter dem Mantel an ein
Rock
Von gar zarter ſuͤbtiler Seiden.
Penelope
ſpꝛicht.
O Gaſt du haſt mich recht bſcheiden
All dieſe
obgenante Kleider
Hab ich im angeleget leider
Als er fuͤr Troya iſt gefarn
Nun etwas
vor zweintzig jarn
Hab ſeit in meins hertzen grund
Gehabt gar
kein froͤliche ſtund
Bin auch noch ſtetigs trawrens
vol.
Vliſſes
ſpꝛicht.
Ach Edle Fraw gehabt euch wol
Jch hab gehoͤꝛt von leuten hoch
Der
Thewꝛ Vliſſes lebe noch
Ziecht alſo vmb in
Betlers gſtalt
Vnd wer auch anheims kummen baldt
Vnd noch eh das
verſcheint ein jar.
Penelope
ſpꝛicht.
O Gaſt du haſt erkuͤckt fuͤr war
Mein hertz/an deinr
adelichen Complexi-on
Jch auch gar wol erkennen kon
Das du kein
Betler biſt geborn
Wie dich etwan der Goͤtter zorn
Hat
vntertruͤckt weſt ich auch gern.
Vliſſes
ſpꝛicht.
O Fuͤrſtin thu mich nit beſchwern
Zu mehꝛen mir
mein trawrigkeit
Darinn ich lieg ein lange zeit
Mir gſchwindt wenn ich
dran thu ge-dencken.
Penelope
Weltlich vnd Poetisch histori.
Penelope
ſpꝛicht.
Nun ich will dich nit mit bekrencken
Thelemache O Sohne mein
Laß dir
den Gaſt beuolhen ſein
Vnd thu jm zu Hof alles guts
Vnd halt jm
vor dem Werbern ſchutz
Vnd leg jm an ein Hofkleid
Er hat geringert mir
mein leid
Froͤlicher ich von euch abſcheid.
Sie gehen alle auß.
Actus 6.
Thelemachus vnd Vliſſes gehn
ein/
Minerua
bringet den
Handtbogen
/ſpꝛicht.
Vliſſe Held nun iſt es zeit
Zu dem kampf dich heimlich
bereit
Laß Spieß vnd Schwerdter vberal
Tragen auß deim
Fuͤrſtlichen Sal
Vnd in die Harniſch kamer
bſchlieſſen
Das die Werber jr nit
genieſſen
Alſo iſt es der Goͤtter will.
Vliſſes
ſpꝛicht.
O Goͤttin zeig vns in der ſtill.
Wie wir es ſollen greiffen
an.
Minerua
ſpꝛicht.
Thelemache du junger Man
Deins Vatters Hoͤrnen Handtbogen
Den er oft hat
gſpant vnd aufzogen
Den trag zu den Werbern nein
Vnd ſag wer vnter
jn allein
Jn einem zug den ſpannen kan
Der ſoll
ſein deiner Mutter Man
Den Handtbogen keiner ſpannen mag
Als
denn zu deinem Vatter ſag
Das er den Hoͤrnen Bogen ſpann
Bald er den ſpant mag er als dann
Angreiffen mit
gſchuͤtz der Werber roth
Sie alle richten zu dem todt
Darzu wird
jm behilflich ſein
Du vnd auch die zwen Hirten dein.
Minerua gehet ab.
Ewmeus der Sewhirdt vnnd
Philecius der Ochßenhirdt
gehn
ein/
Ewmeus
ſpꝛicht.
Ach mich tawret der Herꝛe mein
So ich ſich den Handtbogen
ſein
Der etwan iſt gſtorben im ellendt.
Philecius der Ochßenhirdt.
Jch rauff mein Har vñ windt mein hẽdt
Wenn ich an mein
Herꝛen gedenck
Von gantzem hertzn ich mich bekrenck
Er hat
regiert ſo ſenftmuͤtig
Gegn armen vnd reichen
guͤtig
Jch glaub das in keim Koͤnigreich
Auff erd jetzund
ſey ſein geleich
Er war lieb vnd wert jederman
O er hat
mir vil guts gethan.
Vliſſes
ſpꝛicht.
Jhꝛ zwen ſagt mir auff ewꝛen Eid
Was wolt jhꝛ jetzundt
thun albeid
Wenn ewer Fuͤrſt herwider khem.
Philecius
ſpꝛicht.
O nichts wer mir ſo angenemb
Jch wolt die Werber an dem endt
Auch
ſehen laſſen meiner hendt
Was kraft darinn verborgen
wer.
r iiij
Ewmeus
Der ander Theil/
Ewmeus
ſpꝛicht.
O all jr Himliſchen Goͤtter
Thuͤt vns
Vliſſem wider ſchaffen
Jch hilff jm dieſe Werber
ſtraffen,
Vnd ſolt es koſten mir das leben.
Vliſſes
ſpꝛicht.
Jhꝛ lieben getrewen merckt eben
So wiſt das ich Vliſſes
bin
So von euch iſt gezogen hin
Fuͤr Troya mit der Griechen heer.
Ewmeus
ſpꝛicht.
Den Goͤttern ſey lob danck vnd ehꝛ.
Sie truͤcken vnd kuͤſſen beide
Vliſſi
ſein handt/vnd wainen vor
frewden/
Vliſſes
ſpꝛicht.
Laſt vom geſchray vnd ewꝛem weinen
Auff das wir nit etwan von
einen
Werbern alda verkundtſchaft wern
Jch will eucht mein
gemuͤt erklern
Jetz wenn die Werber einher gehn
So
beſchlieſſet die Thuͤꝛ als den
Vberal in dem
gantzen Hauß
Das niemandt ein mag oder auß
Du Thelemache nach dem
bſchaid
Verwapne dich vnd ſie all baid
Deñ habt alle drey
acht auff mich
Bald die Werber angreiffe ich
Als denn ſo
ſteht mir alle dꝛey
Vnuerzagt vnd kecklich bey
Als deñ wir
die Werber vnd ſpoͤtter
Woͤllen wuͤrgen mit hilff der
Goͤtter
Der ſieg vns ſchon verſprochen iſt.
Thelemachus
ſpꝛicht.
Nun ſo woͤl wir in ſchneller friſt
Alles verbringen
nach dein worten
Geht hin vnd beſchlieſt alle
pforten
Deñ woͤllen wir vns wappen allein
Herꝛ Vatter vnd
bald bey dir ſein.
Sie gehen alle dꝛey auß.
Vliſſes ſetzt ſich an
die erdt/
die vier Werber kummen/
Vliſſes
ſpꝛicht.
Jhꝛ Edlen Juͤngling ich beger
Gebt mir ewer Almuſſen
her
Das ich hab ein Suppen zu eſſen.
Anthinous
gibt jm ein Blick.
Alter wie das du ſo vermeſſen
Vnd vnuerſchembt vnter
vns triteſt
Vnd vns vmb ein Almuſſen
bitteſt
Du giengſt zwar wol auß dieſem Hauß
Eh wir dich
beim Har ſchlaiffen nauß.
Ewrimachus
ſpꝛicht.
Ey laß hinnen den geruntzeltn alten
Er moͤcht vns in dem Hof erkalten
Das vns ſein glatzete Stirn leucht
Vnd das er vns die wendt
befeucht
Mit Spital Blumen vberal.
Agelaus
ſpꝛicht.
Er wer nuͤtzer in eim Spital
Das er driñ fieng die
Spitalmuͤß
Vnd toͤdtet den alten Weibern die Leuß
Vnd
truͤg jn den Bruntzſcherben auß.
Amphinemus
ſpꝛicht.
Ach hieriñ felſt weit vberauß
Solt er andern die Leuß
toͤdten
Es wer jm ſelber hoch von noͤten
Jch wett
er hab in ſeinem Rock
Der Leuß ſelber mehꝛ denn dꝛey
ſchock
Er khem jr lieber ſelber ab.
Agelaus
Weltlich vnd Poetisch histori.
Agelaus
ſtoͤſt ihn mit einem
Fuß vnnd
ſpꝛicht.
Seh alter dir ein Ehꝛtrunck hab
Den nimb fuͤr ein Brenten Wein
Mich duͤnckt du wirſt noch nuͤchter
ſein.
Thelemachus
bringt den handt-
bogen vnnd ſpꝛicht.
Jhꝛ Werber von welchen wird aufzogen
Meins lieben Vatters handtbogen
Den
hat mein Mutter jr erwelt
Vnd zu eim gmahel zu gezelt.
Anthinous
will den Bogen
ſpannen vnnd ſpꝛicht.
Der Bogen iſt mir zu hart vnd ſtreng
Zu ſpannen iſt er
gar vngeng
Ewrimache ſo ſpann du jn.
Ewrimachus
ſpant/leſt nach
vnnd ſpꝛicht.
Zu ſchwach ich dieſem Bogen bin
Solt ich heyraten
nimmermehꝛ
Agelae dich mit verehꝛ.
Agelaus
ſpant jhn auch nit
vnnd ſpꝛicht.
Wer den Bogen ſpant muß gewiß
Sein ein ſtarcker Held oder
Riß
Amphileme verſuch dich dran.
Amphilemus
verſucht ſich
auch mit vnd ſpꝛicht.
Den Bogen ich nit ſpannen kan
Jch glaub es leb kein Man auff
erd
Von dem der Bog geſpannet werd.
Vliſſes
ſpꝛicht.
Ach langt mir auch den Bogen her
Daran ich auch mein ſterck
bewer.
Anthinous
ſpꝛicht.
Schaw nur dem heiloſen Betler zu
Hie friſſeſt
das Almuſen du
Erferſt all vnſer heimligkeit
Jch merck wol
du wolſt mit der zeit
Vns Werbern all ding nach thon
Reich keiner jm den
Bogen non.
Thelemachus
ſpꝛicht:
Der Handtbogen meins Vatters iſt
Trutz einem der in dieſer
friſt
Mir in dem Fuͤrſtling Hof zu wehꝛen
Den
Gaſt auch darmit zu verehꝛen.
Thelemachus gibt dem Vatter
den Handtbogen/der ſpant jhn
rincklich
auff vnd ſpꝛicht.
Jch bin nit ſo ſchwach als jr meint
Wiewol mir ſind
die Werber feindt
Will ich verſuchen on verdrieſſen
Mit dem
Handtbogen zuſchieſſen.
Vliſſes
legt ein Pfeil auff ſcheuſt
trift das zil vnd
ſpꝛicht zornig.
Jhꝛ Hund wie habt jr mir mit trutz
Verzert vnd verſchlembt ſo
vil guts
Nach geſtelt dem gemahel mein
Vnd meim Sohn nach dem
leben ſein
Vnd habt mir mein Hauß geunehꝛt
Mit ewer vnzucht gar
verkehꝛt
Das muͤſt jr zaln mit ewꝛn verderben
Jhꝛ muͤſt von meinen henden sterben.
Ewrimachus
ſpꝛicht:
Wer biſt das du redts ſo geduͤrſt
Biſt du
Vliſſes der landts Fuͤrſt
So verſchon
vnſer bitten wir
Als woͤll wir wider gelten dir.
Beide
Der ander Theil/
Beide an ehꝛ vnd auch an gut
All ding
dir wider machen gut
Was wir dir haben thon fuͤr ſchaden.
Vliſſes
ſpꝛicht.
Von mir verhoffet keiner gnaden
Biß das ich ewer aller Seel
Hinab
ſchick in abgrundt der Heel
Beſſer wird es euch nit
ergohn
Jhꝛ kombt den mit der flucht daruon.
Da greifft Vliſſes an/die dꝛey
kumen jm zu hilff/als denn
ſchla-
gen ſie die vier Werber alle zu
todt/
Vliſſes
ſpꝛicht.
Jhꝛ zwen ſaumbt euch nit in dem Hauß
Bald tragt die todten
Coͤrper nauß
Darnach ſo hencket die zwoͤlff
Maid
Die mir zu ſchandt vnd hertzen laid
Habn mit den Werbern trieben
vnzucht
Vnd auch Melancium verrucht
Den Gaißhirten der mich auß verdrieß
Veraͤchtlich mit ſein ferſſen
ſtieß
Vnd den Werbern Weher zu trug
Den peinigt rechtlich wol vnd
gnug
Vnd viertheilt jn als ein Verreter
Den vngetrewen vbeltheter
Waſcht tiſch vñ penck vom blut alſamen
Trucknet
ſie ab mit eim badſchwamen
Macht gut geruchwerck in den Sal
Vnd
ziert die wendt vberal
Mit deppich/denn will ich mich eben
Penelope zu
kennen geben
Das ich ſey friſch vnd gſundt im leben.
Vliſſes geht ab mit Thelemacho
Die zwen Hirten tragen
die
todten ab.
Actus 7.
Penelope die Fuͤrſtin
geht ein
ſetzt ſich nider vnd klagt.
Jhꝛ Goͤtter will denn mein ellendt
Auch nit ein mal nemen ein
endt
Man thut mir vil vertroͤſtung geben
Mein lieber
Herꝛ ſey noch im leben
Deß wart ich noch ſeiner zukunft
O
heint hat mir vberuernunft
Getraumbt ein holdtſeliger traumb
Wie ich
vnter ein Feygenbaumb
Meinen Vliſſem hab vmbfangen
Mit
lieb vnd hertzlichem verlangen
Jm gab ein Kuß an ſeinen mund
O erlebete
ich die ſtund
Das ſolcher traumb mir war thet wern
Darnach ſo wolt ich ſterben gern.
Ewriclea ihꝛ Hofmeiſterin
kombt vnnd ſpꝛicht.
O ich bring frewdenreiche maͤr
Fuͤrſtin ſaumb dich nit
komb bald her
Zu ſehen mit dein Augen wert
Das du mit ſeuftzen
haſt begert
Dein Vliſſem den thewꝛen
frummen
Der iſt wider zu lande kummen
Vnd hat die Werber all
erſchlagen
Die jm zu ſchaden allhie lagen
Eil bald vnd komb zu
ſehen jn.
Penelope
ſpꝛicht.
O Muͤtterlein der ſeinen ſin
Biſt du von den
Goͤttern beraubt
Jch het es aber nit geglaubt
Das du mich alſo
thetſt betruͤben
Jn meinem hertzenlaid zu vben
Dein
ſchertz iſt mir nit ſuͤß vnd ring.
Ewriclea
Weltlich vnd Poetisch histori.
Ewriclea
ſpꝛicht:
Tochter ich ſag warhafte ding
Er iſt zu landt der
ehꝛenueſt
Thelemachus hats lengſt geweſt
Hats doch
nit offenbaren woͤllen
Biß ſo lang ſie die Werber
fellen
Auch ich Dir ein warzeichen ſag
Jch hab jm auff den heuting
tag
Sein fuͤß gwaſchẽ/vñ ſach auff
trawen
Die maſſen die ims wild Schwein hat ghawen
Auff
Peruaſum an dem
gejaid
Darumb laß ab dein hertzen laid
Komb zu dem lieben gmahel dein.
Penelope
felt jhꝛ vmb den
Hals vnnd ſpꝛicht.
O hertzenliebes Muͤtterlein
Erſt glaub ich dir gentzlich
fuͤrwar
Nun iſt verſchwunden gantz vnd gar
Mein
trawern vnd hertzliche klag
Wol mir das ich erlebt den tag
Das ich meinen
Herꝛn ſehen ſol.
Ewriclea
ſpꝛicht.
Schaw dort kombt er jetz kenſt jn wol
Weil er jetz
fuͤrſtlich iſt bekleid
Der vor in eins Betlers
beſcheid
Zu Hof vertrieben hat vil tag
Vnerkandt in trawren vnd
klag.
Vliſſes kombt/
Penelope
lauft
jhm entgegen/felt jhm vmb den
Hals vnnd
ſpꝛicht.
O mein hertzliebſter gmahel frumb
Biß mir zu tauſent mal
wilkumb
Jch hab beſorgt du ſeiſt langſt todt
Vor
Troya in dem blute
roth
Oder auff der heimfart verſuncken
Jn dem wuͤtenden Meer
ertruncken
Wie dann vil Griechen iſt geſchehen
Wie man
das hoͤrt ſingen vnd jehen
Het ſchier verzagt an deiner zu
kunft
Es duͤnckt mich wider all vernunft
Das du biſt kumen
ſo armer gſtalt
Ewriclea lauff ſchnel vnd
bald
Bring Laertem ſein Vatter rein
Den hertzenlieben Schweher
mein
Der ſich vmb dich ſo hart hat kuͤmert
Das jm
iſt all ſein frewd zertruͤmert
Hat ſein wonung
im Weinbergen dauß
Mocht nit mehꝛ wohnen in dem Hauß
Dieweil du nit
warſt anheim mehꝛ
So ellend er ſein zeit verzer
Vnd
ſeuftzet tag vnd nacht nach dir
Ach mein Vliſſe
ſag doch mir
Wo biſt du doch geweſt ſo lang.
Vliſſes
ſpꝛicht.
So merck aufs kuͤrtzt in dem anfang
Als wir biß in das zehendt jar
Lagen vor der Stat Troya
zwar
Die gwunnen/als ich heimwertz fuͤhꝛ
Mit mein
Schifn ich beſtritten wur
Von den Cicones/auch ein
vngeſtuͤmb
Warff vns darnach auf dem Meer vmb
Neun tagraiß/darnach
ich mit nam
Jn die Heel deß Cicloppen kam
Der meiner gſellen mir
ſechs fraß
Den ich mit liſt doch blenden was
Das ich jm auß der
Heel entron
Vnd nach dem fuhꝛen wir hinon
Zu Eolo dem
Koͤnig der hat
Vns wol gehalten ein gantz Monat
Vnd fertigt mich auch
ehꝛlich ab
Da ich auch ſchon geſehen hab
Jtaca mein lieb Vatterlandt
Da ſich aber erhub zu handt
Ein vngeſtuͤmigkeit im Meer
Vnd
Der ander Theil/
Vnd warff auch vnſer Schiff ſo
ſehꝛ
Zum Volck in Leſtrigoniam
Das
meine Schiff zerwarff allſam
Mit ſteinen/das ſie
vnterſuncken
Vnd meine gferten all ertruncken
Biß on das Schiff darinn
ich ſaß
Mit dieſem Schiff ich komb fuͤrbaß
Zu Fraw Circe
die mir verkert
Mein gſelln in Sew/der ich mich
wehꝛt
Noͤtt ſie das ſie in dieſer Wildtnuß
Jn
wider gab Menſchliche Bildtnuß
Bey jr blieb wir ein gantzes jar
Nach dem
ſo zeiget ſie mir dar
Jn die Helle hinab zu
fahꝛen
Tireſias zu offenbaren
Wie ich doch wider heim
moͤcht kummen
Jn der Helle hab ich vernummen
Mein liebe Mutter/vnd der
Held vil
Der ich kuͤrtz halb nit nennen wil
Ayacem vnd den
Achillem
Fuͤr die Syrenes wir nach dem
Fuhꝛen/hielten zu die
Ohꝛen lang
Das wir nit hoͤrten jhꝛ geſang
Fuhꝛ auch fuͤr die gfehꝛlichẽ Meerwūder
Caribdim vnd
Cylla beſunder
Kam darnach in Sicilia
Da mein gſellen ſchlachten alda
Der Sunnen
geheiligtes Viech
Derhalb Jupiter zornigklich
Herrab ſchoß einen
donner Strahl
Zerſchmettert mein Schiff vberal
Da ertruncken all
gſellen mein
Vnd im zerbrochen Schiff allein
Neun tag vnd nacht
ich alſo ſchwam
Jn die Jnſel
Ogigiam
Da die Goͤttin Calipſo war
Bey der
ich wohnet ſieben jar
Biß die Goͤtter ſchickten zu jr
Das ſie ſolt ſein behilflich mir
Auff die heimfart
ins Vatterlandt
Jch macht ein Floß vnd fuhꝛ zu handt
Von jr/doch auß
neid Nephtunus
Bewegt das Mer mit vngſtuͤmnus
Vnd mir
auch meinen Floß zutruͤmert
Alſo ſchwam ich ellendt
bekuͤmert
Auff einem Bret drey tag vnd nacht
Biß ich mich doch zu lande
bracht
Jnn dem lande Pheacia
Deß Koͤnigs
Tochter Nawſica
Mich fand beim Meer/die het ein Weſch
Mit jrem
Frawenzimmer reſch
Die mich bekleidt/vnd ſchickt alſo
Jnt
Stat zu Koͤnig Alcineo
Jrem Vatter der mich zu gnaden
Nam/hat
mich auff ein Schiff geladen
Der hat mich bracht ins Vatterlandt
Mit hilff der
Goͤtter allerſandt
So haſt in kurtz die gantzen ſumb
Der meinen jrꝛfart vmb vnd vmb
Nach leng ſo het ich dir
fuͤrwar
Darvon zuſagen ein gantzes jar
Den Goͤttern
ſey lob/preiß vnd ehꝛ
Die mich zu landt vnd auff dem Meer
Jn ſolcher gfahꝛ beſchuͤtzet hon
Deñ
woͤll wir in den Tepmel gon
Ein hundert hewpich opffer thon.
Sie gehen alle auß.
Der Ehꝛnholdt
beſchleuſt
¶ So hat die Comedi ein endt
Auß der werden ſechs lehꝛ
erkendt
Erſtlich bey Fraw Penelope
Ein frumes Bidrweib
verſteh
Das ſie mit ſcham/zucht vnd
keuſchheit
Jhꝛ Ehꝛ bewar zu aller zeit
Als jren aller
hoͤchſten ſchatz
Vnd geb keim Buler ſtat noch
platz
Fliech jr verheiſſung/ ſchmeichel vñ
ſchẽck
Jhꝛ Cuplen/hoffieren vnd renck
Halt
Weltlich vnd Poetisch histori.
Halt lieb vnd trew jhꝛem Ehmon
Da
hat ſie lob vnd ehꝛe von
Zum andern lehꝛt bey
Vliſſi
Ein Biderman das er alhy
Jn allem ſein thun vnd
wandel
Fein weißlich vnd fuͤrſichtig handel
Auff das er
ſich zu aller zeit
Huͤt vnd fuͤrſech vor
gfehꝛligkeit
Wo er aber komb in gefahꝛ
Das er denn ſein
gebet nit ſpar
Zu Gott der im erloͤſung ſendt
Vnd
auch ſein truͤbſal vnd ellendt
Starckmuͤtig vnd
geduldig trag
Nit kleinmuͤtig darinn verzag
Biß ſich Gluͤck
wider zu jm kehꝛ
Geb wider gſundtheit/gut vnd ehꝛ
Als denn
mag er ſich wider rechen
Vnd gwalt mit gegen gwalt brechen.
Zum
dritten bey Thelemacho
So lehꝛt ein frummer Sohn alſo
Sein Eltern
trewlich vor zu gehn
Jnn allen noͤthen bey zu ſtehn
Es
treff an leib/ehꝛ oder gut
Soll er mit gehorſamen mut
Sein Eltern
ſein in dienſt ergeben
So gibt jm Gott ein langes leben.
Zum
vierdtẽ bey den zwey Hirtn ſchon
Soll lehꝛen hie ein
vnterthon
Das er in not auch gleicher maſſen
Sein Obrigkeit nit
ſoll verlaſſen
Sonder beyſtehn mit leib vnd gut
Vnd
fuͤr ſie kempfen auff das Blut.
Zum fuͤnften bey den
vntrewen Maiden
Lehꝛt ein Ehalt hie wol beſchaiden
Wo er auch helt
vntrewlich hauß
Das jm auch endtlich volg darauß
Schandt/laſter vnd die
Goͤttlich rach
Vntrewes dienſtes lohn entpfach.
Zum
ſechſten bey den Werbern ſoͤllen
Mercken/die frechen
jungen gſellen
Wo ſie ſo vnverſchambt
vmbſchawen
Zu bulen vmb frumme Ehfrawen
Mit liſtigen
rencken vnd ſachen
Jhꝛn Ehmennern trewlos machen
Dergleichen
frumme Toͤchterlein
Auch bringen in die ſchnurꝛ hinein
Abſaugen mit vntrewem mut
Auch zu der ehꝛ/ihꝛ hab vnd
gut
Das ſolche ſtuͤck wie obgeſprochen
An jn nit
bleibet vngerochen
Zalens ſie es nicht mit jrm Blut
Gott ſie doch
endtlich ſtraffen thut
Mit ſchandt/armut oder
kranckheit
Oder aufs wengſt nach dieſer zeit
Jn pein ewiges
vngemachs.
Daruor bhuͤt vns Gott wuͤnſcht Hans Sachs.