Strelitz,22. Mai 1859.
Geehrter Herr.
Ihr Brief v.vom 28 v.vorigen M.Monats, nach dem Postschein am 18. d.dieses M.Monats auf die Post
gegeben, geht mir so eben zu, leider mit einem falschen Heft Ihrer
Zeitschr.ZeitschriftDie deutschen Mundarten. Eine Monatsschrift für Dichtung, Forschung und Kritik. Herausgegeben von Georg Karl Frommann. Nürnberg 1854–1877., das ich Ihnen mit der freundlichen Bitte um baldige Zusendung
des richtigen Ihnen zurückschicke, begleitet v.von den 3 ersten Lieferungen
meines WörterbuchsSanders, Daniel: Wörterbuch der deutschen Sprache. Mit Belegen von Luther bis auf die Gegenwart. Erster Band. Erste Hälfte. Leipzig 1860. [Online verfügbar: Internet Archive, abgerufen am 19.11.2018.](https://archive.org/details/bub_gb_MpREAAAAcAAJ). Warum ich Ihnen dieselben nicht früher ge-
schickt? Ehrlich gestanden, weil ich befürchtete, es würde doch keine
Besprechung des Werkes, an der mir allerdings sehr gelegen ist,
erfolgen, da sich dabei nun einmal die Erwähnung meines
Namens nicht umgehen lässt. Der Schluß Ihres Briefs beweist
mir zu meiner großen Freude, daß ich in deser – Sie werden
es mir zugestehen, nicht ungerechtfertigten – Annahme geirrt
habe und indem ich Ihnen die Hefte zusende, lege ich Ihnen
die Bitte um eine recht baldige Besprechung dringend ans
Herz und ich erwarte eine strenge, doch unparteiische Beur-
theilung, Lob oder Tadel ohne Rücksicht auf irgendeine Per-
sönlichkeit in der Welt, eine nach dem iñrn Werthe mei-
ner Arbeit.–
Ihre Mittheilung über J.Jacob Grim̃ hat mich – u.und wahrlich
nicht um ein meinetwillen – betrübt. Wie anders erscheint da ein
Alexander v.von Humboldt, der mir noch kurz vor seinem Tod über
mein WörterbuchSanders, Daniel: Wörterbuch der deutschen Sprache. Mit Belegen von Luther bis auf die Gegenwart. Leipzig 1860-1865. [Erster Band. Online verfügbar: GoogleBooks, abgerufen am 05.12.2018.](https://books.google.de/books?id=MpREAAAAcAAJ) [Zweiter Band. Erste Hälfte. Online verfügbar: GoogleBooks, abgerufen am 05.12.2018.](https://books.google.de/books?id=VjQTAAAAQAAJ) [Zweiter Band. Zweite Hälfte. Online verfügbar: GoogleBooks, abgerufen am 05.12.2018.](https://books.google.de/books?id=hyBJAAAAcAAJ) einen anerkeñenden Brief schrieb, der da-
mit beginnt, daß ihn „die treue Verehrung, die er seinen
Freunden J.Jacob u.und W.Wilhelm Grim̃ u. ihrem großen, gelungenen Unterneh-
men zolle, nicht gleichgültig mache gegen andere Unterneh-
mungen p.pp. – doch lassen wir den Vergleich.
Ihre ZeitschriftDie deutschen Mundarten. Eine Monatsschrift für Dichtung, Forschung und Kritik. Herausgegeben von Georg Karl Frommann. Nürnberg 1854–1877. werden Sie, so weit es sich irgend mit
dem Plan einer Arbeit vereinigen ließ, in meinem
WörterbuchSanders, Daniel: Wörterbuch der deutschen Sprache. Mit Belegen von Luther bis auf die Gegenwart. Leipzig 1860-1865. [Erster Band. Online verfügbar: GoogleBooks, abgerufen am 05.12.2018.](https://books.google.de/books?id=MpREAAAAcAAJ) [Zweiter Band. Erste Hälfte. Online verfügbar: GoogleBooks, abgerufen am 05.12.2018.](https://books.google.de/books?id=VjQTAAAAQAAJ) [Zweiter Band. Zweite Hälfte. Online verfügbar: GoogleBooks, abgerufen am 05.12.2018.](https://books.google.de/books?id=hyBJAAAAcAAJ) benutzt finden und ich hoffe, daß Sie wiederum
darin auch Manches für Ihre Zeitschrift zu benutzen finden
werden. Ich erlaube mir, Sie z.b.B.zum Beispiel zu Zeitschr.ZeitschriftDie deutschen Mundarten. Eine Monatsschrift für Dichtung, Forschung und Kritik. Herausgegeben von Georg Karl Frommann. Nürnberg 1854–1877. 5,149 „Jungfern
schmeißen“ auf den Artikel „bäm̃eln“ im WörterbuchSanders, Daniel: Wörterbuch der deutschen Sprache. Mit Belegen von Luther bis auf die Gegenwart. Erster Band. Erste Hälfte. Leipzig 1860. [Online verfügbar: Internet Archive, abgerufen am 19.11.2018.](https://archive.org/details/bub_gb_MpREAAAAcAAJ) zu ver-
weisen. Eine kleine Berichtigung zu 5,469 lasse ich für Ihre
Zeitschr.ZeitschriftDie deutschen Mundarten. Eine Monatsschrift für Dichtung, Forschung und Kritik. Herausgegeben von Georg Karl Frommann. Nürnberg 1854–1877. unten folgen, wie ich deñ auch einige schon früher ge-
schriebene kurze Beiträge beifüge.
Auf Ihre Besprechung meines WörterbuchsSanders, Daniel: Wörterbuch der deutschen Sprache. Mit Belegen von Luther bis auf die Gegenwart. Leipzig 1860-1865. [Erster Band. Online verfügbar: GoogleBooks, abgerufen am 05.12.2018.](https://books.google.de/books?id=MpREAAAAcAAJ) [Zweiter Band. Erste Hälfte. Online verfügbar: GoogleBooks, abgerufen am 05.12.2018.](https://books.google.de/books?id=VjQTAAAAQAAJ) [Zweiter Band. Zweite Hälfte. Online verfügbar: GoogleBooks, abgerufen am 05.12.2018.](https://books.google.de/books?id=hyBJAAAAcAAJ) freue ich
mich sehr, namentlich gespañt bin ich auf Ihr Urtheil über die
ganze Anordnungsweise. Lassen Sie mich nicht zu lange har-
ren & schicken Sie mir die Besprechung sofort nach dem Er-
scheinen!
Darf ich Sie bitten, Herrn Dr. Fr.Friedrich Hofmann in Hildburg-
hausen v.von mir freundlich zu grüßen und ihm die Bitte
um eine Besprechung meines WörterbuchsSanders, Daniel: Wörterbuch der deutschen Sprache. Mit Belegen von Luther bis auf die Gegenwart. Leipzig 1860-1865. [Erster Band. Online verfügbar: GoogleBooks, abgerufen am 05.12.2018.](https://books.google.de/books?id=MpREAAAAcAAJ) [Zweiter Band. Erste Hälfte. Online verfügbar: GoogleBooks, abgerufen am 05.12.2018.](https://books.google.de/books?id=VjQTAAAAQAAJ) [Zweiter Band. Zweite Hälfte. Online verfügbar: GoogleBooks, abgerufen am 05.12.2018.](https://books.google.de/books?id=hyBJAAAAcAAJ) zukom̃en zu
lassen, ferner die Frage, ob dies Jahr ein WeihnachtsbaumHofmann, Friedrich: Weihnachtsbaum für arme Kinder: Gaben deutscher Dichter. [14. Jahrgang. Hildburghausen 1855. Online verfügbar: Internet Archive, abgerufen am 19.11.2018.](https://archive.org/details/bub_gb_X5Y6AAAAcAAJ)
von ihm erscheinen wird, in welchem Falle ich gern bereit
bin, einen Beitrag zu senden.
Mit hochachtungsvoller Ergebenheit
Dan. Daniel Sanders.