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Neue Rheinische Zeitung. Nr. 32. Köln, 2. Juli 1848. Beilage.

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Beilage zu Nr. 32 der Neuen Rheinisch. Zeitung.
Sonntag, 2. Juli 1848.
Uebersicht.

Deutschland. Köln. (Eine Interpellation.) Frankfurt. (Die Debatten der Nationalversammlung über die Centralgewalt. - Die Nationalversammlung. - Sitzung des Bundestags.) Frankfurt a. d. O. (Kraftäußerung des Ministeriums Hansemann.) Posen. (Ahlemann vertagt sich und seine Kriegslorbeeren.) Leipzig. (Lehrfreiheit.) Hannover. (Demokratenversammlung. - Demokratenverfolgung.) Wien. (Finanznoth. - Einnahme der Festung Palmanuova.) Prag. (Die slavischen Stämme.)

Ungarn. Pesth. (Der illyrische Aufstand.)

Dänemark. Koppenhagen. (Dänische Aussichten.)

Französische Republik. Die Junirevolution (Schluß). Paris. (Korrespondenz. - Nat.-Versammlung v. 29. - Vermischtes.)

Spanien. Madrid. (Otway reist ab.)

Italien. Aus Oberitalien. (Verfahren der Oestreicher.) Nizza. (Garibaldi angelangt.) Genua. (Ein verkleideter Jesuit.) Modena. (Abdankung der bisherigen prov. Regierung.) Venedig. (Manin's Proklamation. - General Pepe.) Mantua. (Verproviantirung.) Rom. (Kammerdebatten.) Neapel. (Fortschritte der Insurrektion.)

Großbritannien. London (Unterhaussitzung. - Die Times über Deutschland. - Jenny Lind). Dublin (die protestantischen Repealer).

Amerika.

[Französische Republik]

- Nationalversammlung. Sitzung vom 29. - Senard eröffnet dieselbe um 11/2 Uhr Mittags. Er hält eine lange Lobrede auf den General Negrier, der, von französischen Eltern in Portugal geboren, während des Volkskampfes der letzten Tage den Tod fand, dem er in seinen zahlreichen Gefechten gegen die Araber so glücklich entronnen war. Der Präsident bevorwortet einen Jahresgehalt von 3000 Fr. für dessen Wittwe und Kinder und liest gleichzeitig einen Gesetzentwurf vor, der das Herz des Gefallenen den Invaliden, den Körper dagegen der Stadt Lille, die ihn reklamirt, zuspricht. Der Antrag wird einstimmig gebilligt und seinem jüngsten Sohne außerdem noch eine Lieutenantsstelle, wofür er bereits Examen machen sollte, angewiesen. - Cavaignac zeigt der Versammlung an, daß Leblanc das ihm zugedachte Marineportefeuille nicht annehme. Er habe dasselbe daher an Bastide gegeben, den der General Bedeau im Auswärtigen ersetzen solle. Nach dieser Ministerialmodifikation schritt die Versammlung zur Wahl eines neuen Präsidenten an die Stelle des zum Minister des Inrern erhobenen Senard. Die Abstimmung geschah durch geheimes Skrutinium und lieferte folgendes Resultat: Zahl der Stimmenden 790. Absolute Mehrheit 396. Marie zählt 414, Dufaure 294, Lacrosse 61 Stimmen. Die übrigen Stimmen sind verloren. Senard hält eine kurze, nichtssagende Rede, an deren Schluß er Marie einladet, den Präsidentenstuhl einzunehmen. Senard begibt sich auf die Ministerbank und legt demnächst der Versammlung zwei Kreditverlangen vor: 1. 3 Mill. Fr. für die verwundete Bürgerwehr; 2. 1 Mill. für Sold der Mobilgarde. Auf Cavaignac's Antrag wird die Eisenbahndiskussion auf Montag verschoben und die Sitzung aufgehoben.

- Pariser Börse 29. Juni. [irrelevantes Material]
Spanien.
Madrid, 24. Juni.

Johannistag. Börse und Behörden geschlossen.

Herr Otway und die übrigen Glieder der britischen Gesandtschaft, welche Bulwer zur Besorgung der Paßvisa's und sonstigen internationalen Tagesgeschäfte noch hier gelassen hatte, machen ebenfalls Anstalten zu baldiger Abreise. Narvaez beabsichtigt nächstens ein Memorial über die jüngsten Vorfälle mit England anfertigen und drucken zu lassen. Dasselbe soll sehr energisch abgefaßt und dann an alle Höfe versandt werden.

Italien.
* Modena, 20. Juni.
Der Inhalt dieses Artikels kann aus urheberrechtlichen Gründen nicht angezeigt werden.
* Venedig, 22. Juni.
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* Rom, 20. Juni.
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* Nizza, 21. Juni.
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* Genua, 22. Juni.
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123 Mantua, 18. Juni.
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* Aus Oberitalien.
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24 Neapel, 19. Juni.
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Großbritannien.
* London, 29. Juni.

Im Unterhause wurde gestern die römisch-katholische Unterstützungs-Bill verhandelt, ohne daß die Debatte indeß ein Resultat herbeiführte. Die Parlamentsverhandlungen werden immer schläfriger; jedenfalls sind die Lords in den letzten Tagen redseliger gewesen wie die Commons und die Debatte über die westindischen Papiere zwischen Earl Grey und Lord Stanley bildet zusammen mit den französischen Ereignissen fast den ausschließlichen Stoff unserer Zeitungs-Räsonnements.

Die Times bespricht heute einen längern Artikel der Edinburgh Review über Deutschland und meint namentlich in Bezug auf Italien, Polen und Dänemark, daß die Herstellung eines einigen unabhängigen deutschen Reiches, entweder ein Aufgeben aller durch Eroberungen oder Auswanderungen erlangten Vortheile in benachbarten Ländern oder einen neuen sehr unheilvollen Kampf unabwendlich mache.

Die Nachrichten aus den Fabrikdistrikten sind zwar etwas besser; im Ganzen herrscht aber noch die alte Muthlosigkeit und Niemand denkt an Unternehmungen. Selbst die Nachtigallen leiden durch den schlechte Geschäftsgang - so die schwedische: Jenny Lind. Ihr Banquier hat nemlich seine Zahlungen eingestellt. Konsols 83 3/4 a 7/8.

- Am 26. d. Nachmittags stieg Lieut. Gale in Begleitung von Hrn. van Buren und einem andern Gentleman in einem Ballon in die Höhe um 3 verschiedene Modelle von Fallschirmen auf deren Sitzen sich Affen befanden, zu probiren. Die Fallschirme waren konstruirt 1. nach dem Modell Hrn. Gannerin's; 2. Hrn. Cocking's und 3. Hrn. Hampton's. Das Wetter war außerordentlich schön. Als der Ballon bereits zu einer außerordentlichen Höhe aufgestiegen war, ließ man die drei Fallschirme auf ein Mal los. Der von der Hampton'schen Bauart kam, ohne Schwankungen, ganz senkrecht herunter und in gefahrloser Schnelligkeit. Die Affen wurden zum Aufsteigeplatz zurückgebracht und von den englischen Damen und Fräuleins wegen der eben überstandenen Himmelfahrt mächtig karessirt.

* Dublin, 25. Juni.

Aus der Hauptstadt wie aus der Provinz stimmen alle Nachrichten darin überein, daß die Klubs der Konförderirten (d. h. jetzt, die Klubs der "irischen League") reißend schnell sich vermehren und durch massenweise Einschreibung anwachsen. Am verflossenen Sonnabend allein wurden in Limerick sechs neue Klubs errichtet. Heute soll hier eine Versammlung von waffenfähigen Männern auf der berühmten Dannybrook-Aue statt finden. Hier soll das am verflossenen Sonntage begonnene Werk fortgesetzt und die Bewohner der hauptstädtischen Grafschaft in die irische Nationalgarde eingereiht werden. Wirklich, wie die Sachen jetzt gehen, scheint es keinem Zweifel zu unterliegen, daß, ehe die Ernte für die Sichel reif ist, der Plan von Smith O'Brien buchstäblich ins Leben tritt. Irland wird eine Garnison von 100,000 Mann besitzen, die Waffen in den Händen haben einexerzirt und im Stande sind, auf jedes verzweifelte Unternehmen einzugehen, das ihnen die Leiter der Bewegung anrathen.

* Dublin, 28. Juni.

Gestern Abend hielt die "protestantische Repeal-Association" eine Sitzung in der Musikhalle unter großem Andrange von Mitgliedern und Fremden. Der Vorsitzende sagte in seiner Eröffnungsrede unter Anderem: "Weßhalb sind wir hier versammelt? Weil wir unzufrieden sind mit der britischen Regierung, unzufrieden mit dem britischen Parlament. Seit der unglücklichen Vereinigungsakte, durch die man unser einheimisches Parlament vernichtete, hat die gesetzgebende Gewalt nur die Interessen Englands im Auge gehabt, die von Irland aber stets unberücksichtigt gelassen. Wir können und werden nicht eher zufrieden sein und uns beruhigen, als bis Irland sein eigenes Parlament im College-Green versammelt sieht. (Lauter Beifall.) Wir, die protestantischen Repealer, sind heute hier, um das laut zu erklären. (Beifall.) Die Nepeal (Aufhebung) der Unions- oder Vereinigungsakte ist für die Wohlfahrt der Protestanten wie der römischen Katholiken unerläßlich. (Applaus.) Das haben wir Protestanten leider allzulange mißkannt u. s. w. Es meldeten sich 259 neue Mitglieder. Die weiteren Verhandlungen bezogen sich auf die Organisation der Thätigkeit der Association. Zum Schluß wurde die Erklärung gegeben, daß in einiger Zeit der Zutritt zur "neuen irischen League" erfolgen solle.

Fruchtpreise. [irrelevantes Material]

Civilstand der Stadt Köln.

Geburten.

28. Juni. Joh. Georg Ludwig, S. v. Theod. Schilling, Gärtner, Annastraße. - Anna Maria, T. v. Joh. Jakob Goergen, Tagl, Thürmchenswall.

Sterbefälle.

28. Juni. Peter Denthoven, Spezereihändler, 69 J. alt, verh., Lungengasse. - Magdalena Faust, Wittwe Radermacher, 37 J. alt, Griechenm. - Maria Rosalia Körfgen, 9 M. alt, Entenpfuhl. - Jakob Christ. Wichterich, 2 J. alt, Weiherstr. - Eleon. Willpütz, 10 M. alt, Fahrg. - Christine Strick, 8 T. alt, Streitzeugg. - Nikolaus Offermann, Schneider, 37 J. alt, verheir., Katharinengraben.

Heirathen.

28. Juni. Joh. Peter Hub. Krauß, Unteroffizier, Wwr., v. Derendorf, und Wilhelmine Auguste Jakobina Kath. Katz, v. Dillenburg. - Daniel Ferd. Albrecht, Schneider, von Trechtingshausen und Apoll. Elis. Fallenberg, v. Gebhardshain. - Heinr. Engels, Zuckerarbeiter, v. Jülich, und Maria Kath. Lexis von Stetternich. - Pet. Reifferscheidt, Wwr., Tagl, u. Christina Berg, beide v. hier. - Franz Efius, Schreiner, v. Mülheim, und Agnes Rosbach von hier. - Adolph Schora, Schuster, von Altenrath, und Anna Maria Hauschild von hier. - Peter Jos. Reingen, Tagl., und Agnes Breuer, beide von hier. - Gerh. Fasbender, Gärtner, von Hürth, und Anna Maria Damast von hier. - Wilh. Jos. Froitzheim, Schneider, von Kirchherten, und Kath. Zimmermann, von Niederzündorf.

Brodpreis der Stadt Köln.

vom 2. Juli bis zum 9. Juli.

Ein Schwarzbrod, wiegend 8 Pfund soll kosten 4 Sgr. 6 Pf.

Köln, den 25. Juni 1848.

Königliche Polizei-Direktion. Müller.

Schiffahrts-Anzeige. Köln, 1. Juli 1848.

In Ladung: Nach Ruhrort bis Emmerich Joh. Linkewitz; nach Düsseldorf bis Mühlheim an der Ruhr L. Ducoffre; nach Andernach und Neuwied M. Pera; nach Koblenz und der Mosel und Saar P. G. Schlägel; nach der Mosel, nach Trier und der Saar M. Zens; nach Bingen Wb. Jonas; nach Mainz J. Hirschmann; nach dem Niedermain Philipp Würges; nach dem Mittel- und Obermain Seb. Seelig; nach Heilbronn Fr. Kühnle; nach Kannstadt und Stuttgart Peter Kühnle; nach Worms und Mannheim A. L Müller; nach Antwerpen M. Lamers.

Ferner: Nach Rotterdam Kapt. Willemsen, Köln Nr. 6.

Ferner: Nach Amsterdam Kapt. Wilson, Köln Nr. 30.

Zur Anfertigung der Auszüge liegt offen die Deklaration des Schiffes Hartmann.

Wasserstand.

Köln, am 1. Juli. Rheinhöhe 8' 10".

Eine große Auswahl von Häusern sind zu billigen Preisen zu verkaufen und zu vermiethen. Kapitalien gegen erste Hypotheke werden gesucht. Näheres bei J. P. Spendeck, gr. Neugasse 18.

Ein Mädchen mit empfehlenswerthen Zeugnissen versehen sucht in einer stillen Haushaltung eine Stelle zur Besorgung aller Hausarbeiten. Wo das Nähere zu erfahren sagt die Expedition.

Auf dem Waidmark Nr. 9 sind Zimmer zu vermiethen.

Erbarmen!!!

Für den Einsender der Anzeigen in dem heutigen Beiblatte über die Kölner Bürgerwehr wird um milde Beiträge zu einer Frei, stelle in Siegburg gebeten.

Dank.

Seit circa sieben Monat litt ich an einem hartnäckigen Augenübel, und sehe mich veranlaßt Herrn Dr. Herschler hierselbst hiermit meinen besten Dank für die glückliche Operation und Heilung abzustatten, um so mehr als derselbe mich ohne irgend eine Vergütung behandelt hat.

Köln, den 1. Juli 1848.

Johann Gubelgas.

Elegantes Zimmer, Frühstück, Mittag-Essen an der table d'hote nebst 1 Schoppen guten Wein zu 1 Thaler pr. Tag im Pfälzer Hof bei Friedrich Knipper, Appelhofs-Platz Nro. 17.

Table d'hote und Abonnements-Tisch um 1 Uhr und zu jeder Stunde vorzügliche der Saison angemessene billige Speisen a la carte, und einen billigen Wein.

Rheingasse Nr. 10 zweite Etage zu vermiethen.

Beilage zu Nr. 32 der Neuen Rheinisch. Zeitung.
Sonntag, 2. Juli 1848.
Uebersicht.

Deutschland. Köln. (Eine Interpellation.) Frankfurt. (Die Debatten der Nationalversammlung über die Centralgewalt. ‒ Die Nationalversammlung. ‒ Sitzung des Bundestags.) Frankfurt a. d. O. (Kraftäußerung des Ministeriums Hansemann.) Posen. (Ahlemann vertagt sich und seine Kriegslorbeeren.) Leipzig. (Lehrfreiheit.) Hannover. (Demokratenversammlung. ‒ Demokratenverfolgung.) Wien. (Finanznoth. ‒ Einnahme der Festung Palmanuova.) Prag. (Die slavischen Stämme.)

Ungarn. Pesth. (Der illyrische Aufstand.)

Dänemark. Koppenhagen. (Dänische Aussichten.)

Französische Republik. Die Junirevolution (Schluß). Paris. (Korrespondenz. ‒ Nat.-Versammlung v. 29. ‒ Vermischtes.)

Spanien. Madrid. (Otway reist ab.)

Italien. Aus Oberitalien. (Verfahren der Oestreicher.) Nizza. (Garibaldi angelangt.) Genua. (Ein verkleideter Jesuit.) Modena. (Abdankung der bisherigen prov. Regierung.) Venedig. (Manin's Proklamation. ‒ General Pepe.) Mantua. (Verproviantirung.) Rom. (Kammerdebatten.) Neapel. (Fortschritte der Insurrektion.)

Großbritannien. London (Unterhaussitzung. ‒ Die Times über Deutschland. ‒ Jenny Lind). Dublin (die protestantischen Repealer).

Amerika.

[Französische Republik]

Nationalversammlung. Sitzung vom 29. ‒ Senard eröffnet dieselbe um 11/2 Uhr Mittags. Er hält eine lange Lobrede auf den General Negrier, der, von französischen Eltern in Portugal geboren, während des Volkskampfes der letzten Tage den Tod fand, dem er in seinen zahlreichen Gefechten gegen die Araber so glücklich entronnen war. Der Präsident bevorwortet einen Jahresgehalt von 3000 Fr. für dessen Wittwe und Kinder und liest gleichzeitig einen Gesetzentwurf vor, der das Herz des Gefallenen den Invaliden, den Körper dagegen der Stadt Lille, die ihn reklamirt, zuspricht. Der Antrag wird einstimmig gebilligt und seinem jüngsten Sohne außerdem noch eine Lieutenantsstelle, wofür er bereits Examen machen sollte, angewiesen. ‒ Cavaignac zeigt der Versammlung an, daß Leblanc das ihm zugedachte Marineportefeuille nicht annehme. Er habe dasselbe daher an Bastide gegeben, den der General Bedeau im Auswärtigen ersetzen solle. Nach dieser Ministerialmodifikation schritt die Versammlung zur Wahl eines neuen Präsidenten an die Stelle des zum Minister des Inrern erhobenen Senard. Die Abstimmung geschah durch geheimes Skrutinium und lieferte folgendes Resultat: Zahl der Stimmenden 790. Absolute Mehrheit 396. Marie zählt 414, Dufaure 294, Lacrosse 61 Stimmen. Die übrigen Stimmen sind verloren. Senard hält eine kurze, nichtssagende Rede, an deren Schluß er Marie einladet, den Präsidentenstuhl einzunehmen. Senard begibt sich auf die Ministerbank und legt demnächst der Versammlung zwei Kreditverlangen vor: 1. 3 Mill. Fr. für die verwundete Bürgerwehr; 2. 1 Mill. für Sold der Mobilgarde. Auf Cavaignac's Antrag wird die Eisenbahndiskussion auf Montag verschoben und die Sitzung aufgehoben.

‒ Pariser Börse 29. Juni. [irrelevantes Material]
Spanien.
Madrid, 24. Juni.

Johannistag. Börse und Behörden geschlossen.

Herr Otway und die übrigen Glieder der britischen Gesandtschaft, welche Bulwer zur Besorgung der Paßvisa's und sonstigen internationalen Tagesgeschäfte noch hier gelassen hatte, machen ebenfalls Anstalten zu baldiger Abreise. Narvaez beabsichtigt nächstens ein Memorial über die jüngsten Vorfälle mit England anfertigen und drucken zu lassen. Dasselbe soll sehr energisch abgefaßt und dann an alle Höfe versandt werden.

Italien.
* Modena, 20. Juni.
Der Inhalt dieses Artikels kann aus urheberrechtlichen Gründen nicht angezeigt werden.
* Venedig, 22. Juni.
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* Rom, 20. Juni.
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* Nizza, 21. Juni.
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* Genua, 22. Juni.
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123 Mantua, 18. Juni.
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* Aus Oberitalien.
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24 Neapel, 19. Juni.
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Großbritannien.
* London, 29. Juni.

Im Unterhause wurde gestern die römisch-katholische Unterstützungs-Bill verhandelt, ohne daß die Debatte indeß ein Resultat herbeiführte. Die Parlamentsverhandlungen werden immer schläfriger; jedenfalls sind die Lords in den letzten Tagen redseliger gewesen wie die Commons und die Debatte über die westindischen Papiere zwischen Earl Grey und Lord Stanley bildet zusammen mit den französischen Ereignissen fast den ausschließlichen Stoff unserer Zeitungs-Räsonnements.

Die Times bespricht heute einen längern Artikel der Edinburgh Review über Deutschland und meint namentlich in Bezug auf Italien, Polen und Dänemark, daß die Herstellung eines einigen unabhängigen deutschen Reiches, entweder ein Aufgeben aller durch Eroberungen oder Auswanderungen erlangten Vortheile in benachbarten Ländern oder einen neuen sehr unheilvollen Kampf unabwendlich mache.

Die Nachrichten aus den Fabrikdistrikten sind zwar etwas besser; im Ganzen herrscht aber noch die alte Muthlosigkeit und Niemand denkt an Unternehmungen. Selbst die Nachtigallen leiden durch den schlechte Geschäftsgang ‒ so die schwedische: Jenny Lind. Ihr Banquier hat nemlich seine Zahlungen eingestellt. Konsols 83 3/4 à 7/8.

‒ Am 26. d. Nachmittags stieg Lieut. Gale in Begleitung von Hrn. van Buren und einem andern Gentleman in einem Ballon in die Höhe um 3 verschiedene Modelle von Fallschirmen auf deren Sitzen sich Affen befanden, zu probiren. Die Fallschirme waren konstruirt 1. nach dem Modell Hrn. Gannerin's; 2. Hrn. Cocking's und 3. Hrn. Hampton's. Das Wetter war außerordentlich schön. Als der Ballon bereits zu einer außerordentlichen Höhe aufgestiegen war, ließ man die drei Fallschirme auf ein Mal los. Der von der Hampton'schen Bauart kam, ohne Schwankungen, ganz senkrecht herunter und in gefahrloser Schnelligkeit. Die Affen wurden zum Aufsteigeplatz zurückgebracht und von den englischen Damen und Fräuleins wegen der eben überstandenen Himmelfahrt mächtig karessirt.

* Dublin, 25. Juni.

Aus der Hauptstadt wie aus der Provinz stimmen alle Nachrichten darin überein, daß die Klubs der Konförderirten (d. h. jetzt, die Klubs der „irischen League“) reißend schnell sich vermehren und durch massenweise Einschreibung anwachsen. Am verflossenen Sonnabend allein wurden in Limerick sechs neue Klubs errichtet. Heute soll hier eine Versammlung von waffenfähigen Männern auf der berühmten Dannybrook-Aue statt finden. Hier soll das am verflossenen Sonntage begonnene Werk fortgesetzt und die Bewohner der hauptstädtischen Grafschaft in die irische Nationalgarde eingereiht werden. Wirklich, wie die Sachen jetzt gehen, scheint es keinem Zweifel zu unterliegen, daß, ehe die Ernte für die Sichel reif ist, der Plan von Smith O'Brien buchstäblich ins Leben tritt. Irland wird eine Garnison von 100,000 Mann besitzen, die Waffen in den Händen haben einexerzirt und im Stande sind, auf jedes verzweifelte Unternehmen einzugehen, das ihnen die Leiter der Bewegung anrathen.

* Dublin, 28. Juni.

Gestern Abend hielt die „protestantische Repeal-Association“ eine Sitzung in der Musikhalle unter großem Andrange von Mitgliedern und Fremden. Der Vorsitzende sagte in seiner Eröffnungsrede unter Anderem: „Weßhalb sind wir hier versammelt? Weil wir unzufrieden sind mit der britischen Regierung, unzufrieden mit dem britischen Parlament. Seit der unglücklichen Vereinigungsakte, durch die man unser einheimisches Parlament vernichtete, hat die gesetzgebende Gewalt nur die Interessen Englands im Auge gehabt, die von Irland aber stets unberücksichtigt gelassen. Wir können und werden nicht eher zufrieden sein und uns beruhigen, als bis Irland sein eigenes Parlament im College-Green versammelt sieht. (Lauter Beifall.) Wir, die protestantischen Repealer, sind heute hier, um das laut zu erklären. (Beifall.) Die Nepeal (Aufhebung) der Unions- oder Vereinigungsakte ist für die Wohlfahrt der Protestanten wie der römischen Katholiken unerläßlich. (Applaus.) Das haben wir Protestanten leider allzulange mißkannt u. s. w. Es meldeten sich 259 neue Mitglieder. Die weiteren Verhandlungen bezogen sich auf die Organisation der Thätigkeit der Association. Zum Schluß wurde die Erklärung gegeben, daß in einiger Zeit der Zutritt zur „neuen irischen League“ erfolgen solle.

Fruchtpreise. [irrelevantes Material]

Civilstand der Stadt Köln.

Geburten.

28. Juni. Joh. Georg Ludwig, S. v. Theod. Schilling, Gärtner, Annastraße. ‒ Anna Maria, T. v. Joh. Jakob Goergen, Tagl, Thürmchenswall.

Sterbefälle.

28. Juni. Peter Denthoven, Spezereihändler, 69 J. alt, verh., Lungengasse. ‒ Magdalena Faust, Wittwe Radermacher, 37 J. alt, Griechenm. ‒ Maria Rosalia Körfgen, 9 M. alt, Entenpfuhl. ‒ Jakob Christ. Wichterich, 2 J. alt, Weiherstr. ‒ Eleon. Willpütz, 10 M. alt, Fahrg. ‒ Christine Strick, 8 T. alt, Streitzeugg. ‒ Nikolaus Offermann, Schneider, 37 J. alt, verheir., Katharinengraben.

Heirathen.

28. Juni. Joh. Peter Hub. Krauß, Unteroffizier, Wwr., v. Derendorf, und Wilhelmine Auguste Jakobina Kath. Katz, v. Dillenburg. ‒ Daniel Ferd. Albrecht, Schneider, von Trechtingshausen und Apoll. Elis. Fallenberg, v. Gebhardshain. ‒ Heinr. Engels, Zuckerarbeiter, v. Jülich, und Maria Kath. Lexis von Stetternich. ‒ Pet. Reifferscheidt, Wwr., Tagl, u. Christina Berg, beide v. hier. ‒ Franz Efius, Schreiner, v. Mülheim, und Agnes Rosbach von hier. ‒ Adolph Schora, Schuster, von Altenrath, und Anna Maria Hauschild von hier. ‒ Peter Jos. Reingen, Tagl., und Agnes Breuer, beide von hier. ‒ Gerh. Fasbender, Gärtner, von Hürth, und Anna Maria Damast von hier. ‒ Wilh. Jos. Froitzheim, Schneider, von Kirchherten, und Kath. Zimmermann, von Niederzündorf.

Brodpreis der Stadt Köln.

vom 2. Juli bis zum 9. Juli.

Ein Schwarzbrod, wiegend 8 Pfund soll kosten 4 Sgr. 6 Pf.

Köln, den 25. Juni 1848.

Königliche Polizei-Direktion. Müller.

Schiffahrts-Anzeige. Köln, 1. Juli 1848.

In Ladung: Nach Ruhrort bis Emmerich Joh. Linkewitz; nach Düsseldorf bis Mühlheim an der Ruhr L. Ducoffre; nach Andernach und Neuwied M. Pera; nach Koblenz und der Mosel und Saar P. G. Schlägel; nach der Mosel, nach Trier und der Saar M. Zens; nach Bingen Wb. Jonas; nach Mainz J. Hirschmann; nach dem Niedermain Philipp Würges; nach dem Mittel- und Obermain Seb. Seelig; nach Heilbronn Fr. Kühnle; nach Kannstadt und Stuttgart Peter Kühnle; nach Worms und Mannheim A. L Müller; nach Antwerpen M. Lamers.

Ferner: Nach Rotterdam Kapt. Willemsen, Köln Nr. 6.

Ferner: Nach Amsterdam Kapt. Wilson, Köln Nr. 30.

Zur Anfertigung der Auszüge liegt offen die Deklaration des Schiffes Hartmann.

Wasserstand.

Köln, am 1. Juli. Rheinhöhe 8′ 10″.

Eine große Auswahl von Häusern sind zu billigen Preisen zu verkaufen und zu vermiethen. Kapitalien gegen erste Hypotheke werden gesucht. Näheres bei J. P. Spendeck, gr. Neugasse 18.

Ein Mädchen mit empfehlenswerthen Zeugnissen versehen sucht in einer stillen Haushaltung eine Stelle zur Besorgung aller Hausarbeiten. Wo das Nähere zu erfahren sagt die Expedition.

Auf dem Waidmark Nr. 9 sind Zimmer zu vermiethen.

Erbarmen!!!

Für den Einsender der Anzeigen in dem heutigen Beiblatte über die Kölner Bürgerwehr wird um milde Beiträge zu einer Frei, stelle in Siegburg gebeten.

Dank.

Seit circa sieben Monat litt ich an einem hartnäckigen Augenübel, und sehe mich veranlaßt Herrn Dr. Herschler hierselbst hiermit meinen besten Dank für die glückliche Operation und Heilung abzustatten, um so mehr als derselbe mich ohne irgend eine Vergütung behandelt hat.

Köln, den 1. Juli 1848.

Johann Gubelgas.

Elegantes Zimmer, Frühstück, Mittag-Essen an der table d'hôte nebst 1 Schoppen guten Wein zu 1 Thaler pr. Tag im Pfälzer Hof bei Friedrich Knipper, Appelhofs-Platz Nro. 17.

Table d'hôte und Abonnements-Tisch um 1 Uhr und zu jeder Stunde vorzügliche der Saison angemessene billige Speisen à la carte, und einen billigen Wein.

Rheingasse Nr. 10 zweite Etage zu vermiethen.

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        <head>[Französische Republik]</head>
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          <p>&#x2012; <hi rendition="#g">Nationalversammlung.</hi> Sitzung vom 29. &#x2012; Senard                         eröffnet dieselbe um 11/2 Uhr Mittags. Er hält eine lange Lobrede auf den                         General Negrier, der, von französischen Eltern in Portugal geboren, während                         des Volkskampfes der letzten Tage den Tod fand, dem er in seinen zahlreichen                         Gefechten gegen die Araber so glücklich entronnen war. Der Präsident                         bevorwortet einen Jahresgehalt von 3000 Fr. für dessen Wittwe und Kinder und                         liest gleichzeitig einen Gesetzentwurf vor, der das Herz des Gefallenen den                         Invaliden, den Körper dagegen der Stadt Lille, die ihn reklamirt, zuspricht.                         Der Antrag wird einstimmig gebilligt und seinem jüngsten Sohne außerdem noch                         eine Lieutenantsstelle, wofür er bereits Examen machen sollte, angewiesen. &#x2012;                         Cavaignac zeigt der Versammlung an, daß Leblanc das ihm zugedachte                         Marineportefeuille nicht annehme. Er habe dasselbe daher an Bastide gegeben,                         den der General Bedeau im Auswärtigen ersetzen solle. Nach dieser                         Ministerialmodifikation schritt die Versammlung zur Wahl eines neuen                         Präsidenten an die Stelle des zum Minister des Inrern erhobenen Senard. Die                         Abstimmung geschah durch geheimes Skrutinium und lieferte folgendes                         Resultat: Zahl der Stimmenden 790. Absolute Mehrheit 396. Marie zählt 414,                         Dufaure 294, Lacrosse 61 Stimmen. Die übrigen Stimmen sind verloren. Senard                         hält eine kurze, nichtssagende Rede, an deren Schluß er Marie einladet, den                         Präsidentenstuhl einzunehmen. Senard begibt sich auf die Ministerbank und                         legt demnächst der Versammlung zwei Kreditverlangen vor: 1. 3 Mill. Fr. für                         die verwundete Bürgerwehr; 2. 1 Mill. für Sold der Mobilgarde. Auf                         Cavaignac's Antrag wird die Eisenbahndiskussion auf Montag verschoben und                         die Sitzung aufgehoben.</p>
        </div>
        <div xml:id="ar032b_001a" type="jArticle">
          <head>&#x2012; Pariser Börse 29. Juni.</head>
          <gap reason="insignificant"/>
        </div>
      </div>
      <div n="1">
        <head>Spanien.</head>
        <div xml:id="ar032b_002" type="jArticle">
          <head>Madrid, 24. Juni.</head>
          <p>Johannistag. Börse und Behörden geschlossen.</p>
          <p>Herr Otway und die übrigen Glieder der britischen Gesandtschaft, welche                         Bulwer zur Besorgung der Paßvisa's und sonstigen internationalen                         Tagesgeschäfte noch hier gelassen hatte, machen ebenfalls Anstalten zu                         baldiger Abreise. Narvaez beabsichtigt nächstens ein Memorial über die                         jüngsten Vorfälle mit England anfertigen und drucken zu lassen. Dasselbe                         soll sehr energisch abgefaßt und dann an alle Höfe versandt werden.</p>
        </div>
      </div>
      <div n="1">
        <head>Italien.</head>
        <div xml:id="ar032b_003_c" type="jArticle">
          <note type="editorial">Edition: <bibl>Friedrich Engels: Italien. 2. Juli 1848. In: MEGA<hi rendition="#sup">2</hi> I/7. S. 238.</bibl>                </note>
          <head><bibl><author>*</author></bibl> Modena, 20. Juni.</head>
          <gap reason="copyright"/>
        </div>
        <div xml:id="ar032b_004_c" type="jArticle">
          <note type="editorial">Edition: <bibl>Friedrich Engels: Italien. 2. Juli 1848. In: MEGA<hi rendition="#sup">2</hi> I/7. S. 238.</bibl>                </note>
          <head><bibl><author>*</author></bibl> Venedig, 22. Juni.</head>
          <gap reason="copyright"/>
        </div>
        <div xml:id="ar032b_005_c" type="jArticle">
          <note type="editorial">Edition: <bibl>Friedrich Engels: Italien. 2. Juli 1848. In: MEGA<hi rendition="#sup">2</hi> I/7. S. 238.</bibl>                </note>
          <head><bibl><author>*</author></bibl> Rom, 20. Juni.</head>
          <gap reason="copyright"/>
        </div>
        <div xml:id="ar032b_006_c" type="jArticle">
          <note type="editorial">Edition: <bibl>Friedrich Engels: Italien. 2. Juli 1848. In: MEGA<hi rendition="#sup">2</hi> I/7. S. 238.</bibl>                </note>
          <head><bibl><author>*</author></bibl> Nizza, 21. Juni.</head>
          <gap reason="copyright"/>
        </div>
        <div xml:id="ar032b_007_c" type="jArticle">
          <note type="editorial">Edition: <bibl>Friedrich Engels: Italien. 2. Juli 1848. In: MEGA<hi rendition="#sup">2</hi> I/7. S. 238.</bibl>                </note>
          <head><bibl><author>*</author></bibl> Genua, 22. Juni.</head>
          <gap reason="copyright"/>
        </div>
        <div xml:id="ar032b_008_c" type="jArticle">
          <note type="editorial">Edition: <bibl>Friedrich Engels: Italien. 2. Juli 1848. In: MEGA<hi rendition="#sup">2</hi> I/7. S. 238.</bibl>                </note>
          <head><bibl><author>123</author></bibl> Mantua, 18. Juni.</head>
          <gap reason="copyright"/>
        </div>
        <div xml:id="ar032b_009_c" type="jArticle">
          <note type="editorial">Edition: <bibl>Friedrich Engels: Italien. 2. Juli 1848. In: MEGA<hi rendition="#sup">2</hi> I/7. S. 238.</bibl>                </note>
          <head><bibl><author>*</author></bibl> Aus Oberitalien.</head>
          <gap reason="copyright"/>
        </div>
        <div xml:id="ar032b_010_c" type="jArticle">
          <note type="editorial">Edition: <bibl>Friedrich Engels: Italien. 2. Juli 1848. In: MEGA<hi rendition="#sup">2</hi> I/7. S. 238.</bibl>                </note>
          <head><bibl><author>24</author></bibl> Neapel, 19. Juni.</head>
          <gap reason="copyright"/>
        </div>
      </div>
      <div n="1">
        <head>Großbritannien.</head>
        <div xml:id="ar032b_011" type="jArticle">
          <head><bibl><author>*</author></bibl> London, 29. Juni.</head>
          <p>Im Unterhause wurde gestern die römisch-katholische Unterstützungs-Bill                         verhandelt, ohne daß die Debatte indeß ein Resultat herbeiführte. Die                         Parlamentsverhandlungen werden immer schläfriger; jedenfalls sind die Lords                         in den letzten Tagen redseliger gewesen wie die Commons und die Debatte über                         die westindischen Papiere zwischen Earl Grey und Lord Stanley bildet                         zusammen mit den französischen Ereignissen fast den ausschließlichen Stoff                         unserer Zeitungs-Räsonnements.</p>
          <p>Die Times bespricht heute einen längern Artikel der Edinburgh Review über                         Deutschland und meint namentlich in Bezug auf Italien, Polen und Dänemark,                         daß die Herstellung eines einigen unabhängigen deutschen Reiches, entweder                         ein Aufgeben aller durch Eroberungen oder Auswanderungen erlangten Vortheile                         in benachbarten Ländern oder einen neuen sehr unheilvollen Kampf                         unabwendlich mache.</p>
          <p>Die Nachrichten aus den Fabrikdistrikten sind zwar etwas besser; im Ganzen                         herrscht aber noch die alte Muthlosigkeit und Niemand denkt an                         Unternehmungen. Selbst die Nachtigallen leiden durch den schlechte                         Geschäftsgang &#x2012; so die schwedische: Jenny Lind. Ihr Banquier hat nemlich                         seine Zahlungen eingestellt. Konsols 83 3/4 à 7/8.</p>
          <p>&#x2012; Am 26. d. Nachmittags stieg Lieut. Gale in Begleitung von Hrn. van Buren                         und einem andern Gentleman in einem Ballon in die Höhe um 3 verschiedene                         Modelle von Fallschirmen auf deren Sitzen sich Affen befanden, zu probiren.                         Die Fallschirme waren konstruirt 1. nach dem Modell Hrn. Gannerin's; 2. Hrn.                         Cocking's und 3. Hrn. Hampton's. Das Wetter war außerordentlich schön. Als                         der Ballon bereits zu einer außerordentlichen Höhe aufgestiegen war, ließ                         man die drei Fallschirme auf ein Mal los. Der von der Hampton'schen Bauart                         kam, ohne Schwankungen, ganz senkrecht herunter und in gefahrloser                         Schnelligkeit. Die Affen wurden zum Aufsteigeplatz zurückgebracht und von                         den englischen Damen und Fräuleins wegen der eben überstandenen Himmelfahrt                         mächtig karessirt.</p>
        </div>
        <div xml:id="ar032b_012" type="jArticle">
          <head><bibl><author>*</author></bibl> Dublin, 25. Juni.</head>
          <p>Aus der Hauptstadt wie aus der Provinz stimmen alle Nachrichten darin                         überein, daß die Klubs der Konförderirten (d. h. jetzt, die Klubs der                         &#x201E;irischen League&#x201C;) reißend schnell sich vermehren und durch massenweise                         Einschreibung anwachsen. Am verflossenen Sonnabend allein wurden in Limerick                         sechs neue Klubs errichtet. Heute soll hier eine Versammlung von                         waffenfähigen Männern auf der berühmten Dannybrook-Aue statt finden. Hier                         soll das am verflossenen Sonntage begonnene Werk fortgesetzt und die                         Bewohner der hauptstädtischen Grafschaft in die irische Nationalgarde                         eingereiht werden. Wirklich, wie die Sachen jetzt gehen, scheint es keinem                         Zweifel zu unterliegen, daß, ehe die Ernte für die Sichel reif ist, der Plan                         von Smith O'Brien buchstäblich ins Leben tritt. Irland wird eine Garnison                         von 100,000 Mann besitzen, die Waffen in den Händen haben einexerzirt und im                         Stande sind, auf jedes verzweifelte Unternehmen einzugehen, das ihnen die                         Leiter der Bewegung anrathen.</p>
        </div>
        <div xml:id="ar032b_013" type="jArticle">
          <head><bibl><author>*</author></bibl> Dublin, 28. Juni.</head>
          <p>Gestern Abend hielt die &#x201E;protestantische Repeal-Association&#x201C; eine Sitzung in                         der Musikhalle unter großem Andrange von Mitgliedern und Fremden. Der                         Vorsitzende sagte in seiner Eröffnungsrede unter Anderem: &#x201E;Weßhalb sind wir                         hier versammelt? Weil wir unzufrieden sind mit der britischen Regierung,                         unzufrieden mit dem britischen Parlament. Seit der unglücklichen                         Vereinigungsakte, durch die man unser einheimisches Parlament vernichtete,                         hat die gesetzgebende Gewalt nur die Interessen Englands im Auge gehabt, die                         von Irland aber stets unberücksichtigt gelassen. Wir können und werden nicht                         eher zufrieden sein und uns beruhigen, als bis Irland sein eigenes Parlament                         im College-Green versammelt sieht. (Lauter Beifall.) Wir, die                         protestantischen Repealer, sind heute hier, um das laut zu erklären.                         (Beifall.) Die Nepeal (Aufhebung) der Unions- oder Vereinigungsakte ist für                         die Wohlfahrt der Protestanten wie der römischen Katholiken unerläßlich.                         (Applaus.) Das haben wir Protestanten leider allzulange mißkannt u. s. w. Es                         meldeten sich 259 neue Mitglieder. Die weiteren Verhandlungen bezogen sich                         auf die Organisation der Thätigkeit der Association. Zum Schluß wurde die                         Erklärung gegeben, daß in einiger Zeit der Zutritt zur &#x201E;neuen irischen                         League&#x201C; erfolgen solle.</p>
        </div>
      </div>
      <div n="1">
        <head>Fruchtpreise.</head>
        <gap reason="insignificant"/>
      </div>
      <div type="jAnnouncements" n="1">
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#b">Civilstand der Stadt Köln.</hi> </p>
          <p> <hi rendition="#g">Geburten.</hi> </p>
          <p>28. Juni. Joh. Georg Ludwig, S. v. Theod. Schilling, Gärtner, Annastraße. &#x2012;                         Anna Maria, T. v. Joh. Jakob Goergen, Tagl, Thürmchenswall.</p>
          <p> <hi rendition="#g">Sterbefälle.</hi> </p>
          <p>28. Juni. Peter Denthoven, Spezereihändler, 69 J. alt, verh., Lungengasse. &#x2012;                         Magdalena Faust, Wittwe Radermacher, 37 J. alt, Griechenm. &#x2012; Maria Rosalia                         Körfgen, 9 M. alt, Entenpfuhl. &#x2012; Jakob Christ. Wichterich, 2 J. alt,                         Weiherstr. &#x2012; Eleon. Willpütz, 10 M. alt, Fahrg. &#x2012; Christine Strick, 8 T.                         alt, Streitzeugg. &#x2012; Nikolaus Offermann, Schneider, 37 J. alt, verheir.,                         Katharinengraben.</p>
          <p> <hi rendition="#g">Heirathen.</hi> </p>
          <p>28. Juni. Joh. Peter Hub. Krauß, Unteroffizier, Wwr., v. Derendorf, und                         Wilhelmine Auguste Jakobina Kath. Katz, v. Dillenburg. &#x2012; Daniel Ferd.                         Albrecht, Schneider, von Trechtingshausen und Apoll. Elis. Fallenberg, v.                         Gebhardshain. &#x2012; Heinr. Engels, Zuckerarbeiter, v. Jülich, und Maria Kath.                         Lexis von Stetternich. &#x2012; Pet. Reifferscheidt, Wwr., Tagl, u. Christina Berg,                         beide v. hier. &#x2012; Franz Efius, Schreiner, v. Mülheim, und Agnes Rosbach von                         hier. &#x2012; Adolph Schora, Schuster, von Altenrath, und Anna Maria Hauschild von                         hier. &#x2012; Peter Jos. Reingen, Tagl., und Agnes Breuer, beide von hier. &#x2012; Gerh.                         Fasbender, Gärtner, von Hürth, und Anna Maria Damast von hier. &#x2012; Wilh. Jos.                         Froitzheim, Schneider, von Kirchherten, und Kath. Zimmermann, von                         Niederzündorf.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#b">Brodpreis der Stadt Köln.</hi> </p>
          <p>vom 2. Juli bis zum 9. Juli.</p>
          <p>Ein Schwarzbrod, wiegend 8 Pfund soll kosten 4 Sgr. 6 Pf.</p>
          <p>Köln, den 25. Juni 1848.</p>
          <p>Königliche Polizei-Direktion. <hi rendition="#g">Müller.</hi> </p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p><hi rendition="#b">Schiffahrts-Anzeige.</hi> Köln, 1. Juli 1848.</p>
          <p><hi rendition="#g">In Ladung:</hi> Nach Ruhrort bis Emmerich Joh. Linkewitz;                         nach Düsseldorf bis Mühlheim an der Ruhr L. Ducoffre; nach Andernach und                         Neuwied M. Pera; nach Koblenz und der Mosel und Saar P. G. Schlägel; nach                         der Mosel, nach Trier und der Saar M. Zens; nach Bingen Wb. Jonas; nach                         Mainz J. Hirschmann; nach dem Niedermain Philipp Würges; nach dem Mittel-                         und Obermain Seb. Seelig; nach Heilbronn Fr. Kühnle; nach Kannstadt und                         Stuttgart Peter Kühnle; nach Worms und Mannheim A. L Müller; nach Antwerpen                         M. Lamers.</p>
          <p>Ferner: Nach Rotterdam Kapt. Willemsen, Köln Nr. 6.</p>
          <p>Ferner: Nach Amsterdam Kapt. Wilson, Köln Nr. 30.</p>
          <p>Zur Anfertigung der Auszüge liegt offen die Deklaration des Schiffes                         Hartmann.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#g">Wasserstand.</hi> </p>
          <p><hi rendition="#g">Köln,</hi> am 1. Juli. Rheinhöhe 8&#x2032; 10&#x2033;.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Eine große Auswahl von Häusern sind zu billigen Preisen zu verkaufen und zu                         vermiethen. Kapitalien gegen erste Hypotheke werden gesucht. Näheres bei J.                         P. Spendeck, gr. Neugasse 18.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Ein Mädchen mit empfehlenswerthen Zeugnissen versehen sucht in einer stillen                         Haushaltung eine Stelle zur Besorgung aller Hausarbeiten. Wo das Nähere zu                         erfahren sagt die Expedition.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Auf dem Waidmark Nr. 9 sind Zimmer zu vermiethen.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#b">Erbarmen!!!</hi> </p>
          <p> <hi rendition="#b">Für den Einsender der Anzeigen in dem heutigen Beiblatte                             über die Kölner Bürgerwehr wird um milde Beiträge zu einer Frei, stelle                             in Siegburg gebeten.</hi> </p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#g">Dank.</hi> </hi> </p>
          <p>Seit circa sieben Monat litt ich an einem hartnäckigen Augenübel, und sehe                         mich veranlaßt Herrn Dr. Herschler hierselbst hiermit meinen besten Dank für                         die glückliche Operation und Heilung abzustatten, um so mehr als derselbe                         mich ohne irgend eine Vergütung behandelt hat.</p>
          <p>Köln, den 1. Juli 1848.</p>
          <p> <hi rendition="#g">Johann Gubelgas.</hi> </p>
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        <div type="jAn">
          <p>Elegantes Zimmer, Frühstück, Mittag-Essen an der table d'hôte nebst 1                         Schoppen guten Wein zu 1 Thaler pr. Tag im Pfälzer Hof bei <hi rendition="#b">Friedrich Knipper,</hi> Appelhofs-Platz Nro. 17.</p>
          <p>Table d'hôte und Abonnements-Tisch um 1 Uhr und zu jeder Stunde vorzügliche                         der Saison angemessene billige Speisen à la carte, und einen billigen                         Wein.</p>
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        <div type="jAn">
          <p>Rheingasse Nr. 10 zweite Etage zu vermiethen.</p>
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[0161/0001] Beilage zu Nr. 32 der Neuen Rheinisch. Zeitung. Sonntag, 2. Juli 1848. Uebersicht. Deutschland. Köln. (Eine Interpellation.) Frankfurt. (Die Debatten der Nationalversammlung über die Centralgewalt. ‒ Die Nationalversammlung. ‒ Sitzung des Bundestags.) Frankfurt a. d. O. (Kraftäußerung des Ministeriums Hansemann.) Posen. (Ahlemann vertagt sich und seine Kriegslorbeeren.) Leipzig. (Lehrfreiheit.) Hannover. (Demokratenversammlung. ‒ Demokratenverfolgung.) Wien. (Finanznoth. ‒ Einnahme der Festung Palmanuova.) Prag. (Die slavischen Stämme.) Ungarn. Pesth. (Der illyrische Aufstand.) Dänemark. Koppenhagen. (Dänische Aussichten.) Französische Republik. Die Junirevolution (Schluß). Paris. (Korrespondenz. ‒ Nat.-Versammlung v. 29. ‒ Vermischtes.) Spanien. Madrid. (Otway reist ab.) Italien. Aus Oberitalien. (Verfahren der Oestreicher.) Nizza. (Garibaldi angelangt.) Genua. (Ein verkleideter Jesuit.) Modena. (Abdankung der bisherigen prov. Regierung.) Venedig. (Manin's Proklamation. ‒ General Pepe.) Mantua. (Verproviantirung.) Rom. (Kammerdebatten.) Neapel. (Fortschritte der Insurrektion.) Großbritannien. London (Unterhaussitzung. ‒ Die Times über Deutschland. ‒ Jenny Lind). Dublin (die protestantischen Repealer). Amerika. [Französische Republik] ‒ Nationalversammlung. Sitzung vom 29. ‒ Senard eröffnet dieselbe um 11/2 Uhr Mittags. Er hält eine lange Lobrede auf den General Negrier, der, von französischen Eltern in Portugal geboren, während des Volkskampfes der letzten Tage den Tod fand, dem er in seinen zahlreichen Gefechten gegen die Araber so glücklich entronnen war. Der Präsident bevorwortet einen Jahresgehalt von 3000 Fr. für dessen Wittwe und Kinder und liest gleichzeitig einen Gesetzentwurf vor, der das Herz des Gefallenen den Invaliden, den Körper dagegen der Stadt Lille, die ihn reklamirt, zuspricht. Der Antrag wird einstimmig gebilligt und seinem jüngsten Sohne außerdem noch eine Lieutenantsstelle, wofür er bereits Examen machen sollte, angewiesen. ‒ Cavaignac zeigt der Versammlung an, daß Leblanc das ihm zugedachte Marineportefeuille nicht annehme. Er habe dasselbe daher an Bastide gegeben, den der General Bedeau im Auswärtigen ersetzen solle. Nach dieser Ministerialmodifikation schritt die Versammlung zur Wahl eines neuen Präsidenten an die Stelle des zum Minister des Inrern erhobenen Senard. Die Abstimmung geschah durch geheimes Skrutinium und lieferte folgendes Resultat: Zahl der Stimmenden 790. Absolute Mehrheit 396. Marie zählt 414, Dufaure 294, Lacrosse 61 Stimmen. Die übrigen Stimmen sind verloren. Senard hält eine kurze, nichtssagende Rede, an deren Schluß er Marie einladet, den Präsidentenstuhl einzunehmen. Senard begibt sich auf die Ministerbank und legt demnächst der Versammlung zwei Kreditverlangen vor: 1. 3 Mill. Fr. für die verwundete Bürgerwehr; 2. 1 Mill. für Sold der Mobilgarde. Auf Cavaignac's Antrag wird die Eisenbahndiskussion auf Montag verschoben und die Sitzung aufgehoben. ‒ Pariser Börse 29. Juni. _ Spanien. Madrid, 24. Juni. Johannistag. Börse und Behörden geschlossen. Herr Otway und die übrigen Glieder der britischen Gesandtschaft, welche Bulwer zur Besorgung der Paßvisa's und sonstigen internationalen Tagesgeschäfte noch hier gelassen hatte, machen ebenfalls Anstalten zu baldiger Abreise. Narvaez beabsichtigt nächstens ein Memorial über die jüngsten Vorfälle mit England anfertigen und drucken zu lassen. Dasselbe soll sehr energisch abgefaßt und dann an alle Höfe versandt werden. Italien. * Modena, 20. Juni. _ * Venedig, 22. Juni. _ * Rom, 20. Juni. _ * Nizza, 21. Juni. _ * Genua, 22. Juni. _ 123 Mantua, 18. Juni. _ * Aus Oberitalien. _ 24 Neapel, 19. Juni. _ Großbritannien. * London, 29. Juni. Im Unterhause wurde gestern die römisch-katholische Unterstützungs-Bill verhandelt, ohne daß die Debatte indeß ein Resultat herbeiführte. Die Parlamentsverhandlungen werden immer schläfriger; jedenfalls sind die Lords in den letzten Tagen redseliger gewesen wie die Commons und die Debatte über die westindischen Papiere zwischen Earl Grey und Lord Stanley bildet zusammen mit den französischen Ereignissen fast den ausschließlichen Stoff unserer Zeitungs-Räsonnements. Die Times bespricht heute einen längern Artikel der Edinburgh Review über Deutschland und meint namentlich in Bezug auf Italien, Polen und Dänemark, daß die Herstellung eines einigen unabhängigen deutschen Reiches, entweder ein Aufgeben aller durch Eroberungen oder Auswanderungen erlangten Vortheile in benachbarten Ländern oder einen neuen sehr unheilvollen Kampf unabwendlich mache. Die Nachrichten aus den Fabrikdistrikten sind zwar etwas besser; im Ganzen herrscht aber noch die alte Muthlosigkeit und Niemand denkt an Unternehmungen. Selbst die Nachtigallen leiden durch den schlechte Geschäftsgang ‒ so die schwedische: Jenny Lind. Ihr Banquier hat nemlich seine Zahlungen eingestellt. Konsols 83 3/4 à 7/8. ‒ Am 26. d. Nachmittags stieg Lieut. Gale in Begleitung von Hrn. van Buren und einem andern Gentleman in einem Ballon in die Höhe um 3 verschiedene Modelle von Fallschirmen auf deren Sitzen sich Affen befanden, zu probiren. Die Fallschirme waren konstruirt 1. nach dem Modell Hrn. Gannerin's; 2. Hrn. Cocking's und 3. Hrn. Hampton's. Das Wetter war außerordentlich schön. Als der Ballon bereits zu einer außerordentlichen Höhe aufgestiegen war, ließ man die drei Fallschirme auf ein Mal los. Der von der Hampton'schen Bauart kam, ohne Schwankungen, ganz senkrecht herunter und in gefahrloser Schnelligkeit. Die Affen wurden zum Aufsteigeplatz zurückgebracht und von den englischen Damen und Fräuleins wegen der eben überstandenen Himmelfahrt mächtig karessirt. * Dublin, 25. Juni. Aus der Hauptstadt wie aus der Provinz stimmen alle Nachrichten darin überein, daß die Klubs der Konförderirten (d. h. jetzt, die Klubs der „irischen League“) reißend schnell sich vermehren und durch massenweise Einschreibung anwachsen. Am verflossenen Sonnabend allein wurden in Limerick sechs neue Klubs errichtet. Heute soll hier eine Versammlung von waffenfähigen Männern auf der berühmten Dannybrook-Aue statt finden. Hier soll das am verflossenen Sonntage begonnene Werk fortgesetzt und die Bewohner der hauptstädtischen Grafschaft in die irische Nationalgarde eingereiht werden. Wirklich, wie die Sachen jetzt gehen, scheint es keinem Zweifel zu unterliegen, daß, ehe die Ernte für die Sichel reif ist, der Plan von Smith O'Brien buchstäblich ins Leben tritt. Irland wird eine Garnison von 100,000 Mann besitzen, die Waffen in den Händen haben einexerzirt und im Stande sind, auf jedes verzweifelte Unternehmen einzugehen, das ihnen die Leiter der Bewegung anrathen. * Dublin, 28. Juni. Gestern Abend hielt die „protestantische Repeal-Association“ eine Sitzung in der Musikhalle unter großem Andrange von Mitgliedern und Fremden. Der Vorsitzende sagte in seiner Eröffnungsrede unter Anderem: „Weßhalb sind wir hier versammelt? Weil wir unzufrieden sind mit der britischen Regierung, unzufrieden mit dem britischen Parlament. Seit der unglücklichen Vereinigungsakte, durch die man unser einheimisches Parlament vernichtete, hat die gesetzgebende Gewalt nur die Interessen Englands im Auge gehabt, die von Irland aber stets unberücksichtigt gelassen. Wir können und werden nicht eher zufrieden sein und uns beruhigen, als bis Irland sein eigenes Parlament im College-Green versammelt sieht. (Lauter Beifall.) Wir, die protestantischen Repealer, sind heute hier, um das laut zu erklären. (Beifall.) Die Nepeal (Aufhebung) der Unions- oder Vereinigungsakte ist für die Wohlfahrt der Protestanten wie der römischen Katholiken unerläßlich. (Applaus.) Das haben wir Protestanten leider allzulange mißkannt u. s. w. Es meldeten sich 259 neue Mitglieder. Die weiteren Verhandlungen bezogen sich auf die Organisation der Thätigkeit der Association. Zum Schluß wurde die Erklärung gegeben, daß in einiger Zeit der Zutritt zur „neuen irischen League“ erfolgen solle. Fruchtpreise. _ Civilstand der Stadt Köln. Geburten. 28. Juni. Joh. Georg Ludwig, S. v. Theod. Schilling, Gärtner, Annastraße. ‒ Anna Maria, T. v. Joh. Jakob Goergen, Tagl, Thürmchenswall. Sterbefälle. 28. Juni. Peter Denthoven, Spezereihändler, 69 J. alt, verh., Lungengasse. ‒ Magdalena Faust, Wittwe Radermacher, 37 J. alt, Griechenm. ‒ Maria Rosalia Körfgen, 9 M. alt, Entenpfuhl. ‒ Jakob Christ. Wichterich, 2 J. alt, Weiherstr. ‒ Eleon. Willpütz, 10 M. alt, Fahrg. ‒ Christine Strick, 8 T. alt, Streitzeugg. ‒ Nikolaus Offermann, Schneider, 37 J. alt, verheir., Katharinengraben. Heirathen. 28. Juni. Joh. Peter Hub. Krauß, Unteroffizier, Wwr., v. Derendorf, und Wilhelmine Auguste Jakobina Kath. Katz, v. Dillenburg. ‒ Daniel Ferd. Albrecht, Schneider, von Trechtingshausen und Apoll. Elis. Fallenberg, v. Gebhardshain. ‒ Heinr. Engels, Zuckerarbeiter, v. Jülich, und Maria Kath. Lexis von Stetternich. ‒ Pet. Reifferscheidt, Wwr., Tagl, u. Christina Berg, beide v. hier. ‒ Franz Efius, Schreiner, v. Mülheim, und Agnes Rosbach von hier. ‒ Adolph Schora, Schuster, von Altenrath, und Anna Maria Hauschild von hier. ‒ Peter Jos. Reingen, Tagl., und Agnes Breuer, beide von hier. ‒ Gerh. Fasbender, Gärtner, von Hürth, und Anna Maria Damast von hier. ‒ Wilh. Jos. Froitzheim, Schneider, von Kirchherten, und Kath. Zimmermann, von Niederzündorf. Brodpreis der Stadt Köln. vom 2. Juli bis zum 9. Juli. Ein Schwarzbrod, wiegend 8 Pfund soll kosten 4 Sgr. 6 Pf. Köln, den 25. Juni 1848. Königliche Polizei-Direktion. Müller. Schiffahrts-Anzeige. Köln, 1. Juli 1848. In Ladung: Nach Ruhrort bis Emmerich Joh. Linkewitz; nach Düsseldorf bis Mühlheim an der Ruhr L. Ducoffre; nach Andernach und Neuwied M. Pera; nach Koblenz und der Mosel und Saar P. G. Schlägel; nach der Mosel, nach Trier und der Saar M. Zens; nach Bingen Wb. Jonas; nach Mainz J. Hirschmann; nach dem Niedermain Philipp Würges; nach dem Mittel- und Obermain Seb. Seelig; nach Heilbronn Fr. Kühnle; nach Kannstadt und Stuttgart Peter Kühnle; nach Worms und Mannheim A. L Müller; nach Antwerpen M. Lamers. Ferner: Nach Rotterdam Kapt. Willemsen, Köln Nr. 6. Ferner: Nach Amsterdam Kapt. Wilson, Köln Nr. 30. Zur Anfertigung der Auszüge liegt offen die Deklaration des Schiffes Hartmann. Wasserstand. Köln, am 1. Juli. Rheinhöhe 8′ 10″. Eine große Auswahl von Häusern sind zu billigen Preisen zu verkaufen und zu vermiethen. Kapitalien gegen erste Hypotheke werden gesucht. Näheres bei J. P. Spendeck, gr. Neugasse 18. Ein Mädchen mit empfehlenswerthen Zeugnissen versehen sucht in einer stillen Haushaltung eine Stelle zur Besorgung aller Hausarbeiten. Wo das Nähere zu erfahren sagt die Expedition. Auf dem Waidmark Nr. 9 sind Zimmer zu vermiethen. Erbarmen!!! Für den Einsender der Anzeigen in dem heutigen Beiblatte über die Kölner Bürgerwehr wird um milde Beiträge zu einer Frei, stelle in Siegburg gebeten. Dank. Seit circa sieben Monat litt ich an einem hartnäckigen Augenübel, und sehe mich veranlaßt Herrn Dr. Herschler hierselbst hiermit meinen besten Dank für die glückliche Operation und Heilung abzustatten, um so mehr als derselbe mich ohne irgend eine Vergütung behandelt hat. Köln, den 1. Juli 1848. Johann Gubelgas. Elegantes Zimmer, Frühstück, Mittag-Essen an der table d'hôte nebst 1 Schoppen guten Wein zu 1 Thaler pr. Tag im Pfälzer Hof bei Friedrich Knipper, Appelhofs-Platz Nro. 17. Table d'hôte und Abonnements-Tisch um 1 Uhr und zu jeder Stunde vorzügliche der Saison angemessene billige Speisen à la carte, und einen billigen Wein. Rheingasse Nr. 10 zweite Etage zu vermiethen.

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Marx-Engels-Gesamtausgabe: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-20T13:08:10Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
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Die angegebenen Seitenzahlen beziehen sich auf die Ausgabe: Neue Rheinische Zeitung. Organ der Demokratie. Bd. 1 (Nummer 1 bis Nummer 183) Köln, 1. Juni 1848 bis 31. Dezember 1848. Glashütten im Taunus, Verlag Detlev Auvermann KG 1973.




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Zitationshilfe: Neue Rheinische Zeitung. Nr. 32. Köln, 2. Juli 1848. Beilage, S. 0161. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_nrhz032b_1848/1>, abgerufen am 29.03.2024.