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Neue Rheinische Zeitung. Nr. 291. Köln, 6. Mai 1849.

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Neue Rheinische Zeitung
Organ der Demokratie.
No. 291. Köln, Sonntag, 6. Mai 1849

Vierteljähriger Abonnementspreis in Köln 1 Thlr. 7 1/2 Sgr., bei allen preußischen Postanstalten 1 Thlr. 17 Sgr. - Im Auslande wende man sich: in Belgien an die betreffenden Postanstalten; in London an W. Thomas, 21 Catherine-Street, Strand; in Paris an W. Thomas, 38 Rue Vivienne, und an A. Havas, 3 Rue Jean Jacques Rousseau.

Insertionen werden mit 18 Pf. die Petitzeile oder deren Raum berechnet. - Auskunft, Annahme und Abgabe chiffrirter Briefe gratis. - Nur frankirte Briefe werden angenommen. - Expedition in Aachen bei Ernst ter Meer; in Düsseldorf bei F. W. Schmitz, Burgplatz; in Köln Unter Hutmacher Nro. 17.

Uebersicht.

Deutschland. Köln. (Belagerungsgelüste. - Nachrichten aus Ungarn). Berlin. (Klatsch). Wien. (Offizielle Mittheilung über Ungarn. - Vermischtes). Dresden. (Theilweise Kabinetsänderung. - Aufregung. - Deputationen. - Ungarische Husaren). Braunschweig. (Forderungen des Volks. - Nachgeben der Minister) Schleswig-Holstein. (Vom friedlichen Kriegsschauplatze). Posen. (Die Posener Landwehr im Schleswigschen). Frankfurt. (National-Versammlung - Die octroyirte Verfassung für Deutschland). Gießen. (Eid der Bürgergarde). Wiesbaden. (Kammerbeschlüsse). Kaiserslautern. (Volksversammlung). Freiburg. (Prozeß Fickler-Bornstedt. - Prinz Friedrich von Würtemberg) München. (Ein ex-königl. Handbillet).

Polen. Krakau. (Scheußlichkeiten bei der Rekrutirung).

Italien. Die östreichische Garnison in Alessandria. Mailand. (Erschießungen und Confiskationen). Von der italienischen Gränze. (Oeffnung der Schleusen des Forts Malghera. Bologna. (Ankunft lombardischer Freiwilligen). Florenz. (Verhaftungen). Rom. (Die franz. Intervention). Civita-Vecchia. (Proklamation).

Franz. Republik. Paris. (Die Menage des Herrn Marrast. - Die Amnestie. - Die Parteien. - Vermischtes. - National-Versammlung).

Großbritannien. London. (Unterhaus).

Deutschland.
* Köln, 5. Mai.
Der Inhalt dieses Artikels kann aus urheberrechtlichen Gründen nicht angezeigt werden.
* Köln, 4. Mai.

Wir erhalten aus Wien, 1. Mai, folgende Mittheilungen:

In den letzteren Tagen des verflossenen Monates, besonders aber gestern den 30. April, machte sich ein ungewöhnliches Leben in den Straßen der Hauptstadt bemerkbar. Alles war in Aufregung über die verbreiteten Nachrichten von den rückgängigen Truppenbewegungen an der ungarischen Gränze. Als Beweis großer Verluste und Niederlagen von östreichischer Seite dienen die fortwährenden Transporte von Verstümmelten und Verwundeten, welche seit zwei Tagen in hunderten Wägen nach Wien in die Militärspitäler gebracht werden, welche bereits so voll sind, daß sämmtliche Gänge und Passagen zwischen den Betten zu Krankenlagern verwendet wurden. Das auf diese Art zurückgebrachte Militär ist in dem erbärmlichsten Zustande, es erinnert unwillkürlich an den Rückzug Napoleons aus Rußland - bleiche, abgehärmte, zerlumpte Gestalten, die Verwundungen nothdürftig mit Fetzen verbunden, liegen sie auf dem harten Holze eines Leiterwagens; man kann dieses Bild des Jammers nicht ohne Thränen des Mitleides ansehen; die meisten Verwundeten kamen in Folge der ungarischen Kavallerieangriffe zu unheilbaren, tödtlichen Verletzungen, es fehlte ihnen die Nase und das Kinn, kurz, man kann es nicht beschreiben, wie fürchterlich diese armen Teufel zugerichtet sind. Ferner kamen gestern 10 Wagen mit Kopfbedeckungen aller Waffengattungen, so auch Kavallerie-Sattelzeug hier an, dann ungefähr 500 unberittene Pferde, welche ihre Reiter in der Schlacht verloren hatten.

Jedenfalls steht die Sache Oestreichs in Ungarn sehr schlecht; vor acht Tagen waren die k. k. Truppen noch in Pesth, und jetzt ist das Hauptquartier bereits einige Tage in Oedenburg, die östreichische Armee ist nicht mehr im Reteriren, sondern auf einer förmlichen Flucht; so eben kommt der Oedenburger Train mit Soldaten aller Gattungen und Militärbagage. Ich begegnete einem bekannten Feldwebel von einem früher in Wien stationirten oberöstreichischen Regimente; seiner Erzählung nach, ist an dem Siege der Ungarn gar kein Zweifel, da letztern noch die gänzliche Verwirrung der östreichischen Truppen zu Gute kommt, wo sie ihnen gar nicht Zeit lassen, sich zu fassen, und immer mit neuer und frischer Kraft hervorbrechen und sie zurückwerfen. Die ungarische Armee ist sechs mal überlegener und fanatisch für ihre Sache entflammt, während die Oestreicher durch ermüdende und zwecklose Märsche, durch entmuthige Verluste und Nachtheile, durch schlechtes Kommando, im Stiche gelassen in entscheidenden Augenblicken von den Offizieren, natürlich nicht mit dem nöthigen Muthe für die Sache der Dynastie kämpfen. Die Unkenntniß der k. k. Generäle und Offiziere, zu deren Ausbildung in der vormärzlichen Zeit so unendlich viel verwendet wurde, soll beispiellos sein; sie führen die Truppen geradezu auf die Schlachtbank. Fünf Generale sind bereits in Untersuchung. Das Regiment Hrabowski (Oberöstreicher), welches erst kürzlich aus Italien kam, ist beinahe gänzlich übergegangen, so auch das niederöstreichische Regiment Heß; überhaupt sollen die deutschen Truppen nicht so sehr für die dynastischen Zwecke zu gebrauchen sein, wie die slavischen. Im Ganzen sind bereits fünf Regimenter übergegangen, ohne die Anzahl Kroaten. Eine unerhörte und unglaubliche Demoralisation ist in der Armee eingebrochen. Der Krieg in Ungarn wird von dem polnischen Obergeneral Dembinski geleitet. Die Polen bestehen aus 10 Legionen, zusammen 36,000 Mann stark, mit ungefähr 25 Generalen; sie allein sollen das Beispielloseste leisten und werden von den k. k. Truppen am meisten gefürchtet.

Sonntag, den 29. April, war eine bedeutende Schlacht bei Wieselburg, wobei die Oestreicher 6000 Todte und Verwundete zählten, daher auch an eine eclatante Niederlage zu glauben ist, und woher die Transporte kommen.

Das Armeekorps des Banus soll gänzlich zersprengt sein.

Die ungarischen Insurgenten sind mit einer Macht von 15,000 Mann und 30 Geschützen nordwestlich in das Turoczer Komitat eingerückt, und halten vor der Hand die Komitatstadt St. Marton und Mossocz besetzt. Man sagt, sie haben die Absicht, die Waag zu überschreiten, das Kissucothal zu besetzen, und die Eingänge aus Schlesien und Galizien zu sperren.

In St. Marton, aus welcher Stadt Viele zu dem slovakischen Landsturme als Freiwillige beitraten, soll die Furcht vor der Rache der Insurgenten sehr groß sein. Auch scheint die Slowakei sich den magyarischen Ei flüssen sehr zu ergeben.

In Preßburg fehlte am 29. die Pesther Post bereits 4 Tage. In der im Weichbilde der Stadt gelegenen Haide werden Schanzen und Redouten errichtet.

X Berlin, 3. Mai.

Ungarn und Frankfurt, beide nehmen jetzt hier die ganze Aufmerksamkeit in Anspruch, und wenn man an dem Siege der Ersteren nicht mehr zweifeln kann, so erwartet man endlich von der Nationalversammlung kühne, muthige Entschlüsse. (Wirklich? Nun dann muß es noch sehr naive Berliner geben, die solches erwarten!) Die Herren am Main müssen die Brücke hinter sich abbrechen, wenn das Volk ihnen endlich vertrauen soll, dann werden sie in seiner Kraft Hülfe finden.

Briefe aus Wien bringen heute die Nachricht von einer Proklamation des Kaisers von Oesterreich, worin die Berufung der russischen Hülfe als dringend nothwendig dargelegt wird. Die Siege der Ungarn über Welden sowohl als über Jelachich werden bestätigt.

Es verbreitet sich heute das Gerücht, daß der König von Preußen mit dem "aimablen" König von Dänemark einen Separatfrieden abschließen wolle. Das Ministerium denkt damit die Ostseehäfen zu beruhigen, und ignorirt zugleich die Frankfurter Centralgewalt. Hat der Frieden von Malmö einen 23. September hervorgerufen, was müßte demnach der jetzige Friedensabschluß bringen?

Wir deuteten schon gestern an, daß höchst wahrscheinlich der Prinz Carl in die spanische Auswanderungsgeschichte verwickelt wäre, in der sein vertrauter Freund, der bekannte Wedecke, eine so unheilvolle Rolle spielt. Wir erfahren heute das Nähere. Der Prinz hatte eine große Masse spanischer Papiere in seinem Besitz, welche bekanntlich ziemlich werthlos sind. Man stellte aber dem spanischen Gouvernement vor, es solle nur diesen hochgestellten Gläubiger befriedigen, von den andern habe es nicht soviel Unannehmlichkeiten zu erwarten. Man ging darauf ein und verkaufte dem Prinzen etwa 2 Quadratmeilen Land in Spanien, welche derselbe in spanischen Papieren al pari bezahlte. Da die Ländereien aber mehr kosteten, als er Papiere in Händen hatte, so kaufte er unter der Hand noch welche zu enorm billigen Coursen auf, und vervollständigte so die Kaufsumme. (Ein recht honnettes Geschäftchen.) Dorthin sollte nun die Auswanderungsgesellschaft gehen, um Sr. Königl. Hoheit Güter in ähnlicher Weise werthvoll zu machen, wie man es in Amerika durch Negersklaven erreicht. Es sind überhaupt in unserem sittlichen, christlichen, frommen Königshause eine Menge ganz allerliebster Geschichtchen vorgekommen, welche noch ihren Manteuffel erwarten.

Herr Piersig, wegen gemeinen Betruges bestraft, ist jetzt häufig bei dem Minister von Manteuffel, der ihn zu sehr vielen intimen Geschäften benutzen soll. Kostverachter scheinen Se. Excellenz gerade nicht zu sein. Der würdige Verfasser der "Enthüllungen" war bekanntlich auf Grund einiger Injurienklagen verurtheilt worden, hat aber dagegen appellirt.

Die bekannte Enthüllungsrede Manteuffel's, in der sich dieser, um den Belagerungszustand zu rechtfertigen, ganz auf den Standpunkt des gesinnungsvollen Piersig stellte, ist sehr witzig illustrirt worden, und bei A. Hofmann und Comp. hier erschienen. Die Rede bietet auch wirklich außerordentlich glückliche Momente für Karrikaturen dar, die geschickt benutzt sind.

Es heißt, daß die Herren Milde und Harkort die Spener'sche Zeitung angekauft haben, um doch auch ihrer Partei einigen Einfluß in der deutschen Presse zu sichern.

Merkwürdigerweise werden die Frankfurter Zeitungen auf dem hiesigen Postamt jetzt immer sehr lange zurückgehalten, so daß es fast scheint, man will die Nachrichten von der Nationalversammlung möglichst spät erst verbreitet haben.

Es ist sämmtlichen Lehrern verboten worden, in den Schulen noch fernerhin die Politik zu berühren, und sollen sie sich aller daran nur streifenden Reden immer auf das Genaueste enthalten. Wahrscheinlich aber werden nur die wenigen demokratischen Lehrer diesem Befehl strenge Folge leisten müssen. Bei den vielen reaktionären Propagandisten unter unsern Demagogen wird man wohl, wie gewöhnlich, nichts sehen.

Als ein Einwohner in der Gertraudenstraße am Sonnabend Abend um 11 1/2 Uhr nach Hause kam, fand er den Flur seines Hauses zu seiner großen Verwunderung mit Feuermännern besetzt. Auf sein Befragen erfuhr er denn, sie seien hierher kommandirt, weil es wieder losgehe und gerade dies Haus von den Demokraten zum Anzünden bestimmt sei, da müßten sie löschen.

Gestern wurden zwei der in den letzten Tagen Gemordeten feierlich bestattet. Dem Einen, der als Buchbindergesell der Arbeiterverbrüderung angehörte, folgten sehr viele Mitglieder dieses ausgebreiteten Vereines, an dessen Spitze Bisky steht. Der andere war der junge Mien, welcher gerade aus einer Lehrstunde kam, als ihn die tödtliche Kugel traf. Herr Oberconstabler Hinkeldey hatte den Vater, einen bekannten Conservativen seines Bezirks, bitten lassen, seinen Sohn doch in aller Stille zu beerdigen, um keine Aufregung zu verursachen. Dieser war indeß einem solchen Wunsche nicht nachgekommen, und so folgte ein großer Theil seiner Bezirksgenossen.

Das Ministerium soll damit umgehen, die Gemeindeordnung, die es den Kammern vorzulegen bezweckte, nächstens im Octroyirungswege als Gesetz zu publiziren.

Von Leipzig ist soeben die, zwar noch unverbürgte, Nachricht angekommen, daß die Aufregung in ganz Sachsen auf den höchsten Punkt gestiegen sei, wodurch sich der König veranlaßt gesehen, sich auf die Festung Königstein zurückzuziehen, um vor allen Sturmpetitionen gesichert zu sein.

Wie die "Const. Ztg." aus guter Quelle erfährt, hat der kommandirende General der preuß. Division in Schleswig-Holstein, Hr. Prittwitz, um seine Entlassung nachgesucht.

Die stenographischen Bureau's beider Kammern sind aufgelöst, und es haben die Stenographen dieses Mal nicht (wie es nach Auflösung der Nationalversammlung der Fall war) eine Zusicherung der Wiederanstellung erhalten.

Seit dem 1. Mai werden auf sämmtlichen Eisenbahnhöfen Speditionsbureau's eingeführt, welche neben einer richtigeren Spedition auch eine Beschleunigung der Briefe und Güter erzielen. Dieselben werden nämlich mit Umgehung der Lokalpost ohne Verzug von einer Eisenbahn zur andern befördert. Es tritt dadurch beispielsweise eine Beschleunigung von etwa 12 Stunden für die von Frankreich, Belgien und dem Rheine über Berlin nach dem Nordosten, wie Schlesien bestimmten Effekten in allen den Fällen ein, wenn der Kölner Zug des Abends etwas später als 10 Uhr anlangt. Ferner hört aller postalische Nachweis für Briefe, selbst expresse, wegen des hemmenden Geschäftsganges, auf, auch werden an allen Eisenbahnstationen Postexpeditionen eingerichtet. Für die zu befördernden Postbeamten hat der Staat den Eisenbahndirektionen der Monarchie das Aversionalquantum von 40,000 Thalern verwilligen müssen.

Posen, 50. April.

Ein Privatbrief aus Glücksburg meldet, daß die Posener Landwehr bis dahin noch nicht im Feuer war, sie sollte anfänglich die Reserve bilden. Es zeigte sich aber unter derselben große Unzufriedenheit und Lust nach Hause zu gehen, in Folge dessen der Kommandeur erklärte, daß Jeder, der sich widerspenstig zeigen würde, erschossen werden solle; zugleich wurde ihre ursprüngliche Bestimmung geändert und die Posener Landwehr in die erste Schlachtlinie beordert. Es verbreitete sich auch das Gerücht, daß sie durch hinter ihr postirte Regimenter gezwungen werden solle, sich zu schlagen. Vielleicht hören wir nächstens, daß man auf die Widerspenstigen mit Kanonen und Shrapnells geschossen hat - und befremden würde uns das nach den Vorgängen von heute vor einem Jahre nicht im Geringsten.

(Zeit. des Osten.)
* Wien, 1. Mai.

Gestern früh um 7 Uhr brachte uns der Remorqueur "Bela" in Begleitung von zwei Schleppschiffen 1100 Verwundete und Kranke aus dem Spital in Preßburg in einem Zustand, welcher das tiefste Mitgefühl jedes menschlichen Herzens anregen mußte. Verstümmelte, Verwundete und schwer Erkrankte aller Waffengattungen bedeckten in wahrem Sinne des Wortes den Landungsplatz.

Während der nöthigen Zeit zur Vorbereitung des Transportes einer so großen Zahl von Kranken, versuchten es einige der minder schwer Verletzten, den Weg in die Stadt zu Fuß anzutreten. Ein Theil der Unglücklichen hatte jedoch ihre erschöpften Kräfte überschätzt, und blieben am Wege liegen.

Detaillirten Berichten zufolge war die rückgängige Bewegung der k. k. Truppen so beschleunigt worden, daß man Mehl und andere Vorräthe spottwohlfeil verkaufte, da deren Mitnahme nicht mehr thunlich gewesen.

Ein russischer Kurier ist hier eingetroffen. Es wird behauptet, daß die russische Hülfe nicht vor den 6. Mai auf dem Kriegsschauplatze eintreffen könne, was nach den heute auf der Börse cirkulirenden ungünstigen Nachrichten von Ungarn an der Rechtzeitigkeit ihres Einrückens zweifeln ließe.

Das offizielle Blatt, die "Wiener Zeitung", enthält wiederum eine Verurtheilung, welche wörtlich also lautet:

"Georg Kilian, genannt Stoeger, von Wien gebürtig, 61 Jahre alt, katholisch, Witwer, gewesener Schauspieler, gegenwärtig als Improvisator mit der Harfenistengesellschaft des Joseph Sperl herumziehend, ist bei gesetzlich hergestelltem Thatbestande, theil

Neue Rheinische Zeitung
Organ der Demokratie.
No. 291. Köln, Sonntag, 6. Mai 1849

Vierteljähriger Abonnementspreis in Köln 1 Thlr. 7 1/2 Sgr., bei allen preußischen Postanstalten 1 Thlr. 17 Sgr. ‒ Im Auslande wende man sich: in Belgien an die betreffenden Postanstalten; in London an W. Thomas, 21 Catherine-Street, Strand; in Paris an W. Thomas, 38 Rue Vivienne, und an A. Havas, 3 Rue Jean Jacques Rousseau.

Insertionen werden mit 18 Pf. die Petitzeile oder deren Raum berechnet. ‒ Auskunft, Annahme und Abgabe chiffrirter Briefe gratis. ‒ Nur frankirte Briefe werden angenommen. ‒ Expedition in Aachen bei Ernst ter Meer; in Düsseldorf bei F. W. Schmitz, Burgplatz; in Köln Unter Hutmacher Nro. 17.

Uebersicht.

Deutschland. Köln. (Belagerungsgelüste. ‒ Nachrichten aus Ungarn). Berlin. (Klatsch). Wien. (Offizielle Mittheilung über Ungarn. ‒ Vermischtes). Dresden. (Theilweise Kabinetsänderung. ‒ Aufregung. ‒ Deputationen. ‒ Ungarische Husaren). Braunschweig. (Forderungen des Volks. ‒ Nachgeben der Minister) Schleswig-Holstein. (Vom friedlichen Kriegsschauplatze). Posen. (Die Posener Landwehr im Schleswigschen). Frankfurt. (National-Versammlung ‒ Die octroyirte Verfassung für Deutschland). Gießen. (Eid der Bürgergarde). Wiesbaden. (Kammerbeschlüsse). Kaiserslautern. (Volksversammlung). Freiburg. (Prozeß Fickler-Bornstedt. ‒ Prinz Friedrich von Würtemberg) München. (Ein ex-königl. Handbillet).

Polen. Krakau. (Scheußlichkeiten bei der Rekrutirung).

Italien. Die östreichische Garnison in Alessandria. Mailand. (Erschießungen und Confiskationen). Von der italienischen Gränze. (Oeffnung der Schleusen des Forts Malghera. Bologna. (Ankunft lombardischer Freiwilligen). Florenz. (Verhaftungen). Rom. (Die franz. Intervention). Civita-Vecchia. (Proklamation).

Franz. Republik. Paris. (Die Menage des Herrn Marrast. ‒ Die Amnestie. ‒ Die Parteien. ‒ Vermischtes. ‒ National-Versammlung).

Großbritannien. London. (Unterhaus).

Deutschland.
* Köln, 5. Mai.
Der Inhalt dieses Artikels kann aus urheberrechtlichen Gründen nicht angezeigt werden.
* Köln, 4. Mai.

Wir erhalten aus Wien, 1. Mai, folgende Mittheilungen:

In den letzteren Tagen des verflossenen Monates, besonders aber gestern den 30. April, machte sich ein ungewöhnliches Leben in den Straßen der Hauptstadt bemerkbar. Alles war in Aufregung über die verbreiteten Nachrichten von den rückgängigen Truppenbewegungen an der ungarischen Gränze. Als Beweis großer Verluste und Niederlagen von östreichischer Seite dienen die fortwährenden Transporte von Verstümmelten und Verwundeten, welche seit zwei Tagen in hunderten Wägen nach Wien in die Militärspitäler gebracht werden, welche bereits so voll sind, daß sämmtliche Gänge und Passagen zwischen den Betten zu Krankenlagern verwendet wurden. Das auf diese Art zurückgebrachte Militär ist in dem erbärmlichsten Zustande, es erinnert unwillkürlich an den Rückzug Napoleons aus Rußland ‒ bleiche, abgehärmte, zerlumpte Gestalten, die Verwundungen nothdürftig mit Fetzen verbunden, liegen sie auf dem harten Holze eines Leiterwagens; man kann dieses Bild des Jammers nicht ohne Thränen des Mitleides ansehen; die meisten Verwundeten kamen in Folge der ungarischen Kavallerieangriffe zu unheilbaren, tödtlichen Verletzungen, es fehlte ihnen die Nase und das Kinn, kurz, man kann es nicht beschreiben, wie fürchterlich diese armen Teufel zugerichtet sind. Ferner kamen gestern 10 Wagen mit Kopfbedeckungen aller Waffengattungen, so auch Kavallerie-Sattelzeug hier an, dann ungefähr 500 unberittene Pferde, welche ihre Reiter in der Schlacht verloren hatten.

Jedenfalls steht die Sache Oestreichs in Ungarn sehr schlecht; vor acht Tagen waren die k. k. Truppen noch in Pesth, und jetzt ist das Hauptquartier bereits einige Tage in Oedenburg, die östreichische Armee ist nicht mehr im Reteriren, sondern auf einer förmlichen Flucht; so eben kommt der Oedenburger Train mit Soldaten aller Gattungen und Militärbagage. Ich begegnete einem bekannten Feldwebel von einem früher in Wien stationirten oberöstreichischen Regimente; seiner Erzählung nach, ist an dem Siege der Ungarn gar kein Zweifel, da letztern noch die gänzliche Verwirrung der östreichischen Truppen zu Gute kommt, wo sie ihnen gar nicht Zeit lassen, sich zu fassen, und immer mit neuer und frischer Kraft hervorbrechen und sie zurückwerfen. Die ungarische Armee ist sechs mal überlegener und fanatisch für ihre Sache entflammt, während die Oestreicher durch ermüdende und zwecklose Märsche, durch entmuthige Verluste und Nachtheile, durch schlechtes Kommando, im Stiche gelassen in entscheidenden Augenblicken von den Offizieren, natürlich nicht mit dem nöthigen Muthe für die Sache der Dynastie kämpfen. Die Unkenntniß der k. k. Generäle und Offiziere, zu deren Ausbildung in der vormärzlichen Zeit so unendlich viel verwendet wurde, soll beispiellos sein; sie führen die Truppen geradezu auf die Schlachtbank. Fünf Generale sind bereits in Untersuchung. Das Regiment Hrabowski (Oberöstreicher), welches erst kürzlich aus Italien kam, ist beinahe gänzlich übergegangen, so auch das niederöstreichische Regiment Heß; überhaupt sollen die deutschen Truppen nicht so sehr für die dynastischen Zwecke zu gebrauchen sein, wie die slavischen. Im Ganzen sind bereits fünf Regimenter übergegangen, ohne die Anzahl Kroaten. Eine unerhörte und unglaubliche Demoralisation ist in der Armee eingebrochen. Der Krieg in Ungarn wird von dem polnischen Obergeneral Dembinski geleitet. Die Polen bestehen aus 10 Legionen, zusammen 36,000 Mann stark, mit ungefähr 25 Generalen; sie allein sollen das Beispielloseste leisten und werden von den k. k. Truppen am meisten gefürchtet.

Sonntag, den 29. April, war eine bedeutende Schlacht bei Wieselburg, wobei die Oestreicher 6000 Todte und Verwundete zählten, daher auch an eine eclatante Niederlage zu glauben ist, und woher die Transporte kommen.

Das Armeekorps des Banus soll gänzlich zersprengt sein.

Die ungarischen Insurgenten sind mit einer Macht von 15,000 Mann und 30 Geschützen nordwestlich in das Turoczer Komitat eingerückt, und halten vor der Hand die Komitatstadt St. Marton und Mossocz besetzt. Man sagt, sie haben die Absicht, die Waag zu überschreiten, das Kissucothal zu besetzen, und die Eingänge aus Schlesien und Galizien zu sperren.

In St. Marton, aus welcher Stadt Viele zu dem slovakischen Landsturme als Freiwillige beitraten, soll die Furcht vor der Rache der Insurgenten sehr groß sein. Auch scheint die Slowakei sich den magyarischen Ei flüssen sehr zu ergeben.

In Preßburg fehlte am 29. die Pesther Post bereits 4 Tage. In der im Weichbilde der Stadt gelegenen Haide werden Schanzen und Redouten errichtet.

X Berlin, 3. Mai.

Ungarn und Frankfurt, beide nehmen jetzt hier die ganze Aufmerksamkeit in Anspruch, und wenn man an dem Siege der Ersteren nicht mehr zweifeln kann, so erwartet man endlich von der Nationalversammlung kühne, muthige Entschlüsse. (Wirklich? Nun dann muß es noch sehr naive Berliner geben, die solches erwarten!) Die Herren am Main müssen die Brücke hinter sich abbrechen, wenn das Volk ihnen endlich vertrauen soll, dann werden sie in seiner Kraft Hülfe finden.

Briefe aus Wien bringen heute die Nachricht von einer Proklamation des Kaisers von Oesterreich, worin die Berufung der russischen Hülfe als dringend nothwendig dargelegt wird. Die Siege der Ungarn über Welden sowohl als über Jelachich werden bestätigt.

Es verbreitet sich heute das Gerücht, daß der König von Preußen mit dem „aimablen“ König von Dänemark einen Separatfrieden abschließen wolle. Das Ministerium denkt damit die Ostseehäfen zu beruhigen, und ignorirt zugleich die Frankfurter Centralgewalt. Hat der Frieden von Malmö einen 23. September hervorgerufen, was müßte demnach der jetzige Friedensabschluß bringen?

Wir deuteten schon gestern an, daß höchst wahrscheinlich der Prinz Carl in die spanische Auswanderungsgeschichte verwickelt wäre, in der sein vertrauter Freund, der bekannte Wedecke, eine so unheilvolle Rolle spielt. Wir erfahren heute das Nähere. Der Prinz hatte eine große Masse spanischer Papiere in seinem Besitz, welche bekanntlich ziemlich werthlos sind. Man stellte aber dem spanischen Gouvernement vor, es solle nur diesen hochgestellten Gläubiger befriedigen, von den andern habe es nicht soviel Unannehmlichkeiten zu erwarten. Man ging darauf ein und verkaufte dem Prinzen etwa 2 Quadratmeilen Land in Spanien, welche derselbe in spanischen Papieren al pari bezahlte. Da die Ländereien aber mehr kosteten, als er Papiere in Händen hatte, so kaufte er unter der Hand noch welche zu enorm billigen Coursen auf, und vervollständigte so die Kaufsumme. (Ein recht honnettes Geschäftchen.) Dorthin sollte nun die Auswanderungsgesellschaft gehen, um Sr. Königl. Hoheit Güter in ähnlicher Weise werthvoll zu machen, wie man es in Amerika durch Negersklaven erreicht. Es sind überhaupt in unserem sittlichen, christlichen, frommen Königshause eine Menge ganz allerliebster Geschichtchen vorgekommen, welche noch ihren Manteuffel erwarten.

Herr Piersig, wegen gemeinen Betruges bestraft, ist jetzt häufig bei dem Minister von Manteuffel, der ihn zu sehr vielen intimen Geschäften benutzen soll. Kostverachter scheinen Se. Excellenz gerade nicht zu sein. Der würdige Verfasser der „Enthüllungen“ war bekanntlich auf Grund einiger Injurienklagen verurtheilt worden, hat aber dagegen appellirt.

Die bekannte Enthüllungsrede Manteuffel's, in der sich dieser, um den Belagerungszustand zu rechtfertigen, ganz auf den Standpunkt des gesinnungsvollen Piersig stellte, ist sehr witzig illustrirt worden, und bei A. Hofmann und Comp. hier erschienen. Die Rede bietet auch wirklich außerordentlich glückliche Momente für Karrikaturen dar, die geschickt benutzt sind.

Es heißt, daß die Herren Milde und Harkort die Spener'sche Zeitung angekauft haben, um doch auch ihrer Partei einigen Einfluß in der deutschen Presse zu sichern.

Merkwürdigerweise werden die Frankfurter Zeitungen auf dem hiesigen Postamt jetzt immer sehr lange zurückgehalten, so daß es fast scheint, man will die Nachrichten von der Nationalversammlung möglichst spät erst verbreitet haben.

Es ist sämmtlichen Lehrern verboten worden, in den Schulen noch fernerhin die Politik zu berühren, und sollen sie sich aller daran nur streifenden Reden immer auf das Genaueste enthalten. Wahrscheinlich aber werden nur die wenigen demokratischen Lehrer diesem Befehl strenge Folge leisten müssen. Bei den vielen reaktionären Propagandisten unter unsern Demagogen wird man wohl, wie gewöhnlich, nichts sehen.

Als ein Einwohner in der Gertraudenstraße am Sonnabend Abend um 11 1/2 Uhr nach Hause kam, fand er den Flur seines Hauses zu seiner großen Verwunderung mit Feuermännern besetzt. Auf sein Befragen erfuhr er denn, sie seien hierher kommandirt, weil es wieder losgehe und gerade dies Haus von den Demokraten zum Anzünden bestimmt sei, da müßten sie löschen.

Gestern wurden zwei der in den letzten Tagen Gemordeten feierlich bestattet. Dem Einen, der als Buchbindergesell der Arbeiterverbrüderung angehörte, folgten sehr viele Mitglieder dieses ausgebreiteten Vereines, an dessen Spitze Bisky steht. Der andere war der junge Mien, welcher gerade aus einer Lehrstunde kam, als ihn die tödtliche Kugel traf. Herr Oberconstabler Hinkeldey hatte den Vater, einen bekannten Conservativen seines Bezirks, bitten lassen, seinen Sohn doch in aller Stille zu beerdigen, um keine Aufregung zu verursachen. Dieser war indeß einem solchen Wunsche nicht nachgekommen, und so folgte ein großer Theil seiner Bezirksgenossen.

Das Ministerium soll damit umgehen, die Gemeindeordnung, die es den Kammern vorzulegen bezweckte, nächstens im Octroyirungswege als Gesetz zu publiziren.

Von Leipzig ist soeben die, zwar noch unverbürgte, Nachricht angekommen, daß die Aufregung in ganz Sachsen auf den höchsten Punkt gestiegen sei, wodurch sich der König veranlaßt gesehen, sich auf die Festung Königstein zurückzuziehen, um vor allen Sturmpetitionen gesichert zu sein.

Wie die „Const. Ztg.“ aus guter Quelle erfährt, hat der kommandirende General der preuß. Division in Schleswig-Holstein, Hr. Prittwitz, um seine Entlassung nachgesucht.

Die stenographischen Bureau's beider Kammern sind aufgelöst, und es haben die Stenographen dieses Mal nicht (wie es nach Auflösung der Nationalversammlung der Fall war) eine Zusicherung der Wiederanstellung erhalten.

Seit dem 1. Mai werden auf sämmtlichen Eisenbahnhöfen Speditionsbureau's eingeführt, welche neben einer richtigeren Spedition auch eine Beschleunigung der Briefe und Güter erzielen. Dieselben werden nämlich mit Umgehung der Lokalpost ohne Verzug von einer Eisenbahn zur andern befördert. Es tritt dadurch beispielsweise eine Beschleunigung von etwa 12 Stunden für die von Frankreich, Belgien und dem Rheine über Berlin nach dem Nordosten, wie Schlesien bestimmten Effekten in allen den Fällen ein, wenn der Kölner Zug des Abends etwas später als 10 Uhr anlangt. Ferner hört aller postalische Nachweis für Briefe, selbst expresse, wegen des hemmenden Geschäftsganges, auf, auch werden an allen Eisenbahnstationen Postexpeditionen eingerichtet. Für die zu befördernden Postbeamten hat der Staat den Eisenbahndirektionen der Monarchie das Aversionalquantum von 40,000 Thalern verwilligen müssen.

Posen, 50. April.

Ein Privatbrief aus Glücksburg meldet, daß die Posener Landwehr bis dahin noch nicht im Feuer war, sie sollte anfänglich die Reserve bilden. Es zeigte sich aber unter derselben große Unzufriedenheit und Lust nach Hause zu gehen, in Folge dessen der Kommandeur erklärte, daß Jeder, der sich widerspenstig zeigen würde, erschossen werden solle; zugleich wurde ihre ursprüngliche Bestimmung geändert und die Posener Landwehr in die erste Schlachtlinie beordert. Es verbreitete sich auch das Gerücht, daß sie durch hinter ihr postirte Regimenter gezwungen werden solle, sich zu schlagen. Vielleicht hören wir nächstens, daß man auf die Widerspenstigen mit Kanonen und Shrapnells geschossen hat ‒ und befremden würde uns das nach den Vorgängen von heute vor einem Jahre nicht im Geringsten.

(Zeit. des Osten.)
* Wien, 1. Mai.

Gestern früh um 7 Uhr brachte uns der Remorqueur „Bela“ in Begleitung von zwei Schleppschiffen 1100 Verwundete und Kranke aus dem Spital in Preßburg in einem Zustand, welcher das tiefste Mitgefühl jedes menschlichen Herzens anregen mußte. Verstümmelte, Verwundete und schwer Erkrankte aller Waffengattungen bedeckten in wahrem Sinne des Wortes den Landungsplatz.

Während der nöthigen Zeit zur Vorbereitung des Transportes einer so großen Zahl von Kranken, versuchten es einige der minder schwer Verletzten, den Weg in die Stadt zu Fuß anzutreten. Ein Theil der Unglücklichen hatte jedoch ihre erschöpften Kräfte überschätzt, und blieben am Wege liegen.

Detaillirten Berichten zufolge war die rückgängige Bewegung der k. k. Truppen so beschleunigt worden, daß man Mehl und andere Vorräthe spottwohlfeil verkaufte, da deren Mitnahme nicht mehr thunlich gewesen.

Ein russischer Kurier ist hier eingetroffen. Es wird behauptet, daß die russische Hülfe nicht vor den 6. Mai auf dem Kriegsschauplatze eintreffen könne, was nach den heute auf der Börse cirkulirenden ungünstigen Nachrichten von Ungarn an der Rechtzeitigkeit ihres Einrückens zweifeln ließe.

Das offizielle Blatt, die „Wiener Zeitung“, enthält wiederum eine Verurtheilung, welche wörtlich also lautet:

„Georg Kilian, genannt Stoeger, von Wien gebürtig, 61 Jahre alt, katholisch, Witwer, gewesener Schauspieler, gegenwärtig als Improvisator mit der Harfenistengesellschaft des Joseph Sperl herumziehend, ist bei gesetzlich hergestelltem Thatbestande, theil

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          <p><hi rendition="#g">Deutschland.</hi> Köln. (Belagerungsgelüste. &#x2012; Nachrichten aus Ungarn). Berlin. (Klatsch). Wien. (Offizielle Mittheilung über Ungarn. &#x2012; Vermischtes). Dresden. (Theilweise Kabinetsänderung. &#x2012; Aufregung. &#x2012; Deputationen. &#x2012; Ungarische Husaren). Braunschweig. (Forderungen des Volks. &#x2012; Nachgeben der Minister) Schleswig-Holstein. (Vom friedlichen Kriegsschauplatze). Posen. (Die Posener Landwehr im Schleswigschen). Frankfurt. (National-Versammlung &#x2012; Die octroyirte Verfassung für Deutschland). Gießen. (Eid der Bürgergarde). Wiesbaden. (Kammerbeschlüsse). Kaiserslautern. (Volksversammlung). Freiburg. (Prozeß Fickler-Bornstedt. &#x2012; Prinz Friedrich von Würtemberg) München. (Ein ex-königl. Handbillet).</p>
          <p><hi rendition="#g">Polen.</hi> Krakau. (Scheußlichkeiten bei der Rekrutirung).</p>
          <p><hi rendition="#g">Italien.</hi> Die östreichische Garnison in Alessandria. Mailand. (Erschießungen und Confiskationen). Von der italienischen Gränze. (Oeffnung der Schleusen des Forts Malghera. Bologna. (Ankunft lombardischer Freiwilligen). Florenz. (Verhaftungen). Rom. (Die franz. Intervention). Civita-Vecchia. (Proklamation).</p>
          <p><hi rendition="#g">Franz. Republik.</hi> Paris. (Die Menage des Herrn Marrast. &#x2012; Die Amnestie. &#x2012; Die Parteien. &#x2012; Vermischtes. &#x2012; National-Versammlung).</p>
          <p><hi rendition="#g">Großbritannien.</hi> London. (Unterhaus).</p>
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        <head>Deutschland.</head>
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          <note type="editorial">Edition: <bibl>Friedrich Engels: Belagerungsgelüste, vorgesehen für: MEGA<hi rendition="#sup">2</hi>, I/9.         </bibl>                </note>
          <head><bibl><author>*</author></bibl> Köln, 5. Mai.</head>
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        </div>
        <div xml:id="ar291_003" type="jArticle">
          <head><bibl><author>*</author></bibl> Köln, 4. Mai.</head>
          <p>Wir erhalten aus Wien, 1. Mai, folgende Mittheilungen:</p>
          <p>In den letzteren Tagen des verflossenen Monates, besonders aber gestern den 30. April, machte sich ein ungewöhnliches Leben in den Straßen der Hauptstadt bemerkbar. Alles war in Aufregung über die verbreiteten Nachrichten von den rückgängigen Truppenbewegungen an der ungarischen Gränze. Als Beweis großer Verluste und Niederlagen von östreichischer Seite dienen die fortwährenden Transporte von Verstümmelten und Verwundeten, welche seit zwei Tagen in hunderten Wägen nach Wien in die Militärspitäler gebracht werden, welche bereits so voll sind, daß sämmtliche Gänge und Passagen zwischen den Betten zu Krankenlagern verwendet wurden. Das auf diese Art zurückgebrachte Militär ist in dem erbärmlichsten Zustande, es erinnert unwillkürlich an den Rückzug Napoleons aus Rußland &#x2012; bleiche, abgehärmte, zerlumpte Gestalten, die Verwundungen nothdürftig mit Fetzen verbunden, liegen sie auf dem harten Holze eines Leiterwagens; man kann dieses Bild des Jammers nicht ohne Thränen des Mitleides ansehen; die meisten Verwundeten kamen in Folge der ungarischen Kavallerieangriffe zu unheilbaren, tödtlichen Verletzungen, es fehlte ihnen die Nase und das Kinn, kurz, man kann es nicht beschreiben, wie fürchterlich diese armen Teufel zugerichtet sind. Ferner kamen gestern 10 Wagen mit Kopfbedeckungen aller Waffengattungen, so auch Kavallerie-Sattelzeug hier an, dann ungefähr 500 unberittene Pferde, welche ihre Reiter in der Schlacht verloren hatten.</p>
          <p>Jedenfalls steht die Sache Oestreichs in Ungarn sehr schlecht; vor acht Tagen waren die k. k. Truppen noch in Pesth, und jetzt ist das Hauptquartier bereits einige Tage in Oedenburg, die östreichische Armee ist nicht mehr im Reteriren, sondern auf einer förmlichen Flucht; so eben kommt der Oedenburger Train mit Soldaten aller Gattungen und Militärbagage. Ich begegnete einem bekannten Feldwebel von einem früher in Wien stationirten oberöstreichischen Regimente; seiner Erzählung nach, ist an dem Siege der Ungarn gar kein Zweifel, da letztern noch die gänzliche Verwirrung der östreichischen Truppen zu Gute kommt, wo sie ihnen gar nicht Zeit lassen, sich zu fassen, und immer mit neuer und frischer Kraft hervorbrechen und sie zurückwerfen. Die ungarische Armee ist sechs mal überlegener und fanatisch für ihre Sache entflammt, während die Oestreicher durch ermüdende und zwecklose Märsche, durch entmuthige Verluste und Nachtheile, durch schlechtes Kommando, im Stiche gelassen in entscheidenden Augenblicken von den Offizieren, natürlich nicht mit dem nöthigen Muthe für die Sache der Dynastie kämpfen. Die Unkenntniß der k. k. Generäle und Offiziere, zu deren Ausbildung in der vormärzlichen Zeit so unendlich viel verwendet wurde, soll beispiellos sein; sie führen die Truppen geradezu auf die Schlachtbank. Fünf Generale sind bereits in Untersuchung. Das <hi rendition="#g">Regiment Hrabowski</hi> (Oberöstreicher), welches erst kürzlich aus Italien kam, ist <hi rendition="#g">beinahe gänzlich übergegangen,</hi> so auch das niederöstreichische <hi rendition="#g">Regiment Heß;</hi> überhaupt sollen <hi rendition="#g">die deutschen Truppen nicht so sehr für die dynastischen Zwecke zu gebrauchen sein, wie die slavischen.</hi> Im Ganzen sind bereits <hi rendition="#g">fünf Regimenter</hi> übergegangen, ohne die Anzahl Kroaten. <hi rendition="#g">Eine unerhörte und unglaubliche Demoralisation ist in der Armee eingebrochen.</hi> Der Krieg in Ungarn wird von dem polnischen Obergeneral Dembinski geleitet. Die Polen bestehen aus 10 Legionen, zusammen 36,000 Mann stark, mit ungefähr 25 Generalen; sie allein sollen das Beispielloseste leisten und werden von den k. k. Truppen am meisten gefürchtet.</p>
          <p>Sonntag, den 29. April, war eine bedeutende Schlacht bei Wieselburg, wobei die Oestreicher 6000 Todte und Verwundete zählten, daher auch an eine eclatante Niederlage zu glauben ist, und woher die Transporte kommen.</p>
          <p>Das Armeekorps des Banus soll gänzlich zersprengt sein.</p>
          <p>Die ungarischen Insurgenten sind mit einer Macht von 15,000 Mann und 30 Geschützen nordwestlich in das Turoczer Komitat eingerückt, und halten vor der Hand die Komitatstadt St. Marton und Mossocz besetzt. Man sagt, sie haben die Absicht, die Waag zu überschreiten, das Kissucothal zu besetzen, und die Eingänge aus Schlesien und Galizien zu sperren.</p>
          <p>In St. Marton, aus welcher Stadt Viele zu dem slovakischen Landsturme als Freiwillige beitraten, soll die Furcht vor der Rache der Insurgenten sehr groß sein. Auch scheint die Slowakei sich den magyarischen Ei flüssen sehr zu ergeben.</p>
          <p>In Preßburg fehlte am 29. die Pesther Post bereits 4 Tage. In der im Weichbilde der Stadt gelegenen Haide werden Schanzen und Redouten errichtet.</p>
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          <head><bibl><author>X</author></bibl> Berlin, 3. Mai.</head>
          <p>Ungarn und Frankfurt, beide nehmen jetzt hier die ganze Aufmerksamkeit in Anspruch, und wenn man an dem Siege der Ersteren nicht mehr zweifeln kann, so erwartet man endlich von der Nationalversammlung kühne, muthige Entschlüsse. (Wirklich? Nun dann muß es noch sehr naive Berliner geben, die solches erwarten!) Die Herren am Main müssen die Brücke hinter sich abbrechen, wenn das Volk ihnen endlich vertrauen soll, dann werden sie in seiner Kraft Hülfe finden.</p>
          <p>Briefe aus Wien bringen heute die Nachricht von einer Proklamation des Kaisers von Oesterreich, worin die Berufung der russischen Hülfe als dringend nothwendig dargelegt wird. Die Siege der Ungarn über Welden sowohl als über Jelachich werden bestätigt.</p>
          <p>Es verbreitet sich heute das Gerücht, daß der König von Preußen mit dem &#x201E;aimablen&#x201C; König von Dänemark einen Separatfrieden abschließen wolle. Das Ministerium denkt damit die Ostseehäfen zu beruhigen, und ignorirt zugleich die Frankfurter Centralgewalt. Hat der Frieden von Malmö einen 23. September hervorgerufen, was müßte demnach der jetzige Friedensabschluß bringen?</p>
          <p>Wir deuteten schon gestern an, daß höchst wahrscheinlich der Prinz Carl in die spanische Auswanderungsgeschichte verwickelt wäre, in der sein vertrauter Freund, der bekannte Wedecke, eine so unheilvolle Rolle spielt. Wir erfahren heute das Nähere. Der Prinz hatte eine große Masse spanischer Papiere in seinem Besitz, welche bekanntlich ziemlich werthlos sind. Man stellte aber dem spanischen Gouvernement vor, es solle nur diesen hochgestellten Gläubiger befriedigen, von den andern habe es nicht soviel Unannehmlichkeiten zu erwarten. Man ging darauf ein und verkaufte dem Prinzen etwa 2 Quadratmeilen Land in Spanien, welche derselbe in spanischen Papieren al pari bezahlte. Da die Ländereien aber mehr kosteten, als er Papiere in Händen hatte, so kaufte er unter der Hand noch welche zu enorm billigen Coursen auf, und vervollständigte so die Kaufsumme. (Ein recht honnettes Geschäftchen.) Dorthin sollte nun die Auswanderungsgesellschaft gehen, um Sr. Königl. Hoheit Güter in ähnlicher Weise werthvoll zu machen, wie man es in Amerika durch Negersklaven erreicht. Es sind überhaupt in unserem sittlichen, christlichen, frommen Königshause eine Menge ganz allerliebster Geschichtchen vorgekommen, welche noch ihren Manteuffel erwarten.</p>
          <p>Herr Piersig, wegen gemeinen Betruges bestraft, ist jetzt häufig bei dem Minister von Manteuffel, der ihn zu sehr vielen intimen Geschäften benutzen soll. Kostverachter scheinen Se. Excellenz gerade nicht zu sein. Der würdige Verfasser der &#x201E;Enthüllungen&#x201C; war bekanntlich auf Grund einiger Injurienklagen verurtheilt worden, hat aber dagegen appellirt.</p>
          <p>Die bekannte Enthüllungsrede Manteuffel's, in der sich dieser, um den Belagerungszustand zu rechtfertigen, ganz auf den Standpunkt des gesinnungsvollen Piersig stellte, ist sehr witzig illustrirt worden, und bei A. Hofmann und Comp. hier erschienen. Die Rede bietet auch wirklich außerordentlich glückliche Momente für Karrikaturen dar, die geschickt benutzt sind.</p>
          <p>Es heißt, daß die Herren Milde und Harkort die Spener'sche Zeitung angekauft haben, um doch auch ihrer Partei einigen Einfluß in der deutschen Presse zu sichern.</p>
          <p>Merkwürdigerweise werden die Frankfurter Zeitungen auf dem hiesigen Postamt jetzt immer sehr lange zurückgehalten, so daß es fast scheint, man will die Nachrichten von der Nationalversammlung möglichst spät erst verbreitet haben.</p>
          <p>Es ist sämmtlichen Lehrern verboten worden, in den Schulen noch fernerhin die Politik zu berühren, und sollen sie sich aller daran nur streifenden Reden immer auf das Genaueste enthalten. Wahrscheinlich aber werden nur die wenigen demokratischen Lehrer diesem Befehl strenge Folge leisten müssen. Bei den vielen reaktionären Propagandisten unter unsern Demagogen wird man wohl, wie gewöhnlich, nichts sehen.</p>
          <p>Als ein Einwohner in der Gertraudenstraße am Sonnabend Abend um 11 1/2 Uhr nach Hause kam, fand er den Flur seines Hauses zu seiner großen Verwunderung mit Feuermännern besetzt. Auf sein Befragen erfuhr er denn, sie seien hierher kommandirt, weil es wieder losgehe und gerade dies Haus von den Demokraten zum Anzünden bestimmt sei, da müßten sie löschen.</p>
          <p>Gestern wurden zwei der in den letzten Tagen Gemordeten feierlich bestattet. Dem Einen, der als Buchbindergesell der Arbeiterverbrüderung angehörte, folgten sehr viele Mitglieder dieses ausgebreiteten Vereines, an dessen Spitze Bisky steht. Der andere war der junge Mien, welcher gerade aus einer Lehrstunde kam, als ihn die tödtliche Kugel traf. Herr Oberconstabler Hinkeldey hatte den Vater, einen bekannten Conservativen seines Bezirks, bitten lassen, seinen Sohn doch in aller Stille zu beerdigen, um keine Aufregung zu verursachen. Dieser war indeß einem solchen Wunsche nicht nachgekommen, und so folgte ein großer Theil seiner Bezirksgenossen.</p>
          <p>Das Ministerium soll damit umgehen, die Gemeindeordnung, die es den Kammern vorzulegen bezweckte, nächstens im Octroyirungswege als Gesetz zu publiziren.</p>
          <p>Von Leipzig ist soeben die, zwar noch unverbürgte, Nachricht angekommen, daß die Aufregung in ganz Sachsen auf den höchsten Punkt gestiegen sei, wodurch sich der König veranlaßt gesehen, sich auf die Festung Königstein zurückzuziehen, um vor allen Sturmpetitionen gesichert zu sein.</p>
          <p>Wie die &#x201E;Const. Ztg.&#x201C; aus guter Quelle erfährt, hat der kommandirende General der preuß. Division in Schleswig-Holstein, Hr. Prittwitz, um seine Entlassung nachgesucht.</p>
          <p>Die stenographischen Bureau's beider Kammern sind aufgelöst, und es haben die Stenographen dieses Mal nicht (wie es nach Auflösung der Nationalversammlung der Fall war) eine Zusicherung der Wiederanstellung erhalten.</p>
          <p>Seit dem 1. Mai werden auf sämmtlichen Eisenbahnhöfen Speditionsbureau's eingeführt, welche neben einer richtigeren Spedition auch eine Beschleunigung der Briefe und Güter erzielen. Dieselben werden nämlich mit Umgehung der Lokalpost ohne Verzug von einer Eisenbahn zur andern befördert. Es tritt dadurch beispielsweise eine Beschleunigung von etwa 12 Stunden für die von Frankreich, Belgien und dem Rheine über Berlin nach dem Nordosten, wie Schlesien bestimmten Effekten in allen den Fällen ein, wenn der Kölner Zug des Abends etwas später als 10 Uhr anlangt. Ferner hört aller postalische Nachweis für Briefe, selbst expresse, wegen des hemmenden Geschäftsganges, auf, auch werden an allen Eisenbahnstationen Postexpeditionen eingerichtet. Für die zu befördernden Postbeamten hat der Staat den Eisenbahndirektionen der Monarchie das Aversionalquantum von 40,000 Thalern verwilligen müssen.</p>
        </div>
        <div xml:id="ar291_005" type="jArticle">
          <head>Posen, 50. April.</head>
          <p>Ein Privatbrief aus Glücksburg meldet, daß die Posener Landwehr bis dahin noch nicht im Feuer war, sie sollte anfänglich die Reserve bilden. Es zeigte sich aber unter derselben große Unzufriedenheit und Lust nach Hause zu gehen, in Folge dessen der Kommandeur erklärte, daß Jeder, der sich widerspenstig zeigen würde, erschossen werden solle; zugleich wurde ihre ursprüngliche Bestimmung geändert und die Posener Landwehr in die erste Schlachtlinie beordert. Es verbreitete sich auch das Gerücht, daß sie durch hinter ihr postirte Regimenter gezwungen werden solle, sich zu schlagen. Vielleicht hören wir nächstens, daß man auf die Widerspenstigen mit Kanonen und Shrapnells geschossen hat &#x2012; und befremden würde uns das nach den Vorgängen von heute vor einem Jahre nicht im Geringsten.</p>
          <bibl>(Zeit. des Osten.)</bibl>
        </div>
        <div xml:id="ar291_006" type="jArticle">
          <head><bibl><author>*</author></bibl> Wien, 1. Mai.</head>
          <p>Gestern früh um 7 Uhr brachte uns der Remorqueur &#x201E;Bela&#x201C; in Begleitung von zwei Schleppschiffen 1100 Verwundete und Kranke aus dem Spital in Preßburg in einem Zustand, welcher das tiefste Mitgefühl jedes menschlichen Herzens anregen mußte. Verstümmelte, Verwundete und schwer Erkrankte aller Waffengattungen bedeckten in wahrem Sinne des Wortes den Landungsplatz.</p>
          <p>Während der nöthigen Zeit zur Vorbereitung des Transportes einer so großen Zahl von Kranken, versuchten es einige der minder schwer Verletzten, den Weg in die Stadt zu Fuß anzutreten. Ein Theil der Unglücklichen hatte jedoch ihre erschöpften Kräfte überschätzt, und blieben am Wege liegen.</p>
          <p>Detaillirten Berichten zufolge war die rückgängige Bewegung der k. k. Truppen so beschleunigt worden, daß man Mehl und andere Vorräthe spottwohlfeil verkaufte, da deren Mitnahme nicht mehr thunlich gewesen.</p>
          <p>Ein russischer Kurier ist hier eingetroffen. Es wird behauptet, daß die russische Hülfe nicht vor den 6. Mai auf dem Kriegsschauplatze eintreffen könne, was nach den heute auf der Börse cirkulirenden ungünstigen Nachrichten von Ungarn an der Rechtzeitigkeit ihres Einrückens zweifeln ließe.</p>
          <p>Das offizielle Blatt, die &#x201E;Wiener Zeitung&#x201C;, enthält wiederum eine Verurtheilung, welche wörtlich also lautet:</p>
          <p>&#x201E;Georg Kilian, genannt Stoeger, von Wien gebürtig, 61 Jahre alt, katholisch, Witwer, gewesener Schauspieler, gegenwärtig als Improvisator mit der Harfenistengesellschaft des Joseph Sperl herumziehend, ist bei gesetzlich hergestelltem Thatbestande, theil
</p>
        </div>
      </div>
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  </text>
</TEI>
[1645/0001] Neue Rheinische Zeitung Organ der Demokratie. No. 291. Köln, Sonntag, 6. Mai 1849 Vierteljähriger Abonnementspreis in Köln 1 Thlr. 7 1/2 Sgr., bei allen preußischen Postanstalten 1 Thlr. 17 Sgr. ‒ Im Auslande wende man sich: in Belgien an die betreffenden Postanstalten; in London an W. Thomas, 21 Catherine-Street, Strand; in Paris an W. Thomas, 38 Rue Vivienne, und an A. Havas, 3 Rue Jean Jacques Rousseau. Insertionen werden mit 18 Pf. die Petitzeile oder deren Raum berechnet. ‒ Auskunft, Annahme und Abgabe chiffrirter Briefe gratis. ‒ Nur frankirte Briefe werden angenommen. ‒ Expedition in Aachen bei Ernst ter Meer; in Düsseldorf bei F. W. Schmitz, Burgplatz; in Köln Unter Hutmacher Nro. 17. Uebersicht. Deutschland. Köln. (Belagerungsgelüste. ‒ Nachrichten aus Ungarn). Berlin. (Klatsch). Wien. (Offizielle Mittheilung über Ungarn. ‒ Vermischtes). Dresden. (Theilweise Kabinetsänderung. ‒ Aufregung. ‒ Deputationen. ‒ Ungarische Husaren). Braunschweig. (Forderungen des Volks. ‒ Nachgeben der Minister) Schleswig-Holstein. (Vom friedlichen Kriegsschauplatze). Posen. (Die Posener Landwehr im Schleswigschen). Frankfurt. (National-Versammlung ‒ Die octroyirte Verfassung für Deutschland). Gießen. (Eid der Bürgergarde). Wiesbaden. (Kammerbeschlüsse). Kaiserslautern. (Volksversammlung). Freiburg. (Prozeß Fickler-Bornstedt. ‒ Prinz Friedrich von Würtemberg) München. (Ein ex-königl. Handbillet). Polen. Krakau. (Scheußlichkeiten bei der Rekrutirung). Italien. Die östreichische Garnison in Alessandria. Mailand. (Erschießungen und Confiskationen). Von der italienischen Gränze. (Oeffnung der Schleusen des Forts Malghera. Bologna. (Ankunft lombardischer Freiwilligen). Florenz. (Verhaftungen). Rom. (Die franz. Intervention). Civita-Vecchia. (Proklamation). Franz. Republik. Paris. (Die Menage des Herrn Marrast. ‒ Die Amnestie. ‒ Die Parteien. ‒ Vermischtes. ‒ National-Versammlung). Großbritannien. London. (Unterhaus). Deutschland. * Köln, 5. Mai. _ * Köln, 4. Mai. Wir erhalten aus Wien, 1. Mai, folgende Mittheilungen: In den letzteren Tagen des verflossenen Monates, besonders aber gestern den 30. April, machte sich ein ungewöhnliches Leben in den Straßen der Hauptstadt bemerkbar. Alles war in Aufregung über die verbreiteten Nachrichten von den rückgängigen Truppenbewegungen an der ungarischen Gränze. Als Beweis großer Verluste und Niederlagen von östreichischer Seite dienen die fortwährenden Transporte von Verstümmelten und Verwundeten, welche seit zwei Tagen in hunderten Wägen nach Wien in die Militärspitäler gebracht werden, welche bereits so voll sind, daß sämmtliche Gänge und Passagen zwischen den Betten zu Krankenlagern verwendet wurden. Das auf diese Art zurückgebrachte Militär ist in dem erbärmlichsten Zustande, es erinnert unwillkürlich an den Rückzug Napoleons aus Rußland ‒ bleiche, abgehärmte, zerlumpte Gestalten, die Verwundungen nothdürftig mit Fetzen verbunden, liegen sie auf dem harten Holze eines Leiterwagens; man kann dieses Bild des Jammers nicht ohne Thränen des Mitleides ansehen; die meisten Verwundeten kamen in Folge der ungarischen Kavallerieangriffe zu unheilbaren, tödtlichen Verletzungen, es fehlte ihnen die Nase und das Kinn, kurz, man kann es nicht beschreiben, wie fürchterlich diese armen Teufel zugerichtet sind. Ferner kamen gestern 10 Wagen mit Kopfbedeckungen aller Waffengattungen, so auch Kavallerie-Sattelzeug hier an, dann ungefähr 500 unberittene Pferde, welche ihre Reiter in der Schlacht verloren hatten. Jedenfalls steht die Sache Oestreichs in Ungarn sehr schlecht; vor acht Tagen waren die k. k. Truppen noch in Pesth, und jetzt ist das Hauptquartier bereits einige Tage in Oedenburg, die östreichische Armee ist nicht mehr im Reteriren, sondern auf einer förmlichen Flucht; so eben kommt der Oedenburger Train mit Soldaten aller Gattungen und Militärbagage. Ich begegnete einem bekannten Feldwebel von einem früher in Wien stationirten oberöstreichischen Regimente; seiner Erzählung nach, ist an dem Siege der Ungarn gar kein Zweifel, da letztern noch die gänzliche Verwirrung der östreichischen Truppen zu Gute kommt, wo sie ihnen gar nicht Zeit lassen, sich zu fassen, und immer mit neuer und frischer Kraft hervorbrechen und sie zurückwerfen. Die ungarische Armee ist sechs mal überlegener und fanatisch für ihre Sache entflammt, während die Oestreicher durch ermüdende und zwecklose Märsche, durch entmuthige Verluste und Nachtheile, durch schlechtes Kommando, im Stiche gelassen in entscheidenden Augenblicken von den Offizieren, natürlich nicht mit dem nöthigen Muthe für die Sache der Dynastie kämpfen. Die Unkenntniß der k. k. Generäle und Offiziere, zu deren Ausbildung in der vormärzlichen Zeit so unendlich viel verwendet wurde, soll beispiellos sein; sie führen die Truppen geradezu auf die Schlachtbank. Fünf Generale sind bereits in Untersuchung. Das Regiment Hrabowski (Oberöstreicher), welches erst kürzlich aus Italien kam, ist beinahe gänzlich übergegangen, so auch das niederöstreichische Regiment Heß; überhaupt sollen die deutschen Truppen nicht so sehr für die dynastischen Zwecke zu gebrauchen sein, wie die slavischen. Im Ganzen sind bereits fünf Regimenter übergegangen, ohne die Anzahl Kroaten. Eine unerhörte und unglaubliche Demoralisation ist in der Armee eingebrochen. Der Krieg in Ungarn wird von dem polnischen Obergeneral Dembinski geleitet. Die Polen bestehen aus 10 Legionen, zusammen 36,000 Mann stark, mit ungefähr 25 Generalen; sie allein sollen das Beispielloseste leisten und werden von den k. k. Truppen am meisten gefürchtet. Sonntag, den 29. April, war eine bedeutende Schlacht bei Wieselburg, wobei die Oestreicher 6000 Todte und Verwundete zählten, daher auch an eine eclatante Niederlage zu glauben ist, und woher die Transporte kommen. Das Armeekorps des Banus soll gänzlich zersprengt sein. Die ungarischen Insurgenten sind mit einer Macht von 15,000 Mann und 30 Geschützen nordwestlich in das Turoczer Komitat eingerückt, und halten vor der Hand die Komitatstadt St. Marton und Mossocz besetzt. Man sagt, sie haben die Absicht, die Waag zu überschreiten, das Kissucothal zu besetzen, und die Eingänge aus Schlesien und Galizien zu sperren. In St. Marton, aus welcher Stadt Viele zu dem slovakischen Landsturme als Freiwillige beitraten, soll die Furcht vor der Rache der Insurgenten sehr groß sein. Auch scheint die Slowakei sich den magyarischen Ei flüssen sehr zu ergeben. In Preßburg fehlte am 29. die Pesther Post bereits 4 Tage. In der im Weichbilde der Stadt gelegenen Haide werden Schanzen und Redouten errichtet. X Berlin, 3. Mai. Ungarn und Frankfurt, beide nehmen jetzt hier die ganze Aufmerksamkeit in Anspruch, und wenn man an dem Siege der Ersteren nicht mehr zweifeln kann, so erwartet man endlich von der Nationalversammlung kühne, muthige Entschlüsse. (Wirklich? Nun dann muß es noch sehr naive Berliner geben, die solches erwarten!) Die Herren am Main müssen die Brücke hinter sich abbrechen, wenn das Volk ihnen endlich vertrauen soll, dann werden sie in seiner Kraft Hülfe finden. Briefe aus Wien bringen heute die Nachricht von einer Proklamation des Kaisers von Oesterreich, worin die Berufung der russischen Hülfe als dringend nothwendig dargelegt wird. Die Siege der Ungarn über Welden sowohl als über Jelachich werden bestätigt. Es verbreitet sich heute das Gerücht, daß der König von Preußen mit dem „aimablen“ König von Dänemark einen Separatfrieden abschließen wolle. Das Ministerium denkt damit die Ostseehäfen zu beruhigen, und ignorirt zugleich die Frankfurter Centralgewalt. Hat der Frieden von Malmö einen 23. September hervorgerufen, was müßte demnach der jetzige Friedensabschluß bringen? Wir deuteten schon gestern an, daß höchst wahrscheinlich der Prinz Carl in die spanische Auswanderungsgeschichte verwickelt wäre, in der sein vertrauter Freund, der bekannte Wedecke, eine so unheilvolle Rolle spielt. Wir erfahren heute das Nähere. Der Prinz hatte eine große Masse spanischer Papiere in seinem Besitz, welche bekanntlich ziemlich werthlos sind. Man stellte aber dem spanischen Gouvernement vor, es solle nur diesen hochgestellten Gläubiger befriedigen, von den andern habe es nicht soviel Unannehmlichkeiten zu erwarten. Man ging darauf ein und verkaufte dem Prinzen etwa 2 Quadratmeilen Land in Spanien, welche derselbe in spanischen Papieren al pari bezahlte. Da die Ländereien aber mehr kosteten, als er Papiere in Händen hatte, so kaufte er unter der Hand noch welche zu enorm billigen Coursen auf, und vervollständigte so die Kaufsumme. (Ein recht honnettes Geschäftchen.) Dorthin sollte nun die Auswanderungsgesellschaft gehen, um Sr. Königl. Hoheit Güter in ähnlicher Weise werthvoll zu machen, wie man es in Amerika durch Negersklaven erreicht. Es sind überhaupt in unserem sittlichen, christlichen, frommen Königshause eine Menge ganz allerliebster Geschichtchen vorgekommen, welche noch ihren Manteuffel erwarten. Herr Piersig, wegen gemeinen Betruges bestraft, ist jetzt häufig bei dem Minister von Manteuffel, der ihn zu sehr vielen intimen Geschäften benutzen soll. Kostverachter scheinen Se. Excellenz gerade nicht zu sein. Der würdige Verfasser der „Enthüllungen“ war bekanntlich auf Grund einiger Injurienklagen verurtheilt worden, hat aber dagegen appellirt. Die bekannte Enthüllungsrede Manteuffel's, in der sich dieser, um den Belagerungszustand zu rechtfertigen, ganz auf den Standpunkt des gesinnungsvollen Piersig stellte, ist sehr witzig illustrirt worden, und bei A. Hofmann und Comp. hier erschienen. Die Rede bietet auch wirklich außerordentlich glückliche Momente für Karrikaturen dar, die geschickt benutzt sind. Es heißt, daß die Herren Milde und Harkort die Spener'sche Zeitung angekauft haben, um doch auch ihrer Partei einigen Einfluß in der deutschen Presse zu sichern. Merkwürdigerweise werden die Frankfurter Zeitungen auf dem hiesigen Postamt jetzt immer sehr lange zurückgehalten, so daß es fast scheint, man will die Nachrichten von der Nationalversammlung möglichst spät erst verbreitet haben. Es ist sämmtlichen Lehrern verboten worden, in den Schulen noch fernerhin die Politik zu berühren, und sollen sie sich aller daran nur streifenden Reden immer auf das Genaueste enthalten. Wahrscheinlich aber werden nur die wenigen demokratischen Lehrer diesem Befehl strenge Folge leisten müssen. Bei den vielen reaktionären Propagandisten unter unsern Demagogen wird man wohl, wie gewöhnlich, nichts sehen. Als ein Einwohner in der Gertraudenstraße am Sonnabend Abend um 11 1/2 Uhr nach Hause kam, fand er den Flur seines Hauses zu seiner großen Verwunderung mit Feuermännern besetzt. Auf sein Befragen erfuhr er denn, sie seien hierher kommandirt, weil es wieder losgehe und gerade dies Haus von den Demokraten zum Anzünden bestimmt sei, da müßten sie löschen. Gestern wurden zwei der in den letzten Tagen Gemordeten feierlich bestattet. Dem Einen, der als Buchbindergesell der Arbeiterverbrüderung angehörte, folgten sehr viele Mitglieder dieses ausgebreiteten Vereines, an dessen Spitze Bisky steht. Der andere war der junge Mien, welcher gerade aus einer Lehrstunde kam, als ihn die tödtliche Kugel traf. Herr Oberconstabler Hinkeldey hatte den Vater, einen bekannten Conservativen seines Bezirks, bitten lassen, seinen Sohn doch in aller Stille zu beerdigen, um keine Aufregung zu verursachen. Dieser war indeß einem solchen Wunsche nicht nachgekommen, und so folgte ein großer Theil seiner Bezirksgenossen. Das Ministerium soll damit umgehen, die Gemeindeordnung, die es den Kammern vorzulegen bezweckte, nächstens im Octroyirungswege als Gesetz zu publiziren. Von Leipzig ist soeben die, zwar noch unverbürgte, Nachricht angekommen, daß die Aufregung in ganz Sachsen auf den höchsten Punkt gestiegen sei, wodurch sich der König veranlaßt gesehen, sich auf die Festung Königstein zurückzuziehen, um vor allen Sturmpetitionen gesichert zu sein. Wie die „Const. Ztg.“ aus guter Quelle erfährt, hat der kommandirende General der preuß. Division in Schleswig-Holstein, Hr. Prittwitz, um seine Entlassung nachgesucht. Die stenographischen Bureau's beider Kammern sind aufgelöst, und es haben die Stenographen dieses Mal nicht (wie es nach Auflösung der Nationalversammlung der Fall war) eine Zusicherung der Wiederanstellung erhalten. Seit dem 1. Mai werden auf sämmtlichen Eisenbahnhöfen Speditionsbureau's eingeführt, welche neben einer richtigeren Spedition auch eine Beschleunigung der Briefe und Güter erzielen. Dieselben werden nämlich mit Umgehung der Lokalpost ohne Verzug von einer Eisenbahn zur andern befördert. Es tritt dadurch beispielsweise eine Beschleunigung von etwa 12 Stunden für die von Frankreich, Belgien und dem Rheine über Berlin nach dem Nordosten, wie Schlesien bestimmten Effekten in allen den Fällen ein, wenn der Kölner Zug des Abends etwas später als 10 Uhr anlangt. Ferner hört aller postalische Nachweis für Briefe, selbst expresse, wegen des hemmenden Geschäftsganges, auf, auch werden an allen Eisenbahnstationen Postexpeditionen eingerichtet. Für die zu befördernden Postbeamten hat der Staat den Eisenbahndirektionen der Monarchie das Aversionalquantum von 40,000 Thalern verwilligen müssen. Posen, 50. April. Ein Privatbrief aus Glücksburg meldet, daß die Posener Landwehr bis dahin noch nicht im Feuer war, sie sollte anfänglich die Reserve bilden. Es zeigte sich aber unter derselben große Unzufriedenheit und Lust nach Hause zu gehen, in Folge dessen der Kommandeur erklärte, daß Jeder, der sich widerspenstig zeigen würde, erschossen werden solle; zugleich wurde ihre ursprüngliche Bestimmung geändert und die Posener Landwehr in die erste Schlachtlinie beordert. Es verbreitete sich auch das Gerücht, daß sie durch hinter ihr postirte Regimenter gezwungen werden solle, sich zu schlagen. Vielleicht hören wir nächstens, daß man auf die Widerspenstigen mit Kanonen und Shrapnells geschossen hat ‒ und befremden würde uns das nach den Vorgängen von heute vor einem Jahre nicht im Geringsten. (Zeit. des Osten.) * Wien, 1. Mai. Gestern früh um 7 Uhr brachte uns der Remorqueur „Bela“ in Begleitung von zwei Schleppschiffen 1100 Verwundete und Kranke aus dem Spital in Preßburg in einem Zustand, welcher das tiefste Mitgefühl jedes menschlichen Herzens anregen mußte. Verstümmelte, Verwundete und schwer Erkrankte aller Waffengattungen bedeckten in wahrem Sinne des Wortes den Landungsplatz. Während der nöthigen Zeit zur Vorbereitung des Transportes einer so großen Zahl von Kranken, versuchten es einige der minder schwer Verletzten, den Weg in die Stadt zu Fuß anzutreten. Ein Theil der Unglücklichen hatte jedoch ihre erschöpften Kräfte überschätzt, und blieben am Wege liegen. Detaillirten Berichten zufolge war die rückgängige Bewegung der k. k. Truppen so beschleunigt worden, daß man Mehl und andere Vorräthe spottwohlfeil verkaufte, da deren Mitnahme nicht mehr thunlich gewesen. Ein russischer Kurier ist hier eingetroffen. Es wird behauptet, daß die russische Hülfe nicht vor den 6. Mai auf dem Kriegsschauplatze eintreffen könne, was nach den heute auf der Börse cirkulirenden ungünstigen Nachrichten von Ungarn an der Rechtzeitigkeit ihres Einrückens zweifeln ließe. Das offizielle Blatt, die „Wiener Zeitung“, enthält wiederum eine Verurtheilung, welche wörtlich also lautet: „Georg Kilian, genannt Stoeger, von Wien gebürtig, 61 Jahre alt, katholisch, Witwer, gewesener Schauspieler, gegenwärtig als Improvisator mit der Harfenistengesellschaft des Joseph Sperl herumziehend, ist bei gesetzlich hergestelltem Thatbestande, theil

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Die angegebenen Seitenzahlen beziehen sich auf die Ausgabe: Neue Rheinische Zeitung. Organ der Demokratie. Bd. 2 (Nummer 184 bis Nummer 301) Köln, 1. Januar 1849 bis 19. Mai 1849. Glashütten im Taunus, Verlag Detlev Auvermann KG 1973.




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Zitationshilfe: Neue Rheinische Zeitung. Nr. 291. Köln, 6. Mai 1849, S. 1645. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_nrhz291i_1849/1>, abgerufen am 28.03.2024.