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Neue Rheinische Zeitung. Nr. 301. Köln, 19. Mai 1849. Beilage.

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Beilage zu Nr. 301 der Neuen Rheinischen Zeitung.
Organ der Demokratie.
Samstag, 19. Mai 1849.
[Französische Republik]

[Fortsetzung] ßen Bourgeoisie, von den Kapitalisten, die ihnen Geld vorgestreckt hatten. Die Illusionen des Mittelstandes sind vernichtet. Der Mittelstand von Paris hat erkannt, daß er nicht von den Juni-Insurgenten, sondern von den großen Kapitalisten ruinirt worden, und er hat sich auf Seite der Juni-Insurgenten geschlagen: er hat für die Rothen gestimmt.

Der Klassenkampf nimmt jetzt eine immer mehr bestimmtere, ausgeprägtere Form an; die beiden Klassen der Gesellschaft, die Proletarier und die Kapitalisten stehen sich in der Wahlschlacht ganz bestimmt gegenüber. Mit der Proklamation des Wahlscrutiniums von Paris ist die Revolution offen proklamirt. Das Scrutinium ist die Sonderung der Rothen und Weißen, die Aufstellung beider Parteien in Schlachtordnung, und bereits jetzt ist die Zahl der Rothen in Paris so groß, daß sie die Weißen gänzlich umzingeln.

Die ganze jesuitische Wissenschaft von Thiers, Mole und Montalembert ist zu Schanden geworden: die alte "Ruhe und Ordnung" geht zu Grabe, und mit ihnen alle diejenigen, welche der Ruhe und Ordnung zu Liebe zuerst angefangen haben, die Republik roth zu machen. Die rothen Republikaner sind Sieger in Paris und dieser Sieg wird der deutschen Bewegung, wird bald am Rhein und in Italien wiederhallen!

-- National-Versammlung. Sitzung vom 16. Mai. Anfang 1 1/2 Uhr. Vicepräsident Lamoriciere führt den Vorsitz.

Viel Regsamkeit in dem Hauptgange Man theilt sich allerlei Depeschen aus den Departements mit Wahlresultaten mit.

An der Tagesordnung befinden sich mehrere Zusatz-Anträge zum Ausgabebüdget, das wir gestern endigten.

Brard schlägt ein neues Gesetz über Civilpensionen vor. (Er zieht es jedoch zurück; dadurch fällt die Debatte von selbst.)

Der Büdget-Ausschuß selbst will den Marine-Minister nöthigen, ihm jährlich einen genauen Bericht über die Stämme des Marine-Militärs vorzulegen.

De Tracy hat nichts dagegen.

Der Antrag geht somit durch

Dufournel trägt auf Veröffentlichung eines allgemeinen Beamtenregisters mit Abgabe aller Gehaltssummen bis zum 1. Juli c. an.

Passy bemerkt, daß er sich einem solchen Handbuch keineswegs widersetze, doch möge man den Zeitpunkt hinausschieben. Es sei dieses keine Kleinigkeit und brauche Zeit.

Die Versammlung entscheidet, daß ein solches Register oder Handbuch am 1. Septbr. durch den Finanzminister veröffentlicht werde.

Favant stellt für das Unterrichtsministerium einen ähnlichen Antrag.

Wird auch mit geringer Modifikation angenommen.

De Laporte stellt den Antrag: Die Minister des Aeußern und des Krieges anzuhalten, über Ausgabe ihrer Geheimen Fonds Rechenschaft abzustatten.

Wird ebenfalls angenommen.

Hier werden die Büdget-Anhängsel durch Grevy unterbrochen.

Grevy: Ich bin erstaunt, daß das Haus diesen Neben-Anträgen so große Aufmerksamkeit schenkt, während ihm ein viel wichtigeres Gesetz über die ungesetzliche Stellung Changarnier's vorliegt. Ich trage darauf an, die Tagesordnung zu regeln

Barrot sieht nicht ein, warum diese Zusätze keine Wichtigkeit hätten. Ebenso räth er dem Hause, baldmöglichst das Einnahme-Büdget vorzunehmen.

Flocon unterstützt den Grevy. Das Changarniergesetz sei willkürlich verschoben worden. Er verlangt Wiederherstellung der Tagesordnung.

Barrot schlägt den nächsten Montag vor. (Ja! Ja! Nein! Nein!)

Die Versammlung bestimmt, daß sie nach Erledigung des Einnahmebüdgets den Changarnier vornehmen wolle und kehrt zu den Büdget-Nachträgen zurück.

Artikel 1 des Einnahme-Büdgets eröffnet dem Finanzminister einen Credit von 1,572,569,000 Franken zur Bestreitung der durch das Ausgabe-Büdget festgestellten Staatsdienstbedürfnisse.

Wird angenommen.

Mehrere Zusätze werden gestellt. Corne rücksichtlich des Kanals von St. Quentin.

Menguin rücksichtlich der Getränkesteuer.

N. N. rücksichtlich der Stempelabgaben bei Handelspapieren.

Alle diese Zusätze werden auf die weitere Debatte verschoben und die Sitzung um 1/4 vor 6 Uhr geschlossen.

Morgen, Christihimmelfahrt keine Sitzung.

Italien.
*

Um das Maaß der französischen Schmach -- wenn's dessen noch bedurfte -- voll zu machen, hat sich General Oudinot mit den Truppen des gekrönten Scharfrichterknechts von Neapel vereinigt, um gemeinschaftlich die Aufträge der heilig-allianzlichen Contrerevolution auszurichten und in Rom die alte gottbegnadete "Ruhe und Ordnung" herzustellen. Oudinot kommandirt 15,000 Mann, der Re bombardatore 8000 M., zu denen bald noch eine Verstärkungs-Division von 10,000 M. kommen wird. Trotz der formidablen Macht der Contrerevolution, sind die Römer zu weiterm energischen Widerstand entschlossen.

Auf der andern Seite ist am 11. Mai Livorno nach einem 24stündigen Bombardement durch die vereinigten östreichischen und royalistisch-toskanischen Truppen genommen worden. Mehrere Chefs der livornesischen Republikaner sind von den Oestreichern gefangen und sofort erschossen worden. Die in Toskana stehende, vom General d'Aspre befehligte Macht zählt 16,000 Mann und 50 Kanonen.

Bologna wurde am 9. Mai von den Oestreichern angegriffen; sie bemächtigten sich der "Montagnola," einer Position, welche den verwundbaren Punkt der Stadt bildet. Daß die Oestreicher schon bedeutende Verluste erlitten haben und noch mehr zu erleiden befürchten, ergiebt sich aus dem Abschluß eines 12stündigen Waffenstillstandes. Ist dieser abgelaufen und die Uebergabe nicht erfolgt: so werden die Oestreicher die Stadt auf's Neue beschießen. Sie werden zweifelsohne auch diese Stadt erobern. Denn die Contrerevolution macht vor der Hand auf den meisten Punkten noch vortreffliche Geschäfte. Allein der Riesenvulkan der europäischen Gesammtrevolution ist nicht blos im Kochen, sondern am Vorabende seines Ausbruchs. Seine rothen Lavaströme werden sehr bald die ganze gottbegnadete und raubritterliche Wirthschaft auf ewig begraben; das ganze infame, heuchlerische, verfaulte, feige und doch übermüthige Bourgeoisthum aber wird von den endlich klug und einig werdenden Proletariatsmassen in den glühenden Krater als unbetrauertes Sühnopfer hinabgestürzt werden.

Großbritannien.
068

Seit Wochen und Monaten füllen die sogenannten großen Männer des Ober- und des Unterhauses ihre Abende wieder mit jenen unendlichen Reden aus, in denen sich der Spleen und die Langeweile den Rang streitig machen.

Die Schifffahrtsgesetze, die Aenderung des parlamentarischen Eides, die Umgestaltung der Lokal-Taxen, das irische Armengesetz, die irische Emigration, die Verwicklungen des Kontinents, die Lage der Kolonien und die britischen Feldzüge in Indien, Alles das waren Punkte, welche mit wahrhaft haarsträubender Gewissenhaftigkeit durchdebattirt wurden.

Während wir dem Zuge der Revolution durch Italien, durch Frankreich, durch Deutschland und durch den Osten Europa's folgten, war es wirklich oft nicht der Mühe werth, diesen Debatten der großbritannischen Lords eine flüchtige Uebersicht zu widmen. Doch was auch von der Donau bis zum Rheine geschah, wir vergessen darüber nicht das geringste Ereigniß in der Weiterentwicklung jenes großen Landes, das mit seiner chartistischen Arbeiterbevölkerung dazu bestimmt ist, einst in der revolutionären Bewegung der Welt den Ausschlag zu geben.

Den schlechten Aernten von 1845 und 1846, der Ueberproduktion in Manufaktur-Artikeln, den Eisenbahn-Spekulationen und ähnlichen übertriebenen Unternehmungen, folgte endlich in den letzten drei Monaten von 184[unleserliches Material] eine Geldkrise, welche Alt-England bis in seine Grundfesten erschütterte.

Wiederum war man auf dem Punkte angelangt, wo die Matadore der Londoner City, die sonst im Gefühl ihres weltbeherrschenden Einflusses so stolz durch Lombard- und Threadneedlestreet marschiren, die Hände in den Schooß legten, da alle Mittel des regulären Verkehrs erschöpft waren und jene düstern Arbeitermassen von Lancashire und Yorkshire auf's Neue so drohend emporfuhren, als wollten sie mit einem Schlage das morsche Gebäude veralteter Institutionen in Staub und Asche zusammenschmettern.

Seit den Tagen der Reform-Bill hatte man in England keine ähnlich Bewegung gesehen. Doch das Erheben der Massen sollte erst seinen Gipfel erreichen, als die Nachricht der Februar-Revolution eintraf und eine Demonstration veranlaßte, welche 200,000 Konstabler zum Schutz der sogenannnten britischen Freiheit in die Londoner Straßen jagte.

Es wäre damals für die Chartisten der Moment gewesen, ihre Bewegung zu einem Resultate zu bringen, und dadurch der französischen Revolution jene Bedeutung zu geben, die durch das Fehlschlagen des Meetings vom 10. April auf Kennington Common verloren ging. Aber zu sehr hing das Volk an jenen veralteten Führern, an jenem Poltrer O'Connor, als daß es gegen seinen Willen, den entscheidenden Schlag gewagt hätte, auch vergaß man namentlich in London, daß während der allgemeinen Aufregung im Süden von England, der Norden durch eine Besserung des Geschäftes und eine Steigerung der Arbeitslöhne, schon wieder so weit beruhigt war, daß alle ideologischen Gründe an der sehr materiellen Stimmung der Arbeiter scheiterte, und die ganze Bewegung zerplatzte daher eben so jämmerlich, wie sie großartig unternommen wurde.

Man konnte sich durch diese Niederlage der revolutionären Partei in England entmuthigen lassen, wenn es nicht eine unumstößliche Wahrheit wäre, daß die chartistische Bewegung Großbritanniens zu sehr mit der ökonomischen Entwickelung des ganzen Landes verknüpft ist, als daß nicht die letzte Maßregel, welche die alte englische Gesellschaft zu ihrer Rettung ergreifen wird mit ihrem unwiederbringlichen Falle und dem Siege des britischen Proletariats zusammentreffen wird.

Eine dieser letzten Maßregeln wurde durch die Bill der Abschaffung der Korngesetze ergriffen, welche in diesem Augenblick schon dieselbe Misere in den Agrikulturdistrikten verbreitet, welche sie in den Industriedistrikten nur momentan zu lindern im Stande war. Die Abschaffung der Schifffahrtsgesetze, welche man vor wenigen Tagen bei der zweiten Lesung der betreffenden Bill im Oberhause mit einer zwar kleinen aber entscheidenden Majorität beschloß, folgt der Auflösung der Korngesetze auf dem Fuße nach und wird neue Verwickelungen im Gefolge haben.

Immer verzweifelter greift die Bourgeoisie nach den letzten Mitteln, die sie retten können. Bald wird sie sich vergebens nach neuen Auswegen umsehen und die eherne Nothwendigkeit wird dann jenen Sieg der Chartisten herbeiführen, der das Signal der sozialen Umwälzung der alten Welt ist.

Schon bereitet sich ime Norden eine neue Industrie-Krises vor, sie wird diesmal mit einer Aprikultur-Kriese und einem allgemeinen Kriege zusammentreffen. Dieser äußern Verwicklungen mit diesen innern Wirren vereinigt, werden den Sturz des alten Englands herbeiführen. Der Sturz Alt-Englands ist der Sturz der modernen bürgerlichen Gesellschaft der Sturz der Bourgeois-Herrschaft, der Sieg der arbeitenden Klasse.

Amerika.
* New-York, 2. Mai.

Die Gährung in Canada ist endlich zum Ausbruch gekommen. Mittwoch, den 25. April, erschien der General-Gouverneur Lord Elgin im Parlament, um die königl. Zustimmung zu verschiedenen Gesetzesvorschlägen zu geben. Die Gallerien waren wie gewöhnlich gefüllt, doch waren keine Damen gegenwärtig und es machte sich ungewisses ein Vorgefühl von etwas, was da kommen sollte, bemerklich, obwohl nichts Bestimmtes bekannt war. Nach den gewöhnlichen Formalitäten bezüglich der Sanction einer Menge untergeordneter Bills wurde die Zuhörerschaft in plötzliche Ueberraschung versetzt durch den Namen der Bill über die Verluste der Rebellion und, beinahe ehe das Publikum es wußte, war die Bill Landesgesetz geworden. -- Sogleich zeigte sich eine Bewegung unter den Tories auf den Gallerien, und die Neuigkeit wurde der Menge auf der Straße mitgetheilt, wo sie mit Geheul und Geschrei aufgenommen wurde. Lord Elgin eilte sogleich nach seinem Wagen, der ihn an der Thüre erwartete; aber bei seinem Erscheinen wurde er mit Verwünschungen begrüßt. Begleitet von seinem Gefolge fuhr er in raschem Trabe fort, doch vermochte er nicht, den Ausbrüchen der Volksstimmung zu entgehen. Steine zerbrachen die Fenster seiner Kutsche, faule Eier flogen in Menge herbei, und bespritzten mit ihrem ekelhaften Inhalt Pferde, Kutscher, Adjudanten und selbst die Person des Vicekönigs, dem ein ganzes Ei gerade ins Gesicht geworfen wurde, doch gelang es ihm ohne ernstlichen Nachtheil seinen Wohnsitz in Monklands, zwei Meilen von der Stadt, zu erreichen.

Die wüthend gemachten Tories hielten sogleich eine Versammlung im Marsfelde, von wo sie in starker Zahl vor dem Parlamentshause wieder erschienen, wo gerade die Berathung über die Gerichts-Bill stattfand. Dem Gebrüll des ankommenden Pöbels folgten Steinwürfe, zuerst auf der Vorderseite, und zuletzt auf allen übrigen Seiten des Gebäudes, worauf man sich ohne viele Ceremonie vertagte. Bald darauf drang der Volkshaufe hinein, zerstörte die Möbel, zerbrach die Kronleuchter, häufte alle Bänke in der Mitte des Hauses zusammen, und zerbrach sie in Stücke, während einer seinen Sitz im Stuhle des Sprechers nahm, und die Auflösung des Parlaments aussprach. Das Scepter, als Symbol des Königthums, wurde nacheinigem Kampf mit dem gesetzlichen Hüter desselben fortgenommen; einige wenige Mitglieder, unter ihnen Sir A McNab und Colonel Gregy, hervorragende Tories, bemühten sich, die Bibliothek zu retten, die, aus ungefähr 50,000 Bänden bestehend, eine der besten in Amerika ist, allein vergeblich, man hatte inzwischen Feuer an das eine Ende des Hauses gelegt, und sie selbst mußten auf Leitern ihr Leben retten Das Gebäude, mit beinahe Allem, was es enthält, wurde gänzlich zerstört.

Die Stadt Montreal ist seitdem in einem Zustande großer Aufregung. Den Tag nach der Empörung wurden mehrere Verhaftungen vorgenommen, unter ihnen auch solche von Personen aus den bessern Ständen. Sie blieben nicht lange verhaftet; die Bürgschaft, die zuerst abgelehnt war, wurde später angenommen, und nachdem sie in Freiheit gesetzt waren, hielten sie Reden vor einer zahlreichen öffentlichen Versammlung, in welcher heftige Beschlüsse gegen Lord Elgin nebst der Bitte an die Königin, den Letztern abzuberufen, gefaßt wurden. Ei ne ziemlich starke Anzahl von Franzosen wurde als Spezial-Constablers bewaffnet, allein bald entlassen, um nicht die Feindseligkeit der Tories, welche in einen Kampf der verschiedenen Racen überzugehen drohen, noch mehr aufzureizen. Einiger Tumult fand noch Statt, und wurden mehrere Gewehre abgefeuert, wobei jedoch nur zwei Personen leicht verwundet wurden.

Sonnabend den 28. war die Aufregung sehr groß, und nur die Aufstellung militärischer Kräfte sicherte das Regierungsgebäude vor einem Angriffe.

Am Montage den 30. wurde der Gouverneur wieder mit Gezisch, Geschrei, Flüchen und allerlei werfbaren Dingen von der Menge empfangen, welche auf beiden Seiten des Weges war, auf dem sein Wagen in die Stadt einfuhr, beschützt von einer Anzahl Cavallerie aus der Provinz, nebst einer Compagnie regulärer Truppen. Außer den vielen Eiern wurde seine Lordschaft von einem Steine an der Stirn getroffen. In einer ähnlichen Weise wurden auch die Mitglieder des Parlaments behandelt, so wie sie sich dem Regierungs-Gebäude näherten, nur daß statt Steinen Koth auf sie geworfen wurde.

In andern Theilen Canadas ist die Aufregung kaum geringer, als in Montreal. In Quebek, Kingston und an andern Orten ist der Gouverneur in Essigie verbrannt worden; in Brockville waren die Behörden gezwungen bei dieser Ceremonie gegenwärtig zu sein; von verschiedenen Gegenden hören wir, daß Leute sich bewaffnen, um nach Montreal zu marschiren, sowohl um die Regierung zu unterstützen, wie auch aus entgegengesetzter Absicht, und wenn wir den Zeitungsberichten glauben dürfen, so ist der Aufruf auf dem Punkte, in Bürgerkrieg überzugehen.

Der Gedanke eines Anschlusses an die Vereinigten Staaten auf dem Wege der Agitation gewinnt immer mehr Boden.

Neueste Nachrichten.
068 Köln, 17. Mai.
Der Inhalt dieses Artikels kann aus urheberrechtlichen Gründen nicht angezeigt werden.
102 Solingen, 17. Mai, Abends 7 1/2 Uhr.

Trotz der Versicherung und Verpfändung des Ehrenwortes des hiesigen Gemeinderathes in der Person des Herrn Grahe gegenüber dem hier bestandenen Sicherheitsausschusse, daß kein Militär in die Stadt rücken würde, treffen so eben eine Kompagnie Infanterie, eine Schwadron Kavallerie nebst Artillerie mit 4 Kanonen hier ein, besetzten das Hilgers'sche Haus, säuberten einige Straßen und wurde sofort ein Piquet von 10 Mann abgeschickt, um den Herrn Jellinghaus, Chef des Sicherheits-Ausschusses, zu arretiren, was auch gelang.

Die Herrn Roeser und P. J Gödecke fand man nicht mehr vor. Das Haus des Letztern ist mit Militär von innen und außen besetzt. So eben 9 1/2 Uhr wird unsere Stadt nebst mehreren anliegenden Gemeinden in Belagerungszustand erklärt.

* Heinsberg, 13. Mai.

Eine heute dahier versammelte Anzahl von über 2000 Landwehrmännern und waffenfähigen Bürgern hat beschlossen wie folgt:

In Erwägung
1) daß eine Verschwörung der Fürsten gegen die Freiheit des deutschen Volkes und die Einheit des Vaterlandes zu Tage liegt;
2) daß auch die Centralgewalt in Frankfurt zu dem Bunde dieser wortbrüchigen Fürsten zu gehören scheint;
3) daß Mord und Brand bereits auf den Befehl dieser verbündeten Fürsten in deutsche Länder und Städte getragen worden ist;
erklären wir
1) an der Reichsverfassung vom 28 März mitsammt dem Wahlgesetz und den Grundrechten als einem Minimum der uns gebührenden Freiheiten festzuhalten;
jedoch
2) die Nationalversammlung zur schleunigen Ersetzung des unmöglich, gewordenen Erbkaiserthums durch eine andere und zwar volksthümlichere Centralgewalt für Deutschland aufzufordern;
3) während dieses, durch den Verrath der Fürsten hervorgerufenen Bürgerkrieges unser höchstes Gesetz in dem Wohl des Vaterlandes zu erblicken;
und deshalb
4) dem ohnehin ungesetzlichen Aufrufe der Landwehr durch ein volksfeindliches Ministerium Brandenburg keine Folge zu geben;
dagegen
5) so lange der Nationalversammlung in Frankfurt unsern Gehorsam zu bezeigen, bis dieselbe ihre Gewalt an eine neue, die Freiheit und Einheit Deutschlands wahrhaft verbürgende Centralgewalt übertragen haben wird.

Organ der Demokratie.

Mit dem heutigen Tage eröffnen wir dem städtischen Publikum ein Abonnement auf die

"Neue Kölnische Zeitung"

als das noch übrig gebliebene Organ der socialen Demokratie für die Stadt Köln. Der Preis bis zum Ende des Quartals ist 10 Sgr. Pränumerando. Durch direkte Verbindungen mit dem rheinpfälzischen Hauptquartier, so wie mit dem Oberkommando der vereinigten Truppen in Ludwigshafen, sind wir ermächtigt, die Nachrichten auf's Schleunigste zu veröffentlichen und je nach Umständen 2te Ausgaben täglich zu bringen.

Abonnements-Bestellungen werden entgegengenommen bei Mergeler unter der Hacht, am Dom und bei der Expedition der Neuen Kölnischen Zeitung-Verbindungs und Mathildenstraßen-Ecke.

Redakteur en chef Karl Marx.
Beilage zu Nr. 301 der Neuen Rheinischen Zeitung.
Organ der Demokratie.
Samstag, 19. Mai 1849.
[Französische Republik]

[Fortsetzung] ßen Bourgeoisie, von den Kapitalisten, die ihnen Geld vorgestreckt hatten. Die Illusionen des Mittelstandes sind vernichtet. Der Mittelstand von Paris hat erkannt, daß er nicht von den Juni-Insurgenten, sondern von den großen Kapitalisten ruinirt worden, und er hat sich auf Seite der Juni-Insurgenten geschlagen: er hat für die Rothen gestimmt.

Der Klassenkampf nimmt jetzt eine immer mehr bestimmtere, ausgeprägtere Form an; die beiden Klassen der Gesellschaft, die Proletarier und die Kapitalisten stehen sich in der Wahlschlacht ganz bestimmt gegenüber. Mit der Proklamation des Wahlscrutiniums von Paris ist die Revolution offen proklamirt. Das Scrutinium ist die Sonderung der Rothen und Weißen, die Aufstellung beider Parteien in Schlachtordnung, und bereits jetzt ist die Zahl der Rothen in Paris so groß, daß sie die Weißen gänzlich umzingeln.

Die ganze jesuitische Wissenschaft von Thiers, Molé und Montalembert ist zu Schanden geworden: die alte „Ruhe und Ordnung“ geht zu Grabe, und mit ihnen alle diejenigen, welche der Ruhe und Ordnung zu Liebe zuerst angefangen haben, die Republik roth zu machen. Die rothen Republikaner sind Sieger in Paris und dieser Sieg wird der deutschen Bewegung, wird bald am Rhein und in Italien wiederhallen!

National-Versammlung. Sitzung vom 16. Mai. Anfang 1 1/2 Uhr. Vicepräsident Lamoriciere führt den Vorsitz.

Viel Regsamkeit in dem Hauptgange Man theilt sich allerlei Depeschen aus den Departements mit Wahlresultaten mit.

An der Tagesordnung befinden sich mehrere Zusatz-Anträge zum Ausgabebüdget, das wir gestern endigten.

Brard schlägt ein neues Gesetz über Civilpensionen vor. (Er zieht es jedoch zurück; dadurch fällt die Debatte von selbst.)

Der Büdget-Ausschuß selbst will den Marine-Minister nöthigen, ihm jährlich einen genauen Bericht über die Stämme des Marine-Militärs vorzulegen.

De Tracy hat nichts dagegen.

Der Antrag geht somit durch

Dufournel trägt auf Veröffentlichung eines allgemeinen Beamtenregisters mit Abgabe aller Gehaltssummen bis zum 1. Juli c. an.

Passy bemerkt, daß er sich einem solchen Handbuch keineswegs widersetze, doch möge man den Zeitpunkt hinausschieben. Es sei dieses keine Kleinigkeit und brauche Zeit.

Die Versammlung entscheidet, daß ein solches Register oder Handbuch am 1. Septbr. durch den Finanzminister veröffentlicht werde.

Favant stellt für das Unterrichtsministerium einen ähnlichen Antrag.

Wird auch mit geringer Modifikation angenommen.

De Laporte stellt den Antrag: Die Minister des Aeußern und des Krieges anzuhalten, über Ausgabe ihrer Geheimen Fonds Rechenschaft abzustatten.

Wird ebenfalls angenommen.

Hier werden die Büdget-Anhängsel durch Grevy unterbrochen.

Grevy: Ich bin erstaunt, daß das Haus diesen Neben-Anträgen so große Aufmerksamkeit schenkt, während ihm ein viel wichtigeres Gesetz über die ungesetzliche Stellung Changarnier's vorliegt. Ich trage darauf an, die Tagesordnung zu regeln

Barrot sieht nicht ein, warum diese Zusätze keine Wichtigkeit hätten. Ebenso räth er dem Hause, baldmöglichst das Einnahme-Büdget vorzunehmen.

Flocon unterstützt den Grevy. Das Changarniergesetz sei willkürlich verschoben worden. Er verlangt Wiederherstellung der Tagesordnung.

Barrot schlägt den nächsten Montag vor. (Ja! Ja! Nein! Nein!)

Die Versammlung bestimmt, daß sie nach Erledigung des Einnahmebüdgets den Changarnier vornehmen wolle und kehrt zu den Büdget-Nachträgen zurück.

Artikel 1 des Einnahme-Büdgets eröffnet dem Finanzminister einen Credit von 1,572,569,000 Franken zur Bestreitung der durch das Ausgabe-Büdget festgestellten Staatsdienstbedürfnisse.

Wird angenommen.

Mehrere Zusätze werden gestellt. Corne rücksichtlich des Kanals von St. Quentin.

Menguin rücksichtlich der Getränkesteuer.

N. N. rücksichtlich der Stempelabgaben bei Handelspapieren.

Alle diese Zusätze werden auf die weitere Debatte verschoben und die Sitzung um 1/4 vor 6 Uhr geschlossen.

Morgen, Christihimmelfahrt keine Sitzung.

Italien.
*

Um das Maaß der französischen Schmach — wenn's dessen noch bedurfte — voll zu machen, hat sich General Oudinot mit den Truppen des gekrönten Scharfrichterknechts von Neapel vereinigt, um gemeinschaftlich die Aufträge der heilig-allianzlichen Contrerevolution auszurichten und in Rom die alte gottbegnadete „Ruhe und Ordnung“ herzustellen. Oudinot kommandirt 15,000 Mann, der Ré bombardatore 8000 M., zu denen bald noch eine Verstärkungs-Division von 10,000 M. kommen wird. Trotz der formidablen Macht der Contrerevolution, sind die Römer zu weiterm energischen Widerstand entschlossen.

Auf der andern Seite ist am 11. Mai Livorno nach einem 24stündigen Bombardement durch die vereinigten östreichischen und royalistisch-toskanischen Truppen genommen worden. Mehrere Chefs der livornesischen Republikaner sind von den Oestreichern gefangen und sofort erschossen worden. Die in Toskana stehende, vom General d'Aspre befehligte Macht zählt 16,000 Mann und 50 Kanonen.

Bologna wurde am 9. Mai von den Oestreichern angegriffen; sie bemächtigten sich der „Montagnola,“ einer Position, welche den verwundbaren Punkt der Stadt bildet. Daß die Oestreicher schon bedeutende Verluste erlitten haben und noch mehr zu erleiden befürchten, ergiebt sich aus dem Abschluß eines 12stündigen Waffenstillstandes. Ist dieser abgelaufen und die Uebergabe nicht erfolgt: so werden die Oestreicher die Stadt auf's Neue beschießen. Sie werden zweifelsohne auch diese Stadt erobern. Denn die Contrerevolution macht vor der Hand auf den meisten Punkten noch vortreffliche Geschäfte. Allein der Riesenvulkan der europäischen Gesammtrevolution ist nicht blos im Kochen, sondern am Vorabende seines Ausbruchs. Seine rothen Lavaströme werden sehr bald die ganze gottbegnadete und raubritterliche Wirthschaft auf ewig begraben; das ganze infame, heuchlerische, verfaulte, feige und doch übermüthige Bourgeoisthum aber wird von den endlich klug und einig werdenden Proletariatsmassen in den glühenden Krater als unbetrauertes Sühnopfer hinabgestürzt werden.

Großbritannien.
068

Seit Wochen und Monaten füllen die sogenannten großen Männer des Ober- und des Unterhauses ihre Abende wieder mit jenen unendlichen Reden aus, in denen sich der Spleen und die Langeweile den Rang streitig machen.

Die Schifffahrtsgesetze, die Aenderung des parlamentarischen Eides, die Umgestaltung der Lokal-Taxen, das irische Armengesetz, die irische Emigration, die Verwicklungen des Kontinents, die Lage der Kolonien und die britischen Feldzüge in Indien, Alles das waren Punkte, welche mit wahrhaft haarsträubender Gewissenhaftigkeit durchdebattirt wurden.

Während wir dem Zuge der Revolution durch Italien, durch Frankreich, durch Deutschland und durch den Osten Europa's folgten, war es wirklich oft nicht der Mühe werth, diesen Debatten der großbritannischen Lords eine flüchtige Uebersicht zu widmen. Doch was auch von der Donau bis zum Rheine geschah, wir vergessen darüber nicht das geringste Ereigniß in der Weiterentwicklung jenes großen Landes, das mit seiner chartistischen Arbeiterbevölkerung dazu bestimmt ist, einst in der revolutionären Bewegung der Welt den Ausschlag zu geben.

Den schlechten Aernten von 1845 und 1846, der Ueberproduktion in Manufaktur-Artikeln, den Eisenbahn-Spekulationen und ähnlichen übertriebenen Unternehmungen, folgte endlich in den letzten drei Monaten von 184[unleserliches Material] eine Geldkrise, welche Alt-England bis in seine Grundfesten erschütterte.

Wiederum war man auf dem Punkte angelangt, wo die Matadore der Londoner City, die sonst im Gefühl ihres weltbeherrschenden Einflusses so stolz durch Lombard- und Threadneedlestreet marschiren, die Hände in den Schooß legten, da alle Mittel des regulären Verkehrs erschöpft waren und jene düstern Arbeitermassen von Lancashire und Yorkshire auf's Neue so drohend emporfuhren, als wollten sie mit einem Schlage das morsche Gebäude veralteter Institutionen in Staub und Asche zusammenschmettern.

Seit den Tagen der Reform-Bill hatte man in England keine ähnlich Bewegung gesehen. Doch das Erheben der Massen sollte erst seinen Gipfel erreichen, als die Nachricht der Februar-Revolution eintraf und eine Demonstration veranlaßte, welche 200,000 Konstabler zum Schutz der sogenannnten britischen Freiheit in die Londoner Straßen jagte.

Es wäre damals für die Chartisten der Moment gewesen, ihre Bewegung zu einem Resultate zu bringen, und dadurch der französischen Revolution jene Bedeutung zu geben, die durch das Fehlschlagen des Meetings vom 10. April auf Kennington Common verloren ging. Aber zu sehr hing das Volk an jenen veralteten Führern, an jenem Poltrer O'Connor, als daß es gegen seinen Willen, den entscheidenden Schlag gewagt hätte, auch vergaß man namentlich in London, daß während der allgemeinen Aufregung im Süden von England, der Norden durch eine Besserung des Geschäftes und eine Steigerung der Arbeitslöhne, schon wieder so weit beruhigt war, daß alle ideologischen Gründe an der sehr materiellen Stimmung der Arbeiter scheiterte, und die ganze Bewegung zerplatzte daher eben so jämmerlich, wie sie großartig unternommen wurde.

Man konnte sich durch diese Niederlage der revolutionären Partei in England entmuthigen lassen, wenn es nicht eine unumstößliche Wahrheit wäre, daß die chartistische Bewegung Großbritanniens zu sehr mit der ökonomischen Entwickelung des ganzen Landes verknüpft ist, als daß nicht die letzte Maßregel, welche die alte englische Gesellschaft zu ihrer Rettung ergreifen wird mit ihrem unwiederbringlichen Falle und dem Siege des britischen Proletariats zusammentreffen wird.

Eine dieser letzten Maßregeln wurde durch die Bill der Abschaffung der Korngesetze ergriffen, welche in diesem Augenblick schon dieselbe Misere in den Agrikulturdistrikten verbreitet, welche sie in den Industriedistrikten nur momentan zu lindern im Stande war. Die Abschaffung der Schifffahrtsgesetze, welche man vor wenigen Tagen bei der zweiten Lesung der betreffenden Bill im Oberhause mit einer zwar kleinen aber entscheidenden Majorität beschloß, folgt der Auflösung der Korngesetze auf dem Fuße nach und wird neue Verwickelungen im Gefolge haben.

Immer verzweifelter greift die Bourgeoisie nach den letzten Mitteln, die sie retten können. Bald wird sie sich vergebens nach neuen Auswegen umsehen und die eherne Nothwendigkeit wird dann jenen Sieg der Chartisten herbeiführen, der das Signal der sozialen Umwälzung der alten Welt ist.

Schon bereitet sich ime Norden eine neue Industrie-Krises vor, sie wird diesmal mit einer Aprikultur-Kriese und einem allgemeinen Kriege zusammentreffen. Dieser äußern Verwicklungen mit diesen innern Wirren vereinigt, werden den Sturz des alten Englands herbeiführen. Der Sturz Alt-Englands ist der Sturz der modernen bürgerlichen Gesellschaft der Sturz der Bourgeois-Herrschaft, der Sieg der arbeitenden Klasse.

Amerika.
* New-York, 2. Mai.

Die Gährung in Canada ist endlich zum Ausbruch gekommen. Mittwoch, den 25. April, erschien der General-Gouverneur Lord Elgin im Parlament, um die königl. Zustimmung zu verschiedenen Gesetzesvorschlägen zu geben. Die Gallerien waren wie gewöhnlich gefüllt, doch waren keine Damen gegenwärtig und es machte sich ungewisses ein Vorgefühl von etwas, was da kommen sollte, bemerklich, obwohl nichts Bestimmtes bekannt war. Nach den gewöhnlichen Formalitäten bezüglich der Sanction einer Menge untergeordneter Bills wurde die Zuhörerschaft in plötzliche Ueberraschung versetzt durch den Namen der Bill über die Verluste der Rebellion und, beinahe ehe das Publikum es wußte, war die Bill Landesgesetz geworden. — Sogleich zeigte sich eine Bewegung unter den Tories auf den Gallerien, und die Neuigkeit wurde der Menge auf der Straße mitgetheilt, wo sie mit Geheul und Geschrei aufgenommen wurde. Lord Elgin eilte sogleich nach seinem Wagen, der ihn an der Thüre erwartete; aber bei seinem Erscheinen wurde er mit Verwünschungen begrüßt. Begleitet von seinem Gefolge fuhr er in raschem Trabe fort, doch vermochte er nicht, den Ausbrüchen der Volksstimmung zu entgehen. Steine zerbrachen die Fenster seiner Kutsche, faule Eier flogen in Menge herbei, und bespritzten mit ihrem ekelhaften Inhalt Pferde, Kutscher, Adjudanten und selbst die Person des Vicekönigs, dem ein ganzes Ei gerade ins Gesicht geworfen wurde, doch gelang es ihm ohne ernstlichen Nachtheil seinen Wohnsitz in Monklands, zwei Meilen von der Stadt, zu erreichen.

Die wüthend gemachten Tories hielten sogleich eine Versammlung im Marsfelde, von wo sie in starker Zahl vor dem Parlamentshause wieder erschienen, wo gerade die Berathung über die Gerichts-Bill stattfand. Dem Gebrüll des ankommenden Pöbels folgten Steinwürfe, zuerst auf der Vorderseite, und zuletzt auf allen übrigen Seiten des Gebäudes, worauf man sich ohne viele Ceremonie vertagte. Bald darauf drang der Volkshaufe hinein, zerstörte die Möbel, zerbrach die Kronleuchter, häufte alle Bänke in der Mitte des Hauses zusammen, und zerbrach sie in Stücke, während einer seinen Sitz im Stuhle des Sprechers nahm, und die Auflösung des Parlaments aussprach. Das Scepter, als Symbol des Königthums, wurde nacheinigem Kampf mit dem gesetzlichen Hüter desselben fortgenommen; einige wenige Mitglieder, unter ihnen Sir A McNab und Colonel Gregy, hervorragende Tories, bemühten sich, die Bibliothek zu retten, die, aus ungefähr 50,000 Bänden bestehend, eine der besten in Amerika ist, allein vergeblich, man hatte inzwischen Feuer an das eine Ende des Hauses gelegt, und sie selbst mußten auf Leitern ihr Leben retten Das Gebäude, mit beinahe Allem, was es enthält, wurde gänzlich zerstört.

Die Stadt Montreal ist seitdem in einem Zustande großer Aufregung. Den Tag nach der Empörung wurden mehrere Verhaftungen vorgenommen, unter ihnen auch solche von Personen aus den bessern Ständen. Sie blieben nicht lange verhaftet; die Bürgschaft, die zuerst abgelehnt war, wurde später angenommen, und nachdem sie in Freiheit gesetzt waren, hielten sie Reden vor einer zahlreichen öffentlichen Versammlung, in welcher heftige Beschlüsse gegen Lord Elgin nebst der Bitte an die Königin, den Letztern abzuberufen, gefaßt wurden. Ei ne ziemlich starke Anzahl von Franzosen wurde als Spezial-Constablers bewaffnet, allein bald entlassen, um nicht die Feindseligkeit der Tories, welche in einen Kampf der verschiedenen Racen überzugehen drohen, noch mehr aufzureizen. Einiger Tumult fand noch Statt, und wurden mehrere Gewehre abgefeuert, wobei jedoch nur zwei Personen leicht verwundet wurden.

Sonnabend den 28. war die Aufregung sehr groß, und nur die Aufstellung militärischer Kräfte sicherte das Regierungsgebäude vor einem Angriffe.

Am Montage den 30. wurde der Gouverneur wieder mit Gezisch, Geschrei, Flüchen und allerlei werfbaren Dingen von der Menge empfangen, welche auf beiden Seiten des Weges war, auf dem sein Wagen in die Stadt einfuhr, beschützt von einer Anzahl Cavallerie aus der Provinz, nebst einer Compagnie regulärer Truppen. Außer den vielen Eiern wurde seine Lordschaft von einem Steine an der Stirn getroffen. In einer ähnlichen Weise wurden auch die Mitglieder des Parlaments behandelt, so wie sie sich dem Regierungs-Gebäude näherten, nur daß statt Steinen Koth auf sie geworfen wurde.

In andern Theilen Canadas ist die Aufregung kaum geringer, als in Montreal. In Quebek, Kingston und an andern Orten ist der Gouverneur in Essigie verbrannt worden; in Brockville waren die Behörden gezwungen bei dieser Ceremonie gegenwärtig zu sein; von verschiedenen Gegenden hören wir, daß Leute sich bewaffnen, um nach Montreal zu marschiren, sowohl um die Regierung zu unterstützen, wie auch aus entgegengesetzter Absicht, und wenn wir den Zeitungsberichten glauben dürfen, so ist der Aufruf auf dem Punkte, in Bürgerkrieg überzugehen.

Der Gedanke eines Anschlusses an die Vereinigten Staaten auf dem Wege der Agitation gewinnt immer mehr Boden.

Neueste Nachrichten.
068 Köln, 17. Mai.
Der Inhalt dieses Artikels kann aus urheberrechtlichen Gründen nicht angezeigt werden.
102 Solingen, 17. Mai, Abends 7 1/2 Uhr.

Trotz der Versicherung und Verpfändung des Ehrenwortes des hiesigen Gemeinderathes in der Person des Herrn Grahe gegenüber dem hier bestandenen Sicherheitsausschusse, daß kein Militär in die Stadt rücken würde, treffen so eben eine Kompagnie Infanterie, eine Schwadron Kavallerie nebst Artillerie mit 4 Kanonen hier ein, besetzten das Hilgers'sche Haus, säuberten einige Straßen und wurde sofort ein Piquet von 10 Mann abgeschickt, um den Herrn Jellinghaus, Chef des Sicherheits-Ausschusses, zu arretiren, was auch gelang.

Die Herrn Roeser und P. J Gödecke fand man nicht mehr vor. Das Haus des Letztern ist mit Militär von innen und außen besetzt. So eben 9 1/2 Uhr wird unsere Stadt nebst mehreren anliegenden Gemeinden in Belagerungszustand erklärt.

* Heinsberg, 13. Mai.

Eine heute dahier versammelte Anzahl von über 2000 Landwehrmännern und waffenfähigen Bürgern hat beschlossen wie folgt:

In Erwägung
1) daß eine Verschwörung der Fürsten gegen die Freiheit des deutschen Volkes und die Einheit des Vaterlandes zu Tage liegt;
2) daß auch die Centralgewalt in Frankfurt zu dem Bunde dieser wortbrüchigen Fürsten zu gehören scheint;
3) daß Mord und Brand bereits auf den Befehl dieser verbündeten Fürsten in deutsche Länder und Städte getragen worden ist;
erklären wir
1) an der Reichsverfassung vom 28 März mitsammt dem Wahlgesetz und den Grundrechten als einem Minimum der uns gebührenden Freiheiten festzuhalten;
jedoch
2) die Nationalversammlung zur schleunigen Ersetzung des unmöglich, gewordenen Erbkaiserthums durch eine andere und zwar volksthümlichere Centralgewalt für Deutschland aufzufordern;
3) während dieses, durch den Verrath der Fürsten hervorgerufenen Bürgerkrieges unser höchstes Gesetz in dem Wohl des Vaterlandes zu erblicken;
und deshalb
4) dem ohnehin ungesetzlichen Aufrufe der Landwehr durch ein volksfeindliches Ministerium Brandenburg keine Folge zu geben;
dagegen
5) so lange der Nationalversammlung in Frankfurt unsern Gehorsam zu bezeigen, bis dieselbe ihre Gewalt an eine neue, die Freiheit und Einheit Deutschlands wahrhaft verbürgende Centralgewalt übertragen haben wird.

Organ der Demokratie.

Mit dem heutigen Tage eröffnen wir dem städtischen Publikum ein Abonnement auf die

„Neue Kölnische Zeitung“

als das noch übrig gebliebene Organ der socialen Demokratie für die Stadt Köln. Der Preis bis zum Ende des Quartals ist 10 Sgr. Pränumerando. Durch direkte Verbindungen mit dem rheinpfälzischen Hauptquartier, so wie mit dem Oberkommando der vereinigten Truppen in Ludwigshafen, sind wir ermächtigt, die Nachrichten auf's Schleunigste zu veröffentlichen und je nach Umständen 2te Ausgaben täglich zu bringen.

Abonnements-Bestellungen werden entgegengenommen bei Mergeler unter der Hacht, am Dom und bei der Expedition der Neuen Kölnischen Zeitung-Verbindungs und Mathildenstraßen-Ecke.

Redakteur en chef Karl Marx.
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        <titlePart type="main">Beilage zu Nr. 301 der Neuen Rheinischen Zeitung.</titlePart>
        <titlePart type="sub">Organ der Demokratie.</titlePart>
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          <docDate>Samstag, 19. Mai 1849.</docDate>
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        <head>[Französische Republik]</head>
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          <p><ref type="link_fsg">[Fortsetzung]</ref> ßen Bourgeoisie, von den Kapitalisten, die ihnen Geld vorgestreckt hatten. Die Illusionen des Mittelstandes sind vernichtet. Der Mittelstand von Paris hat erkannt, daß er nicht von den Juni-Insurgenten, sondern von den großen Kapitalisten ruinirt worden, und er hat sich auf Seite der Juni-Insurgenten geschlagen: er hat für die Rothen gestimmt.</p>
          <p>Der Klassenkampf nimmt jetzt eine immer mehr bestimmtere, ausgeprägtere Form an; die beiden Klassen der Gesellschaft, die Proletarier und die Kapitalisten stehen sich in der Wahlschlacht ganz bestimmt gegenüber. Mit der Proklamation des Wahlscrutiniums von Paris ist die Revolution offen proklamirt. Das Scrutinium ist die Sonderung der Rothen und Weißen, die Aufstellung beider Parteien in Schlachtordnung, und bereits jetzt ist die Zahl der Rothen in Paris so groß, daß sie die Weißen gänzlich umzingeln.</p>
          <p>Die ganze jesuitische Wissenschaft von Thiers, Molé und Montalembert ist zu Schanden geworden: die alte &#x201E;Ruhe und Ordnung&#x201C; geht zu Grabe, und mit ihnen alle diejenigen, welche der Ruhe und Ordnung zu Liebe zuerst angefangen haben, die Republik roth zu machen. Die rothen Republikaner sind Sieger in Paris und dieser Sieg wird der deutschen Bewegung, wird bald am Rhein und in Italien wiederhallen!</p>
          <p>&#x2014; <hi rendition="#g">National-Versammlung</hi>. Sitzung vom 16. Mai. Anfang 1 1/2 Uhr. Vicepräsident Lamoriciere führt den Vorsitz.</p>
          <p>Viel Regsamkeit in dem Hauptgange Man theilt sich allerlei Depeschen aus den Departements mit Wahlresultaten mit.</p>
          <p>An der Tagesordnung befinden sich mehrere Zusatz-Anträge zum Ausgabebüdget, das wir gestern endigten.</p>
          <p><hi rendition="#g">Brard</hi> schlägt ein neues Gesetz über Civilpensionen vor. (Er zieht es jedoch zurück; dadurch fällt die Debatte von selbst.)</p>
          <p>Der Büdget-Ausschuß selbst will den Marine-Minister nöthigen, ihm jährlich einen genauen Bericht über die Stämme des Marine-Militärs vorzulegen.</p>
          <p><hi rendition="#g">De Tracy</hi> hat nichts dagegen.</p>
          <p>Der Antrag geht somit durch</p>
          <p><hi rendition="#g">Dufournel</hi> trägt auf Veröffentlichung eines allgemeinen Beamtenregisters mit <hi rendition="#g">Abgabe</hi> aller Gehaltssummen bis zum 1. Juli c. an.</p>
          <p><hi rendition="#g">Passy</hi> bemerkt, daß er sich einem solchen Handbuch keineswegs widersetze, doch möge man den Zeitpunkt hinausschieben. Es sei dieses keine Kleinigkeit und brauche Zeit.</p>
          <p>Die Versammlung entscheidet, daß ein solches Register oder Handbuch am 1. Septbr. durch den Finanzminister veröffentlicht werde.</p>
          <p><hi rendition="#g">Favant</hi> stellt für das Unterrichtsministerium einen ähnlichen Antrag.</p>
          <p>Wird auch mit geringer Modifikation angenommen.</p>
          <p><hi rendition="#g">De Laporte</hi> stellt den Antrag: Die Minister des Aeußern und des Krieges anzuhalten, über Ausgabe ihrer Geheimen Fonds Rechenschaft abzustatten.</p>
          <p>Wird ebenfalls angenommen.</p>
          <p>Hier werden die Büdget-Anhängsel durch Grevy unterbrochen.</p>
          <p><hi rendition="#g">Grevy</hi>: Ich bin erstaunt, daß das Haus diesen Neben-Anträgen so große Aufmerksamkeit schenkt, während ihm ein viel wichtigeres Gesetz über die ungesetzliche Stellung Changarnier's vorliegt. Ich trage darauf an, die Tagesordnung zu regeln</p>
          <p><hi rendition="#g">Barrot</hi> sieht nicht ein, warum diese Zusätze keine Wichtigkeit hätten. Ebenso räth er dem Hause, baldmöglichst das Einnahme-Büdget vorzunehmen.</p>
          <p><hi rendition="#g">Flocon</hi> unterstützt den Grevy. Das Changarniergesetz sei willkürlich verschoben worden. Er verlangt Wiederherstellung der Tagesordnung.</p>
          <p><hi rendition="#g">Barrot</hi> schlägt den nächsten Montag vor. (Ja! Ja! Nein! Nein!)</p>
          <p>Die Versammlung bestimmt, daß sie nach Erledigung des Einnahmebüdgets den Changarnier vornehmen wolle und kehrt zu den Büdget-Nachträgen zurück.</p>
          <p>Artikel 1 des Einnahme-Büdgets eröffnet dem Finanzminister einen Credit von 1,572,569,000 Franken zur Bestreitung der durch das Ausgabe-Büdget festgestellten Staatsdienstbedürfnisse.</p>
          <p>Wird angenommen.</p>
          <p>Mehrere Zusätze werden gestellt. Corne rücksichtlich des Kanals von St. Quentin.</p>
          <p>Menguin rücksichtlich der Getränkesteuer.</p>
          <p>N. N. rücksichtlich der Stempelabgaben bei Handelspapieren.</p>
          <p>Alle diese Zusätze werden auf die weitere Debatte verschoben und die Sitzung um 1/4 vor 6 Uhr geschlossen.</p>
          <p>Morgen, Christihimmelfahrt keine Sitzung.</p>
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        <head>Italien.</head>
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              <author>*</author>
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          <p>Um das Maaß der französischen Schmach &#x2014; wenn's dessen noch bedurfte &#x2014; voll zu machen, hat sich General Oudinot mit den Truppen des gekrönten Scharfrichterknechts von Neapel <hi rendition="#g">vereinigt</hi>, um gemeinschaftlich die Aufträge der heilig-allianzlichen Contrerevolution auszurichten und in Rom die alte gottbegnadete &#x201E;Ruhe und Ordnung&#x201C; herzustellen. Oudinot kommandirt 15,000 Mann, der Ré bombardatore 8000 M., zu denen bald noch eine Verstärkungs-Division von 10,000 M. kommen wird. Trotz der formidablen Macht der Contrerevolution, sind die Römer zu weiterm energischen Widerstand entschlossen.</p>
          <p><hi rendition="#g">Auf der andern Seite ist am 11. Mai Livorno nach einem 24stündigen Bombardement durch die vereinigten östreichischen und royalistisch-toskanischen Truppen genommen worden</hi>. Mehrere Chefs der livornesischen Republikaner sind von den Oestreichern gefangen und sofort erschossen worden. Die in Toskana stehende, vom General d'Aspre befehligte Macht zählt 16,000 Mann und 50 Kanonen.</p>
          <p><hi rendition="#g">Bologna</hi> wurde am 9. Mai von den Oestreichern angegriffen; sie bemächtigten sich der &#x201E;Montagnola,&#x201C; einer Position, welche den verwundbaren Punkt der Stadt bildet. Daß die Oestreicher schon bedeutende Verluste erlitten haben und noch mehr zu erleiden befürchten, ergiebt sich aus dem Abschluß eines 12stündigen Waffenstillstandes. Ist dieser abgelaufen und die Uebergabe nicht erfolgt: so werden die Oestreicher die Stadt auf's Neue beschießen. Sie werden zweifelsohne auch diese Stadt erobern. Denn die Contrerevolution macht vor der Hand auf den meisten Punkten noch vortreffliche Geschäfte. <hi rendition="#g">Allein der Riesenvulkan der europäischen Gesammtrevolution ist nicht blos im Kochen, sondern am Vorabende seines Ausbruchs</hi>. Seine <hi rendition="#b">rothen</hi> Lavaströme werden sehr bald die ganze gottbegnadete und raubritterliche Wirthschaft auf ewig begraben; das ganze infame, heuchlerische, verfaulte, feige und doch übermüthige Bourgeoisthum aber wird von den endlich klug und einig werdenden Proletariatsmassen in den glühenden Krater als unbetrauertes Sühnopfer hinabgestürzt werden.</p>
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        <head>Großbritannien.</head>
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              <author>068</author>
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          <p>Seit Wochen und Monaten füllen die sogenannten großen Männer des Ober- und des Unterhauses ihre Abende wieder mit jenen unendlichen Reden aus, in denen sich der Spleen und die Langeweile den Rang streitig machen.</p>
          <p>Die Schifffahrtsgesetze, die Aenderung des parlamentarischen Eides, die Umgestaltung der Lokal-Taxen, das irische Armengesetz, die irische Emigration, die Verwicklungen des Kontinents, die Lage der Kolonien und die britischen Feldzüge in Indien, Alles das waren Punkte, welche mit wahrhaft haarsträubender Gewissenhaftigkeit durchdebattirt wurden.</p>
          <p>Während wir dem Zuge der Revolution durch Italien, durch Frankreich, durch Deutschland und durch den Osten Europa's folgten, war es wirklich oft nicht der Mühe werth, diesen Debatten der großbritannischen Lords eine flüchtige Uebersicht zu widmen. Doch was auch von der Donau bis zum Rheine geschah, wir vergessen darüber nicht das geringste Ereigniß in der <hi rendition="#g">Weiterentwicklung jenes großen Landes, das mit seiner chartistischen Arbeiterbevölkerung dazu bestimmt ist, einst in der revolutionären Bewegung der Welt den Ausschlag zu geben</hi>.</p>
          <p>Den schlechten Aernten von 1845 und 1846, der Ueberproduktion in Manufaktur-Artikeln, den Eisenbahn-Spekulationen und ähnlichen übertriebenen Unternehmungen, folgte endlich in den letzten drei Monaten von 184<gap reason="illegible"/> eine Geldkrise, welche Alt-England bis in seine Grundfesten erschütterte.</p>
          <p>Wiederum war man auf dem Punkte angelangt, wo die Matadore der Londoner City, die sonst im Gefühl ihres weltbeherrschenden Einflusses so stolz durch Lombard- und Threadneedlestreet marschiren, die Hände in den Schooß legten, da alle Mittel des regulären Verkehrs erschöpft waren und jene düstern Arbeitermassen von Lancashire und Yorkshire auf's Neue so drohend emporfuhren, als wollten sie mit einem Schlage das morsche Gebäude veralteter Institutionen in Staub und Asche zusammenschmettern.</p>
          <p>Seit den Tagen der Reform-Bill hatte man in England keine ähnlich Bewegung gesehen. Doch das Erheben der Massen sollte erst seinen Gipfel erreichen, als die Nachricht der Februar-Revolution eintraf und eine Demonstration veranlaßte, welche 200,000 Konstabler zum Schutz der sogenannnten britischen Freiheit in die Londoner Straßen jagte.</p>
          <p>Es wäre damals für die Chartisten der Moment gewesen, ihre Bewegung zu einem Resultate zu bringen, und dadurch der französischen Revolution jene Bedeutung zu geben, die durch das Fehlschlagen des Meetings vom 10. April auf Kennington Common verloren ging. Aber zu sehr hing das Volk an jenen veralteten Führern, an jenem Poltrer O'Connor, als daß es gegen seinen Willen, den entscheidenden Schlag gewagt hätte, auch vergaß man namentlich in London, daß während der allgemeinen Aufregung im Süden von England, der Norden durch eine Besserung des Geschäftes und eine Steigerung der Arbeitslöhne, schon wieder so weit beruhigt war, daß alle ideologischen Gründe an der sehr materiellen Stimmung der Arbeiter scheiterte, und die ganze Bewegung zerplatzte daher eben so jämmerlich, wie sie großartig unternommen wurde.</p>
          <p>Man konnte sich durch diese Niederlage der revolutionären Partei in England entmuthigen lassen, wenn es nicht eine unumstößliche Wahrheit wäre, daß die chartistische Bewegung Großbritanniens zu sehr mit der ökonomischen Entwickelung des ganzen Landes verknüpft ist, als daß nicht die letzte Maßregel, welche die alte englische Gesellschaft zu ihrer Rettung ergreifen wird mit ihrem unwiederbringlichen Falle und dem Siege des britischen Proletariats zusammentreffen wird.</p>
          <p>Eine dieser letzten Maßregeln wurde durch die Bill der Abschaffung der Korngesetze ergriffen, welche in diesem Augenblick schon dieselbe Misere in den Agrikulturdistrikten verbreitet, welche sie in den Industriedistrikten nur momentan zu lindern im Stande war. Die Abschaffung der Schifffahrtsgesetze, welche man vor wenigen Tagen bei der zweiten Lesung der betreffenden Bill im Oberhause mit einer zwar kleinen aber entscheidenden Majorität beschloß, folgt der Auflösung der Korngesetze auf dem Fuße nach und wird neue Verwickelungen im Gefolge haben.</p>
          <p>Immer verzweifelter greift die Bourgeoisie nach den letzten Mitteln, die sie retten können. Bald wird sie sich vergebens nach neuen Auswegen umsehen und die eherne Nothwendigkeit wird dann jenen Sieg der Chartisten herbeiführen, der das Signal der sozialen Umwälzung der alten Welt ist.</p>
          <p>Schon bereitet sich ime Norden eine neue Industrie-Krises vor, sie wird diesmal mit einer Aprikultur-Kriese und einem allgemeinen Kriege zusammentreffen. Dieser äußern Verwicklungen mit diesen innern Wirren vereinigt, werden den Sturz des alten Englands herbeiführen. Der Sturz Alt-Englands ist der Sturz der modernen bürgerlichen Gesellschaft der Sturz der Bourgeois-Herrschaft, der Sieg der arbeitenden Klasse.</p>
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        <head>Amerika.</head>
        <div xml:id="ar301b_004" type="jArticle">
          <head><bibl><author>*</author></bibl> New-York, 2. Mai.</head>
          <p>Die Gährung in Canada ist endlich zum Ausbruch gekommen. Mittwoch, den 25. April, erschien der General-Gouverneur Lord Elgin im Parlament, um die königl. Zustimmung zu verschiedenen Gesetzesvorschlägen zu geben. Die Gallerien waren wie gewöhnlich gefüllt, doch waren keine Damen gegenwärtig und es machte sich ungewisses ein Vorgefühl von etwas, was da kommen sollte, bemerklich, obwohl nichts Bestimmtes bekannt war. Nach den gewöhnlichen Formalitäten bezüglich der Sanction einer Menge untergeordneter Bills wurde die Zuhörerschaft in plötzliche Ueberraschung versetzt durch den Namen der Bill über die Verluste der Rebellion und, beinahe ehe das Publikum es wußte, war die Bill Landesgesetz geworden. &#x2014; Sogleich zeigte sich eine Bewegung unter den Tories auf den Gallerien, und die Neuigkeit wurde der Menge auf der Straße mitgetheilt, wo sie mit Geheul und Geschrei aufgenommen wurde. Lord Elgin eilte sogleich nach seinem Wagen, der ihn an der Thüre erwartete; aber bei seinem Erscheinen wurde er mit Verwünschungen begrüßt. Begleitet von seinem Gefolge fuhr er in raschem Trabe fort, doch vermochte er nicht, den Ausbrüchen der Volksstimmung zu entgehen. Steine zerbrachen die Fenster seiner Kutsche, faule Eier flogen in Menge herbei, und bespritzten mit ihrem ekelhaften Inhalt Pferde, Kutscher, Adjudanten und selbst die Person des Vicekönigs, dem ein ganzes Ei gerade ins Gesicht geworfen wurde, doch gelang es ihm ohne ernstlichen Nachtheil seinen Wohnsitz in Monklands, zwei Meilen von der Stadt, zu erreichen.</p>
          <p>Die wüthend gemachten Tories hielten sogleich eine Versammlung im Marsfelde, von wo sie in starker Zahl vor dem Parlamentshause wieder erschienen, wo gerade die Berathung über die Gerichts-Bill stattfand. Dem Gebrüll des ankommenden Pöbels folgten Steinwürfe, zuerst auf der Vorderseite, und zuletzt auf allen übrigen Seiten des Gebäudes, worauf man sich ohne viele Ceremonie vertagte. Bald darauf drang der Volkshaufe hinein, zerstörte die Möbel, zerbrach die Kronleuchter, häufte alle Bänke in der Mitte des Hauses zusammen, und zerbrach sie in Stücke, während einer seinen Sitz im Stuhle des Sprechers nahm, und die Auflösung des Parlaments aussprach. Das Scepter, als Symbol des Königthums, wurde nacheinigem Kampf mit dem gesetzlichen Hüter desselben fortgenommen; einige wenige Mitglieder, unter ihnen Sir A McNab und Colonel Gregy, hervorragende Tories, bemühten sich, die Bibliothek zu retten, die, aus ungefähr 50,000 Bänden bestehend, eine der besten in Amerika ist, allein vergeblich, man hatte inzwischen Feuer an das eine Ende des Hauses gelegt, und sie selbst mußten auf Leitern ihr Leben retten Das Gebäude, mit beinahe Allem, was es enthält, wurde gänzlich zerstört.</p>
          <p>Die Stadt Montreal ist seitdem in einem Zustande großer Aufregung. Den Tag nach der Empörung wurden mehrere Verhaftungen vorgenommen, unter ihnen auch solche von Personen aus den bessern Ständen. Sie blieben nicht lange verhaftet; die Bürgschaft, die zuerst abgelehnt war, wurde später angenommen, und nachdem sie in Freiheit gesetzt waren, hielten sie Reden vor einer zahlreichen öffentlichen Versammlung, in welcher heftige Beschlüsse gegen Lord Elgin nebst der Bitte an die Königin, den Letztern abzuberufen, gefaßt wurden. Ei ne ziemlich starke Anzahl von Franzosen wurde als Spezial-Constablers bewaffnet, allein bald entlassen, um nicht die Feindseligkeit der Tories, welche in einen Kampf der verschiedenen Racen überzugehen drohen, noch mehr aufzureizen. Einiger Tumult fand noch Statt, und wurden mehrere Gewehre abgefeuert, wobei jedoch nur zwei Personen leicht verwundet wurden.</p>
          <p>Sonnabend den 28. war die Aufregung sehr groß, und nur die Aufstellung militärischer Kräfte sicherte das Regierungsgebäude vor einem Angriffe.</p>
          <p>Am Montage den 30. wurde der Gouverneur wieder mit Gezisch, Geschrei, Flüchen und allerlei werfbaren Dingen von der Menge empfangen, welche auf beiden Seiten des Weges war, auf dem sein Wagen in die Stadt einfuhr, beschützt von einer Anzahl Cavallerie aus der Provinz, nebst einer Compagnie regulärer Truppen. Außer den vielen Eiern wurde seine Lordschaft von einem Steine an der Stirn getroffen. In einer ähnlichen Weise wurden auch die Mitglieder des Parlaments behandelt, so wie sie sich dem Regierungs-Gebäude näherten, nur daß statt Steinen Koth auf sie geworfen wurde.</p>
          <p>In andern Theilen Canadas ist die Aufregung kaum geringer, als in Montreal. In Quebek, Kingston und an andern Orten ist der Gouverneur in Essigie verbrannt worden; in Brockville waren die Behörden gezwungen bei dieser Ceremonie gegenwärtig zu sein; von verschiedenen Gegenden hören wir, daß Leute sich bewaffnen, um nach Montreal zu marschiren, sowohl um die Regierung zu unterstützen, wie auch aus entgegengesetzter Absicht, und wenn wir den Zeitungsberichten glauben dürfen, so ist der Aufruf auf dem Punkte, in Bürgerkrieg überzugehen.</p>
          <p>Der Gedanke eines Anschlusses an die Vereinigten Staaten auf dem Wege der Agitation gewinnt immer mehr Boden.</p>
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          <note type="editorial">Edition: <bibl>Friedrich Engels: Russen bei Jablunkan von den Magyaren geschlagen &#x2013; Lügen über das Militär in Rastatt, vorgesehen für: MEGA<hi rendition="#sup">2</hi>, I/9.         </bibl>                </note>
          <head><bibl><author>068</author></bibl> Köln, 17. Mai.</head>
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          <p>Trotz der Versicherung und Verpfändung des Ehrenwortes des hiesigen Gemeinderathes in der Person des Herrn Grahe gegenüber dem hier bestandenen Sicherheitsausschusse, daß kein Militär in die Stadt rücken würde, treffen so eben eine Kompagnie Infanterie, eine Schwadron Kavallerie nebst Artillerie mit 4 Kanonen hier ein, besetzten das Hilgers'sche Haus, säuberten einige Straßen und wurde sofort ein Piquet von 10 Mann abgeschickt, um den Herrn Jellinghaus, Chef des Sicherheits-Ausschusses, zu arretiren, was auch gelang.</p>
          <p>Die Herrn Roeser und P. J Gödecke fand man nicht mehr vor. Das Haus des Letztern ist mit Militär von innen und außen besetzt. So eben 9 1/2 Uhr wird unsere Stadt nebst mehreren anliegenden Gemeinden in Belagerungszustand erklärt.</p>
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[1717/0001] Beilage zu Nr. 301 der Neuen Rheinischen Zeitung. Organ der Demokratie. Samstag, 19. Mai 1849. [Französische Republik] [Fortsetzung] ßen Bourgeoisie, von den Kapitalisten, die ihnen Geld vorgestreckt hatten. Die Illusionen des Mittelstandes sind vernichtet. Der Mittelstand von Paris hat erkannt, daß er nicht von den Juni-Insurgenten, sondern von den großen Kapitalisten ruinirt worden, und er hat sich auf Seite der Juni-Insurgenten geschlagen: er hat für die Rothen gestimmt. Der Klassenkampf nimmt jetzt eine immer mehr bestimmtere, ausgeprägtere Form an; die beiden Klassen der Gesellschaft, die Proletarier und die Kapitalisten stehen sich in der Wahlschlacht ganz bestimmt gegenüber. Mit der Proklamation des Wahlscrutiniums von Paris ist die Revolution offen proklamirt. Das Scrutinium ist die Sonderung der Rothen und Weißen, die Aufstellung beider Parteien in Schlachtordnung, und bereits jetzt ist die Zahl der Rothen in Paris so groß, daß sie die Weißen gänzlich umzingeln. Die ganze jesuitische Wissenschaft von Thiers, Molé und Montalembert ist zu Schanden geworden: die alte „Ruhe und Ordnung“ geht zu Grabe, und mit ihnen alle diejenigen, welche der Ruhe und Ordnung zu Liebe zuerst angefangen haben, die Republik roth zu machen. Die rothen Republikaner sind Sieger in Paris und dieser Sieg wird der deutschen Bewegung, wird bald am Rhein und in Italien wiederhallen! — National-Versammlung. Sitzung vom 16. Mai. Anfang 1 1/2 Uhr. Vicepräsident Lamoriciere führt den Vorsitz. Viel Regsamkeit in dem Hauptgange Man theilt sich allerlei Depeschen aus den Departements mit Wahlresultaten mit. An der Tagesordnung befinden sich mehrere Zusatz-Anträge zum Ausgabebüdget, das wir gestern endigten. Brard schlägt ein neues Gesetz über Civilpensionen vor. (Er zieht es jedoch zurück; dadurch fällt die Debatte von selbst.) Der Büdget-Ausschuß selbst will den Marine-Minister nöthigen, ihm jährlich einen genauen Bericht über die Stämme des Marine-Militärs vorzulegen. De Tracy hat nichts dagegen. Der Antrag geht somit durch Dufournel trägt auf Veröffentlichung eines allgemeinen Beamtenregisters mit Abgabe aller Gehaltssummen bis zum 1. Juli c. an. Passy bemerkt, daß er sich einem solchen Handbuch keineswegs widersetze, doch möge man den Zeitpunkt hinausschieben. Es sei dieses keine Kleinigkeit und brauche Zeit. Die Versammlung entscheidet, daß ein solches Register oder Handbuch am 1. Septbr. durch den Finanzminister veröffentlicht werde. Favant stellt für das Unterrichtsministerium einen ähnlichen Antrag. Wird auch mit geringer Modifikation angenommen. De Laporte stellt den Antrag: Die Minister des Aeußern und des Krieges anzuhalten, über Ausgabe ihrer Geheimen Fonds Rechenschaft abzustatten. Wird ebenfalls angenommen. Hier werden die Büdget-Anhängsel durch Grevy unterbrochen. Grevy: Ich bin erstaunt, daß das Haus diesen Neben-Anträgen so große Aufmerksamkeit schenkt, während ihm ein viel wichtigeres Gesetz über die ungesetzliche Stellung Changarnier's vorliegt. Ich trage darauf an, die Tagesordnung zu regeln Barrot sieht nicht ein, warum diese Zusätze keine Wichtigkeit hätten. Ebenso räth er dem Hause, baldmöglichst das Einnahme-Büdget vorzunehmen. Flocon unterstützt den Grevy. Das Changarniergesetz sei willkürlich verschoben worden. Er verlangt Wiederherstellung der Tagesordnung. Barrot schlägt den nächsten Montag vor. (Ja! Ja! Nein! Nein!) Die Versammlung bestimmt, daß sie nach Erledigung des Einnahmebüdgets den Changarnier vornehmen wolle und kehrt zu den Büdget-Nachträgen zurück. Artikel 1 des Einnahme-Büdgets eröffnet dem Finanzminister einen Credit von 1,572,569,000 Franken zur Bestreitung der durch das Ausgabe-Büdget festgestellten Staatsdienstbedürfnisse. Wird angenommen. Mehrere Zusätze werden gestellt. Corne rücksichtlich des Kanals von St. Quentin. Menguin rücksichtlich der Getränkesteuer. N. N. rücksichtlich der Stempelabgaben bei Handelspapieren. Alle diese Zusätze werden auf die weitere Debatte verschoben und die Sitzung um 1/4 vor 6 Uhr geschlossen. Morgen, Christihimmelfahrt keine Sitzung. Italien. * Um das Maaß der französischen Schmach — wenn's dessen noch bedurfte — voll zu machen, hat sich General Oudinot mit den Truppen des gekrönten Scharfrichterknechts von Neapel vereinigt, um gemeinschaftlich die Aufträge der heilig-allianzlichen Contrerevolution auszurichten und in Rom die alte gottbegnadete „Ruhe und Ordnung“ herzustellen. Oudinot kommandirt 15,000 Mann, der Ré bombardatore 8000 M., zu denen bald noch eine Verstärkungs-Division von 10,000 M. kommen wird. Trotz der formidablen Macht der Contrerevolution, sind die Römer zu weiterm energischen Widerstand entschlossen. Auf der andern Seite ist am 11. Mai Livorno nach einem 24stündigen Bombardement durch die vereinigten östreichischen und royalistisch-toskanischen Truppen genommen worden. Mehrere Chefs der livornesischen Republikaner sind von den Oestreichern gefangen und sofort erschossen worden. Die in Toskana stehende, vom General d'Aspre befehligte Macht zählt 16,000 Mann und 50 Kanonen. Bologna wurde am 9. Mai von den Oestreichern angegriffen; sie bemächtigten sich der „Montagnola,“ einer Position, welche den verwundbaren Punkt der Stadt bildet. Daß die Oestreicher schon bedeutende Verluste erlitten haben und noch mehr zu erleiden befürchten, ergiebt sich aus dem Abschluß eines 12stündigen Waffenstillstandes. Ist dieser abgelaufen und die Uebergabe nicht erfolgt: so werden die Oestreicher die Stadt auf's Neue beschießen. Sie werden zweifelsohne auch diese Stadt erobern. Denn die Contrerevolution macht vor der Hand auf den meisten Punkten noch vortreffliche Geschäfte. Allein der Riesenvulkan der europäischen Gesammtrevolution ist nicht blos im Kochen, sondern am Vorabende seines Ausbruchs. Seine rothen Lavaströme werden sehr bald die ganze gottbegnadete und raubritterliche Wirthschaft auf ewig begraben; das ganze infame, heuchlerische, verfaulte, feige und doch übermüthige Bourgeoisthum aber wird von den endlich klug und einig werdenden Proletariatsmassen in den glühenden Krater als unbetrauertes Sühnopfer hinabgestürzt werden. Großbritannien. 068 Seit Wochen und Monaten füllen die sogenannten großen Männer des Ober- und des Unterhauses ihre Abende wieder mit jenen unendlichen Reden aus, in denen sich der Spleen und die Langeweile den Rang streitig machen. Die Schifffahrtsgesetze, die Aenderung des parlamentarischen Eides, die Umgestaltung der Lokal-Taxen, das irische Armengesetz, die irische Emigration, die Verwicklungen des Kontinents, die Lage der Kolonien und die britischen Feldzüge in Indien, Alles das waren Punkte, welche mit wahrhaft haarsträubender Gewissenhaftigkeit durchdebattirt wurden. Während wir dem Zuge der Revolution durch Italien, durch Frankreich, durch Deutschland und durch den Osten Europa's folgten, war es wirklich oft nicht der Mühe werth, diesen Debatten der großbritannischen Lords eine flüchtige Uebersicht zu widmen. Doch was auch von der Donau bis zum Rheine geschah, wir vergessen darüber nicht das geringste Ereigniß in der Weiterentwicklung jenes großen Landes, das mit seiner chartistischen Arbeiterbevölkerung dazu bestimmt ist, einst in der revolutionären Bewegung der Welt den Ausschlag zu geben. Den schlechten Aernten von 1845 und 1846, der Ueberproduktion in Manufaktur-Artikeln, den Eisenbahn-Spekulationen und ähnlichen übertriebenen Unternehmungen, folgte endlich in den letzten drei Monaten von 184_ eine Geldkrise, welche Alt-England bis in seine Grundfesten erschütterte. Wiederum war man auf dem Punkte angelangt, wo die Matadore der Londoner City, die sonst im Gefühl ihres weltbeherrschenden Einflusses so stolz durch Lombard- und Threadneedlestreet marschiren, die Hände in den Schooß legten, da alle Mittel des regulären Verkehrs erschöpft waren und jene düstern Arbeitermassen von Lancashire und Yorkshire auf's Neue so drohend emporfuhren, als wollten sie mit einem Schlage das morsche Gebäude veralteter Institutionen in Staub und Asche zusammenschmettern. Seit den Tagen der Reform-Bill hatte man in England keine ähnlich Bewegung gesehen. Doch das Erheben der Massen sollte erst seinen Gipfel erreichen, als die Nachricht der Februar-Revolution eintraf und eine Demonstration veranlaßte, welche 200,000 Konstabler zum Schutz der sogenannnten britischen Freiheit in die Londoner Straßen jagte. Es wäre damals für die Chartisten der Moment gewesen, ihre Bewegung zu einem Resultate zu bringen, und dadurch der französischen Revolution jene Bedeutung zu geben, die durch das Fehlschlagen des Meetings vom 10. April auf Kennington Common verloren ging. Aber zu sehr hing das Volk an jenen veralteten Führern, an jenem Poltrer O'Connor, als daß es gegen seinen Willen, den entscheidenden Schlag gewagt hätte, auch vergaß man namentlich in London, daß während der allgemeinen Aufregung im Süden von England, der Norden durch eine Besserung des Geschäftes und eine Steigerung der Arbeitslöhne, schon wieder so weit beruhigt war, daß alle ideologischen Gründe an der sehr materiellen Stimmung der Arbeiter scheiterte, und die ganze Bewegung zerplatzte daher eben so jämmerlich, wie sie großartig unternommen wurde. Man konnte sich durch diese Niederlage der revolutionären Partei in England entmuthigen lassen, wenn es nicht eine unumstößliche Wahrheit wäre, daß die chartistische Bewegung Großbritanniens zu sehr mit der ökonomischen Entwickelung des ganzen Landes verknüpft ist, als daß nicht die letzte Maßregel, welche die alte englische Gesellschaft zu ihrer Rettung ergreifen wird mit ihrem unwiederbringlichen Falle und dem Siege des britischen Proletariats zusammentreffen wird. Eine dieser letzten Maßregeln wurde durch die Bill der Abschaffung der Korngesetze ergriffen, welche in diesem Augenblick schon dieselbe Misere in den Agrikulturdistrikten verbreitet, welche sie in den Industriedistrikten nur momentan zu lindern im Stande war. Die Abschaffung der Schifffahrtsgesetze, welche man vor wenigen Tagen bei der zweiten Lesung der betreffenden Bill im Oberhause mit einer zwar kleinen aber entscheidenden Majorität beschloß, folgt der Auflösung der Korngesetze auf dem Fuße nach und wird neue Verwickelungen im Gefolge haben. Immer verzweifelter greift die Bourgeoisie nach den letzten Mitteln, die sie retten können. Bald wird sie sich vergebens nach neuen Auswegen umsehen und die eherne Nothwendigkeit wird dann jenen Sieg der Chartisten herbeiführen, der das Signal der sozialen Umwälzung der alten Welt ist. Schon bereitet sich ime Norden eine neue Industrie-Krises vor, sie wird diesmal mit einer Aprikultur-Kriese und einem allgemeinen Kriege zusammentreffen. Dieser äußern Verwicklungen mit diesen innern Wirren vereinigt, werden den Sturz des alten Englands herbeiführen. Der Sturz Alt-Englands ist der Sturz der modernen bürgerlichen Gesellschaft der Sturz der Bourgeois-Herrschaft, der Sieg der arbeitenden Klasse. Amerika. * New-York, 2. Mai. Die Gährung in Canada ist endlich zum Ausbruch gekommen. Mittwoch, den 25. April, erschien der General-Gouverneur Lord Elgin im Parlament, um die königl. Zustimmung zu verschiedenen Gesetzesvorschlägen zu geben. Die Gallerien waren wie gewöhnlich gefüllt, doch waren keine Damen gegenwärtig und es machte sich ungewisses ein Vorgefühl von etwas, was da kommen sollte, bemerklich, obwohl nichts Bestimmtes bekannt war. Nach den gewöhnlichen Formalitäten bezüglich der Sanction einer Menge untergeordneter Bills wurde die Zuhörerschaft in plötzliche Ueberraschung versetzt durch den Namen der Bill über die Verluste der Rebellion und, beinahe ehe das Publikum es wußte, war die Bill Landesgesetz geworden. — Sogleich zeigte sich eine Bewegung unter den Tories auf den Gallerien, und die Neuigkeit wurde der Menge auf der Straße mitgetheilt, wo sie mit Geheul und Geschrei aufgenommen wurde. Lord Elgin eilte sogleich nach seinem Wagen, der ihn an der Thüre erwartete; aber bei seinem Erscheinen wurde er mit Verwünschungen begrüßt. Begleitet von seinem Gefolge fuhr er in raschem Trabe fort, doch vermochte er nicht, den Ausbrüchen der Volksstimmung zu entgehen. Steine zerbrachen die Fenster seiner Kutsche, faule Eier flogen in Menge herbei, und bespritzten mit ihrem ekelhaften Inhalt Pferde, Kutscher, Adjudanten und selbst die Person des Vicekönigs, dem ein ganzes Ei gerade ins Gesicht geworfen wurde, doch gelang es ihm ohne ernstlichen Nachtheil seinen Wohnsitz in Monklands, zwei Meilen von der Stadt, zu erreichen. Die wüthend gemachten Tories hielten sogleich eine Versammlung im Marsfelde, von wo sie in starker Zahl vor dem Parlamentshause wieder erschienen, wo gerade die Berathung über die Gerichts-Bill stattfand. Dem Gebrüll des ankommenden Pöbels folgten Steinwürfe, zuerst auf der Vorderseite, und zuletzt auf allen übrigen Seiten des Gebäudes, worauf man sich ohne viele Ceremonie vertagte. Bald darauf drang der Volkshaufe hinein, zerstörte die Möbel, zerbrach die Kronleuchter, häufte alle Bänke in der Mitte des Hauses zusammen, und zerbrach sie in Stücke, während einer seinen Sitz im Stuhle des Sprechers nahm, und die Auflösung des Parlaments aussprach. Das Scepter, als Symbol des Königthums, wurde nacheinigem Kampf mit dem gesetzlichen Hüter desselben fortgenommen; einige wenige Mitglieder, unter ihnen Sir A McNab und Colonel Gregy, hervorragende Tories, bemühten sich, die Bibliothek zu retten, die, aus ungefähr 50,000 Bänden bestehend, eine der besten in Amerika ist, allein vergeblich, man hatte inzwischen Feuer an das eine Ende des Hauses gelegt, und sie selbst mußten auf Leitern ihr Leben retten Das Gebäude, mit beinahe Allem, was es enthält, wurde gänzlich zerstört. Die Stadt Montreal ist seitdem in einem Zustande großer Aufregung. Den Tag nach der Empörung wurden mehrere Verhaftungen vorgenommen, unter ihnen auch solche von Personen aus den bessern Ständen. Sie blieben nicht lange verhaftet; die Bürgschaft, die zuerst abgelehnt war, wurde später angenommen, und nachdem sie in Freiheit gesetzt waren, hielten sie Reden vor einer zahlreichen öffentlichen Versammlung, in welcher heftige Beschlüsse gegen Lord Elgin nebst der Bitte an die Königin, den Letztern abzuberufen, gefaßt wurden. Ei ne ziemlich starke Anzahl von Franzosen wurde als Spezial-Constablers bewaffnet, allein bald entlassen, um nicht die Feindseligkeit der Tories, welche in einen Kampf der verschiedenen Racen überzugehen drohen, noch mehr aufzureizen. Einiger Tumult fand noch Statt, und wurden mehrere Gewehre abgefeuert, wobei jedoch nur zwei Personen leicht verwundet wurden. Sonnabend den 28. war die Aufregung sehr groß, und nur die Aufstellung militärischer Kräfte sicherte das Regierungsgebäude vor einem Angriffe. Am Montage den 30. wurde der Gouverneur wieder mit Gezisch, Geschrei, Flüchen und allerlei werfbaren Dingen von der Menge empfangen, welche auf beiden Seiten des Weges war, auf dem sein Wagen in die Stadt einfuhr, beschützt von einer Anzahl Cavallerie aus der Provinz, nebst einer Compagnie regulärer Truppen. Außer den vielen Eiern wurde seine Lordschaft von einem Steine an der Stirn getroffen. In einer ähnlichen Weise wurden auch die Mitglieder des Parlaments behandelt, so wie sie sich dem Regierungs-Gebäude näherten, nur daß statt Steinen Koth auf sie geworfen wurde. In andern Theilen Canadas ist die Aufregung kaum geringer, als in Montreal. In Quebek, Kingston und an andern Orten ist der Gouverneur in Essigie verbrannt worden; in Brockville waren die Behörden gezwungen bei dieser Ceremonie gegenwärtig zu sein; von verschiedenen Gegenden hören wir, daß Leute sich bewaffnen, um nach Montreal zu marschiren, sowohl um die Regierung zu unterstützen, wie auch aus entgegengesetzter Absicht, und wenn wir den Zeitungsberichten glauben dürfen, so ist der Aufruf auf dem Punkte, in Bürgerkrieg überzugehen. Der Gedanke eines Anschlusses an die Vereinigten Staaten auf dem Wege der Agitation gewinnt immer mehr Boden. Neueste Nachrichten. 068 Köln, 17. Mai. _ 102 Solingen, 17. Mai, Abends 7 1/2 Uhr. Trotz der Versicherung und Verpfändung des Ehrenwortes des hiesigen Gemeinderathes in der Person des Herrn Grahe gegenüber dem hier bestandenen Sicherheitsausschusse, daß kein Militär in die Stadt rücken würde, treffen so eben eine Kompagnie Infanterie, eine Schwadron Kavallerie nebst Artillerie mit 4 Kanonen hier ein, besetzten das Hilgers'sche Haus, säuberten einige Straßen und wurde sofort ein Piquet von 10 Mann abgeschickt, um den Herrn Jellinghaus, Chef des Sicherheits-Ausschusses, zu arretiren, was auch gelang. Die Herrn Roeser und P. J Gödecke fand man nicht mehr vor. Das Haus des Letztern ist mit Militär von innen und außen besetzt. So eben 9 1/2 Uhr wird unsere Stadt nebst mehreren anliegenden Gemeinden in Belagerungszustand erklärt. * Heinsberg, 13. Mai. Eine heute dahier versammelte Anzahl von über 2000 Landwehrmännern und waffenfähigen Bürgern hat beschlossen wie folgt: In Erwägung 1) daß eine Verschwörung der Fürsten gegen die Freiheit des deutschen Volkes und die Einheit des Vaterlandes zu Tage liegt; 2) daß auch die Centralgewalt in Frankfurt zu dem Bunde dieser wortbrüchigen Fürsten zu gehören scheint; 3) daß Mord und Brand bereits auf den Befehl dieser verbündeten Fürsten in deutsche Länder und Städte getragen worden ist; erklären wir 1) an der Reichsverfassung vom 28 März mitsammt dem Wahlgesetz und den Grundrechten als einem Minimum der uns gebührenden Freiheiten festzuhalten; jedoch 2) die Nationalversammlung zur schleunigen Ersetzung des unmöglich, gewordenen Erbkaiserthums durch eine andere und zwar volksthümlichere Centralgewalt für Deutschland aufzufordern; 3) während dieses, durch den Verrath der Fürsten hervorgerufenen Bürgerkrieges unser höchstes Gesetz in dem Wohl des Vaterlandes zu erblicken; und deshalb 4) dem ohnehin ungesetzlichen Aufrufe der Landwehr durch ein volksfeindliches Ministerium Brandenburg keine Folge zu geben; dagegen 5) so lange der Nationalversammlung in Frankfurt unsern Gehorsam zu bezeigen, bis dieselbe ihre Gewalt an eine neue, die Freiheit und Einheit Deutschlands wahrhaft verbürgende Centralgewalt übertragen haben wird. Organ der Demokratie. Mit dem heutigen Tage eröffnen wir dem städtischen Publikum ein Abonnement auf die „Neue Kölnische Zeitung“ als das noch übrig gebliebene Organ der socialen Demokratie für die Stadt Köln. Der Preis bis zum Ende des Quartals ist 10 Sgr. Pränumerando. Durch direkte Verbindungen mit dem rheinpfälzischen Hauptquartier, so wie mit dem Oberkommando der vereinigten Truppen in Ludwigshafen, sind wir ermächtigt, die Nachrichten auf's Schleunigste zu veröffentlichen und je nach Umständen 2te Ausgaben täglich zu bringen. Abonnements-Bestellungen werden entgegengenommen bei Mergeler unter der Hacht, am Dom und bei der Expedition der Neuen Kölnischen Zeitung-Verbindungs und Mathildenstraßen-Ecke. Redakteur en chef Karl Marx.

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Die angegebenen Seitenzahlen beziehen sich auf die Ausgabe: Neue Rheinische Zeitung. Organ der Demokratie. Bd. 2 (Nummer 184 bis Nummer 301) Köln, 1. Januar 1849 bis 19. Mai 1849. Glashütten im Taunus, Verlag Detlev Auvermann KG 1973.




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Zitationshilfe: Neue Rheinische Zeitung. Nr. 301. Köln, 19. Mai 1849. Beilage, S. 1717. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_nrhz301b_1849/1>, abgerufen am 28.03.2024.