Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Neue Rheinische Zeitung. Nr. 74, Köln, 13. August 1848. Beilage.

Bild:
erste Seite
1. Beilage zu Nr. 74 der Neuen Rh. Zeitg.
Sonntag 13. August 1848.
[Deutschland]

[Fortsetzung Ausgabe]

[Fortsetzung] lich ehrlich damit meinen, zurufen: Hoffet Nichts davon! und der Armee: "Fürchte Alles davon!

Die Armee soll der gewappnete Arm des Königs und des der Nation verantwortlichen Ministeriums sein, nicht nur gegen äußere Feinde, sondern auch gegen innere in dem Falle, wenn die Macht der mit der innern Sicherheit und Ruhe betrauten Personen, nach ihrer eigenen Erklärung nicht ausreicht, Ordnung und Gesetz aufrecht zu erhalten. Man lasse uns unsere Disziplin, deren Bande wir von einer höhern Idee begeistert mit Freuden tragen, man lasse uns die wesentliche Grundlage unserer bewährten Institutionen, man untergrabe nicht mit der Disziplin zugleich das Vertrauen des Soldaten zu seinen Offizieren, (!!) man lasse nicht dem Soldaten und am wenigsten dem jungen unerfahrenen die Wahl, ob er gehorchen will oder nicht; man gebe ihn nicht den Verführungskünsten der Wortverdreher Preis - mit einem Worte: Man stelle den Soldaten nicht zwischen zwei Eide, oder was dasselbe ist, zwischen zwei Verpflichtungen in seinem Eide."

103 Berlin, 10. August.

Vereinbarungs-Versammlung. (Schluß) Dringlicher Antrag der Abgeordneten Rodbertus, Schulze und v. Berg, wegen der Konstabler.

v. Berg: Wir müssen eine geregelte Ordnung herstellen, die öffentliche Sicherheit energisch handhaben. Man hat eine neue bewaffnete Macht eingeführt ohne vorher ein ordnendes Gesetz zu erlassen. - Der Minister des Innern hat neulich gesagt, es wäre ja unschuldig, durch Konstabler Thüre und Fenster zählen zu lassen. Dem stimme ich bei, doch gefällt es mir gar nicht, daß dergleichen statistische Belustigungen jährlich 1 Million kosten sollen. - Der eine Minister sagt: ich werde meine Pflicht thun; der Andere: ich bin für meine Handlungen verantwortlich. Sollte demnach die Majorität gegen unsern Antrag sein, so bauen wir auf die Einsicht des Ministeriums, ist aber die Majorität dafür, so möge dasselbe seine Existenz nicht an diese Frage setzen.

Der Präsident Grabow zeigt an, daß in diesem Augenblick ein Schreiben des hiesigen Magistrats in Bezug auf die Konstabler eingegangen. Der Magistrat spricht sich in jeder Beziehung für den großen Nutzen des Instituts aus und bittet um dessen ferneres Fortbestehen.

v. Berg: Der Magistrat hat zu bemerken vergessen, ob er auch geneigt ist, die Kosten des Instituts zu bezahlen. - Die Versammlung beschließt die sofortige Debatte.

Rodbertus: Das Ministerium behauptet, daß es zur Einführung der Konstabler keiner Zustimmung der Versammlung bedürfe, da es sich nur um die Ausübung der Polizei handle, welche der Regierung allein überlassen bleiben müsse. Indessen soll die Versammlung 1 Million bewilligen und hat also allerdings die Zweckmäßigkeit der Verwendung zu prüfen. Wir wären jedenfalls zu fragen gewesen, da es sich hier um ein ganz neues Institut handelt, das tief in die Rechte der persönlichen Freiheit eingreift. Kein Minister kann Maßregeln treffen, um die persönliche Freiheit zu beeinträchtigen. Nie aber sind die Garantieen der Freiheit mehr angefochten gewesen, als in diesem Augenblick in Berlin. Ich selbst bin Gegenstand dieser Gewalt gewesen. Die Berichte, welche über dies Zusammentreffen in den Zeitungen gegeben wurden, sind falsch; der wahrhafte über den Vorgang befindet sich in den Händen des Ministeriums. - Unter den Summen, welche auf das außerordentliche Büdget dieses Jahres verzeichnet sind, welche wir nachträglich noch bewilligen sollen, prangt auch eine Million für die Schutzmannschaft. Der frühere Landtag hat meiner Ansicht nach keineswegs das Recht gehabt, über die gegenwärtige Versammlung hinaus zu bewilligen, zumal für ein ganz neues Institut.

Der Minister des Innern, Kühlwetter, legt in einer sehr langweiligen Rede die Gründe dar, welche das Ministerium gegen Erlaß eines solchen Gesetzes, wie das verlangte, bestimmen müssen. Wenngleich die Polizeimacht in unserer Zeit die heftigsten Angriffe, die schärfsten Kritiken vernehmen müsse, so sei es doch gerade für einen freien Staat nöthig, daß dieselbe eine sehr bedeutende sei. (Heftiges Murren in der Linken und im Centrum.) Das weitgerühmte freie Albion sei der beste Beleg für diese Behauptung. In London seien z. B. fortwährend gegen 6000 Konstabler auf den Beinen. Die Bürgerwehr zeigte sich nicht immer ausreichend und die Straßenpolizei ist überhaupt ein ihr fremdes Gebiet. Der Magistrat nahm im Einverständniß mit den Stadtverordneten die Errichtung der Konstabler mit verbindlistem Dank an, wenn dieselbe auf Kosten des Staats erfolge. - Nach dem 14. Juni trat die Nothwendigkeit energischer Schutzmaßregeln für Berlin noch entschiedener hervor, und der damalige Ministerpräsident kündigte zu jener Zeit in dieser Versammlung das Institut an, (?) ohne auf den geringsten Widerspruch zu stoßen. Die Errichtung der "Schutzmannschaften" ist demnach eine Erbschaft des vorigen Ministeriums, welche jedoch von dem jetzigen sofort angetreten worden. Die Mannschaft besteht jetzt aus 1620 Mann, von welchen ein Drittel stets im Dienst ist. Man könne um so weniger ein erschöpfendes Urtheil über den Werth dieser Mannschaften fällen, da dieselben, noch wenig erfahren und geübt, der Zeit zu ihrer Ausbildung und segensreichen Wirksamkeit bedürfen. Eine Verminderung möge vielleicht eintreten, dafür stimme ich selbst. Man darf nicht, fußend auf die Mißgriffe Einzelner, das ganze Institut verwerfen. Besondere Pflichten und Rechte sind übrigens den Schutzmannschaften nicht zugetheilt, denn es seien ja nur die bisherigen Polizeikräfte in anderer Kleidung. Die Instruktion der Konstabler ist noch nicht vollständig ausgearbeitet, soll jedoch später ohne Weiteres bekannt gemacht werden. Bis jetzt hat sich das Ministerium entschieden nur im Kreise seiner anerkannten Befugnisse gehalten. Wolle die Versammlung anders urtheilen und durch Annahme des Antrags einen indirekten Tadel über bisher Unterlassenes aussprechen, so würde ich wenigstens für meine Person genöthigt sein, dies als sehr ernst anzusehen.

Nachdem einige Redner für und gegen den Antrag gesprochen, nimmt der Finanzminister Hansemann das Wort: Man behauptet, daß man durch Unterstützung des vorliegenden Antrags die Regierung nicht schwächen, sondern stärken wolle. Ist dies richtig, so ist der Weg dazu sicherlich ein falscher. Die Gesetzlichkeit wieder herzustellen, dazu gehört vor Allem eine starke Regierung, durch die Annahme des vorliegenden Antrages aber, würde eine moralische Schwächung der Regierung entstehn. Man hat gesagt, das Land werde nicht so viel Geld für die Ordnung in Berlin hergeben wollen. Wenn in Berlin nicht die Ordnung herrscht, herrscht auch im Lande keine Ordnung und kein Vertrauen. Von allen Seiten kommen an mich und an den Minister der öffentlichen Arbeiten Gesuche um Arbeit und Unterstützung. Wie ist aber ihre Beschaffung möglich, wenn in der Hauptstadt die Ruhe mangelt? - Was den Finanzpunkt anlangt, so hat schon der vereinigte Landtag die erforderliche Bewilligung gemacht; ob soviel, wie verlangt worden, oder weniger nothwendig ist, wird am Besten bei Berathung der Finanzgesetze verhandelt werden können, zumal bis dahin auch die Meinungen über dieses Institut besser aufgeklärt sein werden. - Endlich erkenne ich allerdings an, daß wir in einer Uebergangsperiode uns befinden, nämlich in der Periode des Uebergangs zur Freiheit; allein gerade in dieser Zeit bedarf es einer um so größern Gewalt, wenn wir die Handhabung der Ordnung wollen.

Abg. D'Ester: Ich weiß aus meiner ärztlichen Erfahrung, daß man den Grund der Krankheit entfernen muß, wenn man eine glückliche Wiederherstellung erlangen will. So muß auch im Staatsorganismus das Vertrauen aus dem Innern hervorgehen. Deswegen bekämpfe ich ein Vertrauen, das man künstlich heranbilden will und doch nicht da ist.

Der Minister des Innern hat in dem ersten Theile seiner Rede die Schutzmannschaft für ein nothwendiges, nach englischem Muster gebildetes Institut erklärt, danach ist es also eine neue Einrichtung. Nach dem zweiten Theile jener Rede liegt aber der Unterschied von der alten Polizei nur im Rock, es ist also wieder das alte Institut. Nach dem dritten Theile der Rede endlich, hat es nicht die Vorrechte der Polizei, ist also eine davon verschiedene neue Einrichtung. Eine solche Darstellung widerlegt sich selbst. - Ich kann die Konstabler nicht für ein Mittel zur Erweckung des Vertrauens halten; erst seit ihrem Auftreten sind in dem bereits beruhigten Berlin neue Unruhen entstanden. Jede Polizeieinrichtung tritt der persönlichen Freiheit entgegen. (Unterbrechung von der rechten Seite). Diese Freiheit aber darf selbst der Minister des Innern nicht einseitig beschränken. Hätte man doch in diesem Falle das vielgepriesene Beispiel Englands befolgt, und uns vorher einen Gesetzentwurf vorgelegt. Die Schutzmänner hätten einem Abgeordneten bei seiner Verhaftung die Dienstmedaille von der Brust gerissen. (Beifall).

Abg. Cieskowski: Von der Bewilligung einer Million durch den Vereinigten Landtag sei ihm nichts bekannt, vielmehr sei das Verlangen einer so großen Summe ohne vorherige Anfrage Grund für ihn, sich zu widersetzen, um so mehr, als man andererseits wegen eines problematischen Gewinns von 120,000 Thlr. die Runkelrübenzucker-Fabrikanten ruinire.

Abg. v. Auerswald: Die Einführung der Konstabler greift eigentlich noch in die Zeit meines Ministeriums ein. Der Vereinigte Landtag hat, abgesehen von den andern allgemeinen Bewilligungen, eine Million für Herstellung der Ruhe im Innern, namentlich für die Herstellung einer kräftigen Polizei-Verwaltung bewilligt. Man ging davon aus, die alte Polizei, nur in veränderter Form und in vermehrter Anzahl wieder einzuführen, und um möglichst zweckmäßig zu verfahren, kommunizirten wir über diese Angelegenheit mit den städtischen Behörden, so wie mit dem Vorstande der Bürgerwehr. Ich bitte noch den Einfluß des bevorstehenden Beschlusses auf den Zustand der öffentlichen Sicherheit zu erwägen.

Nachdem noch mehrere Redner für und gegen den Antrag gesprochen, wird derselbe mit 203 gegen 152 Stimmen verworfen.

14 Breslau, 9. August.

Von den 32 durch Militärwillkühr in Schweidnitz niedergeschossenen und verwundeten Personen, sind bis gestern 12 begraben, einige der Schwerverwundeten leben zwar noch; es ist aber vorauszusetzen, daß auch sie noch an ihren Wunden verbluten werden. Und Angesichtes dessen, wagt es der Herr Major v. Gersdorff, Kommandirender des 3. Batt. 22. Regiments sich heute in der reaktionären schlesischen Zeitung zu vertheidigen. Mit jesuitischer Schlauheit unterzeichnet dieser Herr seinen Artikel blos "Gersdorff", das "von" ist ihm diesmal nicht bequem und des Pudels Kern seiner Deduktion ist der: die von ihm geführte 124 Kompagnie habe ohne Kommando gefeuert! eine altpreußisch, durch den Korporalstock zugerittene Kompagnie habe ohne Kommando gefeuert! - Genug, man erkannt aus dieser, wie aus den früher erschienenen Vertheidigungen des fortgejagten Roles du Rosey und des Bürgermeisters Berlin, daß alle drei, dem Filial-Preußen-Verein in Schweidnitz angehörig, mit nicht wegzuläugnender Uebereinstimmung in dieser Angelegenheit gehandelt haben und es ihnen gar nicht schwer geworden ist, etwas Canaille vertilgen zu lassen. Hier nichts Neues, als daß sich Ruge täglich ostentiren und fetiren läßt.

Schweidnitz, 7. August.

Das Gerücht, als werden die Zweiundzwanziger heute wieder die Wache beziehen, war sehr verbreitet, so zwar, daß die Stadtverordneten-Versammlung beschloß, eine Deputation an den derzeitigen Kommandanten zu senden, um ihn hierüber um Auskunft zu bitten. Diese war eben nicht sehr tröstlich. Wenn dies auch heute und morgen noch nicht stattfinden sollte, so lautete die Antwort, so könne dies doch nicht für die Folge zugesagt werden, da der betreffende Truppentheil doch wieder zum Dienst herangezogen werden müßte. Als Rath wurde der Deputation ertheilt, die Versammlung der Stadtverordneten möchte nochmals bei dem General-Kommando in Breslau um Versetzung jenes Truppentheils nachsuchen, jedoch nicht mit Sicherheit darauf bauen. Zu diesem Zwecke ist heut Nachmittag um 1 Uhr eine Deputation, bestehend aus dem Stadtverordneten-Vorsteher Sommerbrodt und dem Rathsherrn Bando, nach Breslau abgereist. - Sollte das betreffende Füftlier-Bataillon wirklich nicht entfernt werden und die Wachen wieder beziehen, dann ist in der That Alles zu fürchten. Fast scheint es, als wolle die Militärbehörde eine neue Störung der Ruhe, und eine neue Catastrophe absichtlich herbeiführen.

Liegnitz, 7. August.

Der Kommandant von Schweidnitz hat vorgestern Nacht im Rautenkranz übernachtet. Erst auf flehentliches Bitten wurde er im Gasthofe aufgenommen, weil der Wirth fürchtete, das Volk werde ihm das Hotel stürmen, falls es bekannt werde, daß er den beherberge, welchen man für den Urheber der in Schweidnitz vorgefallenen Greuelthaten hält. Auf Anrathen des Wirths fuhr er gestern in aller Frühe mit einem Einspänner nach Haynau, und nicht, wie er beabsichtigt, mit der Eisenbahn. Er scheint sich nach Berlin zu begeben. Merkwürdig ist es, daß man einen Mann, der in Untersuchung ist und dem man den Degen abgenommen, in der Welt herumreisen läßt.

(A. Od. Zeitg.)
Stettin, 9. Aug.

Am 5. grand Skandal und Generalmarsch, wieder bezahlte und betrunken gemachte Kerle fingen an, schreiend und pfeifend die Straßen zu durchziehen und beschimpften auf die gröblichste Weise die Deutschen Farben, was zu Reibungen Anlaß gab. Der Bürger-General Müller machte nun von seiner ihm anvertrauten Macht Gebrauch; statt aber Ruhe herzustellen im bürgerlich friedlichen Sinne, schritt er schreiend und lärmend ein; einzelne Bürger, die sich jedenfalls ein Gütliches angethan hatten, gingen aus Reih und Glied und traktirten ruhig dastehende Leute mit Kolbenstößen, was sie sich jedenfalls als Bravour angerechnet haben. Nun ging der Skandal erst recht los und Herr Major Müller vergaß sich so weit, auf der Straße zu schreien, daß die Deutschen Fahnen sollten eingezogen werden, sonst würde er eine Patrouille hinaufschicken und sie wegnehmen lassen. Dies gab nun Anlaß zu verschiedenen Redensarten, wobei sich Herr Müller auch nicht zu mäßigen wußte; ja er trieb es sogar so weit, daß er eine Patrouille in das Lokal des Herrn Tincauzer schickte, um nach seiner Meinung Skandalmacher arretiren zu lassen.

(Osts. Z.)
61 Wien, 8. August.

4 Uhr Mittags. In Begleitung Ihrer Maj. der Kaiserin und Sr. kais. Hoheit des Erzherzogs Franz Karl sammt dessen Sohn Erzherzog Franz Joseph wird unser allgeliebter Kaiser Sonnabend den 12. von Linz mit dem Dampfboote hier eintreffen.

Die übrigen Mitglieder des allerhöchsten Hofs, die noch in Innsbruck weilen, nämlich Ihre kais. Hoheit Erzherzogin Sophie mit Familie (äußerste Camerilla), werden um einen Tag später ihre Reise antreten und daher am 13. in Wien eintreffen.

Der Minister des Innern beeilt sich, diese hocherfreuliche, alle treuen Herzen der Oestreicher mit Jubel erfüllende Nachricht allgemein kund zu machen.

Wien, den 8. August 1848.

Der Minister des Innern Dobblhof.

61 Wien, 8. August.

Die Presse ist heute ganz umgestimmt und tadelt den italienischen Krieg; die Proklamationen Radetzky's vom 27. und Weldens vom 29. Juli haben in dieser Beziehung ihre Wirkung nicht verfehlt; man sieht ein, daß trotz der in der Thronrede enthaltenen schönen Phrase; beide Feldmarschall-Lieutenants im Grunde nur wieder die - Freiheit kämpfen. Karl Alberts urplötzliche Niederlage und Flucht nach Turin fällt auf; die Wiedereinsetzung des Herzogs von Modena durch den vom F. M. L. Welden mit Truppen dazu beorderten General Liechtenstein, hat sogar eine Interpellation des Abgeordneten Brestels im Reichstage von gestern veranlaßt, nach welcher der Minister Dobblhof die merkwürdige Erklärung abgab, dieser Schritt sei ohne Kenntniß des Ministeriums geschehen. - Ich sage Ihnen, der Absolutismus spielt ein verrätherisches Spiel in Italien; er spielt dasselbe auch hier. Das Ministerium wird von der Kamarilla verhöhnt, übergangen und mit ganz falschen Nachrichten abgespeist, während ein Ministerium v. Innsbruck aus in Böhmen, Südungarn und Italien ein Gewitter heraufbeschwört, das schreckliche Folgen haben muß. -

Kommt der Kaiser oder kommt er nicht? ist hier noch immer die ängstliche Tagesfrage, worüber seit gestern die verschiedensten Gerüchte umlaufen.

Unmittelbar nach dem Beschluß des Reichstag soll Erzherzog Johann einen Kurrir nach Innsbruck gesendet, und später von Nürnberg aus selbst einen heimlichen Abstecher dahin gemacht und eine nächtliche Konferenz mit dem Kaiser gehabt haben, von welcher die Kamarilla nichts erfahren. - In die gestrige Morgensitzung des Sicherheitsausschusses brachte Dr. Innhauser den offiziellen Bericht von Seite des Kriegsministers, daß noch an demselben Abend Erzherzog Franz Karl und nach drei Tagen der Kaiser in Begleitung des Handelsministers Hornbostel und des Reichstagspräsidenten Schmidt hier eintreffen würden. Dieselbe Nachricht soll der Kriegsminister bei der gestrigen Siegesfeier des Militärs zu Ehren der italienischen Armee auch einem Bezirkschef der Nationalgarde mitgetheilt haben und brieflich auch von dem Reichstagspräsidenten hier angelangt sein. Aber das Ministerium scheint auf diese Nachrichten selbst kein Gewicht zu legen, sonst würde es schon gestern Plakate darüber zur Beschwichtigung der Böses ahnenden Menge haben anheften lassen. Viele sind der festen Ueberzeugung, daß die Kamarilla absichtlich Nachrichten über des Kaisers Rückkehr verbreiten läßt, daß sie sogar das Ministerium dupirt oder unter ihm, was das Wahrscheinlichste ist, einen Verräther hat. Latours, des Kriegsministers Benehmen, läßt darüber gewiß keinen Zweifel. Als gestern im Sicherheitsausschuß verlautete, das Militär habe den Befehl, bei entstehender Unruhe sofort die Glacis und Basteien zu besetzen, schickte man sofort eine Deputation zu Latour, der indessen durch Wesselly die anscheinend beruhigende Antwort ertheilen ließ: "Daß das Militär stets im besten Einvernehmen mit der Nationalgarde leben, sich nicht kompromittiren und nur auf Aufforderung der Garde ausrücken werde." Da in dieser Antwort aber weder der akademischen Legion, noch des Ausschusses oder Reichstags Erwähnung geschehen, so konnte dieselbe nicht lange befriedigen. Man wird vielleicht schon zu spät erkannt haben, daß sich in dem Schafspelze Latours ein entsetzlicher Verräther verbirgt. - Unterdessen diese drohenden Bedenklichkeiten sich vermehren, wächst, zumal in den Vorstädten, die Noth täglich riesenhafter heran und selbst der kleinere Geschäftsmann der Stadt sieht seinem nahen Ruin entgegen. Ein Ausbruch wird immer unvermeidlicher; aber gerade darauf lauern mit gieriger Erwartung die großen Kartätschengeier, die sich in und um Wien befinden und nichts verabsäumen den Moment ihrer Blutrache zu beschleunigen. Doch Wien hat einen Trost, einen furchtbaren Rückhalt, - den Bauernstand. Er glüht für die Errungenschaften, denn er fühlt wohl, daß er dadurch aus einem rabotpflichtigen, geprügelten Thiere ein selbstständiger, freier Mensch geworden ist. Der Bauer zahlt keinen Zehnten, leistet keinen Robot mehr, hört Pfaffen und Polizei nicht mehr an und wenn er zur Stadt kommt schreitet in dreifarbigem Bande geschmückt stolzer einher und drückt, indem er heiligen Beistand schwört, jedem Patrioten kräftig die Hand. Seit dem 10. Juni hat der Sicherheitsausschuß allein von den nächsten Ortschaften zur Unterstützung der Freiheitskämpfer über 5000 Gulden C. M. erhalten. Erwarten Sie viel, sehr viel von diesem erwachten östreichischen Volke.

Auf den Bänken der Reichstagsabgeordneten lag gestern ein 25 Folioseiten starker Antrag des Finanzministers Kraus. Er enthält: 1. eine Darstellung der Finanzergebnisse von 1831 bis 1847, 2. das am 20. April mit der Bank geschlossene Uebereinkommen, 3. eine Darstellung der Finanzergebnisse vom November 1847 bis Juni 1848, 4. einen Finanzministerialerlaß an sämmtliche Länderstellen, 5. den Antrag auf Ermächtigung zur Ausgabe verzinslicher Staatspapiere, die bei den öffentlichen Kassen statt Bankgeld oder Banknoten angenommen werden; ferner den Antrag, den Nationalkredit zu benutzen oder ein Anlehen zu schließen und dafür die Staats- und geistlichen Güter zu verpfänden. - Sie sehen, immer weiter öffnet sich hier auch der finanzielle Abgrund. - Die Zwanziger sind fast gänzlich verschwunden und selbst von der Bank werden nur geringe Summen an Noteninhaber verabreicht; dagegen werden die Noten von allen Seiten hierher gebracht, namentlich aus Ungarn. Im kleinen alltäglichen Verzehrungsverkehr kann man kaum mehr gewechselt bekommen und manche Leute verkaufen lieber nicht, als daß sie ihre Zwanziger hergeben. - Da sich die Staatspapiere sämmtlich in Händen der Kamarilla Rothschild, die Banknoten aber in Händen der großen Menge befinden, so kann ein Demokrat nur dafür stimmen, daß der Staat bankrot mache, die Bank aber aufrecht erhalten werde.

! Kassel, 8. August.

Anderwärts zankt man sich um die Farben? Wir sind Alle schwarz-roth-golden, vom Fürsten herab bis zum Waldhüter. Hier hat man den 6. August gefeiert von Oben bis Unten mit einem monarchisch-konstitutionell-demokratischen Volksfest. Alles hatte seine feste Ordnung; Alles ging im Schnürchen, auf Kommando. Früh morgens schoß das Militär und hurrahte auf das Allerhöchstselbste Kommando des Kurfürsten. Gegen Mittag weihte die Schutzwache ihre Fahne, langweilte sich 11/2 Stunden lang bei einem Gottesdienst in der Karlsau, sammt der Bürgergarde, und defilirte dann bei dem Fürsten vorüber. Alles unter Kommando, unter ihrem eigenen nämlich. Des Nachmittags sollte nun gevolksfestet werden. Die Fahnenjungfern und die Schutzwächter machten vergebens den Versuch, auf dem Rasen zu tanzen. Der Kurfürst überrascht sie im "schlichtem bürgerlichen Fracke" (berichtet die Neue Hessische Zeitung). Allgemeines Erstaunen; zum erstenmal in seinem Leben erschien der Fürst nicht in Uniform. Ungeheurer Enthusiasmus, Pokalentgegenbringen. Kurze Rede (nämlich sehr kurze) seinerseits "Hessen soll leben!" Nun gehen die Spiele an. Der Kurfürst wird von einem zum andern geführt, jedes dauert wenigstens einige Minuten, und wird wenigstens von einigen Buben aus exerzirt. Am Meisten (berichtet die Neue Hess. Ztg.) erfreute sich der Fürst am Wagebalken, von welchem die etzlichen Buben in Säcke fielen mit den preußischen Farben gefüllt, mit Kohlenstaub nämlich und mit Sägespänen. O ihr Schwarz-Weißen, werdet ihr diese Smach ungerächt lassen? Wenn ihr das thut, werden sich überall Eure schönen Farben in Asche und Späne verwandeln. Ich zittere für das rothweißschwarzgoldene Hessen! - Zwei arme zerlumpte Kerls liefen auch um die Wette, wobei Se. Königl. Hoh. in einem Sessel, den ihm die Schutzwache nachtrug, zuschauten. "Schon längst ist vergeben und vergessen - - " ruft die gutmüthige Neue Hess. Ztg. Musik, Gesang, sechs Raketen und eine bald in Trümmer

(Siehe den Verfolg in der 2. Beilage).

1. Beilage zu Nr. 74 der Neuen Rh. Zeitg.
Sonntag 13. August 1848.
[Deutschland]

[Fortsetzung Ausgabe]

[Fortsetzung] lich ehrlich damit meinen, zurufen: Hoffet Nichts davon! und der Armee: „Fürchte Alles davon!

Die Armee soll der gewappnete Arm des Königs und des der Nation verantwortlichen Ministeriums sein, nicht nur gegen äußere Feinde, sondern auch gegen innere in dem Falle, wenn die Macht der mit der innern Sicherheit und Ruhe betrauten Personen, nach ihrer eigenen Erklärung nicht ausreicht, Ordnung und Gesetz aufrecht zu erhalten. Man lasse uns unsere Disziplin, deren Bande wir von einer höhern Idee begeistert mit Freuden tragen, man lasse uns die wesentliche Grundlage unserer bewährten Institutionen, man untergrabe nicht mit der Disziplin zugleich das Vertrauen des Soldaten zu seinen Offizieren, (!!) man lasse nicht dem Soldaten und am wenigsten dem jungen unerfahrenen die Wahl, ob er gehorchen will oder nicht; man gebe ihn nicht den Verführungskünsten der Wortverdreher Preis ‒ mit einem Worte: Man stelle den Soldaten nicht zwischen zwei Eide, oder was dasselbe ist, zwischen zwei Verpflichtungen in seinem Eide.“

103 Berlin, 10. August.

Vereinbarungs-Versammlung. (Schluß) Dringlicher Antrag der Abgeordneten Rodbertus, Schulze und v. Berg, wegen der Konstabler.

v. Berg: Wir müssen eine geregelte Ordnung herstellen, die öffentliche Sicherheit energisch handhaben. Man hat eine neue bewaffnete Macht eingeführt ohne vorher ein ordnendes Gesetz zu erlassen. ‒ Der Minister des Innern hat neulich gesagt, es wäre ja unschuldig, durch Konstabler Thüre und Fenster zählen zu lassen. Dem stimme ich bei, doch gefällt es mir gar nicht, daß dergleichen statistische Belustigungen jährlich 1 Million kosten sollen. ‒ Der eine Minister sagt: ich werde meine Pflicht thun; der Andere: ich bin für meine Handlungen verantwortlich. Sollte demnach die Majorität gegen unsern Antrag sein, so bauen wir auf die Einsicht des Ministeriums, ist aber die Majorität dafür, so möge dasselbe seine Existenz nicht an diese Frage setzen.

Der Präsident Grabow zeigt an, daß in diesem Augenblick ein Schreiben des hiesigen Magistrats in Bezug auf die Konstabler eingegangen. Der Magistrat spricht sich in jeder Beziehung für den großen Nutzen des Instituts aus und bittet um dessen ferneres Fortbestehen.

v. Berg: Der Magistrat hat zu bemerken vergessen, ob er auch geneigt ist, die Kosten des Instituts zu bezahlen. ‒ Die Versammlung beschließt die sofortige Debatte.

Rodbertus: Das Ministerium behauptet, daß es zur Einführung der Konstabler keiner Zustimmung der Versammlung bedürfe, da es sich nur um die Ausübung der Polizei handle, welche der Regierung allein überlassen bleiben müsse. Indessen soll die Versammlung 1 Million bewilligen und hat also allerdings die Zweckmäßigkeit der Verwendung zu prüfen. Wir wären jedenfalls zu fragen gewesen, da es sich hier um ein ganz neues Institut handelt, das tief in die Rechte der persönlichen Freiheit eingreift. Kein Minister kann Maßregeln treffen, um die persönliche Freiheit zu beeinträchtigen. Nie aber sind die Garantieen der Freiheit mehr angefochten gewesen, als in diesem Augenblick in Berlin. Ich selbst bin Gegenstand dieser Gewalt gewesen. Die Berichte, welche über dies Zusammentreffen in den Zeitungen gegeben wurden, sind falsch; der wahrhafte über den Vorgang befindet sich in den Händen des Ministeriums. ‒ Unter den Summen, welche auf das außerordentliche Büdget dieses Jahres verzeichnet sind, welche wir nachträglich noch bewilligen sollen, prangt auch eine Million für die Schutzmannschaft. Der frühere Landtag hat meiner Ansicht nach keineswegs das Recht gehabt, über die gegenwärtige Versammlung hinaus zu bewilligen, zumal für ein ganz neues Institut.

Der Minister des Innern, Kühlwetter, legt in einer sehr langweiligen Rede die Gründe dar, welche das Ministerium gegen Erlaß eines solchen Gesetzes, wie das verlangte, bestimmen müssen. Wenngleich die Polizeimacht in unserer Zeit die heftigsten Angriffe, die schärfsten Kritiken vernehmen müsse, so sei es doch gerade für einen freien Staat nöthig, daß dieselbe eine sehr bedeutende sei. (Heftiges Murren in der Linken und im Centrum.) Das weitgerühmte freie Albion sei der beste Beleg für diese Behauptung. In London seien z. B. fortwährend gegen 6000 Konstabler auf den Beinen. Die Bürgerwehr zeigte sich nicht immer ausreichend und die Straßenpolizei ist überhaupt ein ihr fremdes Gebiet. Der Magistrat nahm im Einverständniß mit den Stadtverordneten die Errichtung der Konstabler mit verbindlistem Dank an, wenn dieselbe auf Kosten des Staats erfolge. ‒ Nach dem 14. Juni trat die Nothwendigkeit energischer Schutzmaßregeln für Berlin noch entschiedener hervor, und der damalige Ministerpräsident kündigte zu jener Zeit in dieser Versammlung das Institut an, (?) ohne auf den geringsten Widerspruch zu stoßen. Die Errichtung der „Schutzmannschaften“ ist demnach eine Erbschaft des vorigen Ministeriums, welche jedoch von dem jetzigen sofort angetreten worden. Die Mannschaft besteht jetzt aus 1620 Mann, von welchen ein Drittel stets im Dienst ist. Man könne um so weniger ein erschöpfendes Urtheil über den Werth dieser Mannschaften fällen, da dieselben, noch wenig erfahren und geübt, der Zeit zu ihrer Ausbildung und segensreichen Wirksamkeit bedürfen. Eine Verminderung möge vielleicht eintreten, dafür stimme ich selbst. Man darf nicht, fußend auf die Mißgriffe Einzelner, das ganze Institut verwerfen. Besondere Pflichten und Rechte sind übrigens den Schutzmannschaften nicht zugetheilt, denn es seien ja nur die bisherigen Polizeikräfte in anderer Kleidung. Die Instruktion der Konstabler ist noch nicht vollständig ausgearbeitet, soll jedoch später ohne Weiteres bekannt gemacht werden. Bis jetzt hat sich das Ministerium entschieden nur im Kreise seiner anerkannten Befugnisse gehalten. Wolle die Versammlung anders urtheilen und durch Annahme des Antrags einen indirekten Tadel über bisher Unterlassenes aussprechen, so würde ich wenigstens für meine Person genöthigt sein, dies als sehr ernst anzusehen.

Nachdem einige Redner für und gegen den Antrag gesprochen, nimmt der Finanzminister Hansemann das Wort: Man behauptet, daß man durch Unterstützung des vorliegenden Antrags die Regierung nicht schwächen, sondern stärken wolle. Ist dies richtig, so ist der Weg dazu sicherlich ein falscher. Die Gesetzlichkeit wieder herzustellen, dazu gehört vor Allem eine starke Regierung, durch die Annahme des vorliegenden Antrages aber, würde eine moralische Schwächung der Regierung entstehn. Man hat gesagt, das Land werde nicht so viel Geld für die Ordnung in Berlin hergeben wollen. Wenn in Berlin nicht die Ordnung herrscht, herrscht auch im Lande keine Ordnung und kein Vertrauen. Von allen Seiten kommen an mich und an den Minister der öffentlichen Arbeiten Gesuche um Arbeit und Unterstützung. Wie ist aber ihre Beschaffung möglich, wenn in der Hauptstadt die Ruhe mangelt? ‒ Was den Finanzpunkt anlangt, so hat schon der vereinigte Landtag die erforderliche Bewilligung gemacht; ob soviel, wie verlangt worden, oder weniger nothwendig ist, wird am Besten bei Berathung der Finanzgesetze verhandelt werden können, zumal bis dahin auch die Meinungen über dieses Institut besser aufgeklärt sein werden. ‒ Endlich erkenne ich allerdings an, daß wir in einer Uebergangsperiode uns befinden, nämlich in der Periode des Uebergangs zur Freiheit; allein gerade in dieser Zeit bedarf es einer um so größern Gewalt, wenn wir die Handhabung der Ordnung wollen.

Abg. D'Ester: Ich weiß aus meiner ärztlichen Erfahrung, daß man den Grund der Krankheit entfernen muß, wenn man eine glückliche Wiederherstellung erlangen will. So muß auch im Staatsorganismus das Vertrauen aus dem Innern hervorgehen. Deswegen bekämpfe ich ein Vertrauen, das man künstlich heranbilden will und doch nicht da ist.

Der Minister des Innern hat in dem ersten Theile seiner Rede die Schutzmannschaft für ein nothwendiges, nach englischem Muster gebildetes Institut erklärt, danach ist es also eine neue Einrichtung. Nach dem zweiten Theile jener Rede liegt aber der Unterschied von der alten Polizei nur im Rock, es ist also wieder das alte Institut. Nach dem dritten Theile der Rede endlich, hat es nicht die Vorrechte der Polizei, ist also eine davon verschiedene neue Einrichtung. Eine solche Darstellung widerlegt sich selbst. ‒ Ich kann die Konstabler nicht für ein Mittel zur Erweckung des Vertrauens halten; erst seit ihrem Auftreten sind in dem bereits beruhigten Berlin neue Unruhen entstanden. Jede Polizeieinrichtung tritt der persönlichen Freiheit entgegen. (Unterbrechung von der rechten Seite). Diese Freiheit aber darf selbst der Minister des Innern nicht einseitig beschränken. Hätte man doch in diesem Falle das vielgepriesene Beispiel Englands befolgt, und uns vorher einen Gesetzentwurf vorgelegt. Die Schutzmänner hätten einem Abgeordneten bei seiner Verhaftung die Dienstmedaille von der Brust gerissen. (Beifall).

Abg. Cieskowski: Von der Bewilligung einer Million durch den Vereinigten Landtag sei ihm nichts bekannt, vielmehr sei das Verlangen einer so großen Summe ohne vorherige Anfrage Grund für ihn, sich zu widersetzen, um so mehr, als man andererseits wegen eines problematischen Gewinns von 120,000 Thlr. die Runkelrübenzucker-Fabrikanten ruinire.

Abg. v. Auerswald: Die Einführung der Konstabler greift eigentlich noch in die Zeit meines Ministeriums ein. Der Vereinigte Landtag hat, abgesehen von den andern allgemeinen Bewilligungen, eine Million für Herstellung der Ruhe im Innern, namentlich für die Herstellung einer kräftigen Polizei-Verwaltung bewilligt. Man ging davon aus, die alte Polizei, nur in veränderter Form und in vermehrter Anzahl wieder einzuführen, und um möglichst zweckmäßig zu verfahren, kommunizirten wir über diese Angelegenheit mit den städtischen Behörden, so wie mit dem Vorstande der Bürgerwehr. Ich bitte noch den Einfluß des bevorstehenden Beschlusses auf den Zustand der öffentlichen Sicherheit zu erwägen.

Nachdem noch mehrere Redner für und gegen den Antrag gesprochen, wird derselbe mit 203 gegen 152 Stimmen verworfen.

14 Breslau, 9. August.

Von den 32 durch Militärwillkühr in Schweidnitz niedergeschossenen und verwundeten Personen, sind bis gestern 12 begraben, einige der Schwerverwundeten leben zwar noch; es ist aber vorauszusetzen, daß auch sie noch an ihren Wunden verbluten werden. Und Angesichtes dessen, wagt es der Herr Major v. Gersdorff, Kommandirender des 3. Batt. 22. Regiments sich heute in der reaktionären schlesischen Zeitung zu vertheidigen. Mit jesuitischer Schlauheit unterzeichnet dieser Herr seinen Artikel blos „Gersdorff“, das „von“ ist ihm diesmal nicht bequem und des Pudels Kern seiner Deduktion ist der: die von ihm geführte 124 Kompagnie habe ohne Kommando gefeuert! eine altpreußisch, durch den Korporalstock zugerittene Kompagnie habe ohne Kommando gefeuert! ‒ Genug, man erkannt aus dieser, wie aus den früher erschienenen Vertheidigungen des fortgejagten Roles du Rosey und des Bürgermeisters Berlin, daß alle drei, dem Filial-Preußen-Verein in Schweidnitz angehörig, mit nicht wegzuläugnender Uebereinstimmung in dieser Angelegenheit gehandelt haben und es ihnen gar nicht schwer geworden ist, etwas Canaille vertilgen zu lassen. Hier nichts Neues, als daß sich Ruge täglich ostentiren und fetiren läßt.

Schweidnitz, 7. August.

Das Gerücht, als werden die Zweiundzwanziger heute wieder die Wache beziehen, war sehr verbreitet, so zwar, daß die Stadtverordneten-Versammlung beschloß, eine Deputation an den derzeitigen Kommandanten zu senden, um ihn hierüber um Auskunft zu bitten. Diese war eben nicht sehr tröstlich. Wenn dies auch heute und morgen noch nicht stattfinden sollte, so lautete die Antwort, so könne dies doch nicht für die Folge zugesagt werden, da der betreffende Truppentheil doch wieder zum Dienst herangezogen werden müßte. Als Rath wurde der Deputation ertheilt, die Versammlung der Stadtverordneten möchte nochmals bei dem General-Kommando in Breslau um Versetzung jenes Truppentheils nachsuchen, jedoch nicht mit Sicherheit darauf bauen. Zu diesem Zwecke ist heut Nachmittag um 1 Uhr eine Deputation, bestehend aus dem Stadtverordneten-Vorsteher Sommerbrodt und dem Rathsherrn Bando, nach Breslau abgereist. ‒ Sollte das betreffende Füftlier-Bataillon wirklich nicht entfernt werden und die Wachen wieder beziehen, dann ist in der That Alles zu fürchten. Fast scheint es, als wolle die Militärbehörde eine neue Störung der Ruhe, und eine neue Catastrophe absichtlich herbeiführen.

Liegnitz, 7. August.

Der Kommandant von Schweidnitz hat vorgestern Nacht im Rautenkranz übernachtet. Erst auf flehentliches Bitten wurde er im Gasthofe aufgenommen, weil der Wirth fürchtete, das Volk werde ihm das Hotel stürmen, falls es bekannt werde, daß er den beherberge, welchen man für den Urheber der in Schweidnitz vorgefallenen Greuelthaten hält. Auf Anrathen des Wirths fuhr er gestern in aller Frühe mit einem Einspänner nach Haynau, und nicht, wie er beabsichtigt, mit der Eisenbahn. Er scheint sich nach Berlin zu begeben. Merkwürdig ist es, daß man einen Mann, der in Untersuchung ist und dem man den Degen abgenommen, in der Welt herumreisen läßt.

(A. Od. Zeitg.)
Stettin, 9. Aug.

Am 5. grand Skandal und Generalmarsch, wieder bezahlte und betrunken gemachte Kerle fingen an, schreiend und pfeifend die Straßen zu durchziehen und beschimpften auf die gröblichste Weise die Deutschen Farben, was zu Reibungen Anlaß gab. Der Bürger-General Müller machte nun von seiner ihm anvertrauten Macht Gebrauch; statt aber Ruhe herzustellen im bürgerlich friedlichen Sinne, schritt er schreiend und lärmend ein; einzelne Bürger, die sich jedenfalls ein Gütliches angethan hatten, gingen aus Reih und Glied und traktirten ruhig dastehende Leute mit Kolbenstößen, was sie sich jedenfalls als Bravour angerechnet haben. Nun ging der Skandal erst recht los und Herr Major Müller vergaß sich so weit, auf der Straße zu schreien, daß die Deutschen Fahnen sollten eingezogen werden, sonst würde er eine Patrouille hinaufschicken und sie wegnehmen lassen. Dies gab nun Anlaß zu verschiedenen Redensarten, wobei sich Herr Müller auch nicht zu mäßigen wußte; ja er trieb es sogar so weit, daß er eine Patrouille in das Lokal des Herrn Tincauzer schickte, um nach seiner Meinung Skandalmacher arretiren zu lassen.

(Osts. Z.)
61 Wien, 8. August.

4 Uhr Mittags. In Begleitung Ihrer Maj. der Kaiserin und Sr. kais. Hoheit des Erzherzogs Franz Karl sammt dessen Sohn Erzherzog Franz Joseph wird unser allgeliebter Kaiser Sonnabend den 12. von Linz mit dem Dampfboote hier eintreffen.

Die übrigen Mitglieder des allerhöchsten Hofs, die noch in Innsbruck weilen, nämlich Ihre kais. Hoheit Erzherzogin Sophie mit Familie (äußerste Camerilla), werden um einen Tag später ihre Reise antreten und daher am 13. in Wien eintreffen.

Der Minister des Innern beeilt sich, diese hocherfreuliche, alle treuen Herzen der Oestreicher mit Jubel erfüllende Nachricht allgemein kund zu machen.

Wien, den 8. August 1848.

Der Minister des Innern Dobblhof.

61 Wien, 8. August.

Die Presse ist heute ganz umgestimmt und tadelt den italienischen Krieg; die Proklamationen Radetzky's vom 27. und Weldens vom 29. Juli haben in dieser Beziehung ihre Wirkung nicht verfehlt; man sieht ein, daß trotz der in der Thronrede enthaltenen schönen Phrase; beide Feldmarschall-Lieutenants im Grunde nur wieder die ‒ Freiheit kämpfen. Karl Alberts urplötzliche Niederlage und Flucht nach Turin fällt auf; die Wiedereinsetzung des Herzogs von Modena durch den vom F. M. L. Welden mit Truppen dazu beorderten General Liechtenstein, hat sogar eine Interpellation des Abgeordneten Brestels im Reichstage von gestern veranlaßt, nach welcher der Minister Dobblhof die merkwürdige Erklärung abgab, dieser Schritt sei ohne Kenntniß des Ministeriums geschehen. ‒ Ich sage Ihnen, der Absolutismus spielt ein verrätherisches Spiel in Italien; er spielt dasselbe auch hier. Das Ministerium wird von der Kamarilla verhöhnt, übergangen und mit ganz falschen Nachrichten abgespeist, während ein Ministerium v. Innsbruck aus in Böhmen, Südungarn und Italien ein Gewitter heraufbeschwört, das schreckliche Folgen haben muß. ‒

Kommt der Kaiser oder kommt er nicht? ist hier noch immer die ängstliche Tagesfrage, worüber seit gestern die verschiedensten Gerüchte umlaufen.

Unmittelbar nach dem Beschluß des Reichstag soll Erzherzog Johann einen Kurrir nach Innsbruck gesendet, und später von Nürnberg aus selbst einen heimlichen Abstecher dahin gemacht und eine nächtliche Konferenz mit dem Kaiser gehabt haben, von welcher die Kamarilla nichts erfahren. ‒ In die gestrige Morgensitzung des Sicherheitsausschusses brachte Dr. Innhauser den offiziellen Bericht von Seite des Kriegsministers, daß noch an demselben Abend Erzherzog Franz Karl und nach drei Tagen der Kaiser in Begleitung des Handelsministers Hornbostel und des Reichstagspräsidenten Schmidt hier eintreffen würden. Dieselbe Nachricht soll der Kriegsminister bei der gestrigen Siegesfeier des Militärs zu Ehren der italienischen Armee auch einem Bezirkschef der Nationalgarde mitgetheilt haben und brieflich auch von dem Reichstagspräsidenten hier angelangt sein. Aber das Ministerium scheint auf diese Nachrichten selbst kein Gewicht zu legen, sonst würde es schon gestern Plakate darüber zur Beschwichtigung der Böses ahnenden Menge haben anheften lassen. Viele sind der festen Ueberzeugung, daß die Kamarilla absichtlich Nachrichten über des Kaisers Rückkehr verbreiten läßt, daß sie sogar das Ministerium dupirt oder unter ihm, was das Wahrscheinlichste ist, einen Verräther hat. Latours, des Kriegsministers Benehmen, läßt darüber gewiß keinen Zweifel. Als gestern im Sicherheitsausschuß verlautete, das Militär habe den Befehl, bei entstehender Unruhe sofort die Glacis und Basteien zu besetzen, schickte man sofort eine Deputation zu Latour, der indessen durch Wesselly die anscheinend beruhigende Antwort ertheilen ließ: „Daß das Militär stets im besten Einvernehmen mit der Nationalgarde leben, sich nicht kompromittiren und nur auf Aufforderung der Garde ausrücken werde.“ Da in dieser Antwort aber weder der akademischen Legion, noch des Ausschusses oder Reichstags Erwähnung geschehen, so konnte dieselbe nicht lange befriedigen. Man wird vielleicht schon zu spät erkannt haben, daß sich in dem Schafspelze Latours ein entsetzlicher Verräther verbirgt. ‒ Unterdessen diese drohenden Bedenklichkeiten sich vermehren, wächst, zumal in den Vorstädten, die Noth täglich riesenhafter heran und selbst der kleinere Geschäftsmann der Stadt sieht seinem nahen Ruin entgegen. Ein Ausbruch wird immer unvermeidlicher; aber gerade darauf lauern mit gieriger Erwartung die großen Kartätschengeier, die sich in und um Wien befinden und nichts verabsäumen den Moment ihrer Blutrache zu beschleunigen. Doch Wien hat einen Trost, einen furchtbaren Rückhalt, ‒ den Bauernstand. Er glüht für die Errungenschaften, denn er fühlt wohl, daß er dadurch aus einem rabotpflichtigen, geprügelten Thiere ein selbstständiger, freier Mensch geworden ist. Der Bauer zahlt keinen Zehnten, leistet keinen Robot mehr, hört Pfaffen und Polizei nicht mehr an und wenn er zur Stadt kommt schreitet in dreifarbigem Bande geschmückt stolzer einher und drückt, indem er heiligen Beistand schwört, jedem Patrioten kräftig die Hand. Seit dem 10. Juni hat der Sicherheitsausschuß allein von den nächsten Ortschaften zur Unterstützung der Freiheitskämpfer über 5000 Gulden C. M. erhalten. Erwarten Sie viel, sehr viel von diesem erwachten östreichischen Volke.

Auf den Bänken der Reichstagsabgeordneten lag gestern ein 25 Folioseiten starker Antrag des Finanzministers Kraus. Er enthält: 1. eine Darstellung der Finanzergebnisse von 1831 bis 1847, 2. das am 20. April mit der Bank geschlossene Uebereinkommen, 3. eine Darstellung der Finanzergebnisse vom November 1847 bis Juni 1848, 4. einen Finanzministerialerlaß an sämmtliche Länderstellen, 5. den Antrag auf Ermächtigung zur Ausgabe verzinslicher Staatspapiere, die bei den öffentlichen Kassen statt Bankgeld oder Banknoten angenommen werden; ferner den Antrag, den Nationalkredit zu benutzen oder ein Anlehen zu schließen und dafür die Staats- und geistlichen Güter zu verpfänden. ‒ Sie sehen, immer weiter öffnet sich hier auch der finanzielle Abgrund. ‒ Die Zwanziger sind fast gänzlich verschwunden und selbst von der Bank werden nur geringe Summen an Noteninhaber verabreicht; dagegen werden die Noten von allen Seiten hierher gebracht, namentlich aus Ungarn. Im kleinen alltäglichen Verzehrungsverkehr kann man kaum mehr gewechselt bekommen und manche Leute verkaufen lieber nicht, als daß sie ihre Zwanziger hergeben. ‒ Da sich die Staatspapiere sämmtlich in Händen der Kamarilla Rothschild, die Banknoten aber in Händen der großen Menge befinden, so kann ein Demokrat nur dafür stimmen, daß der Staat bankrot mache, die Bank aber aufrecht erhalten werde.

! Kassel, 8. August.

Anderwärts zankt man sich um die Farben? Wir sind Alle schwarz-roth-golden, vom Fürsten herab bis zum Waldhüter. Hier hat man den 6. August gefeiert von Oben bis Unten mit einem monarchisch-konstitutionell-demokratischen Volksfest. Alles hatte seine feste Ordnung; Alles ging im Schnürchen, auf Kommando. Früh morgens schoß das Militär und hurrahte auf das Allerhöchstselbste Kommando des Kurfürsten. Gegen Mittag weihte die Schutzwache ihre Fahne, langweilte sich 11/2 Stunden lang bei einem Gottesdienst in der Karlsau, sammt der Bürgergarde, und defilirte dann bei dem Fürsten vorüber. Alles unter Kommando, unter ihrem eigenen nämlich. Des Nachmittags sollte nun gevolksfestet werden. Die Fahnenjungfern und die Schutzwächter machten vergebens den Versuch, auf dem Rasen zu tanzen. Der Kurfürst überrascht sie im „schlichtem bürgerlichen Fracke“ (berichtet die Neue Hessische Zeitung). Allgemeines Erstaunen; zum erstenmal in seinem Leben erschien der Fürst nicht in Uniform. Ungeheurer Enthusiasmus, Pokalentgegenbringen. Kurze Rede (nämlich sehr kurze) seinerseits „Hessen soll leben!“ Nun gehen die Spiele an. Der Kurfürst wird von einem zum andern geführt, jedes dauert wenigstens einige Minuten, und wird wenigstens von einigen Buben aus exerzirt. Am Meisten (berichtet die Neue Hess. Ztg.) erfreute sich der Fürst am Wagebalken, von welchem die etzlichen Buben in Säcke fielen mit den preußischen Farben gefüllt, mit Kohlenstaub nämlich und mit Sägespänen. O ihr Schwarz-Weißen, werdet ihr diese Smach ungerächt lassen? Wenn ihr das thut, werden sich überall Eure schönen Farben in Asche und Späne verwandeln. Ich zittere für das rothweißschwarzgoldene Hessen! ‒ Zwei arme zerlumpte Kerls liefen auch um die Wette, wobei Se. Königl. Hoh. in einem Sessel, den ihm die Schutzwache nachtrug, zuschauten. „Schon längst ist vergeben und vergessen ‒ ‒ “ ruft die gutmüthige Neue Hess. Ztg. Musik, Gesang, sechs Raketen und eine bald in Trümmer

(Siehe den Verfolg in der 2. Beilage).

<TEI>
  <text>
    <pb facs="#f0001" n="0379"/>
    <front>
      <titlePage type="heading">
        <titlePart type="main">1. Beilage zu Nr. 74 der Neuen Rh. Zeitg. </titlePart>
        <docImprint>
          <docDate>Sonntag 13. August 1848.</docDate>
        </docImprint>
      </titlePage>
    </front>
    <body>
      <div n="1">
        <head>[Deutschland]</head>
        <div xml:id="ar074b_001" type="jArticle">
          <p>
            <ref type="link_fsg">[Fortsetzung Ausgabe]</ref>
          </p>
          <p><ref type="link_fsg">[Fortsetzung]</ref> lich ehrlich damit meinen, zurufen: <hi rendition="#g">Hoffet Nichts davon!</hi> und der Armee: <hi rendition="#g">&#x201E;Fürchte Alles davon!</hi> </p>
          <p>Die Armee soll der gewappnete Arm des Königs und des der Nation                         verantwortlichen Ministeriums sein, nicht nur gegen äußere Feinde, sondern                         auch gegen innere in dem Falle, wenn die Macht der mit der innern Sicherheit                         und Ruhe betrauten Personen, nach ihrer eigenen Erklärung nicht ausreicht,                         Ordnung und Gesetz aufrecht zu erhalten. Man lasse uns unsere <hi rendition="#g">Disziplin,</hi> deren Bande wir von einer höhern Idee                         begeistert mit Freuden tragen, man lasse uns die wesentliche Grundlage                         unserer bewährten Institutionen, man untergrabe nicht mit der Disziplin                         zugleich das Vertrauen des Soldaten zu seinen Offizieren, (!!) man lasse                         nicht dem Soldaten und am wenigsten dem jungen unerfahrenen die Wahl, ob er                         gehorchen will oder nicht; man gebe ihn nicht den Verführungskünsten der                         Wortverdreher Preis &#x2012; mit einem Worte: Man stelle den Soldaten nicht                         zwischen zwei Eide, oder was dasselbe ist, zwischen zwei Verpflichtungen in                         seinem Eide.&#x201C;</p>
        </div>
        <div xml:id="ar074b_002" type="jArticle">
          <head><bibl><author>103</author></bibl> Berlin, 10. August.</head>
          <p><hi rendition="#g">Vereinbarungs-Versammlung.</hi> (Schluß) Dringlicher                         Antrag der Abgeordneten <hi rendition="#g">Rodbertus, Schulze</hi> und <hi rendition="#g">v. Berg,</hi> wegen der Konstabler.</p>
          <p><hi rendition="#g">v. Berg:</hi> Wir müssen eine geregelte Ordnung                         herstellen, die öffentliche Sicherheit energisch handhaben. Man hat eine                         neue bewaffnete Macht eingeführt ohne vorher ein ordnendes Gesetz zu                         erlassen. &#x2012; Der Minister des Innern hat neulich gesagt, es wäre ja                         unschuldig, durch Konstabler Thüre und Fenster zählen zu lassen. Dem stimme                         ich bei, doch gefällt es mir gar nicht, daß dergleichen statistische                         Belustigungen jährlich 1 Million kosten sollen. &#x2012; Der eine Minister sagt:                         ich werde meine Pflicht thun; der Andere: ich bin für meine Handlungen                         verantwortlich. Sollte demnach die Majorität <hi rendition="#g">gegen</hi> unsern Antrag sein, so bauen wir auf die Einsicht des Ministeriums, ist aber                         die Majorität <hi rendition="#g">dafür,</hi> so möge dasselbe seine Existenz                         nicht an diese Frage setzen.</p>
          <p>Der Präsident <hi rendition="#g">Grabow</hi> zeigt an, daß in diesem                         Augenblick ein Schreiben des hiesigen Magistrats in Bezug auf die Konstabler                         eingegangen. Der Magistrat spricht sich in jeder Beziehung für den großen                         Nutzen des Instituts aus und bittet um dessen ferneres Fortbestehen.</p>
          <p><hi rendition="#g">v. Berg:</hi> Der Magistrat hat zu bemerken vergessen, ob                         er auch geneigt ist, die Kosten des Instituts zu bezahlen. &#x2012; Die Versammlung                         beschließt die sofortige Debatte.</p>
          <p><hi rendition="#g">Rodbertus:</hi> Das Ministerium behauptet, daß es zur                         Einführung der Konstabler keiner Zustimmung der Versammlung bedürfe, da es                         sich nur um die Ausübung der Polizei handle, welche der Regierung allein                         überlassen bleiben müsse. Indessen soll die Versammlung 1 Million bewilligen                         und hat also allerdings die Zweckmäßigkeit der Verwendung zu prüfen. Wir                         wären jedenfalls zu fragen gewesen, da es sich hier um ein ganz neues                         Institut handelt, das tief in die Rechte der persönlichen Freiheit                         eingreift. Kein Minister kann Maßregeln treffen, um die persönliche Freiheit                         zu beeinträchtigen. Nie aber sind die Garantieen der Freiheit mehr                         angefochten gewesen, als in diesem Augenblick in Berlin. Ich selbst bin                         Gegenstand dieser Gewalt gewesen. Die Berichte, welche über dies                         Zusammentreffen in den Zeitungen gegeben wurden, sind falsch; der wahrhafte                         über den Vorgang befindet sich in den Händen des Ministeriums. &#x2012; Unter den                         Summen, welche auf das außerordentliche Büdget dieses Jahres verzeichnet                         sind, welche wir nachträglich noch bewilligen sollen, prangt auch eine                         Million für die Schutzmannschaft. Der frühere Landtag hat meiner Ansicht                         nach keineswegs das Recht gehabt, über die gegenwärtige Versammlung hinaus                         zu bewilligen, zumal für ein ganz neues Institut.</p>
          <p>Der <hi rendition="#g">Minister des Innern, Kühlwetter,</hi> legt in einer                         sehr langweiligen Rede die Gründe dar, welche das Ministerium gegen Erlaß                         eines solchen Gesetzes, wie das verlangte, bestimmen müssen. Wenngleich die                         Polizeimacht in unserer Zeit die heftigsten Angriffe, die schärfsten                         Kritiken vernehmen müsse, so sei es doch gerade für einen freien Staat                         nöthig, daß dieselbe eine sehr bedeutende sei. (Heftiges Murren in der                         Linken und im Centrum.) Das weitgerühmte freie Albion sei der beste Beleg                         für diese Behauptung. In London seien z. B. fortwährend gegen 6000                         Konstabler auf den Beinen. Die Bürgerwehr zeigte sich nicht immer                         ausreichend und die Straßenpolizei ist überhaupt ein ihr fremdes Gebiet. Der                         Magistrat nahm im Einverständniß mit den Stadtverordneten die Errichtung der                         Konstabler mit verbindlistem Dank an, wenn dieselbe auf Kosten des Staats                         erfolge. &#x2012; Nach dem 14. Juni trat die Nothwendigkeit energischer                         Schutzmaßregeln für Berlin noch entschiedener hervor, und der damalige                         Ministerpräsident kündigte zu jener Zeit in dieser Versammlung das Institut                         an, (?) ohne auf den geringsten Widerspruch zu stoßen. Die Errichtung der                         &#x201E;Schutzmannschaften&#x201C; ist demnach eine Erbschaft des vorigen Ministeriums,                         welche jedoch von dem jetzigen sofort angetreten worden. Die Mannschaft                         besteht jetzt aus 1620 Mann, von welchen ein Drittel stets im Dienst ist.                         Man könne um so weniger ein erschöpfendes Urtheil über den Werth dieser                         Mannschaften fällen, da dieselben, noch wenig erfahren und geübt, der Zeit                         zu ihrer Ausbildung und segensreichen Wirksamkeit bedürfen. Eine                         Verminderung möge vielleicht eintreten, dafür stimme ich selbst. Man darf                         nicht, fußend auf die Mißgriffe Einzelner, das ganze Institut verwerfen. <hi rendition="#g">Besondere</hi> Pflichten und Rechte sind übrigens den                         Schutzmannschaften nicht zugetheilt, denn es seien ja nur die bisherigen                         Polizeikräfte in anderer Kleidung. Die Instruktion der Konstabler ist noch                         nicht vollständig ausgearbeitet, soll jedoch später ohne Weiteres bekannt                         gemacht werden. Bis jetzt hat sich das Ministerium entschieden nur im Kreise                         seiner anerkannten Befugnisse gehalten. Wolle die Versammlung anders                         urtheilen und durch Annahme des Antrags einen indirekten Tadel über bisher                         Unterlassenes aussprechen, so würde ich wenigstens für meine Person                         genöthigt sein, dies als sehr ernst anzusehen.</p>
          <p>Nachdem einige Redner für und gegen den Antrag gesprochen, nimmt der                         Finanzminister <hi rendition="#g">Hansemann</hi> das Wort: Man behauptet,                         daß man durch Unterstützung des vorliegenden Antrags die Regierung nicht                         schwächen, sondern stärken wolle. Ist dies richtig, so ist der Weg dazu                         sicherlich ein falscher. Die Gesetzlichkeit wieder herzustellen, dazu gehört                         vor Allem eine starke Regierung, durch die Annahme des vorliegenden Antrages                         aber, würde eine moralische Schwächung der Regierung entstehn. Man hat                         gesagt, das Land werde nicht so viel Geld für die Ordnung in Berlin hergeben                         wollen. Wenn in Berlin nicht die Ordnung herrscht, herrscht auch im Lande                         keine Ordnung und kein Vertrauen. Von allen Seiten kommen an mich und an den                         Minister der öffentlichen Arbeiten Gesuche um Arbeit und Unterstützung. Wie                         ist aber ihre Beschaffung möglich, wenn in der Hauptstadt die Ruhe mangelt?                         &#x2012; Was den Finanzpunkt anlangt, so hat schon der vereinigte Landtag die                         erforderliche Bewilligung gemacht; ob soviel, wie verlangt worden, oder                         weniger nothwendig ist, wird am Besten bei Berathung der Finanzgesetze                         verhandelt werden können, zumal bis dahin auch die Meinungen über dieses                         Institut besser aufgeklärt sein werden. &#x2012; Endlich erkenne ich allerdings an,                         daß wir in einer Uebergangsperiode uns befinden, nämlich in der Periode des                         Uebergangs zur Freiheit; allein gerade in dieser Zeit bedarf es einer um so                         größern Gewalt, wenn wir die Handhabung der Ordnung wollen.</p>
          <p>Abg. <hi rendition="#g">D'Ester:</hi> Ich weiß aus meiner ärztlichen                         Erfahrung, daß man den Grund der Krankheit entfernen muß, wenn man eine                         glückliche Wiederherstellung erlangen will. So muß auch im Staatsorganismus                         das Vertrauen aus dem Innern hervorgehen. Deswegen bekämpfe ich ein                         Vertrauen, das man künstlich heranbilden will und doch nicht da ist.</p>
          <p>Der Minister des Innern hat in dem ersten Theile seiner Rede die                         Schutzmannschaft für ein nothwendiges, nach englischem Muster gebildetes                         Institut erklärt, danach ist es also eine neue Einrichtung. Nach dem zweiten                         Theile jener Rede liegt aber der Unterschied von der alten Polizei nur im                         Rock, es ist also wieder das alte Institut. Nach dem dritten Theile der Rede                         endlich, hat es nicht die Vorrechte der Polizei, ist also eine davon                         verschiedene neue Einrichtung. Eine solche Darstellung widerlegt sich                         selbst. &#x2012; Ich kann die Konstabler nicht für ein Mittel zur Erweckung des                         Vertrauens halten; erst seit ihrem Auftreten sind in dem bereits beruhigten                         Berlin neue Unruhen entstanden. Jede Polizeieinrichtung tritt der                         persönlichen Freiheit entgegen. (Unterbrechung von der rechten Seite). Diese                         Freiheit aber darf selbst der Minister des Innern nicht einseitig                         beschränken. Hätte man doch in diesem Falle das vielgepriesene Beispiel                         Englands befolgt, und uns vorher einen Gesetzentwurf vorgelegt. Die                         Schutzmänner hätten einem Abgeordneten bei seiner Verhaftung die                         Dienstmedaille von der Brust gerissen. (Beifall).</p>
          <p>Abg. <hi rendition="#g">Cieskowski:</hi> Von der Bewilligung einer Million                         durch den Vereinigten Landtag sei ihm nichts bekannt, vielmehr sei das                         Verlangen einer so großen Summe ohne vorherige Anfrage Grund für ihn, sich                         zu widersetzen, um so mehr, als man andererseits wegen eines problematischen                         Gewinns von 120,000 Thlr. die Runkelrübenzucker-Fabrikanten ruinire.</p>
          <p>Abg. <hi rendition="#g">v. Auerswald:</hi> Die Einführung der Konstabler                         greift eigentlich noch in die Zeit meines Ministeriums ein. Der Vereinigte                         Landtag hat, abgesehen von den andern allgemeinen Bewilligungen, eine                         Million für Herstellung der Ruhe im Innern, namentlich für die Herstellung                         einer kräftigen Polizei-Verwaltung bewilligt. Man ging davon aus, die alte                         Polizei, nur in veränderter Form und in vermehrter Anzahl wieder                         einzuführen, und um möglichst zweckmäßig zu verfahren, kommunizirten wir                         über diese Angelegenheit mit den städtischen Behörden, so wie mit dem                         Vorstande der Bürgerwehr. Ich bitte noch den Einfluß des bevorstehenden                         Beschlusses auf den Zustand der öffentlichen Sicherheit zu erwägen.</p>
          <p>Nachdem noch mehrere Redner für und gegen den Antrag gesprochen, wird                         derselbe mit 203 gegen 152 Stimmen verworfen.</p>
        </div>
        <div xml:id="ar074b_003" type="jArticle">
          <head><bibl><author>14</author></bibl> Breslau, 9. August.</head>
          <p>Von den 32 durch Militärwillkühr in Schweidnitz niedergeschossenen und                         verwundeten Personen, sind bis gestern 12 begraben, einige der                         Schwerverwundeten leben zwar noch; es ist aber vorauszusetzen, daß auch sie                         noch an ihren Wunden verbluten werden. Und Angesichtes dessen, wagt es der                         Herr Major v. Gersdorff, Kommandirender des 3. Batt. 22. Regiments sich                         heute in der reaktionären schlesischen Zeitung zu vertheidigen. Mit                         jesuitischer Schlauheit unterzeichnet dieser Herr seinen Artikel blos                         &#x201E;Gersdorff&#x201C;, das &#x201E;von&#x201C; ist ihm diesmal nicht bequem und des Pudels Kern                         seiner Deduktion ist der: die von ihm geführte 124 Kompagnie habe ohne                         Kommando gefeuert! eine altpreußisch, durch den Korporalstock zugerittene                         Kompagnie habe ohne Kommando gefeuert! &#x2012; Genug, man erkannt aus dieser, wie                         aus den früher erschienenen Vertheidigungen des fortgejagten Roles du Rosey                         und des Bürgermeisters Berlin, daß alle drei, dem Filial-Preußen-Verein in                         Schweidnitz angehörig, mit nicht wegzuläugnender Uebereinstimmung in dieser                         Angelegenheit gehandelt haben und es ihnen gar nicht schwer geworden ist,                         etwas Canaille vertilgen zu lassen. Hier nichts Neues, als daß sich Ruge                         täglich ostentiren und fetiren läßt.</p>
        </div>
        <div xml:id="ar074b_004" type="jArticle">
          <head>Schweidnitz, 7. August.</head>
          <p>Das Gerücht, als werden die Zweiundzwanziger heute wieder die Wache beziehen,                         war sehr verbreitet, so zwar, daß die Stadtverordneten-Versammlung beschloß,                         eine Deputation an den derzeitigen Kommandanten zu senden, um ihn hierüber                         um Auskunft zu bitten. Diese war eben nicht sehr tröstlich. Wenn dies auch                         heute und morgen noch nicht stattfinden sollte, so lautete die Antwort, so                         könne dies doch nicht für die Folge zugesagt werden, da der betreffende                         Truppentheil doch wieder zum Dienst herangezogen werden müßte. Als Rath                         wurde der Deputation ertheilt, die Versammlung der Stadtverordneten möchte                         nochmals bei dem General-Kommando in Breslau um Versetzung jenes                         Truppentheils nachsuchen, jedoch nicht mit Sicherheit darauf bauen. Zu                         diesem Zwecke ist heut Nachmittag um 1 Uhr eine Deputation, bestehend aus                         dem Stadtverordneten-Vorsteher Sommerbrodt und dem Rathsherrn Bando, nach                         Breslau abgereist. &#x2012; Sollte das betreffende Füftlier-Bataillon wirklich                         nicht entfernt werden und die Wachen wieder beziehen, dann ist in der That                         Alles zu fürchten. Fast scheint es, als wolle die Militärbehörde eine neue                         Störung der Ruhe, und eine neue Catastrophe absichtlich herbeiführen.</p>
        </div>
        <div xml:id="ar074b_005" type="jArticle">
          <head>Liegnitz, 7. August.</head>
          <p>Der Kommandant von Schweidnitz hat vorgestern Nacht im Rautenkranz                         übernachtet. Erst auf flehentliches Bitten wurde er im Gasthofe aufgenommen,                         weil der Wirth fürchtete, das Volk werde ihm das Hotel stürmen, falls es                         bekannt werde, daß er den beherberge, welchen man für den Urheber der in                         Schweidnitz vorgefallenen Greuelthaten hält. Auf Anrathen des Wirths fuhr er                         gestern in aller Frühe mit einem Einspänner nach Haynau, und nicht, wie er                         beabsichtigt, mit der Eisenbahn. Er scheint sich nach Berlin zu begeben.                         Merkwürdig ist es, daß man einen Mann, der in Untersuchung ist und dem man                         den Degen abgenommen, in der Welt herumreisen läßt.</p>
          <bibl>(A. Od. Zeitg.)</bibl>
        </div>
        <div xml:id="ar074b_006" type="jArticle">
          <head>Stettin, 9. Aug.</head>
          <p>Am 5. grand Skandal und Generalmarsch, wieder bezahlte und betrunken gemachte                         Kerle fingen an, schreiend und pfeifend die Straßen zu durchziehen und                         beschimpften auf die gröblichste Weise die Deutschen Farben, was zu                         Reibungen Anlaß gab. Der Bürger-General Müller machte nun von seiner ihm                         anvertrauten Macht Gebrauch; statt aber Ruhe herzustellen im bürgerlich                         friedlichen Sinne, schritt er schreiend und lärmend ein; einzelne Bürger,                         die sich jedenfalls ein Gütliches angethan hatten, gingen aus Reih und Glied                         und traktirten ruhig dastehende Leute mit Kolbenstößen, was sie sich                         jedenfalls als Bravour angerechnet haben. Nun ging der Skandal erst recht                         los und Herr Major Müller vergaß sich so weit, auf der Straße zu schreien,                         daß die Deutschen Fahnen sollten eingezogen werden, sonst würde er eine                         Patrouille hinaufschicken und sie wegnehmen lassen. Dies gab nun Anlaß zu                         verschiedenen Redensarten, wobei sich Herr Müller auch nicht zu mäßigen                         wußte; ja er trieb es sogar so weit, daß er eine Patrouille in das Lokal des                         Herrn Tincauzer schickte, um nach seiner Meinung Skandalmacher arretiren zu                         lassen.</p>
          <bibl>(Osts. Z.)</bibl>
        </div>
        <div xml:id="ar074b_007" type="jArticle">
          <head><bibl><author>61</author></bibl> Wien, 8. August.</head>
          <p>4 Uhr Mittags. In Begleitung Ihrer Maj. der Kaiserin und Sr. kais. Hoheit des                         Erzherzogs <hi rendition="#g">Franz Karl</hi> sammt dessen Sohn Erzherzog <hi rendition="#g">Franz Joseph</hi> wird unser allgeliebter Kaiser                         Sonnabend den 12. von Linz mit dem Dampfboote hier eintreffen.</p>
          <p>Die übrigen Mitglieder des allerhöchsten Hofs, die noch in Innsbruck weilen,                         nämlich Ihre kais. Hoheit Erzherzogin <hi rendition="#g">Sophie</hi> mit                         Familie (äußerste Camerilla), werden um einen Tag später ihre Reise antreten                         und daher am 13. in Wien eintreffen.</p>
          <p>Der Minister des Innern beeilt sich, diese hocherfreuliche, alle treuen                         Herzen der Oestreicher mit Jubel erfüllende Nachricht allgemein kund zu                         machen.</p>
          <p>Wien, den 8. August 1848.</p>
          <p>Der Minister des Innern <hi rendition="#g">Dobblhof.</hi> </p>
        </div>
        <div xml:id="ar074b_008" type="jArticle">
          <head><bibl><author>61</author></bibl> Wien, 8. August.</head>
          <p>Die Presse ist heute ganz umgestimmt und tadelt den italienischen Krieg; die                         Proklamationen Radetzky's vom 27. und Weldens vom 29. Juli haben in dieser                         Beziehung ihre Wirkung nicht verfehlt; man sieht ein, daß trotz der in der                         Thronrede enthaltenen schönen Phrase; beide Feldmarschall-Lieutenants im                         Grunde nur wieder die &#x2012; Freiheit kämpfen. Karl Alberts urplötzliche                         Niederlage und Flucht nach <hi rendition="#g">Turin</hi> fällt auf; die                         Wiedereinsetzung des Herzogs von Modena durch den vom F. M. L. Welden mit                         Truppen dazu beorderten General Liechtenstein, hat sogar eine Interpellation                         des Abgeordneten Brestels im Reichstage von gestern veranlaßt, nach welcher                         der Minister Dobblhof die merkwürdige Erklärung abgab, <hi rendition="#g">dieser Schritt sei ohne Kenntniß des Ministeriums geschehen.</hi> &#x2012; Ich                         sage Ihnen, der Absolutismus spielt ein verrätherisches Spiel in Italien; er                         spielt dasselbe auch hier. Das Ministerium wird von der Kamarilla verhöhnt,                         übergangen und mit ganz falschen Nachrichten abgespeist, während ein                         Ministerium v. Innsbruck aus in Böhmen, Südungarn und Italien ein Gewitter                         heraufbeschwört, das schreckliche Folgen haben muß. &#x2012;</p>
          <p>Kommt der Kaiser oder kommt er nicht? ist hier noch immer die ängstliche                         Tagesfrage, worüber seit gestern die verschiedensten Gerüchte umlaufen.</p>
          <p>Unmittelbar nach dem Beschluß des Reichstag soll Erzherzog Johann einen                         Kurrir nach Innsbruck gesendet, und später von Nürnberg aus selbst einen                         heimlichen Abstecher dahin gemacht und eine nächtliche Konferenz mit dem                         Kaiser gehabt haben, von welcher die Kamarilla nichts erfahren. &#x2012; In die                         gestrige Morgensitzung des Sicherheitsausschusses brachte Dr. Innhauser den                         offiziellen Bericht von Seite des Kriegsministers, daß noch an demselben                         Abend Erzherzog <hi rendition="#g">Franz Karl</hi> und nach drei Tagen der                         Kaiser in Begleitung des Handelsministers Hornbostel und des                         Reichstagspräsidenten Schmidt hier eintreffen würden. Dieselbe Nachricht                         soll der Kriegsminister bei der gestrigen Siegesfeier des Militärs zu Ehren                         der italienischen Armee auch einem Bezirkschef der Nationalgarde mitgetheilt                         haben und brieflich auch von dem Reichstagspräsidenten hier angelangt sein.                         Aber das Ministerium scheint auf diese Nachrichten selbst kein Gewicht zu                         legen, sonst würde es schon gestern Plakate darüber zur Beschwichtigung der                         Böses ahnenden Menge haben anheften lassen. Viele sind der festen                         Ueberzeugung, daß die Kamarilla absichtlich Nachrichten über des Kaisers                         Rückkehr verbreiten läßt, daß sie sogar das Ministerium dupirt oder unter                         ihm, was das Wahrscheinlichste ist, einen Verräther hat. Latours, des                         Kriegsministers Benehmen, läßt darüber gewiß keinen Zweifel. Als gestern im                         Sicherheitsausschuß verlautete, das Militär habe den Befehl, bei                         entstehender Unruhe sofort die Glacis und Basteien zu besetzen, schickte man                         sofort eine Deputation zu Latour, der indessen durch Wesselly die                         anscheinend beruhigende Antwort ertheilen ließ: &#x201E;Daß das Militär stets im                         besten Einvernehmen mit der Nationalgarde leben, sich nicht kompromittiren                         und nur auf Aufforderung der Garde ausrücken werde.&#x201C; Da in dieser Antwort                         aber weder der akademischen Legion, noch des Ausschusses oder Reichstags                         Erwähnung geschehen, so konnte dieselbe nicht lange befriedigen. Man wird                         vielleicht schon zu spät erkannt haben, daß sich in dem Schafspelze Latours                         ein entsetzlicher Verräther verbirgt. &#x2012; Unterdessen diese drohenden                         Bedenklichkeiten sich vermehren, wächst, zumal in den Vorstädten, die Noth                         täglich riesenhafter heran und selbst der kleinere Geschäftsmann der Stadt                         sieht seinem nahen Ruin entgegen. Ein Ausbruch wird immer unvermeidlicher;                         aber gerade darauf lauern mit gieriger Erwartung die großen                         Kartätschengeier, die sich in und um Wien befinden und nichts verabsäumen                         den Moment ihrer Blutrache zu beschleunigen. Doch Wien hat einen Trost,                         einen furchtbaren Rückhalt, &#x2012; den Bauernstand. Er glüht für die                         Errungenschaften, denn er fühlt wohl, daß er dadurch aus einem                         rabotpflichtigen, geprügelten Thiere ein selbstständiger, freier Mensch                         geworden ist. Der Bauer zahlt keinen Zehnten, leistet keinen Robot mehr,                         hört Pfaffen und Polizei nicht mehr an und wenn er zur Stadt kommt schreitet                         in dreifarbigem Bande geschmückt stolzer einher und drückt, indem er                         heiligen Beistand schwört, jedem Patrioten kräftig die Hand. Seit dem 10.                         Juni hat der Sicherheitsausschuß allein von den nächsten Ortschaften zur                         Unterstützung der Freiheitskämpfer über 5000 Gulden C. M. erhalten. Erwarten                         Sie viel, sehr viel von diesem erwachten östreichischen Volke.</p>
          <p>Auf den Bänken der Reichstagsabgeordneten lag gestern ein 25 Folioseiten                         starker Antrag des Finanzministers Kraus. Er enthält: 1. eine Darstellung                         der Finanzergebnisse von 1831 bis 1847, 2. das am 20. April mit der Bank                         geschlossene Uebereinkommen, 3. eine Darstellung der Finanzergebnisse vom                         November 1847 bis Juni 1848, 4. einen Finanzministerialerlaß an sämmtliche                         Länderstellen, 5. den Antrag auf Ermächtigung zur Ausgabe verzinslicher                         Staatspapiere, die bei den öffentlichen Kassen statt Bankgeld oder Banknoten                         angenommen werden; ferner den Antrag, den Nationalkredit zu benutzen oder                         ein Anlehen zu schließen und dafür <hi rendition="#g">die Staats- und                             geistlichen Güter zu verpfänden.</hi> &#x2012; Sie sehen, immer weiter öffnet                         sich hier auch der finanzielle Abgrund. &#x2012; Die Zwanziger sind fast gänzlich                         verschwunden und selbst von der Bank werden nur geringe Summen an                         Noteninhaber verabreicht; dagegen werden die Noten von allen Seiten hierher                         gebracht, namentlich aus Ungarn. Im kleinen alltäglichen Verzehrungsverkehr                         kann man kaum mehr gewechselt bekommen und manche Leute verkaufen lieber                         nicht, als daß sie ihre Zwanziger hergeben. &#x2012; Da sich die Staatspapiere                         sämmtlich in Händen der Kamarilla Rothschild, die Banknoten aber in Händen                         der großen Menge befinden, so kann ein Demokrat nur dafür stimmen, daß der                         Staat bankrot mache, die Bank aber aufrecht erhalten werde.</p>
        </div>
        <div xml:id="ar074b_009" type="jArticle">
          <head><bibl><author>!</author></bibl> Kassel, 8. August.</head>
          <p>Anderwärts zankt man sich um die Farben? Wir sind <hi rendition="#g">Alle</hi> schwarz-roth-golden, vom Fürsten herab bis zum Waldhüter.                         Hier hat man den 6. August gefeiert von Oben bis Unten mit einem                         monarchisch-konstitutionell-demokratischen Volksfest. Alles hatte seine                         feste Ordnung; Alles ging im Schnürchen, auf Kommando. Früh morgens schoß                         das Militär und <hi rendition="#g">hurrahte</hi> auf das Allerhöchstselbste                         Kommando des Kurfürsten. Gegen Mittag weihte die Schutzwache ihre Fahne,                         langweilte sich 11/2 Stunden lang bei einem Gottesdienst in der Karlsau,                         sammt der Bürgergarde, und defilirte dann bei dem Fürsten vorüber. Alles                         unter Kommando, unter ihrem eigenen nämlich. Des Nachmittags sollte nun                         gevolksfestet werden. Die Fahnenjungfern und die Schutzwächter machten                         vergebens den Versuch, auf dem Rasen zu tanzen. Der Kurfürst überrascht sie                         im <hi rendition="#g">&#x201E;schlichtem bürgerlichen Fracke&#x201C;</hi> (berichtet die                         Neue Hessische Zeitung). Allgemeines Erstaunen; zum erstenmal in seinem                         Leben erschien der Fürst nicht in Uniform. Ungeheurer Enthusiasmus,                         Pokalentgegenbringen. Kurze Rede (nämlich sehr kurze) seinerseits &#x201E;Hessen                         soll leben!&#x201C; Nun gehen die Spiele an. Der Kurfürst wird von einem zum andern                         geführt, jedes dauert wenigstens einige Minuten, und wird wenigstens von                         einigen Buben aus exerzirt. Am Meisten (berichtet die Neue Hess. Ztg.)                         erfreute sich der Fürst am Wagebalken, von welchem die etzlichen Buben in                         Säcke fielen mit den preußischen Farben gefüllt, mit Kohlenstaub nämlich und                         mit Sägespänen. O ihr Schwarz-Weißen, werdet ihr diese Smach ungerächt                         lassen? Wenn ihr das thut, werden sich überall Eure schönen Farben in Asche                         und Späne verwandeln. Ich zittere für das rothweißschwarzgoldene Hessen! &#x2012;                         Zwei arme zerlumpte Kerls liefen auch um die Wette, wobei Se. Königl. Hoh.                         in einem Sessel, den ihm die Schutzwache nachtrug, zuschauten. &#x201E;Schon längst                         ist vergeben und vergessen &#x2012; &#x2012; &#x201C; ruft die gutmüthige Neue Hess. Ztg. Musik,                         Gesang, sechs Raketen und eine bald in Trümmer</p>
          <p>
            <ref type="link">(Siehe den Verfolg in der 2. Beilage).</ref>
          </p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0379/0001] 1. Beilage zu Nr. 74 der Neuen Rh. Zeitg. Sonntag 13. August 1848. [Deutschland] [Fortsetzung Ausgabe] [Fortsetzung] lich ehrlich damit meinen, zurufen: Hoffet Nichts davon! und der Armee: „Fürchte Alles davon! Die Armee soll der gewappnete Arm des Königs und des der Nation verantwortlichen Ministeriums sein, nicht nur gegen äußere Feinde, sondern auch gegen innere in dem Falle, wenn die Macht der mit der innern Sicherheit und Ruhe betrauten Personen, nach ihrer eigenen Erklärung nicht ausreicht, Ordnung und Gesetz aufrecht zu erhalten. Man lasse uns unsere Disziplin, deren Bande wir von einer höhern Idee begeistert mit Freuden tragen, man lasse uns die wesentliche Grundlage unserer bewährten Institutionen, man untergrabe nicht mit der Disziplin zugleich das Vertrauen des Soldaten zu seinen Offizieren, (!!) man lasse nicht dem Soldaten und am wenigsten dem jungen unerfahrenen die Wahl, ob er gehorchen will oder nicht; man gebe ihn nicht den Verführungskünsten der Wortverdreher Preis ‒ mit einem Worte: Man stelle den Soldaten nicht zwischen zwei Eide, oder was dasselbe ist, zwischen zwei Verpflichtungen in seinem Eide.“ 103 Berlin, 10. August. Vereinbarungs-Versammlung. (Schluß) Dringlicher Antrag der Abgeordneten Rodbertus, Schulze und v. Berg, wegen der Konstabler. v. Berg: Wir müssen eine geregelte Ordnung herstellen, die öffentliche Sicherheit energisch handhaben. Man hat eine neue bewaffnete Macht eingeführt ohne vorher ein ordnendes Gesetz zu erlassen. ‒ Der Minister des Innern hat neulich gesagt, es wäre ja unschuldig, durch Konstabler Thüre und Fenster zählen zu lassen. Dem stimme ich bei, doch gefällt es mir gar nicht, daß dergleichen statistische Belustigungen jährlich 1 Million kosten sollen. ‒ Der eine Minister sagt: ich werde meine Pflicht thun; der Andere: ich bin für meine Handlungen verantwortlich. Sollte demnach die Majorität gegen unsern Antrag sein, so bauen wir auf die Einsicht des Ministeriums, ist aber die Majorität dafür, so möge dasselbe seine Existenz nicht an diese Frage setzen. Der Präsident Grabow zeigt an, daß in diesem Augenblick ein Schreiben des hiesigen Magistrats in Bezug auf die Konstabler eingegangen. Der Magistrat spricht sich in jeder Beziehung für den großen Nutzen des Instituts aus und bittet um dessen ferneres Fortbestehen. v. Berg: Der Magistrat hat zu bemerken vergessen, ob er auch geneigt ist, die Kosten des Instituts zu bezahlen. ‒ Die Versammlung beschließt die sofortige Debatte. Rodbertus: Das Ministerium behauptet, daß es zur Einführung der Konstabler keiner Zustimmung der Versammlung bedürfe, da es sich nur um die Ausübung der Polizei handle, welche der Regierung allein überlassen bleiben müsse. Indessen soll die Versammlung 1 Million bewilligen und hat also allerdings die Zweckmäßigkeit der Verwendung zu prüfen. Wir wären jedenfalls zu fragen gewesen, da es sich hier um ein ganz neues Institut handelt, das tief in die Rechte der persönlichen Freiheit eingreift. Kein Minister kann Maßregeln treffen, um die persönliche Freiheit zu beeinträchtigen. Nie aber sind die Garantieen der Freiheit mehr angefochten gewesen, als in diesem Augenblick in Berlin. Ich selbst bin Gegenstand dieser Gewalt gewesen. Die Berichte, welche über dies Zusammentreffen in den Zeitungen gegeben wurden, sind falsch; der wahrhafte über den Vorgang befindet sich in den Händen des Ministeriums. ‒ Unter den Summen, welche auf das außerordentliche Büdget dieses Jahres verzeichnet sind, welche wir nachträglich noch bewilligen sollen, prangt auch eine Million für die Schutzmannschaft. Der frühere Landtag hat meiner Ansicht nach keineswegs das Recht gehabt, über die gegenwärtige Versammlung hinaus zu bewilligen, zumal für ein ganz neues Institut. Der Minister des Innern, Kühlwetter, legt in einer sehr langweiligen Rede die Gründe dar, welche das Ministerium gegen Erlaß eines solchen Gesetzes, wie das verlangte, bestimmen müssen. Wenngleich die Polizeimacht in unserer Zeit die heftigsten Angriffe, die schärfsten Kritiken vernehmen müsse, so sei es doch gerade für einen freien Staat nöthig, daß dieselbe eine sehr bedeutende sei. (Heftiges Murren in der Linken und im Centrum.) Das weitgerühmte freie Albion sei der beste Beleg für diese Behauptung. In London seien z. B. fortwährend gegen 6000 Konstabler auf den Beinen. Die Bürgerwehr zeigte sich nicht immer ausreichend und die Straßenpolizei ist überhaupt ein ihr fremdes Gebiet. Der Magistrat nahm im Einverständniß mit den Stadtverordneten die Errichtung der Konstabler mit verbindlistem Dank an, wenn dieselbe auf Kosten des Staats erfolge. ‒ Nach dem 14. Juni trat die Nothwendigkeit energischer Schutzmaßregeln für Berlin noch entschiedener hervor, und der damalige Ministerpräsident kündigte zu jener Zeit in dieser Versammlung das Institut an, (?) ohne auf den geringsten Widerspruch zu stoßen. Die Errichtung der „Schutzmannschaften“ ist demnach eine Erbschaft des vorigen Ministeriums, welche jedoch von dem jetzigen sofort angetreten worden. Die Mannschaft besteht jetzt aus 1620 Mann, von welchen ein Drittel stets im Dienst ist. Man könne um so weniger ein erschöpfendes Urtheil über den Werth dieser Mannschaften fällen, da dieselben, noch wenig erfahren und geübt, der Zeit zu ihrer Ausbildung und segensreichen Wirksamkeit bedürfen. Eine Verminderung möge vielleicht eintreten, dafür stimme ich selbst. Man darf nicht, fußend auf die Mißgriffe Einzelner, das ganze Institut verwerfen. Besondere Pflichten und Rechte sind übrigens den Schutzmannschaften nicht zugetheilt, denn es seien ja nur die bisherigen Polizeikräfte in anderer Kleidung. Die Instruktion der Konstabler ist noch nicht vollständig ausgearbeitet, soll jedoch später ohne Weiteres bekannt gemacht werden. Bis jetzt hat sich das Ministerium entschieden nur im Kreise seiner anerkannten Befugnisse gehalten. Wolle die Versammlung anders urtheilen und durch Annahme des Antrags einen indirekten Tadel über bisher Unterlassenes aussprechen, so würde ich wenigstens für meine Person genöthigt sein, dies als sehr ernst anzusehen. Nachdem einige Redner für und gegen den Antrag gesprochen, nimmt der Finanzminister Hansemann das Wort: Man behauptet, daß man durch Unterstützung des vorliegenden Antrags die Regierung nicht schwächen, sondern stärken wolle. Ist dies richtig, so ist der Weg dazu sicherlich ein falscher. Die Gesetzlichkeit wieder herzustellen, dazu gehört vor Allem eine starke Regierung, durch die Annahme des vorliegenden Antrages aber, würde eine moralische Schwächung der Regierung entstehn. Man hat gesagt, das Land werde nicht so viel Geld für die Ordnung in Berlin hergeben wollen. Wenn in Berlin nicht die Ordnung herrscht, herrscht auch im Lande keine Ordnung und kein Vertrauen. Von allen Seiten kommen an mich und an den Minister der öffentlichen Arbeiten Gesuche um Arbeit und Unterstützung. Wie ist aber ihre Beschaffung möglich, wenn in der Hauptstadt die Ruhe mangelt? ‒ Was den Finanzpunkt anlangt, so hat schon der vereinigte Landtag die erforderliche Bewilligung gemacht; ob soviel, wie verlangt worden, oder weniger nothwendig ist, wird am Besten bei Berathung der Finanzgesetze verhandelt werden können, zumal bis dahin auch die Meinungen über dieses Institut besser aufgeklärt sein werden. ‒ Endlich erkenne ich allerdings an, daß wir in einer Uebergangsperiode uns befinden, nämlich in der Periode des Uebergangs zur Freiheit; allein gerade in dieser Zeit bedarf es einer um so größern Gewalt, wenn wir die Handhabung der Ordnung wollen. Abg. D'Ester: Ich weiß aus meiner ärztlichen Erfahrung, daß man den Grund der Krankheit entfernen muß, wenn man eine glückliche Wiederherstellung erlangen will. So muß auch im Staatsorganismus das Vertrauen aus dem Innern hervorgehen. Deswegen bekämpfe ich ein Vertrauen, das man künstlich heranbilden will und doch nicht da ist. Der Minister des Innern hat in dem ersten Theile seiner Rede die Schutzmannschaft für ein nothwendiges, nach englischem Muster gebildetes Institut erklärt, danach ist es also eine neue Einrichtung. Nach dem zweiten Theile jener Rede liegt aber der Unterschied von der alten Polizei nur im Rock, es ist also wieder das alte Institut. Nach dem dritten Theile der Rede endlich, hat es nicht die Vorrechte der Polizei, ist also eine davon verschiedene neue Einrichtung. Eine solche Darstellung widerlegt sich selbst. ‒ Ich kann die Konstabler nicht für ein Mittel zur Erweckung des Vertrauens halten; erst seit ihrem Auftreten sind in dem bereits beruhigten Berlin neue Unruhen entstanden. Jede Polizeieinrichtung tritt der persönlichen Freiheit entgegen. (Unterbrechung von der rechten Seite). Diese Freiheit aber darf selbst der Minister des Innern nicht einseitig beschränken. Hätte man doch in diesem Falle das vielgepriesene Beispiel Englands befolgt, und uns vorher einen Gesetzentwurf vorgelegt. Die Schutzmänner hätten einem Abgeordneten bei seiner Verhaftung die Dienstmedaille von der Brust gerissen. (Beifall). Abg. Cieskowski: Von der Bewilligung einer Million durch den Vereinigten Landtag sei ihm nichts bekannt, vielmehr sei das Verlangen einer so großen Summe ohne vorherige Anfrage Grund für ihn, sich zu widersetzen, um so mehr, als man andererseits wegen eines problematischen Gewinns von 120,000 Thlr. die Runkelrübenzucker-Fabrikanten ruinire. Abg. v. Auerswald: Die Einführung der Konstabler greift eigentlich noch in die Zeit meines Ministeriums ein. Der Vereinigte Landtag hat, abgesehen von den andern allgemeinen Bewilligungen, eine Million für Herstellung der Ruhe im Innern, namentlich für die Herstellung einer kräftigen Polizei-Verwaltung bewilligt. Man ging davon aus, die alte Polizei, nur in veränderter Form und in vermehrter Anzahl wieder einzuführen, und um möglichst zweckmäßig zu verfahren, kommunizirten wir über diese Angelegenheit mit den städtischen Behörden, so wie mit dem Vorstande der Bürgerwehr. Ich bitte noch den Einfluß des bevorstehenden Beschlusses auf den Zustand der öffentlichen Sicherheit zu erwägen. Nachdem noch mehrere Redner für und gegen den Antrag gesprochen, wird derselbe mit 203 gegen 152 Stimmen verworfen. 14 Breslau, 9. August. Von den 32 durch Militärwillkühr in Schweidnitz niedergeschossenen und verwundeten Personen, sind bis gestern 12 begraben, einige der Schwerverwundeten leben zwar noch; es ist aber vorauszusetzen, daß auch sie noch an ihren Wunden verbluten werden. Und Angesichtes dessen, wagt es der Herr Major v. Gersdorff, Kommandirender des 3. Batt. 22. Regiments sich heute in der reaktionären schlesischen Zeitung zu vertheidigen. Mit jesuitischer Schlauheit unterzeichnet dieser Herr seinen Artikel blos „Gersdorff“, das „von“ ist ihm diesmal nicht bequem und des Pudels Kern seiner Deduktion ist der: die von ihm geführte 124 Kompagnie habe ohne Kommando gefeuert! eine altpreußisch, durch den Korporalstock zugerittene Kompagnie habe ohne Kommando gefeuert! ‒ Genug, man erkannt aus dieser, wie aus den früher erschienenen Vertheidigungen des fortgejagten Roles du Rosey und des Bürgermeisters Berlin, daß alle drei, dem Filial-Preußen-Verein in Schweidnitz angehörig, mit nicht wegzuläugnender Uebereinstimmung in dieser Angelegenheit gehandelt haben und es ihnen gar nicht schwer geworden ist, etwas Canaille vertilgen zu lassen. Hier nichts Neues, als daß sich Ruge täglich ostentiren und fetiren läßt. Schweidnitz, 7. August. Das Gerücht, als werden die Zweiundzwanziger heute wieder die Wache beziehen, war sehr verbreitet, so zwar, daß die Stadtverordneten-Versammlung beschloß, eine Deputation an den derzeitigen Kommandanten zu senden, um ihn hierüber um Auskunft zu bitten. Diese war eben nicht sehr tröstlich. Wenn dies auch heute und morgen noch nicht stattfinden sollte, so lautete die Antwort, so könne dies doch nicht für die Folge zugesagt werden, da der betreffende Truppentheil doch wieder zum Dienst herangezogen werden müßte. Als Rath wurde der Deputation ertheilt, die Versammlung der Stadtverordneten möchte nochmals bei dem General-Kommando in Breslau um Versetzung jenes Truppentheils nachsuchen, jedoch nicht mit Sicherheit darauf bauen. Zu diesem Zwecke ist heut Nachmittag um 1 Uhr eine Deputation, bestehend aus dem Stadtverordneten-Vorsteher Sommerbrodt und dem Rathsherrn Bando, nach Breslau abgereist. ‒ Sollte das betreffende Füftlier-Bataillon wirklich nicht entfernt werden und die Wachen wieder beziehen, dann ist in der That Alles zu fürchten. Fast scheint es, als wolle die Militärbehörde eine neue Störung der Ruhe, und eine neue Catastrophe absichtlich herbeiführen. Liegnitz, 7. August. Der Kommandant von Schweidnitz hat vorgestern Nacht im Rautenkranz übernachtet. Erst auf flehentliches Bitten wurde er im Gasthofe aufgenommen, weil der Wirth fürchtete, das Volk werde ihm das Hotel stürmen, falls es bekannt werde, daß er den beherberge, welchen man für den Urheber der in Schweidnitz vorgefallenen Greuelthaten hält. Auf Anrathen des Wirths fuhr er gestern in aller Frühe mit einem Einspänner nach Haynau, und nicht, wie er beabsichtigt, mit der Eisenbahn. Er scheint sich nach Berlin zu begeben. Merkwürdig ist es, daß man einen Mann, der in Untersuchung ist und dem man den Degen abgenommen, in der Welt herumreisen läßt. (A. Od. Zeitg.) Stettin, 9. Aug. Am 5. grand Skandal und Generalmarsch, wieder bezahlte und betrunken gemachte Kerle fingen an, schreiend und pfeifend die Straßen zu durchziehen und beschimpften auf die gröblichste Weise die Deutschen Farben, was zu Reibungen Anlaß gab. Der Bürger-General Müller machte nun von seiner ihm anvertrauten Macht Gebrauch; statt aber Ruhe herzustellen im bürgerlich friedlichen Sinne, schritt er schreiend und lärmend ein; einzelne Bürger, die sich jedenfalls ein Gütliches angethan hatten, gingen aus Reih und Glied und traktirten ruhig dastehende Leute mit Kolbenstößen, was sie sich jedenfalls als Bravour angerechnet haben. Nun ging der Skandal erst recht los und Herr Major Müller vergaß sich so weit, auf der Straße zu schreien, daß die Deutschen Fahnen sollten eingezogen werden, sonst würde er eine Patrouille hinaufschicken und sie wegnehmen lassen. Dies gab nun Anlaß zu verschiedenen Redensarten, wobei sich Herr Müller auch nicht zu mäßigen wußte; ja er trieb es sogar so weit, daß er eine Patrouille in das Lokal des Herrn Tincauzer schickte, um nach seiner Meinung Skandalmacher arretiren zu lassen. (Osts. Z.) 61 Wien, 8. August. 4 Uhr Mittags. In Begleitung Ihrer Maj. der Kaiserin und Sr. kais. Hoheit des Erzherzogs Franz Karl sammt dessen Sohn Erzherzog Franz Joseph wird unser allgeliebter Kaiser Sonnabend den 12. von Linz mit dem Dampfboote hier eintreffen. Die übrigen Mitglieder des allerhöchsten Hofs, die noch in Innsbruck weilen, nämlich Ihre kais. Hoheit Erzherzogin Sophie mit Familie (äußerste Camerilla), werden um einen Tag später ihre Reise antreten und daher am 13. in Wien eintreffen. Der Minister des Innern beeilt sich, diese hocherfreuliche, alle treuen Herzen der Oestreicher mit Jubel erfüllende Nachricht allgemein kund zu machen. Wien, den 8. August 1848. Der Minister des Innern Dobblhof. 61 Wien, 8. August. Die Presse ist heute ganz umgestimmt und tadelt den italienischen Krieg; die Proklamationen Radetzky's vom 27. und Weldens vom 29. Juli haben in dieser Beziehung ihre Wirkung nicht verfehlt; man sieht ein, daß trotz der in der Thronrede enthaltenen schönen Phrase; beide Feldmarschall-Lieutenants im Grunde nur wieder die ‒ Freiheit kämpfen. Karl Alberts urplötzliche Niederlage und Flucht nach Turin fällt auf; die Wiedereinsetzung des Herzogs von Modena durch den vom F. M. L. Welden mit Truppen dazu beorderten General Liechtenstein, hat sogar eine Interpellation des Abgeordneten Brestels im Reichstage von gestern veranlaßt, nach welcher der Minister Dobblhof die merkwürdige Erklärung abgab, dieser Schritt sei ohne Kenntniß des Ministeriums geschehen. ‒ Ich sage Ihnen, der Absolutismus spielt ein verrätherisches Spiel in Italien; er spielt dasselbe auch hier. Das Ministerium wird von der Kamarilla verhöhnt, übergangen und mit ganz falschen Nachrichten abgespeist, während ein Ministerium v. Innsbruck aus in Böhmen, Südungarn und Italien ein Gewitter heraufbeschwört, das schreckliche Folgen haben muß. ‒ Kommt der Kaiser oder kommt er nicht? ist hier noch immer die ängstliche Tagesfrage, worüber seit gestern die verschiedensten Gerüchte umlaufen. Unmittelbar nach dem Beschluß des Reichstag soll Erzherzog Johann einen Kurrir nach Innsbruck gesendet, und später von Nürnberg aus selbst einen heimlichen Abstecher dahin gemacht und eine nächtliche Konferenz mit dem Kaiser gehabt haben, von welcher die Kamarilla nichts erfahren. ‒ In die gestrige Morgensitzung des Sicherheitsausschusses brachte Dr. Innhauser den offiziellen Bericht von Seite des Kriegsministers, daß noch an demselben Abend Erzherzog Franz Karl und nach drei Tagen der Kaiser in Begleitung des Handelsministers Hornbostel und des Reichstagspräsidenten Schmidt hier eintreffen würden. Dieselbe Nachricht soll der Kriegsminister bei der gestrigen Siegesfeier des Militärs zu Ehren der italienischen Armee auch einem Bezirkschef der Nationalgarde mitgetheilt haben und brieflich auch von dem Reichstagspräsidenten hier angelangt sein. Aber das Ministerium scheint auf diese Nachrichten selbst kein Gewicht zu legen, sonst würde es schon gestern Plakate darüber zur Beschwichtigung der Böses ahnenden Menge haben anheften lassen. Viele sind der festen Ueberzeugung, daß die Kamarilla absichtlich Nachrichten über des Kaisers Rückkehr verbreiten läßt, daß sie sogar das Ministerium dupirt oder unter ihm, was das Wahrscheinlichste ist, einen Verräther hat. Latours, des Kriegsministers Benehmen, läßt darüber gewiß keinen Zweifel. Als gestern im Sicherheitsausschuß verlautete, das Militär habe den Befehl, bei entstehender Unruhe sofort die Glacis und Basteien zu besetzen, schickte man sofort eine Deputation zu Latour, der indessen durch Wesselly die anscheinend beruhigende Antwort ertheilen ließ: „Daß das Militär stets im besten Einvernehmen mit der Nationalgarde leben, sich nicht kompromittiren und nur auf Aufforderung der Garde ausrücken werde.“ Da in dieser Antwort aber weder der akademischen Legion, noch des Ausschusses oder Reichstags Erwähnung geschehen, so konnte dieselbe nicht lange befriedigen. Man wird vielleicht schon zu spät erkannt haben, daß sich in dem Schafspelze Latours ein entsetzlicher Verräther verbirgt. ‒ Unterdessen diese drohenden Bedenklichkeiten sich vermehren, wächst, zumal in den Vorstädten, die Noth täglich riesenhafter heran und selbst der kleinere Geschäftsmann der Stadt sieht seinem nahen Ruin entgegen. Ein Ausbruch wird immer unvermeidlicher; aber gerade darauf lauern mit gieriger Erwartung die großen Kartätschengeier, die sich in und um Wien befinden und nichts verabsäumen den Moment ihrer Blutrache zu beschleunigen. Doch Wien hat einen Trost, einen furchtbaren Rückhalt, ‒ den Bauernstand. Er glüht für die Errungenschaften, denn er fühlt wohl, daß er dadurch aus einem rabotpflichtigen, geprügelten Thiere ein selbstständiger, freier Mensch geworden ist. Der Bauer zahlt keinen Zehnten, leistet keinen Robot mehr, hört Pfaffen und Polizei nicht mehr an und wenn er zur Stadt kommt schreitet in dreifarbigem Bande geschmückt stolzer einher und drückt, indem er heiligen Beistand schwört, jedem Patrioten kräftig die Hand. Seit dem 10. Juni hat der Sicherheitsausschuß allein von den nächsten Ortschaften zur Unterstützung der Freiheitskämpfer über 5000 Gulden C. M. erhalten. Erwarten Sie viel, sehr viel von diesem erwachten östreichischen Volke. Auf den Bänken der Reichstagsabgeordneten lag gestern ein 25 Folioseiten starker Antrag des Finanzministers Kraus. Er enthält: 1. eine Darstellung der Finanzergebnisse von 1831 bis 1847, 2. das am 20. April mit der Bank geschlossene Uebereinkommen, 3. eine Darstellung der Finanzergebnisse vom November 1847 bis Juni 1848, 4. einen Finanzministerialerlaß an sämmtliche Länderstellen, 5. den Antrag auf Ermächtigung zur Ausgabe verzinslicher Staatspapiere, die bei den öffentlichen Kassen statt Bankgeld oder Banknoten angenommen werden; ferner den Antrag, den Nationalkredit zu benutzen oder ein Anlehen zu schließen und dafür die Staats- und geistlichen Güter zu verpfänden. ‒ Sie sehen, immer weiter öffnet sich hier auch der finanzielle Abgrund. ‒ Die Zwanziger sind fast gänzlich verschwunden und selbst von der Bank werden nur geringe Summen an Noteninhaber verabreicht; dagegen werden die Noten von allen Seiten hierher gebracht, namentlich aus Ungarn. Im kleinen alltäglichen Verzehrungsverkehr kann man kaum mehr gewechselt bekommen und manche Leute verkaufen lieber nicht, als daß sie ihre Zwanziger hergeben. ‒ Da sich die Staatspapiere sämmtlich in Händen der Kamarilla Rothschild, die Banknoten aber in Händen der großen Menge befinden, so kann ein Demokrat nur dafür stimmen, daß der Staat bankrot mache, die Bank aber aufrecht erhalten werde. ! Kassel, 8. August. Anderwärts zankt man sich um die Farben? Wir sind Alle schwarz-roth-golden, vom Fürsten herab bis zum Waldhüter. Hier hat man den 6. August gefeiert von Oben bis Unten mit einem monarchisch-konstitutionell-demokratischen Volksfest. Alles hatte seine feste Ordnung; Alles ging im Schnürchen, auf Kommando. Früh morgens schoß das Militär und hurrahte auf das Allerhöchstselbste Kommando des Kurfürsten. Gegen Mittag weihte die Schutzwache ihre Fahne, langweilte sich 11/2 Stunden lang bei einem Gottesdienst in der Karlsau, sammt der Bürgergarde, und defilirte dann bei dem Fürsten vorüber. Alles unter Kommando, unter ihrem eigenen nämlich. Des Nachmittags sollte nun gevolksfestet werden. Die Fahnenjungfern und die Schutzwächter machten vergebens den Versuch, auf dem Rasen zu tanzen. Der Kurfürst überrascht sie im „schlichtem bürgerlichen Fracke“ (berichtet die Neue Hessische Zeitung). Allgemeines Erstaunen; zum erstenmal in seinem Leben erschien der Fürst nicht in Uniform. Ungeheurer Enthusiasmus, Pokalentgegenbringen. Kurze Rede (nämlich sehr kurze) seinerseits „Hessen soll leben!“ Nun gehen die Spiele an. Der Kurfürst wird von einem zum andern geführt, jedes dauert wenigstens einige Minuten, und wird wenigstens von einigen Buben aus exerzirt. Am Meisten (berichtet die Neue Hess. Ztg.) erfreute sich der Fürst am Wagebalken, von welchem die etzlichen Buben in Säcke fielen mit den preußischen Farben gefüllt, mit Kohlenstaub nämlich und mit Sägespänen. O ihr Schwarz-Weißen, werdet ihr diese Smach ungerächt lassen? Wenn ihr das thut, werden sich überall Eure schönen Farben in Asche und Späne verwandeln. Ich zittere für das rothweißschwarzgoldene Hessen! ‒ Zwei arme zerlumpte Kerls liefen auch um die Wette, wobei Se. Königl. Hoh. in einem Sessel, den ihm die Schutzwache nachtrug, zuschauten. „Schon längst ist vergeben und vergessen ‒ ‒ “ ruft die gutmüthige Neue Hess. Ztg. Musik, Gesang, sechs Raketen und eine bald in Trümmer (Siehe den Verfolg in der 2. Beilage).

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Marx-Engels-Gesamtausgabe: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-20T13:08:10Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jürgen Herres: Konvertierung TUSTEP nach XML (2017-03-20T13:08:10Z)
Maria Ermakova, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Frank Wiegand: Konvertierung XML nach DTA-Basisformat (2017-03-20T13:08:10Z)

Weitere Informationen:

Die angegebenen Seitenzahlen beziehen sich auf die Ausgabe: Neue Rheinische Zeitung. Organ der Demokratie. Bd. 1 (Nummer 1 bis Nummer 183) Köln, 1. Juni 1848 bis 31. Dezember 1848. Glashütten im Taunus, Verlag Detlev Auvermann KG 1973.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_nrhz074b_1848
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_nrhz074b_1848/1
Zitationshilfe: Neue Rheinische Zeitung. Nr. 74, Köln, 13. August 1848. Beilage, S. 0379. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_nrhz074b_1848/1>, abgerufen am 09.10.2024.