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Kühn, Johann Heinrich: J. N. J. Reichthum Göttlicher Güte. Dresden, 1675.

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Reichthum Göttlicher Güte.
Zeugnisse dieses Mannes hieran zweiffeln? Unmöglich ist
es ohne dem selig zuwerden/ und Heil zuerlangen; Ver-Act. 4, 12
geblich/ ausser ihm Vergebung der Sünden zuhoffen. Wer
nicht mit und in dem kömmt zu dem gnädigen HertzenGot-
tes/ der findet es zugeschlossen/ und von ihm abgewandt.
Den allein hat uns GOtt fürgestellet zu einem Gnaden-
stuhl durch den Glauben in seinem Blut/ damit er die Ge-
rechtigkeit/ die für ihm gilt/ darbiete/ indem daß Er Sün-
de vergibt. Er hat unsere Sünde selbst geopffert an seinemRom. 3, 25.
Leibe/ auf dem Holtz/ auf daß wir der Sünde abgestorben/
der Gerechtigkeit leben/ durch welches Wunden ihr seyd
heil worden. Den/ der von keiner Sünde wuste/ hat Gott1. Pet 2, 24.
für uns zur Sünde gemacht/ auf daß wir würden in ihm die
Gerechtigkeit/ die für GOtt gilt. Ja sihe/ der ist Gottes2 Cor. 5, 21.
Lamm/ welches der Welt Sünde trägt. Die schwere LastJoh. 1, 29.
([fremdsprachliches Material - 1 Zeichen fehlt]shm) unserer Sünden/ die uns über unser Haupt gin-Ps. 38, 5.
ge/ und viel zuschwer war/ hätte uns allensammt zum hölli-
schen Feuer-Pfuhl hinab gedrücket. Unter der kunte kein
Mensch für dem strengen Gericht Gottes stehen. Und gleich-
wohl ists da mit unser eignen Hülffe gantz verlohren. Häuf-
fen können wir mehr/ als zuleicht/ unsere Missethat/ dieselbe
aber wegzunehmen/ beruhet nicht in Menschen-Kräfften/
sondern ist ein Werck Göttlicher Allmacht/ die das Gna-
den-Hertz Gottes uns auch hierinnen gantz gütig sehen las-
sen: Denn

Es jammert GOtt in Ewigkeit
Vnser Elend über die massen:
Er dacht an sein Barmhertzigkeit
Er wolt uns helffen lassen.
Er wandt zu uns sein Vater-Hertz
Es war bey ihm für war kein Schertz
Er ließ sein bestes kosten.
Er

Reichthum Goͤttlicher Guͤte.
Zeugniſſe dieſes Mannes hieran zweiffeln? Unmoͤglich iſt
es ohne dem ſelig zuwerden/ und Heil zuerlangen; Ver-Act. 4, 12
geblich/ auſſer ihm Vergebung der Suͤnden zuhoffen. Wer
nicht mit und in dem koͤmmt zu dem gnaͤdigen HertzenGot-
tes/ der findet es zugeſchloſſen/ und von ihm abgewandt.
Den allein hat uns GOtt fuͤrgeſtellet zu einem Gnaden-
ſtuhl durch den Glauben in ſeinem Blut/ damit er die Ge-
rechtigkeit/ die fuͤr ihm gilt/ darbiete/ indem daß Er Suͤn-
de vergibt. Er hat unſere Suͤnde ſelbſt geopffert an ſeinemRom. 3, 25.
Leibe/ auf dem Holtz/ auf daß wir der Suͤnde abgeſtorben/
der Gerechtigkeit leben/ durch welches Wunden ihr ſeyd
heil worden. Den/ der von keiner Suͤnde wuſte/ hat Gott1. Pet 2, 24.
fuͤr uns zur Suͤnde gemacht/ auf daß wir wuͤrden in ihm die
Gerechtigkeit/ die fuͤr GOtt gilt. Ja ſihe/ der iſt Gottes2 Cor. 5, 21.
Lamm/ welches der Welt Suͤnde traͤgt. Die ſchwere LaſtJoh. 1, 29.
([fremdsprachliches Material – 1 Zeichen fehlt]שמ) unſerer Suͤnden/ die uns uͤber unſer Haupt gin-Pſ. 38, 5.
ge/ und viel zuſchwer war/ hätte uns allenſammt zum hoͤlli-
ſchen Feuer-Pfuhl hinab gedruͤcket. Unter der kunte kein
Menſch fuͤr dem ſtrengen Gericht Gottes ſtehen. Und gleich-
wohl iſts da mit unſer eignen Huͤlffe gantz verlohren. Haͤuf-
fen koͤnnen wir mehr/ als zuleicht/ unſere Miſſethat/ dieſelbe
aber wegzunehmen/ beruhet nicht in Menſchen-Kraͤfften/
ſondern iſt ein Werck Goͤttlicher Allmacht/ die das Gna-
den-Hertz Gottes uns auch hierinnen gantz guͤtig ſehen laſ-
ſen: Denn

Es jammert GOtt in Ewigkeit
Vnſer Elend uͤber die maſſen:
Er dacht an ſein Barmhertzigkeit
Er wolt uns helffen laſſen.
Er wandt zu uns ſein Vater-Hertz
Es war bey ihm fuͤr war kein Schertz
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[71/0071] Reichthum Goͤttlicher Guͤte. Zeugniſſe dieſes Mannes hieran zweiffeln? Unmoͤglich iſt es ohne dem ſelig zuwerden/ und Heil zuerlangen; Ver- geblich/ auſſer ihm Vergebung der Suͤnden zuhoffen. Wer nicht mit und in dem koͤmmt zu dem gnaͤdigen HertzenGot- tes/ der findet es zugeſchloſſen/ und von ihm abgewandt. Den allein hat uns GOtt fuͤrgeſtellet zu einem Gnaden- ſtuhl durch den Glauben in ſeinem Blut/ damit er die Ge- rechtigkeit/ die fuͤr ihm gilt/ darbiete/ indem daß Er Suͤn- de vergibt. Er hat unſere Suͤnde ſelbſt geopffert an ſeinem Leibe/ auf dem Holtz/ auf daß wir der Suͤnde abgeſtorben/ der Gerechtigkeit leben/ durch welches Wunden ihr ſeyd heil worden. Den/ der von keiner Suͤnde wuſte/ hat Gott fuͤr uns zur Suͤnde gemacht/ auf daß wir wuͤrden in ihm die Gerechtigkeit/ die fuͤr GOtt gilt. Ja ſihe/ der iſt Gottes Lamm/ welches der Welt Suͤnde traͤgt. Die ſchwere Laſt (_שמ) unſerer Suͤnden/ die uns uͤber unſer Haupt gin- ge/ und viel zuſchwer war/ hätte uns allenſammt zum hoͤlli- ſchen Feuer-Pfuhl hinab gedruͤcket. Unter der kunte kein Menſch fuͤr dem ſtrengen Gericht Gottes ſtehen. Und gleich- wohl iſts da mit unſer eignen Huͤlffe gantz verlohren. Haͤuf- fen koͤnnen wir mehr/ als zuleicht/ unſere Miſſethat/ dieſelbe aber wegzunehmen/ beruhet nicht in Menſchen-Kraͤfften/ ſondern iſt ein Werck Goͤttlicher Allmacht/ die das Gna- den-Hertz Gottes uns auch hierinnen gantz guͤtig ſehen laſ- ſen: Denn Act. 4, 12 Rom. 3, 25. 1. Pet 2, 24. 2 Cor. 5, 21. Joh. 1, 29. Pſ. 38, 5. Es jammert GOtt in Ewigkeit Vnſer Elend uͤber die maſſen: Er dacht an ſein Barmhertzigkeit Er wolt uns helffen laſſen. Er wandt zu uns ſein Vater-Hertz Es war bey ihm fuͤr war kein Schertz Er ließ ſein beſtes koſten. Er

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Zitationshilfe: Kühn, Johann Heinrich: J. N. J. Reichthum Göttlicher Güte. Dresden, 1675, S. 71. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/508612/71>, abgerufen am 29.05.2024.