Schlegel, Christoph: Glückseliger Reichthumb. Leutschau, 1647.er starb/ dorfft er nicht sorgen/ denn er hat hinter sich gelassen Ob aber schon dessen Leichnam numehr verstorben/ und re an-
er ſtarb/ dorfft er nicht ſorgen/ denn er hat hinter ſich gelaſſen Ob aber ſchon deſſen Leichnam numehr verſtorben/ und re an-
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er ſtarb/ dorfft er nicht ſorgen/ denn er hat hinter ſich gelaſſen
einen Schutz wieder ſeine Feinde/ und der den Freunden
wieder dienen kan. Es hat auch Gott dieſem unſern ſeeligen
Herrn nicht allein Drey Toͤchter/ ſondern auch einen Sohn/
Antonium Langen beſcheret/ deſſen groſſer Verſtand und
Tugend in dem Herrn Vater ſo groſſe hoffnung und frewde
erwecket/ das er ſich des vorigen groſſen Hertzeleids (ſo er we-
gen toͤdlichen hintrit ſeiner Haußfrawen und dreyen Toͤchtern
empfunden) an jhme gaͤntzlich zu troͤſten vermeinet/ wie ſeine
eigene Worte im Secretbuch lauten. Aber denſelben hat der
Tod in der ſchoͤnſten Bluͤhte des Alters hinweg geriſſen. Nun-
mehr iſt der Herr Vater auch vollend hernach gefolget/ das alſo
an jhm der gantze Maͤnnliche Stam̃ des wohl verdienten Ge-
ſchlechts der Langen gaͤntzlich auffhoͤret/ und deswegen bey heu-
tigem ſeinem Leichbegaͤngnis das Gemaͤlde des Wapens uͤberall
in umbgekehrter geſtalt angeſchawet wird. Numehr iſt die
Schoͤne der geſpiegelten Augen gebrochen. Die Krone vom
Haupte gefallen. Die Staͤrcke hat ſich verlohren. Die Weiſ-
ſe Lilien ſind verwelcket. Der Weinrebe und Roſen Zweig ver-
dorret. Die Fruͤchte/ die er bißher reichlich genieſſen laſſen/
entzogen.
Ob aber ſchon deſſen Leichnam numehr verſtorben/ und
Seelenloß hier vor uns lieget/ So ſol doch ſein Gedaͤchtnis in
unſerm Hertzen nicht erſterben/ ſondern allezeit unter Vns im
Segen/ inEhren und Ruhm verbleiben. Es wil Sirach im 38
Capittel haben/ das wir einen verſtorbenen betrawren und be-
klagen ſollen/ Nach dem Er geweſt iſt. Damit wir derowegen
auch in dieſem Fall uns der gebuͤhr nach verhalten/ iſt noͤthig/
wohl zu betrachten/ Wer der ſelige Herr Lange/ den man bekla-
gen ſol/ geweſt ſey. Kurtz zu ſagen: Ein ſolcher/ wie im vorha-
benden Texte ſich Job ſelbſt beſchreibet/ das er geweſen: Nem-
lich vors Erſte/ ein loͤblicher Richter. Vors Ander/ ein
gluͤcklicher Reicher. Auf dieſe beyde Stuͤcke werdẽ wir unſe-
re an-
Sirach 38.
v. 16. 17.
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