Aston, Louise: Aus dem Leben einer Frau. Hamburg, 1847.wandte sich rasch um, und schwang sich über das Fenstergesimse des hohen Parterres hinab in den Garten, wo er im Dunkel verschwand. Stein folgte ihm sogleich, nachdem er noch einen Blick unaussprechlicher Trauer auf die ohnmächtig daliegende Frau geworfen, und einen Rubinschmuck, der sich auf dem Toilettentisch befand, zu sich gesteckt. Die fast gleichzeitig durch die aus ihren Angeln gehobene Thüre eindringenden Diener sahen ihn noch am Fenster verschwinden, und fanden auf dem Boden das leere Schmuck-Etui! Der Ruf: "Diebe, Diebe!" tönte durch das ganze Wiesenthal; Laternen zeigten sich in der Ferne; alles war in Aufruhr und Bewegung; bis zum lichten Tage dauerten die Nachforschungen; doch weder von den Dieben, noch von dem Schmucke war irgend eine Spur aufzufinden. wandte sich rasch um, und schwang sich über das Fenstergesimse des hohen Parterres hinab in den Garten, wo er im Dunkel verschwand. Stein folgte ihm sogleich, nachdem er noch einen Blick unaussprechlicher Trauer auf die ohnmächtig daliegende Frau geworfen, und einen Rubinschmuck, der sich auf dem Toilettentisch befand, zu sich gesteckt. Die fast gleichzeitig durch die aus ihren Angeln gehobene Thüre eindringenden Diener sahen ihn noch am Fenster verschwinden, und fanden auf dem Boden das leere Schmuck-Etui! Der Ruf: „Diebe, Diebe!“ tönte durch das ganze Wiesenthal; Laternen zeigten sich in der Ferne; alles war in Aufruhr und Bewegung; bis zum lichten Tage dauerten die Nachforschungen; doch weder von den Dieben, noch von dem Schmucke war irgend eine Spur aufzufinden. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0106" n="94"/> wandte sich rasch um, und schwang sich über das Fenstergesimse des hohen Parterres hinab in den Garten, wo er im Dunkel verschwand. Stein folgte ihm sogleich, nachdem er noch einen Blick unaussprechlicher Trauer auf die ohnmächtig daliegende Frau geworfen, und einen Rubinschmuck, der sich auf <choice><sic>den</sic><corr>dem</corr></choice> Toilettentisch befand, zu sich gesteckt. Die fast gleichzeitig durch die aus ihren Angeln gehobene Thüre eindringenden Diener sahen ihn noch am Fenster verschwinden, und fanden auf dem Boden das leere Schmuck-Etui! Der Ruf: „Diebe, Diebe!“ tönte durch das ganze Wiesenthal; Laternen zeigten sich in der Ferne; alles war in Aufruhr und Bewegung; bis zum lichten Tage dauerten die Nachforschungen; doch weder von den Dieben, noch von dem Schmucke war irgend eine Spur aufzufinden.</p> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [94/0106]
wandte sich rasch um, und schwang sich über das Fenstergesimse des hohen Parterres hinab in den Garten, wo er im Dunkel verschwand. Stein folgte ihm sogleich, nachdem er noch einen Blick unaussprechlicher Trauer auf die ohnmächtig daliegende Frau geworfen, und einen Rubinschmuck, der sich auf dem Toilettentisch befand, zu sich gesteckt. Die fast gleichzeitig durch die aus ihren Angeln gehobene Thüre eindringenden Diener sahen ihn noch am Fenster verschwinden, und fanden auf dem Boden das leere Schmuck-Etui! Der Ruf: „Diebe, Diebe!“ tönte durch das ganze Wiesenthal; Laternen zeigten sich in der Ferne; alles war in Aufruhr und Bewegung; bis zum lichten Tage dauerten die Nachforschungen; doch weder von den Dieben, noch von dem Schmucke war irgend eine Spur aufzufinden.
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Zitationshilfe: | Aston, Louise: Aus dem Leben einer Frau. Hamburg, 1847, S. 94. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/aston_leben_1847/106>, abgerufen am 15.06.2024. |