Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Avé-Lallemant, Friedrich Christian Benedikt: Das Deutsche Gaunerthum. Bd. 4. Leipzig, 1862.

Bild:
<< vorherige Seite
Sollt' es mit Voppen und Genfen geschehn!
Sollt' auch sein Klaffot im Gugelfranz darben,
Oder dem Feling ihr etwas abscharben,
Fehlen die beide, so mustert den Flick,
Daß er am Kielam versuche sein Glück.
Kann's auch mit Barlen nicht länger verhölen,
Wollen dorthin wo man grandig wird böhlen,
Diftel und Himmelsteig alch wir vorbei
Sonder Lafranzes und Quienes Geschrei.
Weil uns das Bette schon worden zu wissen,
Und das Polender, da man uns wird brissen,
Da zugleich unser selbst Rübolt nimmt wahr,
Häget vor Oetlins und Ganharts Gefahr.
Ach was viel Wunnenbergs wird man uns leisten,
Und darbei was sich sonst lässet verkneisten!
Da wird es geben vollauf in den Giel!
Den Caval fertig mach, wer da mit will!
Denkt nicht, daß Betzam und Regenwurmspeisen,
Flößling und Floß man zum Acheln wird weisen,
Nobis! den Boßhart gefünkelt zur Kost,
Soll man uns dippen zur Ehren und Lust.
Boßhart vom Rieling beim Funkert gebräunelt,
Rümpfling zur Titsche mit Muste geweinelt,
Wird uns den Juden wol abwärts vexiern,
Lazern, Strohbutzen zusammenquartiern.
Alles vollauf wird an Glattharten hocken,
Niemand wird uns da kein Gitzling einstocken,
Keris und Schirnbrand wird schärfen den Muth
Und auch gefünkelter Joham der gut.
Einmal wird sein da der Pose geholfen,
Wenns auf Pantoffeln wird schwenzen und stolfen,
Wenn man da schwadern wird grandig und schwer,
Sechse der Glesterich haben umher;
Wenn sich der Fetzer mit Klingen wird mühen,
Um zu der Freude den Kaban zu ziehen:
Sollt’ es mit Voppen und Genfen geſchehn!
Sollt’ auch ſein Klaffot im Gugelfranz darben,
Oder dem Feling ihr etwas abſcharben,
Fehlen die beide, ſo muſtert den Flick,
Daß er am Kielam verſuche ſein Glück.
Kann’s auch mit Barlen nicht länger verhölen,
Wollen dorthin wo man grandig wird böhlen,
Diftel und Himmelſteig alch wir vorbei
Sonder Lafranzes und Quienes Geſchrei.
Weil uns das Bette ſchon worden zu wiſſen,
Und das Polender, da man uns wird briſſen,
Da zugleich unſer ſelbſt Rübolt nimmt wahr,
Häget vor Oetlins und Ganharts Gefahr.
Ach was viel Wunnenbergs wird man uns leiſten,
Und darbei was ſich ſonſt läſſet verkneiſten!
Da wird es geben vollauf in den Giel!
Den Caval fertig mach, wer da mit will!
Denkt nicht, daß Betzam und Regenwurmſpeiſen,
Flößling und Floß man zum Acheln wird weiſen,
Nobis! den Boßhart gefünkelt zur Koſt,
Soll man uns dippen zur Ehren und Luſt.
Boßhart vom Rieling beim Funkert gebräunelt,
Rümpfling zur Titſche mit Muſte geweinelt,
Wird uns den Juden wol abwärts vexiern,
Lazern, Strohbutzen zuſammenquartiern.
Alles vollauf wird an Glattharten hocken,
Niemand wird uns da kein Gitzling einſtocken,
Keris und Schirnbrand wird ſchärfen den Muth
Und auch gefünkelter Joham der gut.
Einmal wird ſein da der Poſe geholfen,
Wenns auf Pantoffeln wird ſchwenzen und ſtolfen,
Wenn man da ſchwadern wird grandig und ſchwer,
Sechſe der Gleſterich haben umher;
Wenn ſich der Fetzer mit Klingen wird mühen,
Um zu der Freude den Kaban zu ziehen:
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <div n="5">
                <lg type="poem">
                  <pb facs="#f0102" n="90"/>
                  <l>Sollt&#x2019; es mit Voppen und Genfen ge&#x017F;chehn!</l><lb/>
                  <l>Sollt&#x2019; auch &#x017F;ein Klaffot im Gugelfranz darben,</l><lb/>
                  <l>Oder dem Feling ihr etwas ab&#x017F;charben,</l><lb/>
                  <l>Fehlen die beide, &#x017F;o mu&#x017F;tert den Flick,</l><lb/>
                  <l>Daß er am Kielam ver&#x017F;uche &#x017F;ein Glück.</l><lb/>
                  <l>Kann&#x2019;s auch mit Barlen nicht länger verhölen,</l><lb/>
                  <l>Wollen dorthin wo man grandig wird böhlen,</l><lb/>
                  <l>Diftel und Himmel&#x017F;teig alch wir vorbei</l><lb/>
                  <l>Sonder Lafranzes und Quienes Ge&#x017F;chrei.</l><lb/>
                  <l>Weil uns das Bette &#x017F;chon worden zu wi&#x017F;&#x017F;en,</l><lb/>
                  <l>Und das Polender, da man uns wird bri&#x017F;&#x017F;en,</l><lb/>
                  <l>Da zugleich un&#x017F;er &#x017F;elb&#x017F;t Rübolt nimmt wahr,</l><lb/>
                  <l>Häget vor Oetlins und Ganharts Gefahr.</l><lb/>
                  <l>Ach was viel Wunnenbergs wird man uns lei&#x017F;ten,</l><lb/>
                  <l>Und darbei was &#x017F;ich &#x017F;on&#x017F;t lä&#x017F;&#x017F;et verknei&#x017F;ten!</l><lb/>
                  <l>Da wird es geben vollauf in den Giel!</l><lb/>
                  <l>Den Caval fertig mach, wer da mit will!</l><lb/>
                  <l>Denkt nicht, daß Betzam und Regenwurm&#x017F;pei&#x017F;en,</l><lb/>
                  <l>Flößling und Floß man zum Acheln wird wei&#x017F;en,</l><lb/>
                  <l><hi rendition="#aq">Nobis!</hi> den Boßhart gefünkelt zur Ko&#x017F;t,</l><lb/>
                  <l>Soll man uns dippen zur Ehren und Lu&#x017F;t.</l><lb/>
                  <l>Boßhart vom Rieling beim Funkert gebräunelt,</l><lb/>
                  <l>Rümpfling zur Tit&#x017F;che mit Mu&#x017F;te geweinelt,</l><lb/>
                  <l>Wird uns den Juden wol abwärts vexiern,</l><lb/>
                  <l>Lazern, Strohbutzen zu&#x017F;ammenquartiern.</l><lb/>
                  <l>Alles vollauf wird an Glattharten hocken,</l><lb/>
                  <l>Niemand wird uns da kein Gitzling ein&#x017F;tocken,</l><lb/>
                  <l>Keris und Schirnbrand wird &#x017F;chärfen den Muth</l><lb/>
                  <l>Und auch gefünkelter Joham der gut.</l><lb/>
                  <l>Einmal wird &#x017F;ein da der Po&#x017F;e geholfen,</l><lb/>
                  <l>Wenns auf Pantoffeln wird &#x017F;chwenzen und &#x017F;tolfen,</l><lb/>
                  <l>Wenn man da &#x017F;chwadern wird grandig und &#x017F;chwer,</l><lb/>
                  <l>Sech&#x017F;e der Gle&#x017F;terich haben umher;</l><lb/>
                  <l>Wenn &#x017F;ich der Fetzer mit Klingen wird mühen,</l><lb/>
                  <l>Um zu der Freude den Kaban zu ziehen:</l><lb/>
                </lg>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[90/0102] Sollt’ es mit Voppen und Genfen geſchehn! Sollt’ auch ſein Klaffot im Gugelfranz darben, Oder dem Feling ihr etwas abſcharben, Fehlen die beide, ſo muſtert den Flick, Daß er am Kielam verſuche ſein Glück. Kann’s auch mit Barlen nicht länger verhölen, Wollen dorthin wo man grandig wird böhlen, Diftel und Himmelſteig alch wir vorbei Sonder Lafranzes und Quienes Geſchrei. Weil uns das Bette ſchon worden zu wiſſen, Und das Polender, da man uns wird briſſen, Da zugleich unſer ſelbſt Rübolt nimmt wahr, Häget vor Oetlins und Ganharts Gefahr. Ach was viel Wunnenbergs wird man uns leiſten, Und darbei was ſich ſonſt läſſet verkneiſten! Da wird es geben vollauf in den Giel! Den Caval fertig mach, wer da mit will! Denkt nicht, daß Betzam und Regenwurmſpeiſen, Flößling und Floß man zum Acheln wird weiſen, Nobis! den Boßhart gefünkelt zur Koſt, Soll man uns dippen zur Ehren und Luſt. Boßhart vom Rieling beim Funkert gebräunelt, Rümpfling zur Titſche mit Muſte geweinelt, Wird uns den Juden wol abwärts vexiern, Lazern, Strohbutzen zuſammenquartiern. Alles vollauf wird an Glattharten hocken, Niemand wird uns da kein Gitzling einſtocken, Keris und Schirnbrand wird ſchärfen den Muth Und auch gefünkelter Joham der gut. Einmal wird ſein da der Poſe geholfen, Wenns auf Pantoffeln wird ſchwenzen und ſtolfen, Wenn man da ſchwadern wird grandig und ſchwer, Sechſe der Gleſterich haben umher; Wenn ſich der Fetzer mit Klingen wird mühen, Um zu der Freude den Kaban zu ziehen:

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/avelallemant_gaunerthum04_1862
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/avelallemant_gaunerthum04_1862/102
Zitationshilfe: Avé-Lallemant, Friedrich Christian Benedikt: Das Deutsche Gaunerthum. Bd. 4. Leipzig, 1862, S. 90. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/avelallemant_gaunerthum04_1862/102>, abgerufen am 31.10.2024.