Mittelalters, und diese dunkle Entzückung zeigt der Dich¬ ter in der spiegelreinen Mädchenseele. Dies ist die un¬ verwüstliche Poesie in diesem Käthchen von Heilbronn.
Fräulein Bauer war in jeder Beziehung das lebendige Bild dieser Dichtung."
So Gustav Kühne. Mein Interesse an dem "Bühnenleben" der mir unbekannten Künstlerin, die sich in so bescheidener Weise bei "Ueber Land und Meer" einführte, wuchs natürlich nach diesen glänzen¬ den Kränzen, welche die Mitwelt ihr geflochten und die so freundlich bis in unsere Tage fortgrünen und duften. Mit Liebe ging ich an die Redaction des Bühnenlebens -- eine fröhliche Oase in der sonst oft recht dürren Redactionsthätigkeit. Und die Früchte blieben nicht aus. Keine Artikel fanden während der 3 Jahre, in denen die Bühnen-Erinnerungen von Karoline Bauer in "Ueber Land und Meer" erschienen, eine solche Theilnahme bei den Lesern, wie dies "Bühnen¬ leben". Dafür zeugten die vielen herzlichen Briefe aus ganz Deutschland, aus Rußland, ja aus Ame¬ rika, die bei der Redaction einliefen und von der unvergessenen und unvergeßlichen Karoline Bauer sprachen und um Fortsetzungen und schließlich um eine Buchherausgabe der Erinnerungen baten.
Mittelalters, und dieſe dunkle Entzückung zeigt der Dich¬ ter in der ſpiegelreinen Mädchenſeele. Dies iſt die un¬ verwüſtliche Poeſie in dieſem Käthchen von Heilbronn.
Fräulein Bauer war in jeder Beziehung das lebendige Bild dieſer Dichtung.«
So Guſtav Kühne. Mein Intereſſe an dem »Bühnenleben« der mir unbekannten Künſtlerin, die ſich in ſo beſcheidener Weiſe bei »Ueber Land und Meer« einführte, wuchs natürlich nach dieſen glänzen¬ den Kränzen, welche die Mitwelt ihr geflochten und die ſo freundlich bis in unſere Tage fortgrünen und duften. Mit Liebe ging ich an die Redaction des Bühnenlebens — eine fröhliche Oaſe in der ſonſt oft recht dürren Redactionsthätigkeit. Und die Früchte blieben nicht aus. Keine Artikel fanden während der 3 Jahre, in denen die Bühnen-Erinnerungen von Karoline Bauer in »Ueber Land und Meer« erſchienen, eine ſolche Theilnahme bei den Leſern, wie dies »Bühnen¬ leben«. Dafür zeugten die vielen herzlichen Briefe aus ganz Deutſchland, aus Rußland, ja aus Ame¬ rika, die bei der Redaction einliefen und von der unvergeſſenen und unvergeßlichen Karoline Bauer ſprachen und um Fortſetzungen und ſchließlich um eine Buchherausgabe der Erinnerungen baten.
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0027"n="—XV—"/>
Mittelalters, und dieſe dunkle Entzückung zeigt der Dich¬<lb/>
ter in der ſpiegelreinen Mädchenſeele. Dies iſt die un¬<lb/>
verwüſtliche Poeſie in dieſem Käthchen von Heilbronn.</p><lb/><p>Fräulein Bauer war in <hirendition="#g">jeder Beziehung<lb/>
das lebendige Bild dieſer Dichtung</hi>.«</p><lb/><p>So Guſtav Kühne. Mein Intereſſe an dem<lb/>
»Bühnenleben« der mir unbekannten Künſtlerin, die<lb/>ſich in ſo beſcheidener Weiſe bei »Ueber Land und<lb/>
Meer« einführte, wuchs natürlich nach dieſen glänzen¬<lb/>
den Kränzen, welche die Mitwelt ihr geflochten und die<lb/>ſo freundlich bis in unſere Tage fortgrünen und duften.<lb/>
Mit Liebe ging ich an die Redaction des Bühnenlebens<lb/>— eine fröhliche Oaſe in der ſonſt oft recht dürren<lb/>
Redactionsthätigkeit. Und die Früchte blieben nicht<lb/>
aus. Keine Artikel fanden während der 3 Jahre,<lb/>
in denen die Bühnen-Erinnerungen von Karoline<lb/>
Bauer in »Ueber Land und Meer« erſchienen, eine<lb/>ſolche Theilnahme bei den Leſern, wie dies »Bühnen¬<lb/>
leben«. Dafür zeugten die vielen herzlichen Briefe<lb/>
aus ganz Deutſchland, aus Rußland, ja aus Ame¬<lb/>
rika, die bei der Redaction einliefen und von der<lb/>
unvergeſſenen und unvergeßlichen Karoline Bauer<lb/>ſprachen und um Fortſetzungen und ſchließlich um<lb/>
eine Buchherausgabe der Erinnerungen baten.</p><lb/></div></body></text></TEI>
[—XV—/0027]
Mittelalters, und dieſe dunkle Entzückung zeigt der Dich¬
ter in der ſpiegelreinen Mädchenſeele. Dies iſt die un¬
verwüſtliche Poeſie in dieſem Käthchen von Heilbronn.
Fräulein Bauer war in jeder Beziehung
das lebendige Bild dieſer Dichtung.«
So Guſtav Kühne. Mein Intereſſe an dem
»Bühnenleben« der mir unbekannten Künſtlerin, die
ſich in ſo beſcheidener Weiſe bei »Ueber Land und
Meer« einführte, wuchs natürlich nach dieſen glänzen¬
den Kränzen, welche die Mitwelt ihr geflochten und die
ſo freundlich bis in unſere Tage fortgrünen und duften.
Mit Liebe ging ich an die Redaction des Bühnenlebens
— eine fröhliche Oaſe in der ſonſt oft recht dürren
Redactionsthätigkeit. Und die Früchte blieben nicht
aus. Keine Artikel fanden während der 3 Jahre,
in denen die Bühnen-Erinnerungen von Karoline
Bauer in »Ueber Land und Meer« erſchienen, eine
ſolche Theilnahme bei den Leſern, wie dies »Bühnen¬
leben«. Dafür zeugten die vielen herzlichen Briefe
aus ganz Deutſchland, aus Rußland, ja aus Ame¬
rika, die bei der Redaction einliefen und von der
unvergeſſenen und unvergeßlichen Karoline Bauer
ſprachen und um Fortſetzungen und ſchließlich um
eine Buchherausgabe der Erinnerungen baten.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend
gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien
von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem
DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
Bauer, Karoline: Aus meinem Bühnenleben. Berlin, 1871, S. âXVâ. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bauer_buehnenleben_1871/27>, abgerufen am 09.05.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.