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Baumann, Christoph (Hrsg.): Kirchen-Gebeth-Buch. Dresden, 1676.

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ten Dich/ Du wollest umb des theuren Blutes/ Verdienstes und Vorbitte willen
deines allerliebsten Sohnes/ unsers Erlösers CHristi JESU/ uns gnädig und
barmhertzig seyn/ und nicht mit uns handeln nach unsern Sünden/ noch uns vergel-
ten nach unser Missethat/ sondern in deinem gerechten Zorn eingedenck seyn deiner
grossen Barmhertzigkeit; Ach HERR/ dein ist die Barmhertzigkeit und Verge-
bung/ du bist barmhertzig/ und gnädig/ und geduldig/ und von grosser Güte und
Treu/ du beweisest Gnade in tausend Glied/ und vergiebest Missethat/ Ubertretung
und Sünde: So sey nun umb aller deiner Güte willen uns in unsern Nöthen
gnädig/ und rergib uns unsere Sünde. Du bist unser GOtt/ wir sind nur Erde
und Staub/ du bist unser Vater/ wir sind das Werck deiner Hände/ und das Volck
deines Eigenthums/ welches du durch das Blut deines geliebten Sohnes theuer er-
löset hast. Darumb wende ab deinen Zorn und Ungnade/ und gestatte ja nicht/ O
treuer Vater/ daß dein Weinberg/ den du unter uns gepflantzet/ verwüstet werde/
laß nicht zu/ daß das Gedächtnis deines Namens unter uns vertilget werde/ und
daß die Ungläubigen dir zu Unehren/ und deinem Namen zu Schmach und Läster-
üng sich rühmen. Denn dieser greulicher Tyrann hasset und bekrieget uns/ nichtumb
unserer Sünde willen/ sondern darumb/ daß wir deinen Sohn JEsum Christum/
als unsern Heiland/ bekennen und ehren/ und uns nach seinem Namen/ den er lä-
stert/ und an stat dessen/ den Namen seines verfluchten Machomets begehret aufzu-
richten/ nennen/ und daß er seinen unersättlichen Durst nach weltlicher Ehre/ und
nach deiner Kirchen Verderb/ vollbringen möge. Darumb/ O frommer GOtt/
lege ihm einen Ring an die Nasen/ und ein Gebiß in sein Maul/ schilt ihn und alle
Feinde deines heiligen Nahmens/ daß des Brennens/ Raubens und Mordens ein
Ende werde: Stehe Du auf HErr/ und hilff uns mit deiner starcken Hand und
Allmächtigem Arm. HERR GOtt/ des die Rache ist/ GOtt/ des die Rache ist/
erscheine/ erhöbe dich/ Du Richter aller Welt/ laß für Dich kommen das Seuffzen
der bedrängten und gefangenen Christen/ und lege Ehre ein auf Erden/ sey mit uns/
HERR Zebaoth/ daß die gantze Welt erkenne/ daß Du unser GOTT bist. Thue
wohl deinem Lande/ in welchem Du mit deinem Wort deine Wohnung hast/
und schütze uns wider die Feinde deines Nahmens; Verleihe auch unserer hohen
Obrigkeit/ der Römischen Käyserl. Majestät/ und ihrem Kriegs Volck/ so wider die-
sen greulichen Wüterich zu Felde gehet/ und allen/ die noch ferner aus ziehen sollen/
dein Volck zubeschützen/ Sieg und Uberwindung. Denn der Sieg kömmet von

oben

ten Dich/ Du wolleſt umb des theuren Blutes/ Verdienſtes und Vorbitte willen
deines allerliebſten Sohnes/ unſers Erlöſers CHriſti JESU/ uns gnädig und
barmhertzig ſeyn/ und nicht mit uns handeln nach unſern Sünden/ noch uns vergel-
ten nach unſer Miſſethat/ ſondern in deinem gerechten Zorn eingedenck ſeyn deiner
groſſen Barmhertzigkeit; Ach HERR/ dein iſt die Barmhertzigkeit und Verge-
bung/ du biſt barmhertzig/ und gnädig/ und geduldig/ und von groſſer Güte und
Treu/ du beweiſeſt Gnade in tauſend Glied/ und vergiebeſt Miſſethat/ Ubertretung
und Sünde: So ſey nun umb aller deiner Güte willen uns in unſern Nöthen
gnädig/ und rergib uns unſere Sünde. Du biſt unſer GOtt/ wir ſind nur Erde
und Staub/ du biſt unſer Vater/ wir ſind das Werck deiner Hände/ und das Volck
deines Eigenthums/ welches du durch das Blut deines geliebten Sohnes theuer er-
löſet haſt. Darumb wende ab deinen Zorn und Ungnade/ und geſtatte ja nicht/ O
treuer Vater/ daß dein Weinberg/ den du unter uns gepflantzet/ verwüſtet werde/
laß nicht zu/ daß das Gedächtnis deines Namens unter uns vertilget werde/ und
daß die Ungläubigen dir zu Unehren/ und deinem Namen zu Schmach und Läſter-
üng ſich rühmen. Denn dieſer greulicher Tyrann haſſet und bekrieget uns/ nichtumb
unſerer Sünde willen/ ſondern darumb/ daß wir deinen Sohn JEſum Chriſtum/
als unſern Heiland/ bekennen und ehren/ und uns nach ſeinem Namen/ den er lä-
ſtert/ und an ſtat deſſen/ den Namen ſeines verfluchten Machomets begehret aufzu-
richten/ nennen/ und daß er ſeinen unerſättlichen Durſt nach weltlicher Ehre/ und
nach deiner Kirchen Verderb/ vollbringen möge. Darumb/ O frommer GOtt/
lege ihm einen Ring an die Naſen/ und ein Gebiß in ſein Maul/ ſchilt ihn und alle
Feinde deines heiligen Nahmens/ daß des Brennens/ Raubens und Mordens ein
Ende werde: Stehe Du auf HErr/ und hilff uns mit deiner ſtarcken Hand und
Allmächtigem Arm. HERR GOtt/ des die Rache iſt/ GOtt/ des die Rache iſt/
erſcheine/ erhöbe dich/ Du Richter aller Welt/ laß für Dich kommen das Seuffzen
der bedrängten und gefangenen Chriſten/ und lege Ehre ein auf Erden/ ſey mit uns/
HERR Zebaoth/ daß die gantze Welt erkenne/ daß Du unſer GOTT biſt. Thue
wohl deinem Lande/ in welchem Du mit deinem Wort deine Wohnung haſt/
und ſchütze uns wider die Feinde deines Nahmens; Verleihe auch unſerer hohen
Obrigkeit/ der Römiſchen Käyſerl. Majeſtät/ und ihrem Kriegs Volck/ ſo wider die-
ſen greulichen Wüterich zu Felde gehet/ und allen/ die noch ferner aus ziehen ſollen/
dein Volck zubeſchützen/ Sieg und Uberwindung. Denn der Sieg kömmet von

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Zitationshilfe: Baumann, Christoph (Hrsg.): Kirchen-Gebeth-Buch. Dresden, 1676, S. 32. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/baumann_gebetbuch_1676/34>, abgerufen am 01.06.2024.