nigung, Ebenung und Mengung der Ackerkrume. Man bedient sich dazu folgender Werkzeuge (Ackergeräthe)1):
A. Der ganz einfachen Hacken oder Hauen, Schaufeln oder Spaten.
B. Der Eggen, mit hölzernen oder eisernen Zähnen2).
C. Der Walzen, von Holz, Stein oder Eisen3).
D. Der zusammengesetzteren Pflüge. Folgende Uebersicht er- leichtert ihre Unterscheidung:
1) Der eigentliche Pflug. Man unterscheidet an ihm: a) die Schaar, d. h. das schaufelförmige, wagerecht stehende und vorne am Pfluge angebrachte Eisen, in der Form eines gleich- schenkeligen oder (besser) rechtwinkeligen Dreiecks; b) das Soh- lenstück (Pflughaupt), d. h. das auf dem Boden (Sohle) gehende Holzstück, an dem die Schaar befestigt ist; c) den Grin- del (Pflugbaum), d. h. das zunächst über dem Sohlenstücke mehr oder weniger horizontal angebrachte Holz zur Richtung der Zug- linie; d) die Griessäule, d. h. das feste Band zwischen den beiden Lezteren in der Mitte zwischen der Schaarspitze und dem Ende des Sohlenstücks; e) den Sterz (die Handhabe), d. h. ein oder zwei am hinteren Ende des Pflugs in die Höhe, krumme auswärts steigende Hölzer zur Leitung des Pfluges; f) das Streichbrett, d. h. ein bald festes bald bewegliches, an einer oder an beiden Seiten des Pfluges gegen den Sterz zu vom Pfluge schief abstehendes, bald gekrümmtes bald gerades Brett, von dem die Umwendung der Scholle abhängt; g) das Sech, d. h. ein senkrecht abwärts dicht von der Schaarspitze aus dem Grindel ab- steigendes eisernes Messer, das den Boden senkrecht aufschneidet und so der Schaar den Weg bahnt; endlich h) das Vorderge- stell, d. h. ein vorne am Pfluge angebrachtes zwei- oder einräderi- ges Gestell oder auch eine bloße Schleife (Stelze) zur Erleichterung der Bewegung und Haltung des Pfluges. Man unterscheidet nun nach dem verschiedenen Vorhandensein dieser Pflugtheile die Schwingpflüge (ohne Vordergestell), die Stelzen- und Rä- derpflüge, die Wendepflüge (mit versetzbarem [beweglichem] Streichbrette), die Doppel- oder Leitenpflüge (zwei mit ein- ander verbundene Pflüge, von welchen man abwechselnd beim Hin- und Herfahren den Einen und Andern gebraucht)4).
2) Die Hackenpflüge (Hacken, Aadl), d. h. Pflüge mit einer Schaar, die ein gleichschenkeliges Dreieck bildet, mit zwei aufwärts gekrümmten Streichbrettern, und in der Regel ohne Sech5).
nigung, Ebenung und Mengung der Ackerkrume. Man bedient ſich dazu folgender Werkzeuge (Ackergeräthe)1):
A. Der ganz einfachen Hacken oder Hauen, Schaufeln oder Spaten.
B. Der Eggen, mit hölzernen oder eiſernen Zähnen2).
C. Der Walzen, von Holz, Stein oder Eiſen3).
D. Der zuſammengeſetzteren Pflüge. Folgende Ueberſicht er- leichtert ihre Unterſcheidung:
1) Der eigentliche Pflug. Man unterſcheidet an ihm: a) die Schaar, d. h. das ſchaufelförmige, wagerecht ſtehende und vorne am Pfluge angebrachte Eiſen, in der Form eines gleich- ſchenkeligen oder (beſſer) rechtwinkeligen Dreiecks; b) das Soh- lenſtück (Pflughaupt), d. h. das auf dem Boden (Sohle) gehende Holzſtück, an dem die Schaar befeſtigt iſt; c) den Grin- del (Pflugbaum), d. h. das zunächſt über dem Sohlenſtücke mehr oder weniger horizontal angebrachte Holz zur Richtung der Zug- linie; d) die Griesſäule, d. h. das feſte Band zwiſchen den beiden Lezteren in der Mitte zwiſchen der Schaarſpitze und dem Ende des Sohlenſtücks; e) den Sterz (die Handhabe), d. h. ein oder zwei am hinteren Ende des Pflugs in die Höhe, krumme auswärts ſteigende Hölzer zur Leitung des Pfluges; f) das Streichbrett, d. h. ein bald feſtes bald bewegliches, an einer oder an beiden Seiten des Pfluges gegen den Sterz zu vom Pfluge ſchief abſtehendes, bald gekrümmtes bald gerades Brett, von dem die Umwendung der Scholle abhängt; g) das Sech, d. h. ein ſenkrecht abwärts dicht von der Schaarſpitze aus dem Grindel ab- ſteigendes eiſernes Meſſer, das den Boden ſenkrecht aufſchneidet und ſo der Schaar den Weg bahnt; endlich h) das Vorderge- ſtell, d. h. ein vorne am Pfluge angebrachtes zwei- oder einräderi- ges Geſtell oder auch eine bloße Schleife (Stelze) zur Erleichterung der Bewegung und Haltung des Pfluges. Man unterſcheidet nun nach dem verſchiedenen Vorhandenſein dieſer Pflugtheile die Schwingpflüge (ohne Vordergeſtell), die Stelzen- und Rä- derpflüge, die Wendepflüge (mit verſetzbarem [beweglichem] Streichbrette), die Doppel- oder Leitenpflüge (zwei mit ein- ander verbundene Pflüge, von welchen man abwechſelnd beim Hin- und Herfahren den Einen und Andern gebraucht)4).
2) Die Hackenpflüge (Hacken, Aadl), d. h. Pflüge mit einer Schaar, die ein gleichſchenkeliges Dreieck bildet, mit zwei aufwärts gekrümmten Streichbrettern, und in der Regel ohne Sech5).
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nigung, Ebenung und Mengung der Ackerkrume. Man bedient ſich
dazu folgender Werkzeuge (Ackergeräthe)1):
A. Der ganz einfachen Hacken oder Hauen, Schaufeln oder
Spaten.
B. Der Eggen, mit hölzernen oder eiſernen Zähnen2).
C. Der Walzen, von Holz, Stein oder Eiſen3).
D. Der zuſammengeſetzteren Pflüge. Folgende Ueberſicht er-
leichtert ihre Unterſcheidung:
1) Der eigentliche Pflug. Man unterſcheidet an ihm:
a) die Schaar, d. h. das ſchaufelförmige, wagerecht ſtehende
und vorne am Pfluge angebrachte Eiſen, in der Form eines gleich-
ſchenkeligen oder (beſſer) rechtwinkeligen Dreiecks; b) das Soh-
lenſtück (Pflughaupt), d. h. das auf dem Boden (Sohle)
gehende Holzſtück, an dem die Schaar befeſtigt iſt; c) den Grin-
del (Pflugbaum), d. h. das zunächſt über dem Sohlenſtücke mehr
oder weniger horizontal angebrachte Holz zur Richtung der Zug-
linie; d) die Griesſäule, d. h. das feſte Band zwiſchen den
beiden Lezteren in der Mitte zwiſchen der Schaarſpitze und dem
Ende des Sohlenſtücks; e) den Sterz (die Handhabe), d. h. ein
oder zwei am hinteren Ende des Pflugs in die Höhe, krumme
auswärts ſteigende Hölzer zur Leitung des Pfluges; f) das
Streichbrett, d. h. ein bald feſtes bald bewegliches, an einer
oder an beiden Seiten des Pfluges gegen den Sterz zu vom Pfluge
ſchief abſtehendes, bald gekrümmtes bald gerades Brett, von dem
die Umwendung der Scholle abhängt; g) das Sech, d. h. ein
ſenkrecht abwärts dicht von der Schaarſpitze aus dem Grindel ab-
ſteigendes eiſernes Meſſer, das den Boden ſenkrecht aufſchneidet
und ſo der Schaar den Weg bahnt; endlich h) das Vorderge-
ſtell, d. h. ein vorne am Pfluge angebrachtes zwei- oder einräderi-
ges Geſtell oder auch eine bloße Schleife (Stelze) zur Erleichterung
der Bewegung und Haltung des Pfluges. Man unterſcheidet nun
nach dem verſchiedenen Vorhandenſein dieſer Pflugtheile die
Schwingpflüge (ohne Vordergeſtell), die Stelzen- und Rä-
derpflüge, die Wendepflüge (mit verſetzbarem [beweglichem]
Streichbrette), die Doppel- oder Leitenpflüge (zwei mit ein-
ander verbundene Pflüge, von welchen man abwechſelnd beim Hin-
und Herfahren den Einen und Andern gebraucht)4).
2) Die Hackenpflüge (Hacken, Aadl), d. h. Pflüge mit
einer Schaar, die ein gleichſchenkeliges Dreieck bildet, mit zwei
aufwärts gekrümmten Streichbrettern, und in der Regel ohne
Sech5).
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Baumstark, Eduard: Kameralistische Encyclopädie. Heidelberg u. a., 1835, S. 172. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/baumstark_encyclopaedie_1835/194>, abgerufen am 31.10.2024.
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