Becher, Johann Joachim: Psychosophia Oder Seelen-Weißheit. 2. Aufl. Frankfurt (Main), [1683].Psychosophia. Fünff Haupt-Axiomata, betreffend die Art/ wie man die Alchymie hand- haben soll. 1. Wer darfür hält/ daß die Alchymie nicht in 2. Wer die Kunst der Alchymie hat/ und 3. Wer die Kunst der Alchymie allein um 4. Wer da vermeynet/ wann er nur den Pro- 5. Wer diese Scientz hat/ solche nicht geheim Siehe
Pſychoſophia. Fuͤnff Haupt-Axiomata, betreffend die Art/ wie man die Alchymie hand- haben ſoll. 1. Wer darfuͤr haͤlt/ daß die Alchymie nicht in 2. Wer die Kunſt der Alchymie hat/ und 3. Wer die Kunſt der Alchymie allein um 4. Wer da vermeynet/ wann er nur den Pro- 5. Wer dieſe Scientz hat/ ſolche nicht geheim Siehe
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Pſychoſophia.
Fuͤnff Haupt-Axiomata, betreffend
die Art/ wie man die Alchymie hand-
haben ſoll.
1. Wer darfuͤr haͤlt/ daß die Alchymie nicht in
der Natur gegruͤndet ſey/ der verſtehet weder ſich
ſelbſt/ noch die Natur/ ſondern iſt ein Jdiot.
2. Wer die Kunſt der Alchymie hat/ und
nicht ſchweigen kan/ ſondern ſolche anderen/ oder
groſſen Herren vor Geld oder umſonſt antraͤgt/
der iſt entweder ein Betruͤger/ oder der Kunſt/ ſei-
nem Leben/ und ſeiner Freyheit feind.
3. Wer die Kunſt der Alchymie allein um
Geld und Reichthum ſucht/ und nicht/ daß er
dardurch die Natur und ſeinen Schoͤpffer beſſer
erkennen lerne/ der gehoͤret nicht unter die Phi-
loſophen/ ſondern unter die Jdioten.
4. Wer da vermeynet/ wann er nur den Pro-
ceß der Tinctur habe/ oder die Praxin, ſo brauche
er keine Theorie weiter/ der wird ſtetig irren/ dann
er hat kein Directorium/ wornach er ſich richten
koͤnte: Es fallen aber in dem Tinctur-Werck ſo
viel Sachen vor/ daß man ſie in einem Proceß
auff einmal nicht beſchreiben kan.
5. Wer dieſe Scientz hat/ ſolche nicht geheim
haͤlt/ und nicht zu Gottes Ehr/ ſeiner und ſeines
Naͤchſten zeitlicher und ewiger Wohlfahrt/ ſon-
dern zur Pracht/ Ubermuth und Wolluſt abwen-
det/ der wird entweder die Kunſt verliehren/ oder
eines boͤſen Todes ſterben.
Siehe
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