Fortschritte der Bearbeitung des Eisens 1861 bis 1870.
man vielfach die von dem Amerikaner Fritz erfundenen, von Holley mehrfach verbesserten Triowalzen mit Speisetisch an, welche in den Fig. 116, 117, 118 (a. f. S.) dargestellt sind.
Spencer und Corkindale hatten (1867) auf dem Phönix-Eisen- werk zu Coatbridge, Schottland, ein Walzwerk mit Sicherheitsdruck, um Brüche unmöglich zu machen, erbaut. Die Walzen wurden durch Gegengewichte in ihrer Lage gehalten und konnten ausweichen, wenn der zulässige Druck überschritten wurde. Für denselben Zweck hatte
[Abbildung]
Fig. 117.
man sonst Brechspindeln, die bei einem gewissen Überdruck brachen. Diese ersetzte J. Ramsbottom 1865 durch eine Friktionskuppelung (Pat. Nr. 375).
Bei den Reversiermaschinen liess man die Schwungräder oft ganz weg 1). John Ramsbottom, der sich grosse Verdienste um die Walzenmaschinen erwarb, hatte 1865 zu Crewe ein starkes Kehrwalz- werk ohne Schwungrad erbaut, welches durch einen hydraulischen Apparat gesteuert wurde 2). Dasselbe machte ohne Schwierigkeit
1) Vergl. Vortrag von R. Daelen jun. über Walzen mit Zwillingsmaschinen ohne Schwungrad. Zeitschr. d. Ver. deutsch. Ing. 1868, S. 154.
2) Patente vom 13. April 1863 (Nr. 924) und vom 16. März 1865 (Nr. 736). Abbildung in Institutions of Mechanical Engineers, Juli und August 1867.
Fortschritte der Bearbeitung des Eisens 1861 bis 1870.
man vielfach die von dem Amerikaner Fritz erfundenen, von Holley mehrfach verbesserten Triowalzen mit Speisetisch an, welche in den Fig. 116, 117, 118 (a. f. S.) dargestellt sind.
Spencer und Corkindale hatten (1867) auf dem Phönix-Eisen- werk zu Coatbridge, Schottland, ein Walzwerk mit Sicherheitsdruck, um Brüche unmöglich zu machen, erbaut. Die Walzen wurden durch Gegengewichte in ihrer Lage gehalten und konnten ausweichen, wenn der zulässige Druck überschritten wurde. Für denselben Zweck hatte
[Abbildung]
Fig. 117.
man sonst Brechspindeln, die bei einem gewissen Überdruck brachen. Diese ersetzte J. Ramsbottom 1865 durch eine Friktionskuppelung (Pat. Nr. 375).
Bei den Reversiermaschinen lieſs man die Schwungräder oft ganz weg 1). John Ramsbottom, der sich groſse Verdienste um die Walzenmaschinen erwarb, hatte 1865 zu Crewe ein starkes Kehrwalz- werk ohne Schwungrad erbaut, welches durch einen hydraulischen Apparat gesteuert wurde 2). Dasselbe machte ohne Schwierigkeit
1) Vergl. Vortrag von R. Daelen jun. über Walzen mit Zwillingsmaschinen ohne Schwungrad. Zeitschr. d. Ver. deutsch. Ing. 1868, S. 154.
2) Patente vom 13. April 1863 (Nr. 924) und vom 16. März 1865 (Nr. 736). Abbildung in Institutions of Mechanical Engineers, Juli und August 1867.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0229"n="213"/><fwplace="top"type="header">Fortschritte der Bearbeitung des Eisens 1861 bis 1870.</fw><lb/>
man vielfach die von dem Amerikaner <hirendition="#g">Fritz</hi> erfundenen, von <hirendition="#g">Holley</hi><lb/>
mehrfach verbesserten Triowalzen mit Speisetisch an, welche in den<lb/>
Fig. 116, 117, 118 (a. f. S.) dargestellt sind.</p><lb/><p><hirendition="#g">Spencer</hi> und <hirendition="#g">Corkindale</hi> hatten (1867) auf dem Phönix-Eisen-<lb/>
werk zu Coatbridge, Schottland, ein Walzwerk mit Sicherheitsdruck,<lb/>
um Brüche unmöglich zu machen, erbaut. Die Walzen wurden durch<lb/>
Gegengewichte in ihrer Lage gehalten und konnten ausweichen, wenn<lb/>
der zulässige Druck überschritten wurde. Für denselben Zweck hatte<lb/><figure><head>Fig. 117.</head></figure><lb/>
man sonst Brechspindeln, die bei einem gewissen Überdruck brachen.<lb/>
Diese ersetzte J. <hirendition="#g">Ramsbottom</hi> 1865 durch eine Friktionskuppelung<lb/>
(Pat. Nr. 375).</p><lb/><p>Bei den Reversiermaschinen lieſs man die Schwungräder oft ganz<lb/>
weg <noteplace="foot"n="1)">Vergl. Vortrag von R. <hirendition="#g">Daelen</hi> jun. über Walzen mit Zwillingsmaschinen<lb/>
ohne Schwungrad. Zeitschr. d. Ver. deutsch. Ing. 1868, S. 154.</note>. <hirendition="#g">John Ramsbottom</hi>, der sich groſse Verdienste um die<lb/>
Walzenmaschinen erwarb, hatte 1865 zu Crewe ein starkes Kehrwalz-<lb/>
werk ohne Schwungrad erbaut, welches durch einen hydraulischen<lb/>
Apparat gesteuert wurde <noteplace="foot"n="2)">Patente vom 13. April 1863 (Nr. 924) und vom 16. März 1865 (Nr. 736).<lb/>
Abbildung in Institutions of Mechanical Engineers, Juli und August 1867.</note>. Dasselbe machte ohne Schwierigkeit<lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[213/0229]
Fortschritte der Bearbeitung des Eisens 1861 bis 1870.
man vielfach die von dem Amerikaner Fritz erfundenen, von Holley
mehrfach verbesserten Triowalzen mit Speisetisch an, welche in den
Fig. 116, 117, 118 (a. f. S.) dargestellt sind.
Spencer und Corkindale hatten (1867) auf dem Phönix-Eisen-
werk zu Coatbridge, Schottland, ein Walzwerk mit Sicherheitsdruck,
um Brüche unmöglich zu machen, erbaut. Die Walzen wurden durch
Gegengewichte in ihrer Lage gehalten und konnten ausweichen, wenn
der zulässige Druck überschritten wurde. Für denselben Zweck hatte
[Abbildung Fig. 117.]
man sonst Brechspindeln, die bei einem gewissen Überdruck brachen.
Diese ersetzte J. Ramsbottom 1865 durch eine Friktionskuppelung
(Pat. Nr. 375).
Bei den Reversiermaschinen lieſs man die Schwungräder oft ganz
weg 1). John Ramsbottom, der sich groſse Verdienste um die
Walzenmaschinen erwarb, hatte 1865 zu Crewe ein starkes Kehrwalz-
werk ohne Schwungrad erbaut, welches durch einen hydraulischen
Apparat gesteuert wurde 2). Dasselbe machte ohne Schwierigkeit
1) Vergl. Vortrag von R. Daelen jun. über Walzen mit Zwillingsmaschinen
ohne Schwungrad. Zeitschr. d. Ver. deutsch. Ing. 1868, S. 154.
2) Patente vom 13. April 1863 (Nr. 924) und vom 16. März 1865 (Nr. 736).
Abbildung in Institutions of Mechanical Engineers, Juli und August 1867.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903, S. 213. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen05_1903/229>, abgerufen am 31.10.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.