Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Beer, Johann: Der verliebte Europäer, Oder Warhafftige Liebes-Roman. Wien, 1682.

Bild:
<< vorherige Seite

Der verliebte
tens/ und raren Salate nicht gerechnet.

Als diese Speisen abgehoben/ setz-
te man das Confect auff/ welches war:
Eine Marcipan. Eine Mandeldorte.
Uberzogene Pomerantzen. Uberzoge-
ne Mandelkerne. Eine Schüssel voll
Pisentkugeln/ und letzlich eine Schale
Sineser Aepffel.

Der Wein welchen man tranck/
war von den allerbesten Rheinischen
Gewächse.

Alexander kunte sich nicht gnug-
sam über solchen Pracht verwundern/
denn er meynete/ daß dieses Banquet
vor keinen Fürsten zu gering.

Wann er überdieß das wohl-mo-
blir
te Taffel-Gemach ansahe/ war er
fast gantz ausser sich entzücket. Denn
auff denen Seiten war es mit schönen
güldenen Leder behenget/ und die

Decke

Der verliebte
tens/ und raren Salate nicht gerechnet.

Als dieſe Speiſen abgehoben/ ſetz-
te man das Confect auff/ welches war:
Eine Marcipan. Eine Mandeldorte.
Uberzogene Pomerantzen. Uberzoge-
ne Mandelkerne. Eine Schuͤſſel voll
Piſentkugeln/ und letzlich eine Schale
Sineſer Aepffel.

Der Wein welchen man tranck/
war von den allerbeſten Rheiniſchen
Gewaͤchſe.

Alexander kunte ſich nicht gnug-
ſam uͤber ſolchen Pracht verwundern/
denn er meynete/ daß dieſes Banquet
vor keinen Fuͤrſten zu gering.

Wann er uͤberdieß das wohl-mo-
blir
te Taffel-Gemach anſahe/ war er
faſt gantz auſſer ſich entzuͤcket. Denn
auff denen Seiten war es mit ſchoͤnen
guͤldenen Leder behenget/ und die

Decke
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0158" n="136"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Der verliebte</hi></fw><lb/>
tens/ und raren Salate nicht gerechnet.</p><lb/>
        <p>Als die&#x017F;e Spei&#x017F;en abgehoben/ &#x017F;etz-<lb/>
te man das Confect auff/ welches war:<lb/>
Eine Marcipan. Eine Mandeldorte.<lb/>
Uberzogene Pomerantzen. Uberzoge-<lb/>
ne Mandelkerne. Eine Schu&#x0364;&#x017F;&#x017F;el voll<lb/>
Pi&#x017F;entkugeln/ und letzlich eine Schale<lb/><hi rendition="#aq">Sine&#x017F;er</hi> Aepffel.</p><lb/>
        <p>Der Wein welchen man tranck/<lb/>
war von den allerbe&#x017F;ten Rheini&#x017F;chen<lb/>
Gewa&#x0364;ch&#x017F;e.</p><lb/>
        <p><hi rendition="#aq">Alexander</hi> kunte &#x017F;ich nicht gnug-<lb/>
&#x017F;am u&#x0364;ber &#x017F;olchen Pracht verwundern/<lb/>
denn er meynete/ daß die&#x017F;es <hi rendition="#aq">Banquet</hi><lb/>
vor keinen Fu&#x0364;r&#x017F;ten zu gering.</p><lb/>
        <p>Wann er u&#x0364;berdieß das wohl-<hi rendition="#aq">mo-<lb/>
blir</hi>te Taffel-Gemach an&#x017F;ahe/ war er<lb/>
fa&#x017F;t gantz au&#x017F;&#x017F;er &#x017F;ich entzu&#x0364;cket. Denn<lb/>
auff denen Seiten war es mit &#x017F;cho&#x0364;nen<lb/>
gu&#x0364;ldenen Leder behenget/ und die<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Decke</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[136/0158] Der verliebte tens/ und raren Salate nicht gerechnet. Als dieſe Speiſen abgehoben/ ſetz- te man das Confect auff/ welches war: Eine Marcipan. Eine Mandeldorte. Uberzogene Pomerantzen. Uberzoge- ne Mandelkerne. Eine Schuͤſſel voll Piſentkugeln/ und letzlich eine Schale Sineſer Aepffel. Der Wein welchen man tranck/ war von den allerbeſten Rheiniſchen Gewaͤchſe. Alexander kunte ſich nicht gnug- ſam uͤber ſolchen Pracht verwundern/ denn er meynete/ daß dieſes Banquet vor keinen Fuͤrſten zu gering. Wann er uͤberdieß das wohl-mo- blirte Taffel-Gemach anſahe/ war er faſt gantz auſſer ſich entzuͤcket. Denn auff denen Seiten war es mit ſchoͤnen guͤldenen Leder behenget/ und die Decke

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/beer_europa_1682
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/beer_europa_1682/158
Zitationshilfe: Beer, Johann: Der verliebte Europäer, Oder Warhafftige Liebes-Roman. Wien, 1682, S. 136. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beer_europa_1682/158>, abgerufen am 31.10.2024.