Benner, Johann Hermann: Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 3. Gießen, 1748.dritter Theil. 3) aus dem Gegensatz der fleischlichensündlichen[unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt] Zeugung wodurch die Erbsün- de fortgepflantzet wird. Siehe ich bin aus sündlichem Saamen gezeuget Psal. 51, 7. Aus diesem eintzigen Psalmen, den Nikodem oft gebetet hatte, solte ihm die Sündhaftig- keit der fleischlichen, und die Sellgkeit der geistlichen Zeugung v. 7. 12. als einem Mei- ster in Jsrael längst bekant gewesen seyn. Jch mache den Schlus: was der sündlichen Zeu- gung, dadurch wir geistlich todt sind, als der erster Anfang des geistlichen Lebens, dadurch wir zum Reich GOttes tüchtig sind, entgegen gesetzet wird; das ist die geistliche Zeugung etc. Nun aber setzet Christus das neu gebohren werden aus Wasser und Geist etc. jener sündlichen Zeugung entgegen: also verstehet Er durch das neugebohren werden aus Wasser und Geist, nichts anders, als die geistliche Zeugung: und diese nennet man die Wiedergeburt, oder die Herfürbringung des Glaubens. (§. 43.) Es erhellet dieses (4) aus dem Zweck dieser Rede Christi. Er wol- te auf des Nikodems Frage antworten: Wie man seelig werde, oder ins Reichs GOttes komme? Das geschiehet durch den Glauben an Christum Joh. 3, 16. als das Gegenbild der erhöheten Schlange v. 14. Dieser Glaube wird herfürgebracht durch die Wie- dergeburt, oder neue Zeugung. Dann mit dem Glauben fängt das geistliche Leben an. Jn Herrnhut. III. Theil. Q
dritter Theil. 3) aus dem Gegenſatz der fleiſchlichenſuͤndlichen[unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt] Zeugung wodurch die Erbſuͤn- de fortgepflantzet wird. Siehe ich bin aus ſuͤndlichem Saamen gezeuget Pſal. 51, 7. Aus dieſem eintzigen Pſalmen, den Nikodem oft gebetet hatte, ſolte ihm die Suͤndhaftig- keit der fleiſchlichen, und die Sellgkeit der geiſtlichen Zeugung v. 7. 12. als einem Mei- ſter in Jſrael laͤngſt bekant geweſen ſeyn. Jch mache den Schlus: was der ſuͤndlichen Zeu- gung, dadurch wir geiſtlich todt ſind, als der erſter Anfang des geiſtlichen Lebens, dadurch wir zum Reich GOttes tuͤchtig ſind, entgegen geſetzet wird; das iſt die geiſtliche Zeugung ꝛc. Nun aber ſetzet Chriſtus das neu gebohren werden aus Waſſer und Geiſt ꝛc. jener ſuͤndlichen Zeugung entgegen: alſo verſtehet Er durch das neugebohren werden aus Waſſer und Geiſt, nichts anders, als die geiſtliche Zeugung: und dieſe nennet man die Wiedergeburt, oder die Herfuͤrbringung des Glaubens. (§. 43.) Es erhellet dieſes (4) aus dem Zweck dieſer Rede Chriſti. Er wol- te auf des Nikodems Frage antworten: Wie man ſeelig werde, oder ins Reichs GOttes komme? Das geſchiehet durch den Glauben an Chriſtum Joh. 3, 16. als das Gegenbild der erhoͤheten Schlange v. 14. Dieſer Glaube wird herfuͤrgebracht durch die Wie- dergeburt, oder neue Zeugung. Dann mit dem Glauben faͤngt das geiſtliche Leben an. Jn Herrnhut. III. Theil. Q
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dritter Theil.
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ſuͤndlichem Saamen gezeuget Pſal. 51, 7.
Aus dieſem eintzigen Pſalmen, den Nikodem
oft gebetet hatte, ſolte ihm die Suͤndhaftig-
keit der fleiſchlichen, und die Sellgkeit der
geiſtlichen Zeugung v. 7. 12. als einem Mei-
ſter in Jſrael laͤngſt bekant geweſen ſeyn. Jch
mache den Schlus: was der ſuͤndlichen Zeu-
gung, dadurch wir geiſtlich todt ſind, als der
erſter Anfang des geiſtlichen Lebens, dadurch
wir zum Reich GOttes tuͤchtig ſind, entgegen
geſetzet wird; das iſt die geiſtliche Zeugung ꝛc.
Nun aber ſetzet Chriſtus das neu gebohren
werden aus Waſſer und Geiſt ꝛc. jener
ſuͤndlichen Zeugung entgegen: alſo verſtehet
Er durch das neugebohren werden aus
Waſſer und Geiſt, nichts anders, als die
geiſtliche Zeugung: und dieſe nennet man die
Wiedergeburt, oder die Herfuͤrbringung des
Glaubens. (§. 43.) Es erhellet dieſes (4)
aus dem Zweck dieſer Rede Chriſti. Er wol-
te auf des Nikodems Frage antworten: Wie
man ſeelig werde, oder ins Reichs GOttes
komme? Das geſchiehet durch den Glauben
an Chriſtum Joh. 3, 16. als das Gegenbild
der erhoͤheten Schlange v. 14. Dieſer
Glaube wird herfuͤrgebracht durch die Wie-
dergeburt, oder neue Zeugung. Dann mit
dem Glauben faͤngt das geiſtliche Leben an.
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