sind hermetisch versiegelt, das ist, es wird das Ende, durch welches man den Brandwein gegossen, hernach mit eben dem Glas verschlossen, indeme man solches durch die spitzige Flamme des Feuers von einer Lampen, die durch das Hineinblasen durch ein küpfernes Röhrlein stark und hell brennend gemacht wird, zusammen geschmolzen.
Daß dieses Instrument vollkommen wasserpaß seye, erkennet man, wann sich die Luftblase accurat in die Mitte stellet; dann wann es nicht wasserpaß ist, wird die Luftblase, weil sie leichter ist, gegen die Höhe zu lausen.
Zubereitung einer Janz ausgemachten Wasserwag mit Lust.
Dieses Instrument bestehet aus einer Wasserwag mit Luft, die ungefehr 8 Zoll lang, und 7. biß 8. Linien, wie solches bey 1 bemerket wird, im Durchmesser in sich hält. Es ist diese bey 2. in ein kupfern Rohr das in der Mitte ausgeschnitten ist, damit man oberhalbs die Lustblase sehen kann, eingesaßt.
Fig. C.
Diese Wasserwag ist auf einer gleichen Regel oder Lineal, das ungefehr einen Schuh lang ist, angemacht, an deren Enden zwey Absehen, die just von einerley Höhe, und zwar derjenigen, wie es bey 3. von vornen anzuschen ist, gleich kommen, angerichtet worden, Solches hat eine vier- eckigte Oefnung, in welcher zween sehr subtil gefeilte kupferne Dräte, welche einander in geraden Winkeln durchschneiden, enthalten. Man bohret all- da ein kleines Loch in der Mitte durch, und nietet ein kleines dünnes Stücklein von Kupser mit einem Nägelein, das einen Kops hat, an, da- mit man die viereckigte Oefnung, wann es nöthig ist, zuschliessen kön- ne. Dieses Stücklein hat ein kleines Loch, welches auf dasjenige, das in der Mitte durch die Dräte gemacht ist, trift. Das kupferne Rohr ist auf der Regel mit zwoen Schrauben angeschraubet, davon eine, die mit 4. bezeichnet ist, dienet, das Rohr so hoch oder niedrig zu richten, als man es verlanget, damit es wasserpaß stehe, und mit den Absehen über- ein treffe.
Die Kugel von der Nuß ist an eine kleine Regel angenietet, welche eine Feder abgiebt, und an einem Ende mit zwoen Schrauben an die grosse Regel angemacht ist; am andern Ende aber ist eine Schraube mit Ohren bey 5, vermittelst welcher man das Instrument etwas höher oder niedriger richten kann, wann etwas weniges daran zu verändern ist.
Die Anweisung diese Wasserwag recht zu richten, ist ganz leicht, und dars man solche nur also auf ihrem Stativ aufstellen, daß die Luft- blase just in der Mitte stehe, alsdann machet man das Absehen, das an der Seite des Auges stehet, zu, und das andere, auf; so wird das Punct des Objects, das von dem Horizontal liegenden Drat durchschnitten wird,
ſind hermetiſch verſiegelt, das iſt, es wird das Ende, durch welches man den Brandwein gegoſſen, hernach mit eben dem Glas verſchloſſen, indeme man ſolches durch die ſpitzige Flamme des Feuers von einer Lampen, die durch das Hineinblaſen durch ein küpfernes Röhrlein ſtark und hell brennend gemacht wird, zuſammen geſchmolzen.
Daß dieſes Inſtrument vollkommen waſſerpaß ſeye, erkennet man, wann ſich die Luftblaſe accurat in die Mitte ſtellet; dann wann es nicht waſſerpaß iſt, wird die Luftblaſe, weil ſie leichter iſt, gegen die Höhe zu lauſen.
Zubereitung einer Janz ausgemachten Waſſerwag mit Luſt.
Dieſes Inſtrument beſtehet aus einer Waſſerwag mit Luft, die ungefehr 8 Zoll lang, und 7. biß 8. Linien, wie ſolches bey 1 bemerket wird, im Durchmeſſer in ſich hält. Es iſt dieſe bey 2. in ein kupfern Rohr das in der Mitte ausgeſchnitten iſt, damit man oberhalbs die Luſtblaſe ſehen kann, eingeſaßt.
Fig. C.
Dieſe Waſſerwag iſt auf einer gleichen Regel oder Lineal, das ungefehr einen Schuh lang iſt, angemacht, an deren Enden zwey Abſehen, die juſt von einerley Höhe, und zwar derjenigen, wie es bey 3. von vornen anzuſchen iſt, gleich kommen, angerichtet worden, Solches hat eine vier- eckigte Oefnung, in welcher zween ſehr ſubtil gefeilte kupferne Dräte, welche einander in geraden Winkeln durchſchneiden, enthalten. Man bohret all- da ein kleines Loch in der Mitte durch, und nietet ein kleines dünnes Stücklein von Kupſer mit einem Nägelein, das einen Kopſ hat, an, da- mit man die viereckigte Oefnung, wann es nöthig iſt, zuſchlieſſen kön- ne. Dieſes Stücklein hat ein kleines Loch, welches auf dasjenige, das in der Mitte durch die Dräte gemacht iſt, trift. Das kupferne Rohr iſt auf der Regel mit zwoen Schrauben angeſchraubet, davon eine, die mit 4. bezeichnet iſt, dienet, das Rohr ſo hoch oder niedrig zu richten, als man es verlanget, damit es waſſerpaß ſtehe, und mit den Abſehen über- ein treffe.
Die Kugel von der Nuß iſt an eine kleine Regel angenietet, welche eine Feder abgiebt, und an einem Ende mit zwoen Schrauben an die groſſe Regel angemacht iſt; am andern Ende aber iſt eine Schraube mit Ohren bey 5, vermittelſt welcher man das Inſtrument etwas höher oder niedriger richten kann, wann etwas weniges daran zu verändern iſt.
Die Anweiſung dieſe Waſſerwag recht zu richten, iſt ganz leicht, und darſ man ſolche nur alſo auf ihrem Stativ aufſtellen, daß die Luft- blaſe juſt in der Mitte ſtehe, alsdann machet man das Abſehen, das an der Seite des Auges ſtehet, zu, und das andere, auf; ſo wird das Punct des Objects, das von dem Horizontal liegenden Drat durchſchnitten wird,
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[201/0223]
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Brandwein gegoſſen, hernach mit eben dem Glas verſchloſſen, indeme man
ſolches durch die ſpitzige Flamme des Feuers von einer Lampen, die durch das
Hineinblaſen durch ein küpfernes Röhrlein ſtark und hell brennend gemacht
wird, zuſammen geſchmolzen.
Daß dieſes Inſtrument vollkommen waſſerpaß ſeye, erkennet man,
wann ſich die Luftblaſe accurat in die Mitte ſtellet; dann wann es nicht
waſſerpaß iſt, wird die Luftblaſe, weil ſie leichter iſt, gegen die Höhe zu
lauſen.
Zubereitung einer Janz ausgemachten Waſſerwag
mit Luſt.
Dieſes Inſtrument beſtehet aus einer Waſſerwag mit Luft, die
ungefehr 8 Zoll lang, und 7. biß 8. Linien, wie ſolches bey 1 bemerket wird,
im Durchmeſſer in ſich hält. Es iſt dieſe bey 2. in ein kupfern Rohr das in
der Mitte ausgeſchnitten iſt, damit man oberhalbs die Luſtblaſe ſehen kann,
eingeſaßt.
Dieſe Waſſerwag iſt auf einer gleichen Regel oder Lineal, das
ungefehr einen Schuh lang iſt, angemacht, an deren Enden zwey Abſehen,
die juſt von einerley Höhe, und zwar derjenigen, wie es bey 3. von vornen
anzuſchen iſt, gleich kommen, angerichtet worden, Solches hat eine vier-
eckigte Oefnung, in welcher zween ſehr ſubtil gefeilte kupferne Dräte, welche
einander in geraden Winkeln durchſchneiden, enthalten. Man bohret all-
da ein kleines Loch in der Mitte durch, und nietet ein kleines dünnes
Stücklein von Kupſer mit einem Nägelein, das einen Kopſ hat, an, da-
mit man die viereckigte Oefnung, wann es nöthig iſt, zuſchlieſſen kön-
ne. Dieſes Stücklein hat ein kleines Loch, welches auf dasjenige, das in
der Mitte durch die Dräte gemacht iſt, trift. Das kupferne Rohr iſt
auf der Regel mit zwoen Schrauben angeſchraubet, davon eine, die mit
4. bezeichnet iſt, dienet, das Rohr ſo hoch oder niedrig zu richten, als
man es verlanget, damit es waſſerpaß ſtehe, und mit den Abſehen über-
ein treffe.
Die Kugel von der Nuß iſt an eine kleine Regel angenietet, welche eine
Feder abgiebt, und an einem Ende mit zwoen Schrauben an die groſſe
Regel angemacht iſt; am andern Ende aber iſt eine Schraube mit Ohren
bey 5, vermittelſt welcher man das Inſtrument etwas höher oder niedriger
richten kann, wann etwas weniges daran zu verändern iſt.
Die Anweiſung dieſe Waſſerwag recht zu richten, iſt ganz leicht,
und darſ man ſolche nur alſo auf ihrem Stativ aufſtellen, daß die Luft-
blaſe juſt in der Mitte ſtehe, alsdann machet man das Abſehen, das an
der Seite des Auges ſtehet, zu, und das andere, auf; ſo wird das Punct
des Objects, das von dem Horizontal liegenden Drat durchſchnitten wird,
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Bion, Nicolas: Neueröfnete mathematische Werkschule. (Übers. Johann Gabriel Doppelmayr). Bd. 1, 5. Aufl. Nürnberg, 1765, S. 201. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bion_werkschule01_1765/223>, abgerufen am 06.06.2024.
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