Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681.
4 Ja/ ewigs Liecht/ erleuchte mich. Laß mich in deinem Worte dich/ mein Schönster/ heut ersehen. Dein Geist beglanze meinen Geist: daß ich/ was Gott-gefällig heist/ mög fassen und verstehen. Laß mir/ von dir/ seeligs wissen reich zufliessen. Deinen Willen/ lerne heut mein Will erfüllen. 5 Dein Wort/ dein heiligs Wort allein/ kan meines Lebens Leuchte seyn: ohn Anstoß fort zu gehen. Diß sei der Feuer Seule Brand: die zum gelobten Himmels Land den Weg mich mache sehen. Gib Schein in mein' Herz-Laterne/ du Lucerne/ mich regire: daß kein Jrrliecht mich verführe. 6 Lehr mich ein Kind des Liechtes seyn. Mein Glaub' in Liebes Werken schein' und vor den Leuten leuchte. Und daß die Lampe meiner Seel hellbrennend bleib/ dein Geistes-Oel den schwachen Docht befeuchte. Heute
4 Ja/ ewigs Liecht/ erleuchte mich. Laß mich in deinem Worte dich/ mein Schoͤnſter/ heut erſehen. Dein Geiſt beglanze meinen Geiſt: daß ich/ was Gott-gefaͤllig heiſt/ moͤg faſſen und verſtehen. Laß mir/ von dir/ ſeeligs wiſſen reich zuflieſſen. Deinen Willen/ lerne heut mein Will erfuͤllen. 5 Dein Wort/ dein heiligs Wort allein/ kan meines Lebens Leuchte ſeyn: ohn Anſtoß fort zu gehen. Diß ſei der Feuer Seule Brand: die zum gelobten Him̃els Land den Weg mich mache ſehen. Gib Schein in mein’ Herz-Laterne/ du Lucerne/ mich regire: daß kein Jrꝛliecht mich verfuͤhre. 6 Lehr mich ein Kind des Liechtes ſeyn. Mein Glaub’ in Liebes Werken ſchein’ und vor den Leuten leuchte. Und daß die Lampe meiner Seel hellbrennend bleib/ dein Geiſtes-Oel den ſchwachen Docht befeuchte. Heute
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am Sonntag.
Du/ der du wohnſt im Liechte.
Sprich heut/ Es werde Liecht! in mir.
Du/ mein’ Aurora/ tritt herfuͤr/
und meine Nacht vernichte.
Ja du/ JESU/ du biſt Wonne/
du biſt Sonne/
Liecht der Erden:
Laß auch mich erleuchtet werden.
4 Ja/ ewigs Liecht/ erleuchte mich.
Laß mich in deinem Worte dich/
mein Schoͤnſter/ heut erſehen.
Dein Geiſt beglanze meinen Geiſt:
daß ich/ was Gott-gefaͤllig heiſt/
moͤg faſſen und verſtehen.
Laß mir/ von dir/ ſeeligs wiſſen
reich zuflieſſen.
Deinen Willen/
lerne heut mein Will erfuͤllen.
5 Dein Wort/ dein heiligs Wort allein/
kan meines Lebens Leuchte ſeyn:
ohn Anſtoß fort zu gehen.
Diß ſei der Feuer Seule Brand:
die zum gelobten Him̃els Land
den Weg mich mache ſehen.
Gib Schein in mein’ Herz-Laterne/
du Lucerne/
mich regire:
daß kein Jrꝛliecht mich verfuͤhre.
6 Lehr mich ein Kind des Liechtes ſeyn.
Mein Glaub’ in Liebes Werken ſchein’
und vor den Leuten leuchte.
Und daß die Lampe meiner Seel
hellbrennend bleib/ dein Geiſtes-Oel
den ſchwachen Docht befeuchte.
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