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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782.

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durchzuhauen. Junge Bären lassen sich leicht
zähmen, und sind bis zur Zeit der Mannbarkeit
ungemein possirliche Thiere. Den Winter brin-
gen sie ohne Nahrung zu und dennoch kan die
Mutter dabey ihre Junge säugen.*) Da ihr
Gerippe, den Kopf und das Brustbein ins-
genommen, viel änliches mit dem Menschli-
chen hat, so lernen sie leicht aufreckt stehen und
andre änliche Kunststücke machen, wozu sie be-
sonders zu Smorgonie in Polen abgerichtet
werden. So wie der Bärenfana im Robinson
beschrieben wird**), ist er noch jetzt in Crain
Polen etc. allgemein gebräuchlich. Man kennt
verschiedene Spielarten unter den Bären; die
grossen schwarzen Ameisenbären; die kleinen
hellbraunen Honigbären; die noch kleinern weiß-
lichten Gilberbären.

2. Maritimus. der weisse Bär, Polarbär.
U. albus, collo et rostro elongatis.

Der Polarbär ist allerdings eine eigne Gat-
tung, die nicht mit der weissen Spielart des
gemeinen Bären verwechselt werden darf. Er
wird viel grösser, bey zwölf Fus lang, hat
schlankere Glieder, weisses langzottichtes wei-
ches Haar, hält sich in der nordlichsten Erde
beim Treib-Eis und am Meerufer auf, schwimmt
und taucht sehr geschickt, nährt sich von Fischen,
Vögeln und deren Eyern, von tobten Seehun-
den und Wallfischen, gräbt Leichen aus und
geht Menschen an, wie Heemskerks Gefehrten
a. 1596 auf Neu-Zembla u. a. erfahren
haben.

*) p. berch westmanl. Björn-och wargfänge p. 13.
**) robinson crvsoe, Vol. I. p. 275. sqq.

durchzuhauen. Junge Bären lassen sich leicht
zähmen, und sind bis zur Zeit der Mannbarkeit
ungemein possirliche Thiere. Den Winter brin-
gen sie ohne Nahrung zu und dennoch kan die
Mutter dabey ihre Junge säugen.*) Da ihr
Gerippe, den Kopf und das Brustbein ins-
genommen, viel änliches mit dem Menschli-
chen hat, so lernen sie leicht aufreckt stehen und
andre änliche Kunststücke machen, wozu sie be-
sonders zu Smorgonie in Polen abgerichtet
werden. So wie der Bärenfana im Robinson
beschrieben wird**), ist er noch jetzt in Crain
Polen ꝛc. allgemein gebräuchlich. Man kennt
verschiedene Spielarten unter den Bären; die
grossen schwarzen Ameisenbären; die kleinen
hellbraunen Honigbären; die noch kleinern weiß-
lichten Gilberbären.

2. Maritimus. der weisse Bär, Polarbär.
U. albus, collo et rostro elongatis.

Der Polarbär ist allerdings eine eigne Gat-
tung, die nicht mit der weissen Spielart des
gemeinen Bären verwechselt werden darf. Er
wird viel grösser, bey zwölf Fus lang, hat
schlankere Glieder, weisses langzottichtes wei-
ches Haar, hält sich in der nordlichsten Erde
beim Treib-Eis und am Meerufer auf, schwimmt
und taucht sehr geschickt, nährt sich von Fischen,
Vögeln und deren Eyern, von tobten Seehun-
den und Wallfischen, gräbt Leichen aus und
geht Menschen an, wie Heemskerks Gefehrten
a. 1596 auf Neu-Zembla u. a. erfahren
haben.

*) p. berch westmanl. Björn-och wargfänge p. 13.
**) robinson crvsoë, Vol. I. p. 275. sqq.
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[96/0108] durchzuhauen. Junge Bären lassen sich leicht zähmen, und sind bis zur Zeit der Mannbarkeit ungemein possirliche Thiere. Den Winter brin- gen sie ohne Nahrung zu und dennoch kan die Mutter dabey ihre Junge säugen. *) Da ihr Gerippe, den Kopf und das Brustbein ins- genommen, viel änliches mit dem Menschli- chen hat, so lernen sie leicht aufreckt stehen und andre änliche Kunststücke machen, wozu sie be- sonders zu Smorgonie in Polen abgerichtet werden. So wie der Bärenfana im Robinson beschrieben wird **), ist er noch jetzt in Crain Polen ꝛc. allgemein gebräuchlich. Man kennt verschiedene Spielarten unter den Bären; die grossen schwarzen Ameisenbären; die kleinen hellbraunen Honigbären; die noch kleinern weiß- lichten Gilberbären. 2. Maritimus. der weisse Bär, Polarbär. U. albus, collo et rostro elongatis. Der Polarbär ist allerdings eine eigne Gat- tung, die nicht mit der weissen Spielart des gemeinen Bären verwechselt werden darf. Er wird viel grösser, bey zwölf Fus lang, hat schlankere Glieder, weisses langzottichtes wei- ches Haar, hält sich in der nordlichsten Erde beim Treib-Eis und am Meerufer auf, schwimmt und taucht sehr geschickt, nährt sich von Fischen, Vögeln und deren Eyern, von tobten Seehun- den und Wallfischen, gräbt Leichen aus und geht Menschen an, wie Heemskerks Gefehrten a. 1596 auf Neu-Zembla u. a. erfahren haben. *) p. berch westmanl. Björn-och wargfänge p. 13. **) robinson crvsoë, Vol. I. p. 275. sqq.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782, S. 96. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1782/108>, abgerufen am 01.11.2024.