Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782.

Bild:
<< vorherige Seite

mal in der Hitze sehr durstig, und wenn sie
nicht mit sattsamen Wasser versorgt werden,
gehen sie zuweilen durch, und springen mit samt
dem Karrn, den sie ziehen in den nächsten Fluß.
Sie haben ein schwarzes dünn behaartes Fell, das
ausserordentlich stark und vorzüglich zu Schläu-
chen tauglich ist. Ihr Fleisch ist schlechter, ihre
Milch hingegen und die daraus gemachten Käse
und Butter ungleich schmackhaffter als die vom
gemeinen Hornvieh.

3. Bison. der Buckelochse, Wisent, Bisam-
stier. B. cornibus divaricatis. juba longis-
sima, dorso gibboso.

Dieses grosse und grimmige Thier findet sich
im nordlichen Amerika, wo es Heerdenweise in
sumpfichten Wäldern lebt. Im Winter ist es
über den ganzen Körper behaart, im Frühjahr
hingegen wird es am Rücken und Hinterleibe
kahl, und behält blos seine ungeheure Brust- und
Nacken-Mäne, die einen Bisamartigen Ge-
ruch hat. Sein Fleisch ist schmackhaffter, als
das vom gemeinen Ochsen.

4. Grunniens. der Ziegenochse. B. cornibus te-
retibus, introrsum curvatis, vellere pro-
pendente, cauda undique jubata.

nicol. witsen Noord-en Ost Tar-
tarye
. Vol.
I. pag. 66. der zweyten Ausg.

Das kleinste Thier dieses Geschlechts, das
sich auch ausserdem durch seine grunzende Stim-
me, durch sein zottiges Ziegenhaar, und durch
einen büschlichten Schwanz auszeichnet, der in
Indien äusserst hochgeschätzt und aufs theuerste
bezalt wird.

mal in der Hitze sehr durstig, und wenn sie
nicht mit sattsamen Wasser versorgt werden,
gehen sie zuweilen durch, und springen mit samt
dem Karrn, den sie ziehen in den nächsten Fluß.
Sie haben ein schwarzes dünn behaartes Fell, das
ausserordentlich stark und vorzüglich zu Schläu-
chen tauglich ist. Ihr Fleisch ist schlechter, ihre
Milch hingegen und die daraus gemachten Käse
und Butter ungleich schmackhaffter als die vom
gemeinen Hornvieh.

3. Bison. der Buckelochse, Wisent, Bisam-
stier. B. cornibus divaricatis. juba longis-
sima, dorso gibboso.

Dieses grosse und grimmige Thier findet sich
im nordlichen Amerika, wo es Heerdenweise in
sumpfichten Wäldern lebt. Im Winter ist es
über den ganzen Körper behaart, im Frühjahr
hingegen wird es am Rücken und Hinterleibe
kahl, und behält blos seine ungeheure Brust- und
Nacken-Mäne, die einen Bisamartigen Ge-
ruch hat. Sein Fleisch ist schmackhaffter, als
das vom gemeinen Ochsen.

4. Grunniens. der Ziegenochse. B. cornibus te-
retibus, introrsum curvatis, vellere pro-
pendente, cauda undique jubata.

nicol. witsen Noord-en Ost Tar-
tarye
. Vol.
I. pag. 66. der zweyten Ausg.

Das kleinste Thier dieses Geschlechts, das
sich auch ausserdem durch seine grunzende Stim-
me, durch sein zottiges Ziegenhaar, und durch
einen büschlichten Schwanz auszeichnet, der in
Indien äusserst hochgeschätzt und aufs theuerste
bezalt wird.

<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000023">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p rendition="#l1em"><pb facs="#f0132" xml:id="pb120_0001" n="120"/>
mal in der Hitze sehr durstig, und wenn sie<lb/>
nicht mit sattsamen Wasser versorgt werden,<lb/>
gehen sie zuweilen durch, und springen mit samt<lb/>
dem Karrn, den sie ziehen in den nächsten Fluß.<lb/>
Sie haben ein schwarzes dünn behaartes Fell, das<lb/>
ausserordentlich stark und vorzüglich zu Schläu-<lb/>
chen tauglich ist. Ihr Fleisch ist schlechter, ihre<lb/>
Milch hingegen und die daraus gemachten Käse<lb/>
und Butter ungleich schmackhaffter als die vom<lb/>
gemeinen Hornvieh.</p>
            <p rendition="#indent-2">3. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Bison</hi></hi>. der Buckelochse, Wisent, Bisam-<lb/>
stier. <hi rendition="#aq">B. cornibus divaricatis. juba longis-<lb/>
sima, dorso gibboso.</hi></p>
            <p rendition="#l1em">Dieses grosse und grimmige Thier findet sich<lb/>
im nordlichen Amerika, wo es Heerdenweise in<lb/>
sumpfichten Wäldern lebt. Im Winter ist es<lb/>
über den ganzen Körper behaart, im Frühjahr<lb/>
hingegen wird es am Rücken und Hinterleibe<lb/>
kahl, und behält blos seine ungeheure Brust- und<lb/>
Nacken-Mäne, die einen Bisamartigen Ge-<lb/>
ruch hat. Sein Fleisch ist schmackhaffter, als<lb/>
das vom gemeinen Ochsen.</p>
            <p rendition="#indent-2">4. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Grunniens</hi></hi>. der Ziegenochse. <hi rendition="#aq">B. cornibus te-<lb/>
retibus, introrsum curvatis, vellere pro-<lb/>
pendente, cauda undique jubata.</hi></p>
            <p rendition="#l2em"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#k"><hi rendition="#g">nicol. witsen</hi></hi><hi rendition="#i">Noord-en Ost Tar-<lb/>
tarye</hi>. Vol.</hi> I. <hi rendition="#aq">pag.</hi> 66. der zweyten Ausg.</p>
            <p rendition="#l1em">Das kleinste Thier dieses Geschlechts, das<lb/>
sich auch ausserdem durch seine grunzende Stim-<lb/>
me, durch sein zottiges Ziegenhaar, und durch<lb/>
einen büschlichten Schwanz auszeichnet, der in<lb/>
Indien äusserst hochgeschätzt und aufs theuerste<lb/>
bezalt wird.</p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[120/0132] mal in der Hitze sehr durstig, und wenn sie nicht mit sattsamen Wasser versorgt werden, gehen sie zuweilen durch, und springen mit samt dem Karrn, den sie ziehen in den nächsten Fluß. Sie haben ein schwarzes dünn behaartes Fell, das ausserordentlich stark und vorzüglich zu Schläu- chen tauglich ist. Ihr Fleisch ist schlechter, ihre Milch hingegen und die daraus gemachten Käse und Butter ungleich schmackhaffter als die vom gemeinen Hornvieh. 3. Bison. der Buckelochse, Wisent, Bisam- stier. B. cornibus divaricatis. juba longis- sima, dorso gibboso. Dieses grosse und grimmige Thier findet sich im nordlichen Amerika, wo es Heerdenweise in sumpfichten Wäldern lebt. Im Winter ist es über den ganzen Körper behaart, im Frühjahr hingegen wird es am Rücken und Hinterleibe kahl, und behält blos seine ungeheure Brust- und Nacken-Mäne, die einen Bisamartigen Ge- ruch hat. Sein Fleisch ist schmackhaffter, als das vom gemeinen Ochsen. 4. Grunniens. der Ziegenochse. B. cornibus te- retibus, introrsum curvatis, vellere pro- pendente, cauda undique jubata. nicol. witsen Noord-en Ost Tar- tarye. Vol. I. pag. 66. der zweyten Ausg. Das kleinste Thier dieses Geschlechts, das sich auch ausserdem durch seine grunzende Stim- me, durch sein zottiges Ziegenhaar, und durch einen büschlichten Schwanz auszeichnet, der in Indien äusserst hochgeschätzt und aufs theuerste bezalt wird.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1782
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1782/132
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782, S. 120. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1782/132>, abgerufen am 31.10.2024.