und ein ganz junger von vierzehn Jahren, den Peirese 1631 zu Aix wiegen lies, hielt fünfte- halbtausend Provenzer Pfund. Seine Haut ist harsch, voller Schrammen, aber stark, auf dem Rücken fast Daumens dick, und Hey alle dem selbst gegen Insectenstiche empfindlich. Gewöhnlich sind die Elephanten von grauer Farbe; die weissen oder vielmehr fleischfarbnen finden sich nur einzeln und äusserst selten. Die In- dianer glauben nach ihren Begriffen von Seelen- wanderung daß sie von ihren verstorbenen Könige- beseelt wären, pflegen sie daher aufs sorgfältigste, und man hat in Arakan, Pegu und Siam über den blosen Titel eines Königs vom weissen Ele- phanten blutige Kriege entstehen gesehen. Die Augen des Thiers sind klein, matt, aber sprechend; seine Ohren hingegen desto grösser, und bey drey Spannen lang. Das Hauptorgan des Elephanten ist sein Rüssel, der ihm zum Athemholen, zum äusserst feinsten Geruch, zum brüllen, zum Wasserschöpfen, sein Futter da- mit zu fassen, und ins Maul zu stecken, zum Gefechte, und zu tausend unbegreiflich künstli- chen Verrichtungen, statt der Hände dient, und ihm so unentbehrlich und an sich so äusserst em- pfindlich ist, daß sich wenigstens das schwerlich auf den Elephant deuten läßt, was beym Hiob vom Behemot gesagt wird, baß man ihm ei- nen Ring in die Nase legen könne u. s. w. Er kan den Rüssel drey Ellen lang ausstrecken, und bis zu einer Elle wieder einziehen. Am Ende ist derselbe, wie mit einem biegsamen Haken versehen, und hiermit kan der Elephant Knoten aufknüpfen, Schnallen auflösen, mehrere Stük- ten Geld mit einem mal aufheben, Schlüssel an Thüren aufdrehen, kleine Blümchen abreissen u. s. w. Wenn er durchs Wasser schwimmt,
und ein ganz junger von vierzehn Jahren, den Peirese 1631 zu Aix wiegen lies, hielt fünfte- halbtausend Provenzer Pfund. Seine Haut ist harsch, voller Schrammen, aber stark, auf dem Rücken fast Daumens dick, und Hey alle dem selbst gegen Insectenstiche empfindlich. Gewöhnlich sind die Elephanten von grauer Farbe; die weissen oder vielmehr fleischfarbnen finden sich nur einzeln und äusserst selten. Die In- dianer glauben nach ihren Begriffen von Seelen- wanderung daß sie von ihren verstorbenen Könige- beseelt wären, pflegen sie daher aufs sorgfältigste, und man hat in Arakan, Pegu und Siam über den blosen Titel eines Königs vom weissen Ele- phanten blutige Kriege entstehen gesehen. Die Augen des Thiers sind klein, matt, aber sprechend; seine Ohren hingegen desto grösser, und bey drey Spannen lang. Das Hauptorgan des Elephanten ist sein Rüssel, der ihm zum Athemholen, zum äusserst feinsten Geruch, zum brüllen, zum Wasserschöpfen, sein Futter da- mit zu fassen, und ins Maul zu stecken, zum Gefechte, und zu tausend unbegreiflich künstli- chen Verrichtungen, statt der Hände dient, und ihm so unentbehrlich und an sich so äusserst em- pfindlich ist, daß sich wenigstens das schwerlich auf den Elephant deuten läßt, was beym Hiob vom Behemot gesagt wird, baß man ihm ei- nen Ring in die Nase legen könne u. s. w. Er kan den Rüssel drey Ellen lang ausstrecken, und bis zu einer Elle wieder einziehen. Am Ende ist derselbe, wie mit einem biegsamen Haken versehen, und hiermit kan der Elephant Knoten aufknüpfen, Schnallen auflösen, mehrere Stük- ten Geld mit einem mal aufheben, Schlüssel an Thüren aufdrehen, kleine Blümchen abreissen u. s. w. Wenn er durchs Wasser schwimmt,
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und ein ganz junger von vierzehn Jahren, den
Peirese 1631 zu Aix wiegen lies, hielt fünfte-
halbtausend Provenzer Pfund. Seine Haut ist
harsch, voller Schrammen, aber stark, auf
dem Rücken fast Daumens dick, und Hey alle
dem selbst gegen Insectenstiche empfindlich.
Gewöhnlich sind die Elephanten von grauer
Farbe; die weissen oder vielmehr fleischfarbnen
finden sich nur einzeln und äusserst selten. Die In-
dianer glauben nach ihren Begriffen von Seelen-
wanderung daß sie von ihren verstorbenen Könige-
beseelt wären, pflegen sie daher aufs sorgfältigste,
und man hat in Arakan, Pegu und Siam über den
blosen Titel eines Königs vom weissen Ele-
phanten blutige Kriege entstehen gesehen.
Die Augen des Thiers sind klein, matt, aber
sprechend; seine Ohren hingegen desto grösser,
und bey drey Spannen lang. Das Hauptorgan
des Elephanten ist sein Rüssel, der ihm zum
Athemholen, zum äusserst feinsten Geruch, zum
brüllen, zum Wasserschöpfen, sein Futter da-
mit zu fassen, und ins Maul zu stecken, zum
Gefechte, und zu tausend unbegreiflich künstli-
chen Verrichtungen, statt der Hände dient, und
ihm so unentbehrlich und an sich so äusserst em-
pfindlich ist, daß sich wenigstens das schwerlich
auf den Elephant deuten läßt, was beym Hiob
vom Behemot gesagt wird, baß man ihm ei-
nen Ring in die Nase legen könne u. s. w. Er
kan den Rüssel drey Ellen lang ausstrecken, und
bis zu einer Elle wieder einziehen. Am Ende
ist derselbe, wie mit einem biegsamen Haken
versehen, und hiermit kan der Elephant Knoten
aufknüpfen, Schnallen auflösen, mehrere Stük-
ten Geld mit einem mal aufheben, Schlüssel an
Thüren aufdrehen, kleine Blümchen abreissen
u. s. w. Wenn er durchs Wasser schwimmt,
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782, S. 130. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1782/142>, abgerufen am 31.10.2024.
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