Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755.

Bild:
<< vorherige Seite

Ich harre des HErrn, meine Seele harret; Ps. 120, 5. Denn so man
auf dich harret, das macht deinen Kindern offenbar, wie süsse
du seyst.
Weish. 16, 21. Göttl. Antw. Die auf den HErrn harren, krie-
gen neue Kraft, daß sie auffahren mit Flügeln wie Adler, daß sie lau-
fen und nicht matt werden, daß sie wandeln, und nicht müde werden,

Es 40, 31. Denn der HErr ist freundlich dem, der auf ihn harret, und
der Seelen, die nach ihm fraget.
+ Du hast gebetet, nun must du auch har-
ren, der HErr befiehlts so oft, und hat es gerne. Je mehr du harrest, und
im Gebet anhältest, ie mehr wird Er geben. Ja Er hört und gibts wol bald,
aber Erlegt dir es als einem Kinde immer bey und verwahrts, und gibts nur
zum Genuß, wenns am nöthigsten ist, und du es nicht mißbrauchst! So
sprich: Ich habe dis und das; denn ich habe drum gebeten: nur ist es mir
aufgehoben. Zur rechten Zeit, und sonderlich im Tode und ewig werde ichs
schon erfahren. Siehe den sel. Herrn P. Francke über den 130. Ps. p. 873.

Der HErr ist freundlich allen denen, die auf ihn harrend sich bequemen.
Zur Stille und Gelassenheit, die kriegen noch zu rechter Zeit
Stets neue Kraft, sich aufzuschwingen,
+ Klagl. Jer. 3, 25.

Und unermüdet fortzudringen, bis sie das Kleinod auch erringen.

Ich harre des HErrn, meine Seele harret; Pſ. 120, 5. Denn ſo man
auf dich harret, das macht deinen Kindern offenbar, wie ſüſſe
du ſeyſt.
Weish. 16, 21. Göttl. Antw. Die auf den HErrn harren, krie-
gen neue Kraft, daß ſie auffahren mit Flügeln wie Adler, daß ſie lau-
fen und nicht matt werden, daß ſie wandeln, und nicht müde werden,

Eſ 40, 31. Denn der HErr iſt freundlich dem, der auf ihn harret, und
der Seelen, die nach ihm fraget.
Du haſt gebetet, nun muſt du auch har-
ren, der HErr befiehlts ſo oft, und hat es gerne. Je mehr du harreſt, und
im Gebet anhälteſt, ie mehr wird Er geben. Ja Er hört und gibts wol bald,
aber Erlegt dir es als einem Kinde immer bey und verwahrts, und gibts nur
zum Genuß, wenns am nöthigſten iſt, und du es nicht mißbrauchſt! So
ſprich: Ich habe dis und das; denn ich habe drum gebeten: nur iſt es mir
aufgehoben. Zur rechten Zeit, und ſonderlich im Tode und ewig werde ichs
ſchon erfahren. Siehe den ſel. Herrn P. Francke über den 130. Pſ. p. 873.

Der HErr iſt freundlich allen denen, die auf ihn harrend ſich bequemen.
Zur Stille und Gelaſſenheit, die kriegen noch zu rechter Zeit
Stets neue Kraft, ſich aufzuſchwingen,
Klagl. Jer. 3, 25.

Und unermüdet fortzudringen, bis ſie das Kleinod auch erringen.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0162" n="150"/>
        <div n="2">
          <dateline>30. <hi rendition="#aq">Maj.</hi></dateline><lb/>
          <p><hi rendition="#in">I</hi><hi rendition="#fr">ch harre des HErrn, meine Seele harret;</hi> P&#x017F;. 120, 5. <hi rendition="#fr">Denn &#x017F;o man<lb/>
auf dich harret, das macht deinen Kindern offenbar, wie &#x017F;ü&#x017F;&#x017F;e<lb/>
du &#x017F;ey&#x017F;t.</hi> Weish. 16, 21. Göttl. Antw. <hi rendition="#fr">Die auf den HErrn harren, krie-<lb/>
gen neue Kraft, daß &#x017F;ie auffahren mit Flügeln wie Adler, daß &#x017F;ie lau-<lb/>
fen und nicht matt werden, daß &#x017F;ie wandeln, und nicht müde werden,</hi><lb/>
E&#x017F; 40, 31. <hi rendition="#fr">Denn der HErr i&#x017F;t freundlich dem, der auf ihn harret, und<lb/>
der Seelen, die nach ihm fraget.</hi><note xml:id="klagl1" next="#klagl2" place="end" n="&#x2020;"/> Du ha&#x017F;t gebetet, nun mu&#x017F;t du auch har-<lb/>
ren, der HErr befiehlts &#x017F;o oft, und hat es gerne. Je mehr du harre&#x017F;t, und<lb/>
im Gebet anhälte&#x017F;t, ie mehr wird Er geben. Ja Er hört und gibts wol bald,<lb/>
aber Erlegt dir es als einem Kinde immer bey und verwahrts, und gibts nur<lb/>
zum Genuß, wenns am nöthig&#x017F;ten i&#x017F;t, und du es nicht mißbrauch&#x017F;t! So<lb/>
&#x017F;prich: Ich habe dis und das; denn ich habe drum gebeten: nur i&#x017F;t es mir<lb/>
aufgehoben. Zur rechten Zeit, und &#x017F;onderlich im Tode und ewig werde ichs<lb/>
&#x017F;chon erfahren. Siehe den &#x017F;el. Herrn <hi rendition="#aq">P.</hi> Francke über den 130. P&#x017F;. p. 873.</p><lb/>
          <lg type="poem">
            <l>Der HErr i&#x017F;t freundlich allen denen, die auf ihn harrend &#x017F;ich bequemen.</l><lb/>
            <l>Zur Stille und Gela&#x017F;&#x017F;enheit, die kriegen noch zu <hi rendition="#fr">rechter Zeit</hi></l><lb/>
            <l><hi rendition="#fr">Stets neue Kraft,</hi> &#x017F;ich aufzu&#x017F;chwingen, <note xml:id="klagl2" prev="#klagl1" place="end" n="&#x2020;">Klagl. Jer. 3, 25.</note></l><lb/>
            <l>Und unermüdet fortzudringen, bis &#x017F;ie das Kleinod auch erringen.</l>
          </lg>
        </div><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[150/0162] 30. Maj. Ich harre des HErrn, meine Seele harret; Pſ. 120, 5. Denn ſo man auf dich harret, das macht deinen Kindern offenbar, wie ſüſſe du ſeyſt. Weish. 16, 21. Göttl. Antw. Die auf den HErrn harren, krie- gen neue Kraft, daß ſie auffahren mit Flügeln wie Adler, daß ſie lau- fen und nicht matt werden, daß ſie wandeln, und nicht müde werden, Eſ 40, 31. Denn der HErr iſt freundlich dem, der auf ihn harret, und der Seelen, die nach ihm fraget. † Du haſt gebetet, nun muſt du auch har- ren, der HErr befiehlts ſo oft, und hat es gerne. Je mehr du harreſt, und im Gebet anhälteſt, ie mehr wird Er geben. Ja Er hört und gibts wol bald, aber Erlegt dir es als einem Kinde immer bey und verwahrts, und gibts nur zum Genuß, wenns am nöthigſten iſt, und du es nicht mißbrauchſt! So ſprich: Ich habe dis und das; denn ich habe drum gebeten: nur iſt es mir aufgehoben. Zur rechten Zeit, und ſonderlich im Tode und ewig werde ichs ſchon erfahren. Siehe den ſel. Herrn P. Francke über den 130. Pſ. p. 873. Der HErr iſt freundlich allen denen, die auf ihn harrend ſich bequemen. Zur Stille und Gelaſſenheit, die kriegen noch zu rechter Zeit Stets neue Kraft, ſich aufzuſchwingen, † Klagl. Jer. 3, 25. Und unermüdet fortzudringen, bis ſie das Kleinod auch erringen.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang: Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bogatzky_gueldenes_1739
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bogatzky_gueldenes_1739/162
Zitationshilfe: Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755, S. 150. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bogatzky_gueldenes_1739/162>, abgerufen am 03.06.2024.