Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>
7. Ian.

Alles und in allen CHRISTUS. Col. 3, 11. Christum sein Alles
seyn lassen, ist der Gläubigen Leben, und da wirds leicht, alles andre zu
lassen. Von Ihm oft und viel reden, ist auch gut, so es nur herzlich ist.
Wir nennen aber auch GOtt und den Vater mit süsser Zuversicht; es bezieht
sich doch alles auf Christum. Er und der Vater sind eins. HErr, bist du
mein Alles, was fehlt mir da? O rufe es mir stets zu! so wird mir alles leicht.

JESUM lieb und such allein, so wirst du recht ruhig seyn,
Dir muß alles auf der Erden nichts, und JEsus alles werden.
Alles muß hier ausser dir, JEsus aber deine Zier
Ganz allein im Herzen bleiben, JEsus Liebe soll dich treiben:
Denn wenn du nicht ruhig bist, sage, was die Schuld wol ist?
Eigne Lieb' und eigner Willen, daß du den nicht kanst erfüllen.
Run mein JEsu, du allein solst mein Ziel in allem seyn,
So werd ich schon hier auf Erden in dir recht vergnüget werden.
Wie mag einer Seelen seyn, deren Liebe zu dir rein,     N. 382. v. 9.
Die nichts wünschet, nichts verlanget, als nur dich, dem sie anhanget?
Mehr als alles bist du ihr, was sie sucht, find't sie in dir.
7. Ian.

Alles und in allen CHRISTUS. Col. 3, 11. Chriſtum ſein Alles
ſeyn laſſen, iſt der Gläubigen Leben, und da wirds leicht, alles andre zu
laſſen. Von Ihm oft und viel reden, iſt auch gut, ſo es nur herzlich iſt.
Wir nennen aber auch GOtt und den Vater mit ſüſſer Zuverſicht; es bezieht
ſich doch alles auf Chriſtum. Er und der Vater ſind eins. HErr, biſt du
mein Alles, was fehlt mir da? O rufe es mir ſtets zu! ſo wird mir alles leicht.

JESUM lieb und ſuch allein, ſo wirſt du recht ruhig ſeyn,
Dir muß alles auf der Erden nichts, und JEſus alles werden.
Alles muß hier auſſer dir, JEſus aber deine Zier
Ganz allein im Herzen bleiben, JEſus Liebe ſoll dich treiben:
Denn wenn du nicht ruhig biſt, ſage, was die Schuld wol iſt?
Eigne Lieb’ und eigner Willen, daß du den nicht kanſt erfüllen.
Run mein JEſu, du allein ſolſt mein Ziel in allem ſeyn,
So werd ich ſchon hier auf Erden in dir recht vergnüget werden.
Wie mag einer Seelen ſeyn, deren Liebe zu dir rein,     N. 382. v. 9.
Die nichts wünſchet, nichts verlanget, als nur dich, dem ſie anhanget?
Mehr als alles biſt du ihr, was ſie ſucht, find’t ſie in dir.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0019" n="7"/>
        <div n="2">
          <dateline>7. <hi rendition="#aq">Ian.</hi></dateline><lb/>
          <p><hi rendition="#in">A</hi><hi rendition="#fr">lles und in allen CHRISTUS.</hi> Col. 3, 11. Chri&#x017F;tum &#x017F;ein Alles<lb/>
&#x017F;eyn la&#x017F;&#x017F;en, i&#x017F;t der Gläubigen Leben, und da wirds leicht, alles andre zu<lb/>
la&#x017F;&#x017F;en. Von Ihm oft und viel reden, i&#x017F;t auch gut, &#x017F;o es nur herzlich i&#x017F;t.<lb/>
Wir nennen aber auch GOtt und den Vater mit &#x017F;ü&#x017F;&#x017F;er Zuver&#x017F;icht; es bezieht<lb/>
&#x017F;ich doch alles auf Chri&#x017F;tum. Er und der Vater &#x017F;ind eins. HErr, bi&#x017F;t du<lb/>
mein Alles, was fehlt mir da? O rufe es mir &#x017F;tets zu! &#x017F;o wird mir alles leicht.</p><lb/>
          <lg type="poem">
            <l>JESUM lieb und &#x017F;uch allein, &#x017F;o wir&#x017F;t du recht ruhig &#x017F;eyn,</l><lb/>
            <l>Dir muß alles auf der Erden <hi rendition="#fr">nichts,</hi> und <hi rendition="#fr">JE&#x017F;us alles</hi> werden.</l><lb/>
            <l><hi rendition="#fr">Alles</hi> muß hier au&#x017F;&#x017F;er dir, JE&#x017F;us aber deine Zier</l><lb/>
            <l>Ganz allein im Herzen bleiben, JE&#x017F;us Liebe &#x017F;oll dich treiben:</l><lb/>
            <l>Denn wenn du nicht ruhig bi&#x017F;t, &#x017F;age, was die Schuld wol i&#x017F;t?</l><lb/>
            <l>Eigne Lieb&#x2019; und eigner Willen, daß du den nicht kan&#x017F;t erfüllen.</l><lb/>
            <l>Run mein JE&#x017F;u, du allein &#x017F;ol&#x017F;t mein Ziel in allem &#x017F;eyn,</l><lb/>
            <l>So werd ich &#x017F;chon hier auf Erden in dir recht vergnüget werden.</l><lb/>
            <l>Wie mag einer Seelen &#x017F;eyn, deren Liebe zu dir rein, <space dim="horizontal"/> <bibl><hi rendition="#aq">N.</hi> 382. v. 9.</bibl></l><lb/>
            <l>Die nichts wün&#x017F;chet, nichts verlanget, als nur dich, dem &#x017F;ie anhanget?</l><lb/>
            <l><hi rendition="#fr">Mehr als alles bi&#x017F;t du ihr,</hi> was &#x017F;ie &#x017F;ucht, find&#x2019;t &#x017F;ie in dir.</l>
          </lg>
        </div><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[7/0019] 7. Ian. Alles und in allen CHRISTUS. Col. 3, 11. Chriſtum ſein Alles ſeyn laſſen, iſt der Gläubigen Leben, und da wirds leicht, alles andre zu laſſen. Von Ihm oft und viel reden, iſt auch gut, ſo es nur herzlich iſt. Wir nennen aber auch GOtt und den Vater mit ſüſſer Zuverſicht; es bezieht ſich doch alles auf Chriſtum. Er und der Vater ſind eins. HErr, biſt du mein Alles, was fehlt mir da? O rufe es mir ſtets zu! ſo wird mir alles leicht. JESUM lieb und ſuch allein, ſo wirſt du recht ruhig ſeyn, Dir muß alles auf der Erden nichts, und JEſus alles werden. Alles muß hier auſſer dir, JEſus aber deine Zier Ganz allein im Herzen bleiben, JEſus Liebe ſoll dich treiben: Denn wenn du nicht ruhig biſt, ſage, was die Schuld wol iſt? Eigne Lieb’ und eigner Willen, daß du den nicht kanſt erfüllen. Run mein JEſu, du allein ſolſt mein Ziel in allem ſeyn, So werd ich ſchon hier auf Erden in dir recht vergnüget werden. Wie mag einer Seelen ſeyn, deren Liebe zu dir rein, N. 382. v. 9. Die nichts wünſchet, nichts verlanget, als nur dich, dem ſie anhanget? Mehr als alles biſt du ihr, was ſie ſucht, find’t ſie in dir.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang: Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bogatzky_gueldenes_1739
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bogatzky_gueldenes_1739/19
Zitationshilfe: Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755, S. 7. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bogatzky_gueldenes_1739/19>, abgerufen am 20.05.2024.