Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755.

Bild:
<< vorherige Seite

Alles, was Odem hat, lobe den HERRN. Hallelujah! Ps. 150, 6.
Heuchler loben GOtt nur im Glück, Christen auch im Unglück; denn
wenn sie unter dem Leiden tief gebeuget werden, da erkennen sie sich erst aller,
auch der geringsten Wohlthat unwürdig, und loben GOtt dafür. Darum
sagt auch Baruch: Eine Seele, die sehr betrübt ist, und gebücktu jäm-
merlich hergeht und ihre Augen schier ausgeweinet hat, und hungrig
ist, die rühmet, HErr, deine Herrlichkeit und Gerechtigkeit.
Bar. 1, 18.

Es müssen dir, HERR, alle Thronen dienen,
Ja aller Engel und Erzengel Chor,
Die Cherubinen samt den Seraphinen,
Die jauchzen dir ein neues Lob stets vor;
Die Aeltesten, so dort schon in dir ruh'n,
Die wersen ihre Cronen vor dich hin.
Was soll denn ich, der ich noch sterblich bin,
Zu deines hohen Namens Ehre thun?
Es sey von mir mit aller Engel Zungen,
Mit dem, was Odem hat, was lebt und schwebt,
Dein Lob alhier, dort ewig auch besungen,
Alwo mein Geist in lauter Loben lebt.

Alles, was Odem hat, lobe den HERRN. Hallelujah! Pſ. 150, 6.
Heuchler loben GOtt nur im Glück, Chriſten auch im Unglück; denn
wenn ſie unter dem Leiden tief gebeuget werden, da erkennen ſie ſich erſt aller,
auch der geringſten Wohlthat unwürdig, und loben GOtt dafür. Darum
ſagt auch Baruch: Eine Seele, die ſehr betrübt iſt, und gebücktu jäm-
merlich hergeht und ihre Augen ſchier ausgeweinet hat, und hungrig
iſt, die rühmet, HErr, deine Herrlichkeit und Gerechtigkeit.
Bar. 1, 18.

Es müſſen dir, HERR, alle Thronen dienen,
Ja aller Engel und Erzengel Chor,
Die Cherubinen ſamt den Seraphinen,
Die jauchzen dir ein neues Lob ſtets vor;
Die Aelteſten, ſo dort ſchon in dir ruh’n,
Die werſen ihre Cronen vor dich hin.
Was ſoll denn ich, der ich noch ſterblich bin,
Zu deines hohen Namens Ehre thun?
Es ſey von mir mit aller Engel Zungen,
Mit dem, was Odem hat, was lebt und ſchwebt,
Dein Lob alhier, dort ewig auch beſungen,
Alwo mein Geiſt in lauter Loben lebt.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0022" n="10"/>
        <div n="2">
          <dateline>10. <hi rendition="#aq">Ian.</hi></dateline><lb/>
          <p><hi rendition="#in">A</hi><hi rendition="#fr">lles, was Odem hat, lobe den HERRN. Hallelujah!</hi> P&#x017F;. 150, 6.<lb/>
Heuchler loben GOtt nur im Glück, Chri&#x017F;ten auch im Unglück; denn<lb/>
wenn &#x017F;ie unter dem Leiden tief gebeuget werden, da erkennen &#x017F;ie &#x017F;ich er&#x017F;t aller,<lb/>
auch der gering&#x017F;ten Wohlthat unwürdig, und loben GOtt dafür. Darum<lb/>
&#x017F;agt auch Baruch: <hi rendition="#fr">Eine Seele, die &#x017F;ehr betrübt i&#x017F;t, und gebücktu jäm-<lb/>
merlich hergeht und ihre Augen &#x017F;chier ausgeweinet hat, und hungrig<lb/>
i&#x017F;t, die rühmet, HErr, deine Herrlichkeit und Gerechtigkeit.</hi> Bar. 1, 18.</p><lb/>
          <lg type="poem">
            <l>Es mü&#x017F;&#x017F;en dir, HERR, alle Thronen dienen,</l><lb/>
            <l>Ja aller Engel und Erzengel Chor,</l><lb/>
            <l>Die Cherubinen &#x017F;amt den Seraphinen,</l><lb/>
            <l>Die jauchzen dir ein neues Lob &#x017F;tets vor;</l><lb/>
            <l>Die Aelte&#x017F;ten, &#x017F;o dort &#x017F;chon in dir ruh&#x2019;n,</l><lb/>
            <l>Die wer&#x017F;en ihre Cronen vor dich hin.</l><lb/>
            <l>Was &#x017F;oll denn ich, der ich noch &#x017F;terblich bin,</l><lb/>
            <l>Zu deines hohen Namens Ehre thun?</l><lb/>
            <l>Es &#x017F;ey von mir mit aller Engel Zungen,</l><lb/>
            <l>Mit dem, was Odem hat, was lebt und &#x017F;chwebt,</l><lb/>
            <l>Dein Lob alhier, dort ewig auch be&#x017F;ungen,</l><lb/>
            <l>Alwo mein Gei&#x017F;t in lauter Loben lebt.</l>
          </lg>
        </div><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[10/0022] 10. Ian. Alles, was Odem hat, lobe den HERRN. Hallelujah! Pſ. 150, 6. Heuchler loben GOtt nur im Glück, Chriſten auch im Unglück; denn wenn ſie unter dem Leiden tief gebeuget werden, da erkennen ſie ſich erſt aller, auch der geringſten Wohlthat unwürdig, und loben GOtt dafür. Darum ſagt auch Baruch: Eine Seele, die ſehr betrübt iſt, und gebücktu jäm- merlich hergeht und ihre Augen ſchier ausgeweinet hat, und hungrig iſt, die rühmet, HErr, deine Herrlichkeit und Gerechtigkeit. Bar. 1, 18. Es müſſen dir, HERR, alle Thronen dienen, Ja aller Engel und Erzengel Chor, Die Cherubinen ſamt den Seraphinen, Die jauchzen dir ein neues Lob ſtets vor; Die Aelteſten, ſo dort ſchon in dir ruh’n, Die werſen ihre Cronen vor dich hin. Was ſoll denn ich, der ich noch ſterblich bin, Zu deines hohen Namens Ehre thun? Es ſey von mir mit aller Engel Zungen, Mit dem, was Odem hat, was lebt und ſchwebt, Dein Lob alhier, dort ewig auch beſungen, Alwo mein Geiſt in lauter Loben lebt.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang: Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bogatzky_gueldenes_1739
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bogatzky_gueldenes_1739/22
Zitationshilfe: Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755, S. 10. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bogatzky_gueldenes_1739/22>, abgerufen am 20.05.2024.