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Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755.

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Redet unter einander von Psalmen und Lobgesängen. Eph. 5, 19.
Lehret und vermahnet euch selbst. Col. 3, 16. (Denn) GOtt befahl
einem ieglichen seinen Nächsten.
Sir. 17, 12. Soll man aber dessen leiblich
Gut helfen bessern und behüten, wie viel mehr das Geistliche durch ein erbaulich
Gespräche! "Allein, wenn zu Kindern GOttes iemand kömmt, ist ihnen bange,
&q;und wissen nicht, was sie reden sollen, reden endlich, wo nicht gar eitel, doch un-
&q;erbauliche Dinge, oder lassen doch zum wenigsten andere dergleichen thun, u.
&q;schweigen dazu stille. Ich will es sagen, wie ich es gemacht habe: Ich habe
&q;zum lieben GOtt geseufzet und gesagt: Lieber GOtt, ich habe einen Gast be-
&q;kommen, und habe ihm nichts vorzusetzen, gib mir doch Brodt; habe auch eine
&q;so kräftige Erhörung empfunden, daß ich mit meinem Gast alsbald in einen
&q;erbaulichen Discurs gekommen bin; und so behält man ein gutes Gewissen,
&q;ob auch dem andern der Mund zugefroren ist." Manche unweise Welt-Wei-
sen spotten wol zu grossem Aergerniß der göttlichen Dinge, und so auch des Ge-
bets, gleich als wenn Verstand und Wille nicht verderbt, und es höchst nöthig
wäre. Aber sie trift, was Röm. 1, 22. steht. Wie wirds diesen armen Spöttern
auf dem Sterbe-Bette u. vor Gerichte ergehen! O daß sich alle warnen liessen!

HERR, laß den Geist die Zunge regen, und gib zu allen Worten Segen:
O nimm mich ganz und gar in dich, und schweig und rede selbst durch mich.

Redet unter einander von Pſalmen und Lobgeſängen. Eph. 5, 19.
Lehret und vermahnet euch ſelbſt. Col. 3, 16. (Denn) GOtt befahl
einem ieglichen ſeinen Nächſten.
Sir. 17, 12. Soll man aber deſſen leiblich
Gut helfen beſſeꝛn und behüten, wie viel mehr das Geiſtliche duꝛch ein eꝛbaulich
Geſpräche! „Allein, wenn zu Kindern GOttes iemand kömmt, iſt ihnen bange,
&q;und wiſſen nicht, was ſie reden ſollen, reden endlich, wo nicht gar eitel, doch un-
&q;erbauliche Dinge, oder laſſen doch zum wenigſten andere dergleichen thun, u.
&q;ſchweigen dazu ſtille. Ich will es ſagen, wie ich es gemacht habe: Ich habe
&q;zum lieben GOtt geſeufzet und geſagt: Lieber GOtt, ich habe einen Gaſt be-
&q;kommen, und habe ihm nichts vorzuſetzen, gib mir doch Brodt; habe auch eine
&q;ſo kräftige Erhörung empfunden, daß ich mit meinem Gaſt alsbald in einen
&q;erbaulichen Diſcurs gekommen bin; und ſo behält man ein gutes Gewiſſen,
&q;ob auch dem andern der Mund zugefroren iſt.„ Manche unweiſe Welt-Wei-
ſen ſpotten wol zu groſſem Aergerniß der göttlichen Dinge, und ſo auch des Ge-
bets, gleich als wenn Verſtand und Wille nicht verderbt, und es höchſt nöthig
wäre. Aber ſie trift, was Röm. 1, 22. ſteht. Wie wirds dieſen armen Spöttern
auf dem Sterbe-Bette u. vor Gerichte ergehen! O daß ſich alle warnen lieſſen!

HERR, laß den Geiſt die Zunge regen, und gib zu allen Worten Segen:
O nimm mich ganz und gar in dich, und ſchweig und rede ſelbſt durch mich.
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[343/0359] 9. Dec. Redet unter einander von Pſalmen und Lobgeſängen. Eph. 5, 19. Lehret und vermahnet euch ſelbſt. Col. 3, 16. (Denn) GOtt befahl einem ieglichen ſeinen Nächſten. Sir. 17, 12. Soll man aber deſſen leiblich Gut helfen beſſeꝛn und behüten, wie viel mehr das Geiſtliche duꝛch ein eꝛbaulich Geſpräche! „Allein, wenn zu Kindern GOttes iemand kömmt, iſt ihnen bange, &q;und wiſſen nicht, was ſie reden ſollen, reden endlich, wo nicht gar eitel, doch un- &q;erbauliche Dinge, oder laſſen doch zum wenigſten andere dergleichen thun, u. &q;ſchweigen dazu ſtille. Ich will es ſagen, wie ich es gemacht habe: Ich habe &q;zum lieben GOtt geſeufzet und geſagt: Lieber GOtt, ich habe einen Gaſt be- &q;kommen, und habe ihm nichts vorzuſetzen, gib mir doch Brodt; habe auch eine &q;ſo kräftige Erhörung empfunden, daß ich mit meinem Gaſt alsbald in einen &q;erbaulichen Diſcurs gekommen bin; und ſo behält man ein gutes Gewiſſen, &q;ob auch dem andern der Mund zugefroren iſt.„ Manche unweiſe Welt-Wei- ſen ſpotten wol zu groſſem Aergerniß der göttlichen Dinge, und ſo auch des Ge- bets, gleich als wenn Verſtand und Wille nicht verderbt, und es höchſt nöthig wäre. Aber ſie trift, was Röm. 1, 22. ſteht. Wie wirds dieſen armen Spöttern auf dem Sterbe-Bette u. vor Gerichte ergehen! O daß ſich alle warnen lieſſen! HERR, laß den Geiſt die Zunge regen, und gib zu allen Worten Segen: O nimm mich ganz und gar in dich, und ſchweig und rede ſelbſt durch mich.

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Zitationshilfe: Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755, S. 343. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bogatzky_gueldenes_1739/359>, abgerufen am 10.11.2024.