Braunschweig-Wolfenbüttel, Anton Ulrich von: Erneuerte Kirchen-Ordnung Unser Von Gottes Gnaden Anthon Ulrichs Hertzogen zu Braunschweig und Lüneb. Ander Theil oder Agenda. Braunschweig, 1709.Die Pastoren können bey dem Krancken samt den etwa Beywesenden / so offt es seyn mag / etwan auf folgende oder dergleichen Weise beten: Ewiger barmhertziger GOTT und Vater unsers HErrn JEsu Christi / der du Todt und Leben allein in deiner Hand hast / und ohne Unterlaß also für uns sorgest / daß weder Gesundheit noch Kranckheit / noch irgend etwas gutes oder böses uns wiederfahren / ja auch kein Haar von unsern Haupt fallen kan / ohn deinen Väterlichen Willen / auch alles was uns in diesem Leben begegnen mag zu unserm Heyl und Seeligkeit wendest. Der du gesprochen hast: Ruffe mich an in der Noht / so wil ich dich erhören / und du solt mich preisen: Er begehret mein / so wil ich ihm aushelffen / er kennet meinen Nahmen / darum wil ich ihn schützen: Er ruffet mich an / so wil ich ihn erhören / ich bin bey ihm in der Noht / ich wil ihn heraus reissen / und zu Ehren machen / ich wil ihn sättigen mit langen Leben / und wil ihm zeigen mein Heyl. Wir bitten dich / demnach du uns mit Schwachheit unsers Leibes oder andern Trübsahl heimsuchest / so wollest du uns auch verleihen die Gnade deines heiligen Geistes / daß wir erstlich aus solcher Väterlichen Ruhten von Hertzen erkennen / daß wir mit unsern mannigfaltigen Sünden wol verdienet / daß du uns gar viel hefftiger straffest: Darnach auch diesen lebendigen Trost stets und fest in unsern Hertzen behalten / daß solche gnädige Heimsuchung nicht ein Zeichen ist deines Zorns / sondern deiner Väterlichen Liebe gegen uns / dieweil du uns darum züchtigest / auf daß wir nicht mit dieser Welt Die Pastoren können bey dem Krancken samt den etwa Beywesenden / so offt es seyn mag / etwan auf folgende oder dergleichen Weise beten: Ewiger barmhertziger GOTT und Vater unsers HErrn JEsu Christi / der du Todt und Leben allein in deiner Hand hast / und ohne Unterlaß also für uns sorgest / daß weder Gesundheit noch Kranckheit / noch irgend etwas gutes oder böses uns wiederfahren / ja auch kein Haar von unsern Haupt fallen kan / ohn deinen Väterlichen Willen / auch alles was uns in diesem Leben begegnen mag zu unserm Heyl und Seeligkeit wendest. Der du gesprochen hast: Ruffe mich an in der Noht / so wil ich dich erhören / und du solt mich preisen: Er begehret mein / so wil ich ihm aushelffen / er kennet meinen Nahmen / darum wil ich ihn schützen: Er ruffet mich an / so wil ich ihn erhören / ich bin bey ihm in der Noht / ich wil ihn heraus reissen / und zu Ehren machen / ich wil ihn sättigen mit langen Leben / und wil ihm zeigen mein Heyl. Wir bitten dich / demnach du uns mit Schwachheit unsers Leibes oder andern Trübsahl heimsuchest / so wollest du uns auch verleihen die Gnade deines heiligen Geistes / daß wir erstlich aus solcher Väterlichen Ruhten von Hertzen erkennen / daß wir mit unsern mannigfaltigen Sünden wol verdienet / daß du uns gar viel hefftiger straffest: Darnach auch diesen lebendigen Trost stets und fest in unsern Hertzen behalten / daß solche gnädige Heimsuchung nicht ein Zeichen ist deines Zorns / sondern deiner Väterlichen Liebe gegen uns / dieweil du uns darum züchtigest / auf daß wir nicht mit dieser Welt <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0072" n="68"/> </div> <div> <head>Die Pastoren können bey dem Krancken samt den etwa Beywesenden / so offt es seyn mag / etwan auf folgende oder dergleichen Weise beten:<lb/></head> <p>Ewiger barmhertziger GOTT und Vater unsers HErrn JEsu Christi / der du Todt und Leben allein in deiner Hand hast / und ohne Unterlaß also für uns sorgest / daß weder Gesundheit noch Kranckheit / noch irgend etwas gutes oder böses uns wiederfahren / ja auch kein Haar von unsern Haupt fallen kan / ohn deinen Väterlichen Willen / auch alles was uns in diesem Leben begegnen mag zu unserm Heyl und Seeligkeit wendest. Der du gesprochen hast: Ruffe mich an in der Noht / so wil ich dich erhören / und du solt mich preisen: Er begehret mein / so wil ich ihm aushelffen / er kennet meinen Nahmen / darum wil ich ihn schützen: Er ruffet mich an / so wil ich ihn erhören / ich bin bey ihm in der Noht / ich wil ihn heraus reissen / und zu Ehren machen / ich wil ihn sättigen mit langen Leben / und wil ihm zeigen mein Heyl.</p> <p>Wir bitten dich / demnach du uns mit Schwachheit unsers Leibes oder andern Trübsahl heimsuchest / so wollest du uns auch verleihen die Gnade deines heiligen Geistes / daß wir erstlich aus solcher Väterlichen Ruhten von Hertzen erkennen / daß wir mit unsern mannigfaltigen Sünden wol verdienet / daß du uns gar viel hefftiger straffest: Darnach auch diesen lebendigen Trost stets und fest in unsern Hertzen behalten / daß solche gnädige Heimsuchung nicht ein Zeichen ist deines Zorns / sondern deiner Väterlichen Liebe gegen uns / dieweil du uns darum züchtigest / auf daß wir nicht mit dieser Welt </p> </div> </body> </text> </TEI> [68/0072]
Die Pastoren können bey dem Krancken samt den etwa Beywesenden / so offt es seyn mag / etwan auf folgende oder dergleichen Weise beten:
Ewiger barmhertziger GOTT und Vater unsers HErrn JEsu Christi / der du Todt und Leben allein in deiner Hand hast / und ohne Unterlaß also für uns sorgest / daß weder Gesundheit noch Kranckheit / noch irgend etwas gutes oder böses uns wiederfahren / ja auch kein Haar von unsern Haupt fallen kan / ohn deinen Väterlichen Willen / auch alles was uns in diesem Leben begegnen mag zu unserm Heyl und Seeligkeit wendest. Der du gesprochen hast: Ruffe mich an in der Noht / so wil ich dich erhören / und du solt mich preisen: Er begehret mein / so wil ich ihm aushelffen / er kennet meinen Nahmen / darum wil ich ihn schützen: Er ruffet mich an / so wil ich ihn erhören / ich bin bey ihm in der Noht / ich wil ihn heraus reissen / und zu Ehren machen / ich wil ihn sättigen mit langen Leben / und wil ihm zeigen mein Heyl.
Wir bitten dich / demnach du uns mit Schwachheit unsers Leibes oder andern Trübsahl heimsuchest / so wollest du uns auch verleihen die Gnade deines heiligen Geistes / daß wir erstlich aus solcher Väterlichen Ruhten von Hertzen erkennen / daß wir mit unsern mannigfaltigen Sünden wol verdienet / daß du uns gar viel hefftiger straffest: Darnach auch diesen lebendigen Trost stets und fest in unsern Hertzen behalten / daß solche gnädige Heimsuchung nicht ein Zeichen ist deines Zorns / sondern deiner Väterlichen Liebe gegen uns / dieweil du uns darum züchtigest / auf daß wir nicht mit dieser Welt
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Zitationshilfe: | Braunschweig-Wolfenbüttel, Anton Ulrich von: Erneuerte Kirchen-Ordnung Unser Von Gottes Gnaden Anthon Ulrichs Hertzogen zu Braunschweig und Lüneb. Ander Theil oder Agenda. Braunschweig, 1709, S. 68. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/braunschweig_kirchenordnung02_1709/72>, abgerufen am 16.06.2024. |