Jch ließ, um an den Herrlichkeiten Mich desto mehr noch zu vergnügen, Sie alle von einander breiten, Und, um sie besser zu erwägen, Jn Schüsseln voller Wasser, legen.
Mein Gott, welch eine Farben-Menge! Wie über wunder-wunderschön War das fast blendende Gepränge, Von Form und Schimmer, anzusehn!
Jch ließ mir das Register reichen; Weil alle Nummern noch daran, Worinn man die verschiednen Zeichen, Und ihre Namen finden kann. Da fand ich denn, wie dieser Namen, Die sie wohl, theils von ungefehr, Und theils aus Absicht, überkamen, Gar eine große Menge wär; Wovon ich, einige zu nennen, Damit ich noch, auf manchen Tag, Mich ihrer Pracht erinnern mag, Mich hier nicht hab' entbrechen können.
An Tulpen, fand ich folgende: Den Pfalz-Graf, Samson, Flamboyant, Den Admiral, den bonten Held, de goude Scepter, Diamant, Minerva, Juno, Rosen-Kron, Thalia, Constans, Argentina, De Liefde boven all, Achates, de Brand-Vlag, Paragon Royal, Diana, Königin von Polen, t' vergult Juweel, der Cardinal,
Bona-
Troſt aus Bluhmen.
Jch ließ, um an den Herrlichkeiten Mich deſto mehr noch zu vergnuͤgen, Sie alle von einander breiten, Und, um ſie beſſer zu erwaͤgen, Jn Schuͤſſeln voller Waſſer, legen.
Mein Gott, welch eine Farben-Menge! Wie uͤber wunder-wunderſchoͤn War das faſt blendende Gepraͤnge, Von Form und Schimmer, anzuſehn!
Jch ließ mir das Regiſter reichen; Weil alle Nummern noch daran, Worinn man die verſchiednen Zeichen, Und ihre Namen finden kann. Da fand ich denn, wie dieſer Namen, Die ſie wohl, theils von ungefehr, Und theils aus Abſicht, uͤberkamen, Gar eine große Menge waͤr; Wovon ich, einige zu nennen, Damit ich noch, auf manchen Tag, Mich ihrer Pracht erinnern mag, Mich hier nicht hab’ entbrechen koͤnnen.
An Tulpen, fand ich folgende: Den Pfalz-Graf, Samſon, Flamboyant, Den Admiral, den bonten Held, de goude Scepter, Diamant, Minerva, Juno, Roſen-Kron, Thalia, Conſtans, Argentina, De Liefde boven all, Achates, de Brand-Vlag, Paragon Royal, Diana, Koͤnigin von Polen, t’ vergult Juweel, der Cardinal,
Bona-
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Troſt aus Bluhmen.
Jch ließ, um an den Herrlichkeiten
Mich deſto mehr noch zu vergnuͤgen,
Sie alle von einander breiten,
Und, um ſie beſſer zu erwaͤgen,
Jn Schuͤſſeln voller Waſſer, legen.
Mein Gott, welch eine Farben-Menge!
Wie uͤber wunder-wunderſchoͤn
War das faſt blendende Gepraͤnge,
Von Form und Schimmer, anzuſehn!
Jch ließ mir das Regiſter reichen;
Weil alle Nummern noch daran,
Worinn man die verſchiednen Zeichen,
Und ihre Namen finden kann.
Da fand ich denn, wie dieſer Namen,
Die ſie wohl, theils von ungefehr,
Und theils aus Abſicht, uͤberkamen,
Gar eine große Menge waͤr;
Wovon ich, einige zu nennen,
Damit ich noch, auf manchen Tag,
Mich ihrer Pracht erinnern mag,
Mich hier nicht hab’ entbrechen koͤnnen.
An Tulpen, fand ich folgende: Den Pfalz-Graf,
Samſon, Flamboyant,
Den Admiral, den bonten Held, de goude Scepter,
Diamant,
Minerva, Juno, Roſen-Kron, Thalia, Conſtans, Argentina,
De Liefde boven all, Achates, de Brand-Vlag, Paragon
Royal,
Diana, Koͤnigin von Polen, t’ vergult Juweel, der Cardinal,
Bona-
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott, bestehend in Physicalisch- und Moralischen Gedichten. Bd. 8. Hamburg, 1746, S. 77. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen08_1746/91>, abgerufen am 18.06.2024.
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