lologischem Gebiete bewegt und auf letzterem durch Herausgabe des "Eng- lisch-deutschen Konversations-Wör- terbuchs" (gemeinschaftlich mit Wil- helm Ulrich) u. seiner Gesprächs- u. Wiederholungs-Grammatiken (Me- thode "Dunker-Bell" für die englische, Methode "Dunker-Weil" für die französische Sprache) dem Selbstun- terricht eine bisher nie betretene Bahn eröffnet. D. starb in Stettin am 3. Dezember 1902.
S:
Michelangelo (Schsp.), 1859. - Lieder ohne Weisen, 2. A. 1859. - Der Prinz von Tarent (Dram. G.), 1857. 2. A. 1859. - Der Herr des Königs (Tr.), 1860. - Salo- mon de Caus (Dr.), 1881. - Aus der Jugendzeit (Ge., als Manuskr. ge- druckt), 1899.
Düntzer, Heinrich,
pseudon. J. H. Blumer, wurde am 12. Juli 1813 zu Köln geboren, wo sein Vater Jo- seph D. als Kaufmann lebte, besuchte seit 1821 das Friedrich Wilhelm- Gymnasium daselbst, studierte von 1830-33 in Bonn unter Welker, Näke u. Lassen Philologie und seit 1834 in Berlin besonders altklassische Spra- chen und Sanskrit und erwarb 1835 die Doktorwürde, worauf er nach Köln zurückkehrte. Als er sich 1837 in Bonn als Privatdozent habilitierte, setzte er sich die Behandlung der Goethe-Forschung nach altklassischer Methode vor, ähnlich wie sie Lach- mann für das Altdeutsche mit wissen- schaftlicher Kritik aufgestellt hatte. Doch gelang es D. nicht, eine ordent- liche Professur zu erlangen; seine Neider waren mächtiger als seine Leistungen. Er nahm daher 1846 die Stelle eines Bibliothekars am katho- lischen Gymnasium seiner Vaterstadt an, die er, seit 1849 mit dem Titel eines Professors geziert, bis zu ihrer Verschmelzung mit der Kölner Stadt- bibliothek (1885) bekleidete. Er starb in Köln am 16. Dezbr. 1901. D. hat sich als gründlicher Kommentator unserer Klassiker, teils durch kritische [Spaltenumbruch]
Dün
Ausgaben ihrer Werke, teils durch Abfassung ihrer Biographien, be- währt.
S:
Der Liebe Duldung (Dr.), 1841. - O-Jerum-Mann, oder: Der Seifenbläser, 1835. - Homer u. der epische Zyklus, 1839. - Kritik u. Er- klärung der horazischen Gedichte; V, 1840-46. - Die Fragmente der epi- schen Poesie der Griechen; III, 1840 bis 1842. - Goethes Faust in seiner Einheit und Ganzheit, wider seine Gegner dargestellt, 1836. - Die Sage vom Dr. Johann Faust, 1846. - Die römischen Satiriker, übertrag., 1846. - Zu Goethes Jubelfeier. Studien, 1849. - Goethes Prometheus u. Pan- dora, 1850. - Goethe als Drama- tiker, 1837. - Frauenbilder a. Goe- thes Jugendzeit, 1852. - Freundes- bilder aus Goethes Leben, 1853. - Schiller und Goethe, 1859. - Goethe u. Karl August; II, 1860-61. - Neue Goethe-Studien, 1861. - Adeline (Liebeslieder vom Rhein), 1861. - Aus Goethes Freundeskreise, 1868. - Charlotte v. Stein, Goethes Freun- din; II, 1874. - Goethes Leben, 1880. - Briefe v. Schillers Gattin an einen vertrauten Freund, 1856. - Aus Her- ders Nachlaß; III, 1856. - Zur deut- schen Literatur und Geschichte; II, 1857. - Herders Reise nach Jtalien, 1859. - Von und an Herder; III, 1861. - Zwei Bekehrte (Zacharias Werner u. Sophie v. Schardt), 1873. - Homerische Abhandlungen, 1872. - Schillers Leben, 1881. - Lessings Leben, 1882. - Erläuterungen zu den deutsch. Klassikern, Heft 1-85, 1855 ff. - Goethes Beziehungen zu Köln, 1885. - Goethes Eintritt in Weimar, 1883. - Goethes Maskenzüge, 1886. - Goe- thes Liebesbriefe an Frau v. Stein 1776-89; 1886. - Zur Goethe-For- schung. Neue Beiträge, 1891. - Frie- derike von Sesenheim im Lichte der Wahrheit, 1893. - Goethes Stamm- bäume, 1894. - Goethe, Karl August und Ottokar Lorenz, 1895. - Mein Beruf als Ausleger 1835-68; 1899.
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Dün
lologiſchem Gebiete bewegt und auf letzterem durch Herausgabe des „Eng- liſch-deutſchen Konverſations-Wör- terbuchs“ (gemeinſchaftlich mit Wil- helm Ulrich) u. ſeiner Geſprächs- u. Wiederholungs-Grammatiken (Me- thode „Dunker-Bell“ für die engliſche, Methode „Dunker-Weil“ für die franzöſiſche Sprache) dem Selbſtun- terricht eine bisher nie betretene Bahn eröffnet. D. ſtarb in Stettin am 3. Dezember 1902.
S:
Michelangelo (Schſp.), 1859. – Lieder ohne Weiſen, 2. A. 1859. – Der Prinz von Tarent (Dram. G.), 1857. 2. A. 1859. – Der Herr des Königs (Tr.), 1860. – Salo- mon de Caus (Dr.), 1881. – Aus der Jugendzeit (Ge., als Manuſkr. ge- druckt), 1899.
Düntzer, Heinrich,
pſeudon. J. H. Blumer, wurde am 12. Juli 1813 zu Köln geboren, wo ſein Vater Jo- ſeph D. als Kaufmann lebte, beſuchte ſeit 1821 das Friedrich Wilhelm- Gymnaſium daſelbſt, ſtudierte von 1830–33 in Bonn unter Welker, Näke u. Laſſen Philologie und ſeit 1834 in Berlin beſonders altklaſſiſche Spra- chen und Sanskrit und erwarb 1835 die Doktorwürde, worauf er nach Köln zurückkehrte. Als er ſich 1837 in Bonn als Privatdozent habilitierte, ſetzte er ſich die Behandlung der Goethe-Forſchung nach altklaſſiſcher Methode vor, ähnlich wie ſie Lach- mann für das Altdeutſche mit wiſſen- ſchaftlicher Kritik aufgeſtellt hatte. Doch gelang es D. nicht, eine ordent- liche Profeſſur zu erlangen; ſeine Neider waren mächtiger als ſeine Leiſtungen. Er nahm daher 1846 die Stelle eines Bibliothekars am katho- liſchen Gymnaſium ſeiner Vaterſtadt an, die er, ſeit 1849 mit dem Titel eines Profeſſors geziert, bis zu ihrer Verſchmelzung mit der Kölner Stadt- bibliothek (1885) bekleidete. Er ſtarb in Köln am 16. Dezbr. 1901. D. hat ſich als gründlicher Kommentator unſerer Klaſſiker, teils durch kritiſche [Spaltenumbruch]
Dün
Ausgaben ihrer Werke, teils durch Abfaſſung ihrer Biographien, be- währt.
S:
Der Liebe Duldung (Dr.), 1841. – O-Jerum-Mann, oder: Der Seifenbläſer, 1835. – Homer u. der epiſche Zyklus, 1839. – Kritik u. Er- klärung der horaziſchen Gedichte; V, 1840–46. – Die Fragmente der epi- ſchen Poeſie der Griechen; III, 1840 bis 1842. – Goethes Fauſt in ſeiner Einheit und Ganzheit, wider ſeine Gegner dargeſtellt, 1836. – Die Sage vom Dr. Johann Fauſt, 1846. – Die römiſchen Satiriker, übertrag., 1846. – Zu Goethes Jubelfeier. Studien, 1849. – Goethes Prometheus u. Pan- dora, 1850. – Goethe als Drama- tiker, 1837. – Frauenbilder a. Goe- thes Jugendzeit, 1852. – Freundes- bilder aus Goethes Leben, 1853. – Schiller und Goethe, 1859. – Goethe u. Karl Auguſt; II, 1860–61. – Neue Goethe-Studien, 1861. – Adeline (Liebeslieder vom Rhein), 1861. – Aus Goethes Freundeskreiſe, 1868. – Charlotte v. Stein, Goethes Freun- din; II, 1874. – Goethes Leben, 1880. – Briefe v. Schillers Gattin an einen vertrauten Freund, 1856. – Aus Her- ders Nachlaß; III, 1856. – Zur deut- ſchen Literatur und Geſchichte; II, 1857. – Herders Reiſe nach Jtalien, 1859. – Von und an Herder; III, 1861. – Zwei Bekehrte (Zacharias Werner u. Sophie v. Schardt), 1873. – Homeriſche Abhandlungen, 1872. – Schillers Leben, 1881. – Leſſings Leben, 1882. – Erläuterungen zu den deutſch. Klaſſikern, Heft 1–85, 1855 ff. – Goethes Beziehungen zu Köln, 1885. – Goethes Eintritt in Weimar, 1883. – Goethes Maskenzüge, 1886. – Goe- thes Liebesbriefe an Frau v. Stein 1776–89; 1886. – Zur Goethe-For- ſchung. Neue Beiträge, 1891. – Frie- derike von Seſenheim im Lichte der Wahrheit, 1893. – Goethes Stamm- bäume, 1894. – Goethe, Karl Auguſt und Ottokar Lorenz, 1895. – Mein Beruf als Ausleger 1835–68; 1899.
*
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[77/0081]
Dün
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lologiſchem Gebiete bewegt und auf
letzterem durch Herausgabe des „Eng-
liſch-deutſchen Konverſations-Wör-
terbuchs“ (gemeinſchaftlich mit Wil-
helm Ulrich) u. ſeiner Geſprächs- u.
Wiederholungs-Grammatiken (Me-
thode „Dunker-Bell“ für die engliſche,
Methode „Dunker-Weil“ für die
franzöſiſche Sprache) dem Selbſtun-
terricht eine bisher nie betretene Bahn
eröffnet. D. ſtarb in Stettin am 3.
Dezember 1902.
S: Michelangelo
(Schſp.), 1859. – Lieder ohne Weiſen,
2. A. 1859. – Der Prinz von Tarent
(Dram. G.), 1857. 2. A. 1859. – Der
Herr des Königs (Tr.), 1860. – Salo-
mon de Caus (Dr.), 1881. – Aus der
Jugendzeit (Ge., als Manuſkr. ge-
druckt), 1899.
Düntzer, Heinrich, pſeudon. J. H.
Blumer, wurde am 12. Juli 1813
zu Köln geboren, wo ſein Vater Jo-
ſeph D. als Kaufmann lebte, beſuchte
ſeit 1821 das Friedrich Wilhelm-
Gymnaſium daſelbſt, ſtudierte von
1830–33 in Bonn unter Welker, Näke
u. Laſſen Philologie und ſeit 1834 in
Berlin beſonders altklaſſiſche Spra-
chen und Sanskrit und erwarb 1835
die Doktorwürde, worauf er nach
Köln zurückkehrte. Als er ſich 1837 in
Bonn als Privatdozent habilitierte,
ſetzte er ſich die Behandlung der
Goethe-Forſchung nach altklaſſiſcher
Methode vor, ähnlich wie ſie Lach-
mann für das Altdeutſche mit wiſſen-
ſchaftlicher Kritik aufgeſtellt hatte.
Doch gelang es D. nicht, eine ordent-
liche Profeſſur zu erlangen; ſeine
Neider waren mächtiger als ſeine
Leiſtungen. Er nahm daher 1846 die
Stelle eines Bibliothekars am katho-
liſchen Gymnaſium ſeiner Vaterſtadt
an, die er, ſeit 1849 mit dem Titel
eines Profeſſors geziert, bis zu ihrer
Verſchmelzung mit der Kölner Stadt-
bibliothek (1885) bekleidete. Er ſtarb
in Köln am 16. Dezbr. 1901. D. hat
ſich als gründlicher Kommentator
unſerer Klaſſiker, teils durch kritiſche
Ausgaben ihrer Werke, teils durch
Abfaſſung ihrer Biographien, be-
währt.
S: Der Liebe Duldung (Dr.),
1841. – O-Jerum-Mann, oder: Der
Seifenbläſer, 1835. – Homer u. der
epiſche Zyklus, 1839. – Kritik u. Er-
klärung der horaziſchen Gedichte; V,
1840–46. – Die Fragmente der epi-
ſchen Poeſie der Griechen; III, 1840
bis 1842. – Goethes Fauſt in ſeiner
Einheit und Ganzheit, wider ſeine
Gegner dargeſtellt, 1836. – Die Sage
vom Dr. Johann Fauſt, 1846. – Die
römiſchen Satiriker, übertrag., 1846.
– Zu Goethes Jubelfeier. Studien,
1849. – Goethes Prometheus u. Pan-
dora, 1850. – Goethe als Drama-
tiker, 1837. – Frauenbilder a. Goe-
thes Jugendzeit, 1852. – Freundes-
bilder aus Goethes Leben, 1853. –
Schiller und Goethe, 1859. – Goethe
u. Karl Auguſt; II, 1860–61. – Neue
Goethe-Studien, 1861. – Adeline
(Liebeslieder vom Rhein), 1861. –
Aus Goethes Freundeskreiſe, 1868. –
Charlotte v. Stein, Goethes Freun-
din; II, 1874. – Goethes Leben, 1880.
– Briefe v. Schillers Gattin an einen
vertrauten Freund, 1856. – Aus Her-
ders Nachlaß; III, 1856. – Zur deut-
ſchen Literatur und Geſchichte; II,
1857. – Herders Reiſe nach Jtalien,
1859. – Von und an Herder; III,
1861. – Zwei Bekehrte (Zacharias
Werner u. Sophie v. Schardt), 1873.
– Homeriſche Abhandlungen, 1872. –
Schillers Leben, 1881. – Leſſings
Leben, 1882. – Erläuterungen zu den
deutſch. Klaſſikern, Heft 1–85, 1855 ff.
– Goethes Beziehungen zu Köln, 1885.
– Goethes Eintritt in Weimar, 1883.
– Goethes Maskenzüge, 1886. – Goe-
thes Liebesbriefe an Frau v. Stein
1776–89; 1886. – Zur Goethe-For-
ſchung. Neue Beiträge, 1891. – Frie-
derike von Seſenheim im Lichte der
Wahrheit, 1893. – Goethes Stamm-
bäume, 1894. – Goethe, Karl Auguſt
und Ottokar Lorenz, 1895. – Mein
Beruf als Ausleger 1835–68; 1899.
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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 77. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon02_1913/81>, abgerufen am 18.06.2024.
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