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Brunn, Heinrich von: Geschichte der griechischen Künstler. Bd. 2. Stuttgart, 1859.

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von Timanthes besiegt, behauptete er die Niederlage nicht
seinetwegen, sondern im Namen des Helden zu beklagen,
weil dieser nun hier zum zweiten Male von einem Unwür-
digen besiegt worden sei: Plin. 35, 72; Aelian. V. H. IX, 11;
Athen. XII, p. 543 E.

Philoktet in seinem Elende auf Lemnos, nach einem
Epigramme des Glaukos (Anall. II, 348, n. 5):

[fremdsprachliches Material - fehlt].

Obwohl der Name des Parrhasios nicht genannt wird, dürfen
wir doch auch wohl das folgende Epigramm des Julianus
Aegyptius auf sein Werk beziehen (Anall. II, 490, n. 27):

[fremdsprachliches Material - fehlt].

Auch der jüngere Philostratus (17) beschreibt ein Gemälde
dieses Gegenstandes; s. unten.

Aeneas, Castor und Pollux in einem Bilde: Plin.
35, 71.

Eine thrakische Amme (Thressam nutricem) und ein
Kind in ihren Händen: Plin. 35, 70.

"Philiscus und Liber pater und neben ihm stehend
Virtus:" Plin. 35, 70. Sofern diese drei Figuren in einem
Gemälde vereinigt zu denken wären, würden wir den Diony-
sos als Schutzgott des Theaters und darum auch des komi-
schen Dichters zu betrachten haben. Da jedoch nach Wel-
ckers Bemerkung (Alt. Denkm. III, S. 315) schon die Ver-
bindung des Gottes mit Arete nicht recht klar ist, die Zu-
sammenstellung Beider mit dem Komiker aber noch weniger
Analogie für sich hat, so werden wir das Bildniss des Dich-
ters lieber für ein gesondertes Werk erklären müssen. Ein

von Timanthes besiegt, behauptete er die Niederlage nicht
seinetwegen, sondern im Namen des Helden zu beklagen,
weil dieser nun hier zum zweiten Male von einem Unwür-
digen besiegt worden sei: Plin. 35, 72; Aelian. V. H. IX, 11;
Athen. XII, p. 543 E.

Philoktet in seinem Elende auf Lemnos, nach einem
Epigramme des Glaukos (Anall. II, 348, n. 5):

[fremdsprachliches Material – fehlt].

Obwohl der Name des Parrhasios nicht genannt wird, dürfen
wir doch auch wohl das folgende Epigramm des Julianus
Aegyptius auf sein Werk beziehen (Anall. II, 490, n. 27):

[fremdsprachliches Material – fehlt].

Auch der jüngere Philostratus (17) beschreibt ein Gemälde
dieses Gegenstandes; s. unten.

Aeneas, Castor und Pollux in einem Bilde: Plin.
35, 71.

Eine thrakische Amme (Thressam nutricem) und ein
Kind in ihren Händen: Plin. 35, 70.

Philiscus und Liber pater und neben ihm stehend
Virtus:‟ Plin. 35, 70. Sofern diese drei Figuren in einem
Gemälde vereinigt zu denken wären, würden wir den Diony-
sos als Schutzgott des Theaters und darum auch des komi-
schen Dichters zu betrachten haben. Da jedoch nach Wel-
ckers Bemerkung (Alt. Denkm. III, S. 315) schon die Ver-
bindung des Gottes mit Arete nicht recht klar ist, die Zu-
sammenstellung Beider mit dem Komiker aber noch weniger
Analogie für sich hat, so werden wir das Bildniss des Dich-
ters lieber für ein gesondertes Werk erklären müssen. Ein

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[100/0117] von Timanthes besiegt, behauptete er die Niederlage nicht seinetwegen, sondern im Namen des Helden zu beklagen, weil dieser nun hier zum zweiten Male von einem Unwür- digen besiegt worden sei: Plin. 35, 72; Aelian. V. H. IX, 11; Athen. XII, p. 543 E. Philoktet in seinem Elende auf Lemnos, nach einem Epigramme des Glaukos (Anall. II, 348, n. 5): _ . Obwohl der Name des Parrhasios nicht genannt wird, dürfen wir doch auch wohl das folgende Epigramm des Julianus Aegyptius auf sein Werk beziehen (Anall. II, 490, n. 27): _ . Auch der jüngere Philostratus (17) beschreibt ein Gemälde dieses Gegenstandes; s. unten. Aeneas, Castor und Pollux in einem Bilde: Plin. 35, 71. Eine thrakische Amme (Thressam nutricem) und ein Kind in ihren Händen: Plin. 35, 70. „Philiscus und Liber pater und neben ihm stehend Virtus:‟ Plin. 35, 70. Sofern diese drei Figuren in einem Gemälde vereinigt zu denken wären, würden wir den Diony- sos als Schutzgott des Theaters und darum auch des komi- schen Dichters zu betrachten haben. Da jedoch nach Wel- ckers Bemerkung (Alt. Denkm. III, S. 315) schon die Ver- bindung des Gottes mit Arete nicht recht klar ist, die Zu- sammenstellung Beider mit dem Komiker aber noch weniger Analogie für sich hat, so werden wir das Bildniss des Dich- ters lieber für ein gesondertes Werk erklären müssen. Ein

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Zitationshilfe: Brunn, Heinrich von: Geschichte der griechischen Künstler. Bd. 2. Stuttgart, 1859, S. 100. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brunn_griechen02_1859/117>, abgerufen am 20.05.2024.