Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bucholtz, Andreas Heinrich: Des Christlichen Teutschen Groß-Fürsten Herkules Und der Böhmischen Königlichen Fräulein Valjska Wunder-Geschichte. Bd. 1. Braunschweig, 1659.

Bild:
<< vorherige Seite

Anderes Buch.
und diesem Spiele eine kurze Endschafft zugeben/ aber sie funden über verhoffen Schuch
vor ihre Füsse; dann Fabius/ Leches und Markus/ in dem einen/ Ladisla aber und Klodius
im andern Schiffe drungen dergestalt zu ihnen ein/ daß sie keinen Fußbreit gewinnen kun-
ten. Weil auch Fabius Schiff das gröste/ und mit der meisten Manschaft besetzet wahr/
machten sich zwey Feindes-Schiffe an dasselbe/ eines von fornen her/ das ander von der
seite/ deswegen Fabius mit 50 Mann den Vörderteil/ Leches aber und Markus die seite
mit gleicher Manschafft schützeten. Ladisla munterte die seinen anfangs mit freidigen wor-
ten/ hernach mit tapferem Gefechte auf/ dann er wütete nicht anders als ein Löue/ und rieff
überlaut; ihr Räuber und Mörder/ gedenket ihr dann/ das redliche Ritter sich von euch als
zur sonderlichen Gnade alsbald wollen henken lassen? Es ging an allen dreyen Orten zim-
lich früh über des Feindes geharnischte/ nach deren Erlegung die Zeichen des Sieges sich
an der unsern seite spüren liessen; dann Ladisla drang dergestalt durch/ daß er in des Fein-
des Schiff übersprang/ und folgete ihm Klodius samt XII streitbahren ädlen frisch nach/
denen immerzu mehr folgeten/ daß endlich Freund und Feind alle in dem einen Schiffe
wahren; Die Pannonier hieselbst wahren übermannet/ und begunten schon das Gewehr
von sich zuwerffen/ rieffen umb Gnade/ und begehrten Lebensfristung; welches ihnen aber
nicht verheissen ward/ sondern Klodius muste mit XX Mann hie bleiben/ und den Gefan-
genen/ deren XLV wahren/ Ketten anlegen/ wozu die angeschmiedete Bootsknechte/ welche
gefangene Römische wahren/ tapffer holffen; Mit den übrigen ging Ladisla fort nach Fa-
bius/ der einen harten Stand hielt/ und dem Feinde schier hätte weichen müssen/ dann die
allertapffersten fochten gegen ihn; Auf Ladisla Ankunfft aber enderte sichs bald/ massen
derselbe sich an den Häuptman einen starken verwägenen Kämpffer machete/ und ihm den
rechten Arm lähmete/ daß er muste ruhig seyn; Fabius schämete sich/ daß er seiner Hülffe
bedurffte/ und ging daher so eiferig loß/ daß er zu den Feinden übersprang/ da ihm Ladisla
und Markus folgeten; Die Feinde aber wolten nicht so leicht hinter sich weichen/ daß sie
den ihren Raum gemacht hätten/ nachzusetzen/ daher sie immer schlagen und stechen mu-
sten/ daß sie nach gerade etliche wenige Helffer bekamen/ welche auch so frisch hinein drun-
gen/ daß die Feinde ihnen Raum genug geben musten/ und endlich/ als übermannet/ das
Gewehr niderlegen; Daher auch Markus hieselbst mit XXX Kriegsleuten blieb/ die ange-
schmiedeten losmachte/ und die freien in Bande legete. Da drungen nun Ladisla und Fabius
mit ihrer ganzen Macht auff das dritte Schiff/ auff welches Leches schon selb zwölfen fe-
sten Fuß gesetzet hatte; Diese der ihren Niderlage ersehend/ hätten sich gerne durch die
Flucht gerettet/ aber sie kunten das Schiff nicht losmachen; so kam ihnen auch der Ent-
satz gar zu zeitig über den Hals/ daß sie sich gleich den andern ergaben/ und die Bande an-
nahmen. Es wahren an Feindes Seiten in allen dreyen Schiffen LX erschlagen/ und 180
gefangen; Da hingegen an unser Seite nur V ädle IIX unädle tod; auch XVI ädle und XXII
unädle verwundet wahren. Bald nach erhaltenem Siege wurden die Pannonischen
Häuptleute und alle Befehlichshaber auf Fabius Schiff gebracht/ welche Ladisla in Pan-
nonischer Sprache also anredete: Finde ich euch nun in solcher gestalt/ ihr trotzige und ver-
wägene Schelme und Mörder/ die ihr mir und meinen redlichen Gesellen und Kriegs-
leuten den Strang zur höchsten Begnadung anbieten dürffen/ da unser keiner euch jemal

belei-

Anderes Buch.
und dieſem Spiele eine kurze Endſchafft zugeben/ aber ſie funden uͤber verhoffen Schuch
vor ihre Fuͤſſe; dann Fabius/ Leches und Markus/ in dem einen/ Ladiſla aber und Klodius
im andern Schiffe drungen dergeſtalt zu ihnen ein/ daß ſie keinen Fußbreit gewinnen kun-
ten. Weil auch Fabius Schiff das groͤſte/ und mit der meiſten Manſchaft beſetzet wahr/
machten ſich zwey Feindes-Schiffe an daſſelbe/ eines von fornen her/ das ander von der
ſeite/ deswegen Fabius mit 50 Mann den Voͤrderteil/ Leches aber und Markus die ſeite
mit gleicher Manſchafft ſchuͤtzeten. Ladiſla munterte die ſeinen anfangs mit freidigen woꝛ-
ten/ hernach mit tapferem Gefechte auf/ dann er wuͤtete nicht anders als ein Loͤue/ und rieff
uͤberlaut; ihr Raͤuber und Moͤrder/ gedenket ihr dañ/ das redliche Ritter ſich von euch als
zur ſonderlichen Gnade alsbald wollen henken laſſen? Es ging an allen dreyen Orten zim-
lich fruͤh uͤber des Feindes geharniſchte/ nach deren Erlegung die Zeichen des Sieges ſich
an der unſern ſeite ſpuͤren lieſſen; dann Ladiſla drang dergeſtalt durch/ daß er in des Fein-
des Schiff uͤberſprang/ und folgete ihm Klodius ſamt XII ſtreitbahren aͤdlen friſch nach/
denen immerzu mehr folgeten/ daß endlich Freund und Feind alle in dem einen Schiffe
wahren; Die Pannonier hieſelbſt wahren uͤbermannet/ und begunten ſchon das Gewehr
von ſich zuwerffen/ rieffen umb Gnade/ und begehrten Lebensfriſtung; welches ihnen aber
nicht verheiſſen ward/ ſondern Klodius muſte mit XX Mann hie bleiben/ und den Gefan-
genen/ deren XLV wahren/ Ketten anlegen/ wozu die angeſchmiedete Bootsknechte/ welche
gefangene Roͤmiſche wahren/ tapffer holffen; Mit den uͤbrigen ging Ladiſla fort nach Fa-
bius/ der einen harten Stand hielt/ und dem Feinde ſchier haͤtte weichen muͤſſen/ dann die
allertapfferſten fochten gegen ihn; Auf Ladiſla Ankunfft aber enderte ſichs bald/ maſſen
derſelbe ſich an den Haͤuptman einen ſtarken verwaͤgenen Kaͤmpffeꝛ machete/ und ihm den
rechten Arm laͤhmete/ daß er muſte ruhig ſeyn; Fabius ſchaͤmete ſich/ daß er ſeiner Huͤlffe
bedurffte/ und ging daher ſo eiferig loß/ daß er zu den Feinden uͤberſprang/ da ihm Ladiſla
und Markus folgeten; Die Feinde aber wolten nicht ſo leicht hinter ſich weichen/ daß ſie
den ihren Raum gemacht haͤtten/ nachzuſetzen/ daher ſie immer ſchlagen und ſtechen mu-
ſten/ daß ſie nach gerade etliche wenige Helffer bekamen/ welche auch ſo friſch hinein drun-
gen/ daß die Feinde ihnen Raum genug geben muſten/ und endlich/ als uͤbermannet/ das
Gewehr niderlegen; Daher auch Markus hieſelbſt mit XXX Kriegsleuten blieb/ die ange-
ſchmiedeten losmachte/ und die freien in Bande legete. Da drungen nun Ladiſla uñ Fabius
mit ihrer ganzen Macht auff das dritte Schiff/ auff welches Leches ſchon ſelb zwoͤlfen fe-
ſten Fuß geſetzet hatte; Dieſe der ihren Niderlage erſehend/ haͤtten ſich gerne durch die
Flucht gerettet/ aber ſie kunten das Schiff nicht losmachen; ſo kam ihnen auch der Ent-
ſatz gar zu zeitig uͤber den Hals/ daß ſie ſich gleich den andern ergaben/ und die Bande an-
nahmen. Es wahren an Feindes Seiten in allen dreyen Schiffen LX erſchlagen/ und 180
gefangen; Da hingegen an unſer Seite nur V aͤdle IIX unaͤdle tod; auch XVI aͤdle uñ XXII
unaͤdle verwundet wahren. Bald nach erhaltenem Siege wurden die Pannoniſchen
Haͤuptleute und alle Befehlichshaber auf Fabius Schiff gebracht/ welche Ladiſla in Pan-
noniſcher Sprache alſo anredete: Finde ich euch nun in ſolcher geſtalt/ ihr trotzige uñ ver-
waͤgene Schelme und Moͤrder/ die ihr mir und meinen redlichen Geſellen und Kriegs-
leuten den Strang zur hoͤchſten Begnadung anbieten duͤrffen/ da unſer keiner euch jemal

belei-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="2">
        <p><pb facs="#f0384" n="346"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Anderes Buch.</hi></fw><lb/>
und die&#x017F;em Spiele eine kurze End&#x017F;chafft zugeben/ aber &#x017F;ie funden u&#x0364;ber verhoffen Schuch<lb/>
vor ihre Fu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e; dann Fabius/ Leches und Markus/ in dem einen/ Ladi&#x017F;la aber und Klodius<lb/>
im andern Schiffe drungen derge&#x017F;talt zu ihnen ein/ daß &#x017F;ie keinen Fußbreit gewinnen kun-<lb/>
ten. Weil auch Fabius Schiff das gro&#x0364;&#x017F;te/ und mit der mei&#x017F;ten Man&#x017F;chaft be&#x017F;etzet wahr/<lb/>
machten &#x017F;ich zwey Feindes-Schiffe an da&#x017F;&#x017F;elbe/ eines von fornen her/ das ander von der<lb/>
&#x017F;eite/ deswegen Fabius mit 50 Mann den Vo&#x0364;rderteil/ Leches aber und Markus die &#x017F;eite<lb/>
mit gleicher Man&#x017F;chafft &#x017F;chu&#x0364;tzeten. Ladi&#x017F;la munterte die &#x017F;einen anfangs mit freidigen wo&#xA75B;-<lb/>
ten/ hernach mit tapferem Gefechte auf/ dann er wu&#x0364;tete nicht anders als ein Lo&#x0364;ue/ und rieff<lb/>
u&#x0364;berlaut; ihr Ra&#x0364;uber und Mo&#x0364;rder/ gedenket ihr dan&#x0303;/ das redliche Ritter &#x017F;ich von euch als<lb/>
zur &#x017F;onderlichen Gnade alsbald wollen henken la&#x017F;&#x017F;en? Es ging an allen dreyen Orten zim-<lb/>
lich fru&#x0364;h u&#x0364;ber des Feindes geharni&#x017F;chte/ nach deren Erlegung die Zeichen des Sieges &#x017F;ich<lb/>
an der un&#x017F;ern &#x017F;eite &#x017F;pu&#x0364;ren lie&#x017F;&#x017F;en; dann Ladi&#x017F;la drang derge&#x017F;talt durch/ daß er in des Fein-<lb/>
des Schiff u&#x0364;ber&#x017F;prang/ und folgete ihm Klodius &#x017F;amt <hi rendition="#aq">XII</hi> &#x017F;treitbahren a&#x0364;dlen fri&#x017F;ch nach/<lb/>
denen immerzu mehr folgeten/ daß endlich Freund und Feind alle in dem einen Schiffe<lb/>
wahren; Die Pannonier hie&#x017F;elb&#x017F;t wahren u&#x0364;bermannet/ und begunten &#x017F;chon das Gewehr<lb/>
von &#x017F;ich zuwerffen/ rieffen umb Gnade/ und begehrten Lebensfri&#x017F;tung; welches ihnen aber<lb/>
nicht verhei&#x017F;&#x017F;en ward/ &#x017F;ondern Klodius mu&#x017F;te mit <hi rendition="#aq">XX</hi> Mann hie bleiben/ und den Gefan-<lb/>
genen/ deren <hi rendition="#aq">XLV</hi> wahren/ Ketten anlegen/ wozu die ange&#x017F;chmiedete Bootsknechte/ welche<lb/>
gefangene Ro&#x0364;mi&#x017F;che wahren/ tapffer holffen; Mit den u&#x0364;brigen ging Ladi&#x017F;la fort nach Fa-<lb/>
bius/ der einen harten Stand hielt/ und dem Feinde &#x017F;chier ha&#x0364;tte weichen mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en/ dann die<lb/>
allertapffer&#x017F;ten fochten gegen ihn; Auf Ladi&#x017F;la Ankunfft aber enderte &#x017F;ichs bald/ ma&#x017F;&#x017F;en<lb/>
der&#x017F;elbe &#x017F;ich an den Ha&#x0364;uptman einen &#x017F;tarken verwa&#x0364;genen Ka&#x0364;mpffe&#xA75B; machete/ und ihm den<lb/>
rechten Arm la&#x0364;hmete/ daß er mu&#x017F;te ruhig &#x017F;eyn; Fabius &#x017F;cha&#x0364;mete &#x017F;ich/ daß er &#x017F;einer Hu&#x0364;lffe<lb/>
bedurffte/ und ging daher &#x017F;o eiferig loß/ daß er zu den Feinden u&#x0364;ber&#x017F;prang/ da ihm Ladi&#x017F;la<lb/>
und Markus folgeten; Die Feinde aber wolten nicht &#x017F;o leicht hinter &#x017F;ich weichen/ daß &#x017F;ie<lb/>
den ihren Raum gemacht ha&#x0364;tten/ nachzu&#x017F;etzen/ daher &#x017F;ie immer &#x017F;chlagen und &#x017F;techen mu-<lb/>
&#x017F;ten/ daß &#x017F;ie nach gerade etliche wenige Helffer bekamen/ welche auch &#x017F;o fri&#x017F;ch hinein drun-<lb/>
gen/ daß die Feinde ihnen Raum genug geben mu&#x017F;ten/ und endlich/ als u&#x0364;bermannet/ das<lb/>
Gewehr niderlegen; Daher auch Markus hie&#x017F;elb&#x017F;t mit <hi rendition="#aq">XXX</hi> Kriegsleuten blieb/ die ange-<lb/>
&#x017F;chmiedeten losmachte/ und die freien in Bande legete. Da drungen nun Ladi&#x017F;la un&#x0303; Fabius<lb/>
mit ihrer ganzen Macht auff das dritte Schiff/ auff welches Leches &#x017F;chon &#x017F;elb zwo&#x0364;lfen fe-<lb/>
&#x017F;ten Fuß ge&#x017F;etzet hatte; Die&#x017F;e der ihren Niderlage er&#x017F;ehend/ ha&#x0364;tten &#x017F;ich gerne durch die<lb/>
Flucht gerettet/ aber &#x017F;ie kunten das Schiff nicht losmachen; &#x017F;o kam ihnen auch der Ent-<lb/>
&#x017F;atz gar zu zeitig u&#x0364;ber den Hals/ daß &#x017F;ie &#x017F;ich gleich den andern ergaben/ und die Bande an-<lb/>
nahmen. Es wahren an Feindes Seiten in allen dreyen Schiffen <hi rendition="#aq">LX</hi> er&#x017F;chlagen/ und 180<lb/>
gefangen; Da hingegen an un&#x017F;er Seite nur <hi rendition="#aq">V</hi> a&#x0364;dle <hi rendition="#aq">IIX</hi> una&#x0364;dle tod; auch <hi rendition="#aq">XVI</hi> a&#x0364;dle un&#x0303; <hi rendition="#aq">XXII</hi><lb/>
una&#x0364;dle verwundet wahren. Bald nach erhaltenem Siege wurden die Pannoni&#x017F;chen<lb/>
Ha&#x0364;uptleute und alle Befehlichshaber auf Fabius Schiff gebracht/ welche Ladi&#x017F;la in Pan-<lb/>
noni&#x017F;cher Sprache al&#x017F;o anredete: Finde ich euch nun in &#x017F;olcher ge&#x017F;talt/ ihr trotzige un&#x0303; ver-<lb/>
wa&#x0364;gene Schelme und Mo&#x0364;rder/ die ihr mir und meinen redlichen Ge&#x017F;ellen und Kriegs-<lb/>
leuten den Strang zur ho&#x0364;ch&#x017F;ten Begnadung anbieten du&#x0364;rffen/ da un&#x017F;er keiner euch jemal<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">belei-</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[346/0384] Anderes Buch. und dieſem Spiele eine kurze Endſchafft zugeben/ aber ſie funden uͤber verhoffen Schuch vor ihre Fuͤſſe; dann Fabius/ Leches und Markus/ in dem einen/ Ladiſla aber und Klodius im andern Schiffe drungen dergeſtalt zu ihnen ein/ daß ſie keinen Fußbreit gewinnen kun- ten. Weil auch Fabius Schiff das groͤſte/ und mit der meiſten Manſchaft beſetzet wahr/ machten ſich zwey Feindes-Schiffe an daſſelbe/ eines von fornen her/ das ander von der ſeite/ deswegen Fabius mit 50 Mann den Voͤrderteil/ Leches aber und Markus die ſeite mit gleicher Manſchafft ſchuͤtzeten. Ladiſla munterte die ſeinen anfangs mit freidigen woꝛ- ten/ hernach mit tapferem Gefechte auf/ dann er wuͤtete nicht anders als ein Loͤue/ und rieff uͤberlaut; ihr Raͤuber und Moͤrder/ gedenket ihr dañ/ das redliche Ritter ſich von euch als zur ſonderlichen Gnade alsbald wollen henken laſſen? Es ging an allen dreyen Orten zim- lich fruͤh uͤber des Feindes geharniſchte/ nach deren Erlegung die Zeichen des Sieges ſich an der unſern ſeite ſpuͤren lieſſen; dann Ladiſla drang dergeſtalt durch/ daß er in des Fein- des Schiff uͤberſprang/ und folgete ihm Klodius ſamt XII ſtreitbahren aͤdlen friſch nach/ denen immerzu mehr folgeten/ daß endlich Freund und Feind alle in dem einen Schiffe wahren; Die Pannonier hieſelbſt wahren uͤbermannet/ und begunten ſchon das Gewehr von ſich zuwerffen/ rieffen umb Gnade/ und begehrten Lebensfriſtung; welches ihnen aber nicht verheiſſen ward/ ſondern Klodius muſte mit XX Mann hie bleiben/ und den Gefan- genen/ deren XLV wahren/ Ketten anlegen/ wozu die angeſchmiedete Bootsknechte/ welche gefangene Roͤmiſche wahren/ tapffer holffen; Mit den uͤbrigen ging Ladiſla fort nach Fa- bius/ der einen harten Stand hielt/ und dem Feinde ſchier haͤtte weichen muͤſſen/ dann die allertapfferſten fochten gegen ihn; Auf Ladiſla Ankunfft aber enderte ſichs bald/ maſſen derſelbe ſich an den Haͤuptman einen ſtarken verwaͤgenen Kaͤmpffeꝛ machete/ und ihm den rechten Arm laͤhmete/ daß er muſte ruhig ſeyn; Fabius ſchaͤmete ſich/ daß er ſeiner Huͤlffe bedurffte/ und ging daher ſo eiferig loß/ daß er zu den Feinden uͤberſprang/ da ihm Ladiſla und Markus folgeten; Die Feinde aber wolten nicht ſo leicht hinter ſich weichen/ daß ſie den ihren Raum gemacht haͤtten/ nachzuſetzen/ daher ſie immer ſchlagen und ſtechen mu- ſten/ daß ſie nach gerade etliche wenige Helffer bekamen/ welche auch ſo friſch hinein drun- gen/ daß die Feinde ihnen Raum genug geben muſten/ und endlich/ als uͤbermannet/ das Gewehr niderlegen; Daher auch Markus hieſelbſt mit XXX Kriegsleuten blieb/ die ange- ſchmiedeten losmachte/ und die freien in Bande legete. Da drungen nun Ladiſla uñ Fabius mit ihrer ganzen Macht auff das dritte Schiff/ auff welches Leches ſchon ſelb zwoͤlfen fe- ſten Fuß geſetzet hatte; Dieſe der ihren Niderlage erſehend/ haͤtten ſich gerne durch die Flucht gerettet/ aber ſie kunten das Schiff nicht losmachen; ſo kam ihnen auch der Ent- ſatz gar zu zeitig uͤber den Hals/ daß ſie ſich gleich den andern ergaben/ und die Bande an- nahmen. Es wahren an Feindes Seiten in allen dreyen Schiffen LX erſchlagen/ und 180 gefangen; Da hingegen an unſer Seite nur V aͤdle IIX unaͤdle tod; auch XVI aͤdle uñ XXII unaͤdle verwundet wahren. Bald nach erhaltenem Siege wurden die Pannoniſchen Haͤuptleute und alle Befehlichshaber auf Fabius Schiff gebracht/ welche Ladiſla in Pan- noniſcher Sprache alſo anredete: Finde ich euch nun in ſolcher geſtalt/ ihr trotzige uñ ver- waͤgene Schelme und Moͤrder/ die ihr mir und meinen redlichen Geſellen und Kriegs- leuten den Strang zur hoͤchſten Begnadung anbieten duͤrffen/ da unſer keiner euch jemal belei-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/buchholtz_herkules01_1659
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/buchholtz_herkules01_1659/384
Zitationshilfe: Bucholtz, Andreas Heinrich: Des Christlichen Teutschen Groß-Fürsten Herkules Und der Böhmischen Königlichen Fräulein Valjska Wunder-Geschichte. Bd. 1. Braunschweig, 1659, S. 346. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buchholtz_herkules01_1659/384>, abgerufen am 03.06.2024.