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Bucholtz, Andreas Heinrich: Des Christlichen Teutschen Groß-Fürsten Herkules Und der Böhmischen Königlichen Fräulein Valjska Wunder-Geschichte. Bd. 1. Braunschweig, 1659.

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Vierdes Buch.
hat mich höchst erfreuet/ als eurer Liebden guten Willen/ uns im Kriege beyständig zu seyn
von meinem Freund und Oheim Pharnabazus vernommen habe; bedanke mich demnach
ihres günstigen erscheinens/ und verspreche denselben nicht allein vor mich/ sondern auch
von wegen des gesamten Hoch Fürstlichen Bundes/ alle Hülffe und Beystand/ mit Volk/
Gut und Blut/ es sey zur errett- oder zur beschützung der ihrigen und ihrer selbst/ damit sie
ihr hochlöbliches Vorhaben/ welches obgedachter mein Oheim mir als einem sicheren
Freunde anvertrauet/ zum glüklichen Ende bringen mögen. Herkules antwortete hin-
wieder: Durchleuchtigster Großmächtiger Groß Fürst/ gnädiger Herr; daß eure Durchl.
uns ein so hohes ganz unverdientes Lob zuleget/ dienet uns eigentlich zum unfehlbaren
Kenzeichen ihrer guten Gewogenheit gegen uns Fremdlinge. Die eigentliche Ursach un-
ser Ankunft ist die hochbegehrete Glükseligkeit/ die in ihrer Durchl. Kundschaft wir suchen
und hoffen/ als deren kräftige Mannheit und Tugend uns über vieler anderen dieser gros-
sen Morgenländer zum höchsten gepriesen ist/ und aus deren höchstlöblichem vornehmen
zum überfluß erscheinet. O wie ein unsterblicher ruhm wird bey den Nachkommen dieser
sey/ der unverzagte Held Artaxerxes habe daß unerträgliche Parthische Joch gebrochen/
und die unleidlichen Bande zurissen/ damit alle Morgenländer unverantwortlicher Weise
gedrücket und gefesselt wahren. Da nun unsere Dienste also möchten beschaffen seyn/ durch
welche dem Hoch Fürstl. Bunde/ und absonderlich ihrer Durchl. einige vergnügung kön-
te geleistet werden/ solte darinnen unsers selbst eigenen Wunsches erfüllung bestehen. Im
übrigen nehmen wir dero hohes Erbieten mit gebührlicher Dankbarkeit an/ welches uns
auffmuntern wird/ alles dasselbe vorzunehmen/ was von unser Wenigkeit kan verrichtet/
und dem Hoch Fürstlichen Bunde zu Dienst und auffnahme geleistet werden. Artaxerxes
sahe unsern Herkules zeitwehrender Rede mit starren Augen an/ und weil er der Sterne-
Kunst wol erfahren/ auch aus den Zügen und Zeichen des Angesichts/ von unterscheid
der Geburts Arten und ihren eigenfchaften/ geneigenheiten und enderungen nachsinlich
urteilen kunte/ befand er aus allen gleichstimmenden Zeichen/ daß ein sonderlicher Geist
in ihm währe; dieses aber wunderte ihm am meisten/ daß derselbe einem so überaus schö-
nen Leibe eingegossen wahr/ welcher alle Anseher beliebet und ehrerbietig machen kunte.
Er gab ihnen aber diese wiederantwort: Ihr meine hochwerte wahre Freunde/ des besche-
henen Erbietens bedanke ich mich von Herzen/ werde mich auch befleissigen ein redliches
freundwilliges Gemüht/ als viel mir der Himmel verleihen wird/ in der Taht zuerweisen;
bitte/ es wollen eure Liebden mich in ihrer Freunde Zahl auffnehmen/ und unter dieselben
rechnen/ welche ihnen mit alle ihrem Vermögen ergeben sind; und weil morgendes ta-
ges gemeiner Kriegsraht berahmet ist/ werden eure Liebden sich unbeschwert finden lassen/
mit den versamleten Fürsten auff angestelleter Gästerey heut diesen Tag Kundschaft zu
machen/ und dahin bedacht zu seyn/ wie unserm Vorhaben ein glüklicher Anfang könne
gemacht werden. Ladisla antwortete hierauff: Durchl. Groß Fürst/ eure Liebe erbeut sich
gegen uns bißher unbekante gar zu milde; jedoch gibt dieselbe uns hiemit anlaß/ alle Kräf-
te anzuwenden/ ob wir Mittel und Wege finden möchten/ dem gemeinen Wesen nüzlich
zu seyn; welches vor dißmahl sehen zu lassen/ ich mich anerbiete/ dem Kriege mit meiner
Faust und absonderlichem Kampffe den Anfang zu geben/ dafern von den Hoch Fürstlichen

Bunds-
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Vierdes Buch.
hat mich hoͤchſt erfreuet/ als eurer Liebden guten Willen/ uns im Kriege beyſtaͤndig zu ſeyn
von meinem Freund und Oheim Pharnabazus vernom̃en habe; bedanke mich demnach
ihres guͤnſtigen erſcheinens/ und verſpreche denſelben nicht allein vor mich/ ſondern auch
von wegen des geſamten Hoch Fuͤrſtlichen Bundes/ alle Huͤlffe und Beyſtand/ mit Volk/
Gut und Blut/ es ſey zur errett- oder zur beſchuͤtzung der ihrigen und ihrer ſelbſt/ damit ſie
ihr hochloͤbliches Vorhaben/ welches obgedachter mein Oheim mir als einem ſicheren
Freunde anvertrauet/ zum gluͤklichen Ende bringen moͤgen. Herkules antwortete hin-
wieder: Durchleuchtigſter Großmaͤchtiger Groß Fuͤrſt/ gnaͤdiger Herr; daß eure Durchl.
uns ein ſo hohes ganz unverdientes Lob zuleget/ dienet uns eigentlich zum unfehlbaren
Kenzeichen ihrer guten Gewogenheit gegen uns Fremdlinge. Die eigentliche Urſach un-
ſer Ankunft iſt die hochbegehrete Gluͤkſeligkeit/ die in ihrer Durchl. Kundſchaft wir ſuchẽ
und hoffen/ als deren kraͤftige Mannheit und Tugend uns uͤber vieler anderen dieſer groſ-
ſen Morgenlaͤnder zum hoͤchſten geprieſen iſt/ und aus deren hoͤchſtloͤblichem vornehmen
zum uͤberfluß erſcheinet. O wie ein unſterblicher ruhm wird bey den Nachkommen dieſer
ſey/ der unverzagte Held Artaxerxes habe daß unertraͤgliche Parthiſche Joch gebrochen/
und die unleidlichen Bande zuriſſen/ damit alle Morgenlaͤnder unverantwortlicher Weiſe
gedruͤcket uñ gefeſſelt wahren. Da nun unſere Dienſte alſo moͤchten beſchaffen ſeyn/ durch
welche dem Hoch Fuͤrſtl. Bunde/ und abſonderlich ihrer Durchl. einige vergnuͤgung koͤn-
te geleiſtet werden/ ſolte darinnen unſers ſelbſt eigenen Wunſches erfuͤllung beſtehen. Im
uͤbrigen nehmen wir dero hohes Erbieten mit gebuͤhrlicher Dankbarkeit an/ welches uns
auffmuntern wird/ alles daſſelbe vorzunehmen/ was von unſer Wenigkeit kan verrichtet/
und dem Hoch Fuͤrſtlichen Bunde zu Dienſt und auffnahme geleiſtet werden. Artaxerxes
ſahe unſern Herkules zeitwehrender Rede mit ſtarren Augen an/ und weil er der Sterne-
Kunſt wol erfahren/ auch aus den Zuͤgen und Zeichen des Angeſichts/ von unterſcheid
der Geburts Arten und ihren eigenfchaften/ geneigenheiten und enderungen nachſinlich
urteilen kunte/ befand er aus allen gleichſtimmenden Zeichen/ daß ein ſonderlicher Geiſt
in ihm waͤhre; dieſes aber wunderte ihm am meiſten/ daß derſelbe einem ſo uͤberaus ſchoͤ-
nen Leibe eingegoſſen wahr/ welcher alle Anſeher beliebet und ehrerbietig machen kunte.
Er gab ihnẽ aber dieſe wiederantwort: Ihr meine hochwerte wahre Freunde/ des beſche-
henen Erbietens bedanke ich mich von Herzen/ werde mich auch befleiſſigen ein redliches
freundwilliges Gemuͤht/ als viel mir der Himmel verleihen wird/ in der Taht zuerweiſen;
bitte/ es wollen eure Liebden mich in ihrer Freunde Zahl auffnehmen/ und unter dieſelben
rechnen/ welche ihnen mit alle ihrem Vermoͤgen ergeben ſind; und weil morgendes ta-
ges gemeiner Kriegsraht berahmet iſt/ werden eure Liebden ſich unbeſchwert finden laſſen/
mit den verſamleten Fuͤrſten auff angeſtelleter Gaͤſterey heut dieſen Tag Kundſchaft zu
machen/ und dahin bedacht zu ſeyn/ wie unſerm Vorhaben ein gluͤklicher Anfang koͤnne
gemacht werden. Ladiſla antwortete hierauff: Durchl. Groß Fuͤrſt/ eure Liebe erbeut ſich
gegen uns bißher unbekante gar zu milde; jedoch gibt dieſelbe uns hiemit anlaß/ alle Kraͤf-
te anzuwenden/ ob wir Mittel und Wege finden moͤchten/ dem gemeinen Weſen nuͤzlich
zu ſeyn; welches vor dißmahl ſehen zu laſſen/ ich mich anerbiete/ dem Kriege mit meiner
Fauſt und abſonderlichem Kampffe den Anfang zu geben/ dafern von den Hoch Fuͤrſtlichẽ

Bunds-
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[769/0807] Vierdes Buch. hat mich hoͤchſt erfreuet/ als eurer Liebden guten Willen/ uns im Kriege beyſtaͤndig zu ſeyn von meinem Freund und Oheim Pharnabazus vernom̃en habe; bedanke mich demnach ihres guͤnſtigen erſcheinens/ und verſpreche denſelben nicht allein vor mich/ ſondern auch von wegen des geſamten Hoch Fuͤrſtlichen Bundes/ alle Huͤlffe und Beyſtand/ mit Volk/ Gut und Blut/ es ſey zur errett- oder zur beſchuͤtzung der ihrigen und ihrer ſelbſt/ damit ſie ihr hochloͤbliches Vorhaben/ welches obgedachter mein Oheim mir als einem ſicheren Freunde anvertrauet/ zum gluͤklichen Ende bringen moͤgen. Herkules antwortete hin- wieder: Durchleuchtigſter Großmaͤchtiger Groß Fuͤrſt/ gnaͤdiger Herr; daß eure Durchl. uns ein ſo hohes ganz unverdientes Lob zuleget/ dienet uns eigentlich zum unfehlbaren Kenzeichen ihrer guten Gewogenheit gegen uns Fremdlinge. Die eigentliche Urſach un- ſer Ankunft iſt die hochbegehrete Gluͤkſeligkeit/ die in ihrer Durchl. Kundſchaft wir ſuchẽ und hoffen/ als deren kraͤftige Mannheit und Tugend uns uͤber vieler anderen dieſer groſ- ſen Morgenlaͤnder zum hoͤchſten geprieſen iſt/ und aus deren hoͤchſtloͤblichem vornehmen zum uͤberfluß erſcheinet. O wie ein unſterblicher ruhm wird bey den Nachkommen dieſer ſey/ der unverzagte Held Artaxerxes habe daß unertraͤgliche Parthiſche Joch gebrochen/ und die unleidlichen Bande zuriſſen/ damit alle Morgenlaͤnder unverantwortlicher Weiſe gedruͤcket uñ gefeſſelt wahren. Da nun unſere Dienſte alſo moͤchten beſchaffen ſeyn/ durch welche dem Hoch Fuͤrſtl. Bunde/ und abſonderlich ihrer Durchl. einige vergnuͤgung koͤn- te geleiſtet werden/ ſolte darinnen unſers ſelbſt eigenen Wunſches erfuͤllung beſtehen. Im uͤbrigen nehmen wir dero hohes Erbieten mit gebuͤhrlicher Dankbarkeit an/ welches uns auffmuntern wird/ alles daſſelbe vorzunehmen/ was von unſer Wenigkeit kan verrichtet/ und dem Hoch Fuͤrſtlichen Bunde zu Dienſt und auffnahme geleiſtet werden. Artaxerxes ſahe unſern Herkules zeitwehrender Rede mit ſtarren Augen an/ und weil er der Sterne- Kunſt wol erfahren/ auch aus den Zuͤgen und Zeichen des Angeſichts/ von unterſcheid der Geburts Arten und ihren eigenfchaften/ geneigenheiten und enderungen nachſinlich urteilen kunte/ befand er aus allen gleichſtimmenden Zeichen/ daß ein ſonderlicher Geiſt in ihm waͤhre; dieſes aber wunderte ihm am meiſten/ daß derſelbe einem ſo uͤberaus ſchoͤ- nen Leibe eingegoſſen wahr/ welcher alle Anſeher beliebet und ehrerbietig machen kunte. Er gab ihnẽ aber dieſe wiederantwort: Ihr meine hochwerte wahre Freunde/ des beſche- henen Erbietens bedanke ich mich von Herzen/ werde mich auch befleiſſigen ein redliches freundwilliges Gemuͤht/ als viel mir der Himmel verleihen wird/ in der Taht zuerweiſen; bitte/ es wollen eure Liebden mich in ihrer Freunde Zahl auffnehmen/ und unter dieſelben rechnen/ welche ihnen mit alle ihrem Vermoͤgen ergeben ſind; und weil morgendes ta- ges gemeiner Kriegsraht berahmet iſt/ werden eure Liebden ſich unbeſchwert finden laſſen/ mit den verſamleten Fuͤrſten auff angeſtelleter Gaͤſterey heut dieſen Tag Kundſchaft zu machen/ und dahin bedacht zu ſeyn/ wie unſerm Vorhaben ein gluͤklicher Anfang koͤnne gemacht werden. Ladiſla antwortete hierauff: Durchl. Groß Fuͤrſt/ eure Liebe erbeut ſich gegen uns bißher unbekante gar zu milde; jedoch gibt dieſelbe uns hiemit anlaß/ alle Kraͤf- te anzuwenden/ ob wir Mittel und Wege finden moͤchten/ dem gemeinen Weſen nuͤzlich zu ſeyn; welches vor dißmahl ſehen zu laſſen/ ich mich anerbiete/ dem Kriege mit meiner Fauſt und abſonderlichem Kampffe den Anfang zu geben/ dafern von den Hoch Fuͤrſtlichẽ Bunds- E e e e e

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Zitationshilfe: Bucholtz, Andreas Heinrich: Des Christlichen Teutschen Groß-Fürsten Herkules Und der Böhmischen Königlichen Fräulein Valjska Wunder-Geschichte. Bd. 1. Braunschweig, 1659, S. 769. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buchholtz_herkules01_1659/807>, abgerufen am 02.06.2024.