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Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715.

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Vorrede.
sehen sie darinnen nicht nur der Frau-
enzimmer geistliche und weltliche Orden,
Aemter, Würden, Ehrenstellen, Profes-
sionen
und Gewerbe, Privilegia und
Rechtl. Wohlthaten, Gerade und Erb-
stücken, Hochzeiten und Trauer-Solenni-
täten, sondern auch ihre Galanterien,
Ausländische Trachten und Moden, so
viel deren ein geschicket worden, Künstle-
rinnen, curiöse und merckenswürdige
Weibesbilder, Schmincken, kostbare
Olitäten und Seiffen, Divertissements,
Spiele und Ergötzlichkeiten, abergläubi-
sches Wesen, sonderbare Redens-Arten
und Sprüchwörter, seidne, wollne und
andere Zeuge zu ihrem Putz und Klei-
dung, häuffig antreffen werden. Und
weil, wie bekannt, das weibl. Geschlechte
eine nicht geringe Liebe und Neigung
zur deutschen Poesie insgemein verspü-
ren läßt, so habe vor dienlich und nöthig
erachtet, die Nahmen und Thaten der
Göttinnen, auch anderer Mythologi-
scher Weibesbilder, deren sich die Poeten
in ihren Gedichten zu bedienen pflegen,

mit
):( 4

Vorrede.
ſehen ſie darinnen nicht nur der Frau-
enzim̃er geiſtliche und weltliche Orden,
Aemter, Wuͤrden, Ehrenſtellen, Profes-
ſionen
und Gewerbe, Privilegia und
Rechtl. Wohlthaten, Gerade und Erb-
ſtuͤcken, Hochzeiten und Trauer-Solenni-
taͤten, ſondern auch ihre Galanterien,
Auslaͤndiſche Trachten und Moden, ſo
viel deren ein geſchicket worden, Kuͤnſtle-
rinnen, curiöſe und merckenswuͤrdige
Weibesbilder, Schmincken, koſtbare
Olitaͤten und Seiffen, Divertiſſements,
Spiele und Ergoͤtzlichkeiten, aberglaͤubi-
ſches Weſen, ſonderbare Redens-Arten
und Spruͤchwoͤrter, ſeidne, wollne und
andere Zeuge zu ihrem Putz und Klei-
dung, haͤuffig antreffen werden. Und
weil, wie bekannt, das weibl. Geſchlechte
eine nicht geringe Liebe und Neigung
zur deutſchen Poeſie insgemein verſpuͤ-
ren laͤßt, ſo habe vor dienlich und noͤthig
erachtet, die Nahmen und Thaten der
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[0015] Vorrede. ſehen ſie darinnen nicht nur der Frau- enzim̃er geiſtliche und weltliche Orden, Aemter, Wuͤrden, Ehrenſtellen, Profes- ſionen und Gewerbe, Privilegia und Rechtl. Wohlthaten, Gerade und Erb- ſtuͤcken, Hochzeiten und Trauer-Solenni- taͤten, ſondern auch ihre Galanterien, Auslaͤndiſche Trachten und Moden, ſo viel deren ein geſchicket worden, Kuͤnſtle- rinnen, curiöſe und merckenswuͤrdige Weibesbilder, Schmincken, koſtbare Olitaͤten und Seiffen, Divertiſſements, Spiele und Ergoͤtzlichkeiten, aberglaͤubi- ſches Weſen, ſonderbare Redens-Arten und Spruͤchwoͤrter, ſeidne, wollne und andere Zeuge zu ihrem Putz und Klei- dung, haͤuffig antreffen werden. Und weil, wie bekannt, das weibl. Geſchlechte eine nicht geringe Liebe und Neigung zur deutſchen Poeſie insgemein verſpuͤ- ren laͤßt, ſo habe vor dienlich und noͤthig erachtet, die Nahmen und Thaten der Goͤttinnen, auch anderer Mythologi- ſcher Weibesbilder, deren ſich die Poeten in ihren Gedichten zu bedienen pflegen, mit ):( 4

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Zitationshilfe: Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/corvinus_frauenzimmer_1715/15>, abgerufen am 11.05.2024.