Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699.Vorrede. in ihren Büchern finden/ gelesen/ so haben sieihrem Christenthum schon gnug gethan/ und sey deßfals nichts mehr von ihnen zu fodern. Es ist aber dieses/ wie alle/ welche das recht- schaffene Wesen in Christo verstehen/ nicht läugnen werden/ eine Frucht oder ein Stück der grossen Nachläßigkeit und Kaltsinnig- keit/ die ietzo allenthalben überhand genom- men/ und den heiligen Fleiß zu wachsen/ dazu die Schrifft so ernstlich ermahnet/ und die wahre Andacht/ fast gar ausgetilget hat. Darum ich denn alle die/welchen die Auffsicht über die Jugend und andere einfältigen Chri- sten befohlen ist/hertzlich bitte/ daß sie dieselbe anführen und lehren wollen/ nicht nur ein Ge- bet für dem HErrn ihrem GOtt zu lesen/ son- dern auch zu beten/ (wie von dem grossen Pro- pheten Elia nach dencklich gesagt wird/(g) Er betet ein Gebet/ das ist/ er betet im hei- ligen Eiffer umb die Ehre GOttes/im Glau- ben/im Geist/ mit vereinigten Kräfften seiner geheiligten Seelen;) daß sie ihnen sagen und sie überzeugen/ daß man sich der Betbü- cher bedienen müsse/ wie die kleinen Kinder der Stüle und Bäncke/ daran sie sich halten/ wenn (g) Jac. V. 17. a 4
Vorrede. in ihren Büchern finden/ geleſen/ ſo haben ſieihrem Chriſtenthum ſchon gnug gethan/ und ſey deßfals nichts mehr von ihnen zu fodern. Es iſt aber dieſes/ wie alle/ welche das recht- ſchaffene Weſen in Chriſto verſtehen/ nicht läugnen werden/ eine Frucht oder ein Stück der groſſen Nachläßigkeit und Kaltſinnig- keit/ die ietzo allenthalben überhand genom- men/ und den heiligen Fleiß zu wachſen/ dazu die Schrifft ſo ernſtlich ermahnet/ und die wahre Andacht/ faſt gar ausgetilget hat. Darum ich denn alle die/welchen die Auffſicht über die Jugend und andere einfältigen Chri- ſten befohlen iſt/hertzlich bitte/ daß ſie dieſelbe anführen und lehren wollen/ nicht nur ein Ge- bet für dem HErrn ihrem GOtt zu leſen/ ſon- dern auch zu beten/ (wie von dem groſſen Pro- pheten Elia nach dencklich geſagt wird/(g) Er betet ein Gebet/ das iſt/ er betet im hei- ligen Eiffer umb die Ehre GOttes/im Glau- ben/im Geiſt/ mit vereinigten Kräfften ſeiner geheiligten Seelen;) daß ſie ihnen ſagen und ſie überzeugen/ daß man ſich der Betbü- cher bedienen müſſe/ wie die kleinen Kinder der Stüle und Bäncke/ daran ſie ſich halten/ wenn (g) Jac. V. 17. a 4
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Vorrede.
in ihren Büchern finden/ geleſen/ ſo haben ſie
ihrem Chriſtenthum ſchon gnug gethan/ und
ſey deßfals nichts mehr von ihnen zu fodern.
Es iſt aber dieſes/ wie alle/ welche das recht-
ſchaffene Weſen in Chriſto verſtehen/ nicht
läugnen werden/ eine Frucht oder ein Stück
der groſſen Nachläßigkeit und Kaltſinnig-
keit/ die ietzo allenthalben überhand genom-
men/ und den heiligen Fleiß zu wachſen/ dazu
die Schrifft ſo ernſtlich ermahnet/ und die
wahre Andacht/ faſt gar ausgetilget hat.
Darum ich denn alle die/welchen die Auffſicht
über die Jugend und andere einfältigen Chri-
ſten befohlen iſt/hertzlich bitte/ daß ſie dieſelbe
anführen und lehren wollen/ nicht nur ein Ge-
bet für dem HErrn ihrem GOtt zu leſen/ ſon-
dern auch zu beten/ (wie von dem groſſen Pro-
pheten Elia nach dencklich geſagt wird/ (g)
Er betet ein Gebet/ das iſt/ er betet im hei-
ligen Eiffer umb die Ehre GOttes/im Glau-
ben/im Geiſt/ mit vereinigten Kräfften ſeiner
geheiligten Seelen;) daß ſie ihnen ſagen und
ſie überzeugen/ daß man ſich der Betbü-
cher bedienen müſſe/ wie die kleinen Kinder
der Stüle und Bäncke/ daran ſie ſich halten/
wenn
(g) Jac. V. 17.
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