Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699.

Bild:
<< vorherige Seite

Umb Lust und Andacht zum Gebet.
Gnade; Ach/ vergib mir diese Thorheit: Wende
von mir die dadurch verdiente Straffe und Ungna-
de. Entzünde mein Hertz mit drünstiger Andacht/
und mit dem Liecht deiner Gnaden. Ach HErr/
aller Hertzenkündiger/ du weist/ wie unbeständig
menschliche Hertzen seyn/ viel beweglicher denn Was-
ser/ so vom Winde beweget wird: Ach befestige mei-
ne Andacht/ daß ich nicht durch mancherley Gedan-
cken hin und her bewogen werde. Du kanst das
Schifflein meines Hertzens besser regieren/ als ich
selbst. Stehe auff HErr/ bedraue den Sturm-
wind und das wallende Meer des Hertzens/ daß es
fein stille sey: Führe mich in die geistliche Wüsten/ da
ich nichts sehe noch höre von der Welt/ denn dich al-
lein/ daß du mit mir allein reden mögest/ und ich dich
freundlich küssen möge/ daß es niemand sehe/ und
mich höhne. Ach nimm weg aus Gnaden alles/
was meine Andacht verhindert/ es sey die Welt/ oder
meines Fleisches Wille/ als Unglauben/ Hoffart/
Zorn/ Rachgier/ Unversohnligkeit/ Unbußfertig-
keit. Laß durch deinen H. Geist den Tempel mei-
nes Hertzens mit dem himmlischen Weyrauch der
göttlichen Andacht wolriechend erfüllet und mein
hertzliches Gebet allergnädigst erhöret werden/ in
JEsu Christi Namen/ Amen.

Umb GOttes Beystand und Segen zum
Gebet.

P. K.

MEin HErr und mein GOtt/ du Licht mei-
nes Hertzens/ meine Stärcke und Trost/
gib mir armen dürfftigen Creatur/ die
ich ohne dich nichts verstehen wil/ kan oder ver-
mag/ daß ich mich von gantzem Hertzen zu dir wen-
de/ zu verstehen und zu fühlen/ wie füsse du seyst in

allem/

Umb Luſt und Andacht zum Gebet.
Gnade; Ach/ vergib mir dieſe Thorheit: Wende
von mir die dadurch verdiente Straffe und Ungna-
de. Entzünde mein Hertz mit drünſtiger Andacht/
und mit dem Liecht deiner Gnaden. Ach HErr/
aller Hertzenkündiger/ du weiſt/ wie unbeſtändig
menſchliche Hertzen ſeyn/ viel beweglicher denn Waſ-
ſer/ ſo vom Winde beweget wird: Ach befeſtige mei-
ne Andacht/ daß ich nicht durch mancherley Gedan-
cken hin und her bewogen werde. Du kanſt das
Schifflein meines Hertzens beſſer regieren/ als ich
ſelbſt. Stehe auff HErr/ bedraue den Sturm-
wind und das wallende Meer des Hertzens/ daß es
fein ſtille ſey: Führe mich in die geiſtliche Wüſten/ da
ich nichts ſehe noch höre von der Welt/ denn dich al-
lein/ daß du mit mir allein reden mögeſt/ und ich dich
freundlich küſſen möge/ daß es niemand ſehe/ und
mich höhne. Ach nimm weg aus Gnaden alles/
was meine Andacht verhindert/ es ſey die Welt/ oder
meines Fleiſches Wille/ als Unglauben/ Hoffart/
Zorn/ Rachgier/ Unverſohnligkeit/ Unbußfertig-
keit. Laß durch deinen H. Geiſt den Tempel mei-
nes Hertzens mit dem himmliſchen Weyrauch der
göttlichen Andacht wolriechend erfüllet und mein
hertzliches Gebet allergnädigſt erhöret werden/ in
JEſu Chriſti Namen/ Amen.

Umb GOttes Beyſtand und Segen zum
Gebet.

P. K.

MEin HErr und mein GOtt/ du Licht mei-
nes Hertzens/ meine Stärcke und Troſt/
gib mir armen dürfftigen Creatur/ die
ich ohne dich nichts verſtehen wil/ kan oder ver-
mag/ daß ich mich von gantzem Hertzen zu dir wen-
de/ zu verſtehen und zu fühlen/ wie füſſe du ſeyſt in

allem/
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0034" n="4"/><fw place="top" type="header">Umb Lu&#x017F;t und Andacht zum Gebet.</fw><lb/>
Gnade; Ach/ vergib mir die&#x017F;e Thorheit: Wende<lb/>
von mir die dadurch verdiente Straffe und Ungna-<lb/>
de. Entzünde mein Hertz mit drün&#x017F;tiger Andacht/<lb/>
und mit dem Liecht deiner Gnaden. Ach HErr/<lb/>
aller Hertzenkündiger/ du wei&#x017F;t/ wie unbe&#x017F;tändig<lb/>
men&#x017F;chliche Hertzen &#x017F;eyn/ viel beweglicher denn Wa&#x017F;-<lb/>
&#x017F;er/ &#x017F;o vom Winde beweget wird: Ach befe&#x017F;tige mei-<lb/>
ne Andacht/ daß ich nicht durch mancherley Gedan-<lb/>
cken hin und her bewogen werde. Du kan&#x017F;t das<lb/>
Schifflein meines Hertzens be&#x017F;&#x017F;er regieren/ als ich<lb/>
&#x017F;elb&#x017F;t. Stehe auff HErr/ bedraue den Sturm-<lb/>
wind und das wallende Meer des Hertzens/ daß es<lb/>
fein &#x017F;tille &#x017F;ey: Führe mich in die gei&#x017F;tliche Wü&#x017F;ten/ da<lb/>
ich nichts &#x017F;ehe noch höre von der Welt/ denn dich al-<lb/>
lein/ daß du mit mir allein reden möge&#x017F;t/ und ich dich<lb/>
freundlich kü&#x017F;&#x017F;en möge/ daß es niemand &#x017F;ehe/ und<lb/>
mich höhne. Ach nimm weg aus Gnaden alles/<lb/>
was meine Andacht verhindert/ es &#x017F;ey die Welt/ oder<lb/>
meines Flei&#x017F;ches Wille/ als Unglauben/ Hoffart/<lb/>
Zorn/ Rachgier/ Unver&#x017F;ohnligkeit/ Unbußfertig-<lb/>
keit. Laß durch deinen H. Gei&#x017F;t den Tempel mei-<lb/>
nes Hertzens mit dem himmli&#x017F;chen Weyrauch der<lb/>
göttlichen Andacht wolriechend erfüllet und mein<lb/>
hertzliches Gebet allergnädig&#x017F;t erhöret werden/ in<lb/>
JE&#x017F;u Chri&#x017F;ti Namen/ Amen.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>Umb GOttes Bey&#x017F;tand und Segen zum<lb/>
Gebet.</head><lb/>
          <argument>
            <p> <hi rendition="#c">P. K.</hi> </p>
          </argument><lb/>
          <p><hi rendition="#in">M</hi>Ein HErr und mein GOtt/ du Licht mei-<lb/>
nes Hertzens/ meine Stärcke und Tro&#x017F;t/<lb/>
gib mir armen dürfftigen Creatur/ die<lb/>
ich ohne dich nichts ver&#x017F;tehen wil/ kan oder ver-<lb/>
mag/ daß ich mich von gantzem Hertzen zu dir wen-<lb/>
de/ zu ver&#x017F;tehen und zu fühlen/ wie fü&#x017F;&#x017F;e du &#x017F;ey&#x017F;t in<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">allem/</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[4/0034] Umb Luſt und Andacht zum Gebet. Gnade; Ach/ vergib mir dieſe Thorheit: Wende von mir die dadurch verdiente Straffe und Ungna- de. Entzünde mein Hertz mit drünſtiger Andacht/ und mit dem Liecht deiner Gnaden. Ach HErr/ aller Hertzenkündiger/ du weiſt/ wie unbeſtändig menſchliche Hertzen ſeyn/ viel beweglicher denn Waſ- ſer/ ſo vom Winde beweget wird: Ach befeſtige mei- ne Andacht/ daß ich nicht durch mancherley Gedan- cken hin und her bewogen werde. Du kanſt das Schifflein meines Hertzens beſſer regieren/ als ich ſelbſt. Stehe auff HErr/ bedraue den Sturm- wind und das wallende Meer des Hertzens/ daß es fein ſtille ſey: Führe mich in die geiſtliche Wüſten/ da ich nichts ſehe noch höre von der Welt/ denn dich al- lein/ daß du mit mir allein reden mögeſt/ und ich dich freundlich küſſen möge/ daß es niemand ſehe/ und mich höhne. Ach nimm weg aus Gnaden alles/ was meine Andacht verhindert/ es ſey die Welt/ oder meines Fleiſches Wille/ als Unglauben/ Hoffart/ Zorn/ Rachgier/ Unverſohnligkeit/ Unbußfertig- keit. Laß durch deinen H. Geiſt den Tempel mei- nes Hertzens mit dem himmliſchen Weyrauch der göttlichen Andacht wolriechend erfüllet und mein hertzliches Gebet allergnädigſt erhöret werden/ in JEſu Chriſti Namen/ Amen. Umb GOttes Beyſtand und Segen zum Gebet. P. K. MEin HErr und mein GOtt/ du Licht mei- nes Hertzens/ meine Stärcke und Troſt/ gib mir armen dürfftigen Creatur/ die ich ohne dich nichts verſtehen wil/ kan oder ver- mag/ daß ich mich von gantzem Hertzen zu dir wen- de/ zu verſtehen und zu fühlen/ wie füſſe du ſeyſt in allem/

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang: Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/cubach_betbuch_1699
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/cubach_betbuch_1699/34
Zitationshilfe: Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699, S. 4. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cubach_betbuch_1699/34>, abgerufen am 31.10.2024.