Dilger, Daniel: Herrn Johannis Arndes [...] Richtige/ und in Gottes Wort wolgegründete Lehre/ in den vier Büchern vom wahren Christenthumb. Alten Stettin, 1620.Dieses scheinet das es zu hart geredt: Das aber die wahre Busse/ die 2. Denn wie wiltu doch beweisen das leugnen G ij
Dieſes ſcheinet das es zu hart geredt: Das aber die wahre Buſſe/ die 2. Denn wie wiltu doch beweiſen das leugnen G ij
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Dieſes ſcheinet das es zu hart geredt:
ſolte niemand koͤnnen Chriſti Juͤnger ſein der
ſich nicht wil fuͤr den vnwirdigſten Men-
ſchen erkennen. 2. Der nicht wil der Welt
ehre verſchmehen. 3. Der nicht wil ſeine ei-
gene weißheit vnd vermoͤgen fuͤr nichts ach-
ten. 4. Sich auff keine Creatur verlaſſen.
5. Bloß allein an Gott halten. 6. Sein ey-
gen leben haſſen. 7. Der Welt gecreutziget
werden? Das iſt zuviel geredt: Wan ich
nur ſage GOtt ſey mir Suͤnder gnedig ſo
bin ich Chriſti Juͤnger. Antwort: Das
iſt ein feines ſanfftes Chriſtenthumb damit
man den Leuten Pulſter vnter die Arme
machet/ vnd das Chriſtenthumb in reden
vnd plappern ſetzen/ ohne alle jnnerliche v-
bung/ fuͤr welchẽ Pulſter machen die Chriſt-
liche Gemeine ſich Creutzigen vnd Segenen
ſolte.
Das aber die wahre Buſſe/ die 2.
ſtuͤcke/ eygentlich zureden/ in ſich begreifft/
nemblich contritionem, einen zerknirſchten
Geiſt: 2. Fidem den Glauben/ der ohne Nova
obadientia, oder ohne newen gehorſam ohne
toͤdtung des Fleiſches nicht ſein koͤnne/ iſt ſo
gewiß/ als Gott ein warhafftiger Gott iſt.
Denn wie wiltu doch beweiſen das
demſelbigen der nicht gedencket ſeinen eyge-
nen willen zubrechen vnd alſo ſich ſelbſt ver-
leugnen
G ij
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