Dilich, Wilhelm [i. e. Scheffer, Wilhelm]: Kriegsbuch, darin die Alte und Neue Militaria eigentlich beschrieben. Kassel, 1607.Erste buch mit besonderer solennitet in beywesen der Impetatoris, derauch/ die praemia denen Centurionibus, gereichet/ die Cen- turiones den benemeritis oder wolverdieneten Soldaten außgetheilet. Vnd haben alß dan sie/ die honorati oder Receptores ihre dancksagung thun müssen: Darauff den Imperator den gantzen actum mit einer schönen rede und an- mahnung an das Kriegßvolck/ sich nemblich in gleichem auch verdient zu machen/ beschlossen. Ach wan heut zu tage noch dieser brauch und dispen- Folget nuhn nach dem schönen titulo de praemiis Von den poenis und straaffen des Kriegßvolcks/ WElche eben so hochnöhtig/ alß die angenehme dispen- uff-
Erſte buch mit beſonderer ſolennitet in beyweſen der Impetatoris, derauch/ die præmia denen Centurionibus, gereichet/ die Cen- turiones den benemeritis oder wolverdieneten Soldaten außgetheilet. Vnd haben alß dan ſie/ die honorati oder Receptores ihre danckſagung thun muͤſſen: Darauff den Imperator den gantzen actum mit einer ſchoͤnen rede uñ an- mahnung an das Kriegßvolck/ ſich nemblich in gleichem auch verdient zu machen/ beſchloſſen. Ach wan heut zu tage noch dieſer brauch und diſpen- Folget nuhn nach dem ſchoͤnen titulo de præmiis Von den pœnis und ſtraaffen des Kriegßvolcks/ WElche eben ſo hochnoͤhtig/ alß die angenehme diſpen- uff-
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Erſte buch
mit beſonderer ſolennitet in beyweſen der Impetatoris, der
auch/ die præmia denen Centurionibus, gereichet/ die Cen-
turiones den benemeritis oder wolverdieneten Soldaten
außgetheilet. Vnd haben alß dan ſie/ die honorati oder
Receptores ihre danckſagung thun muͤſſen: Darauff den
Imperator den gantzen actum mit einer ſchoͤnen rede uñ an-
mahnung an das Kriegßvolck/ ſich nemblich in gleichem
auch verdient zu machen/ beſchloſſen.
Ach wan heut zu tage noch dieſer brauch und diſpen-
ſatio Præmiorum in acht gezogen/ was gilts ob man nicht
eben ſo thugentliebende ſoldaten/ alß bey den Roͤhmern/
finden wuͤrde? Jn betrachtung daß ſie eben mit dem ver-
ſtandt und großmuͤhtigkeit/ darmit auch die alten begabet/
gezieret. So kan man ſie auch nicht alle zu befehlichen/ wel-
ches das eintzige præmium und hoffnung der jetzigen ſol-
daten/ promoviren. Darumb/ weiln ietzo thugendt faſt ſo
wenig alß laſter gildt/ ſo iſt menſchliche natuhr allzeit zum
boͤſen geneigter.
Folget nuhn nach dem ſchoͤnen titulo de præmiis
Von den pœnis und ſtraaffen des Kriegßvolcks/
WElche eben ſo hochnoͤhtig/ alß die angenehme diſpen-
ſatio præmiorum. Dan ſtraaff und Regiment will
der Krieg haben/ aber doch ohne grolheit unnd tyranney.
So ſollen auch geſatz vnd ordnung mehr im Krieg regiren
und ſtraaffen/ dan die obriſte und befehlichhabere: Alles
ohn anſehen der perſohnen: und ob auch gleich einer ſonſtet
uff-
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Zitationshilfe: | Dilich, Wilhelm [i. e. Scheffer, Wilhelm]: Kriegsbuch, darin die Alte und Neue Militaria eigentlich beschrieben. Kassel, 1607, S. 124. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dilich_kriegsbuch_1607/134>, abgerufen am 16.06.2024. |