losen, der Arbeiter und zuletzt der Neger erzwun- gen hat.
Die Gründe der Männer heißen:
1) Die Frauen brauchen das Stimmrecht nicht,
2) Die Frauen wollen das Stimmrecht nicht,
3) Sie haben nicht die Fähigkeit, es auszu- üben,
4) Jhr Geschlecht schließt die Frau selbstver- ständlich von jeder politischen Aktion aus.
1) Die Frauen brauchen das Stimmrecht nicht. Das heißt: die Männer sind von jeher so ge- recht, so gut, so edel gewesen, daß man getrost die Geschicke der Hälfte des Menschengeschlechts in ihre reinen Hände legen konnte. Die Frauen brauchen das Stimmrecht nicht. Das heißt: Es ist eine den Männern eingeborene Jdee, ein göttlicher Jmpuls, der sie antreibt, mögen sie nun der barbarischen oder der civilisirten Welt angehören, das Weib zu schützen in seinen Rechten und in seinem Glück. Alle Arglist des Schurken, alle Niedertracht des Buben, alle Laster des Vornehmen und Schlechten haben sich von jeher nur gegen ihresgleichen gerichtet. Nur Mann gegen Mann hat sich das starke Geschlecht im Kampf um's Dasein geschädigt und zu Grunde gerichtet.
Abseits auf einem Piedestal stand das Weib und
losen, der Arbeiter und zuletzt der Neger erzwun- gen hat.
Die Gründe der Männer heißen:
1) Die Frauen brauchen das Stimmrecht nicht,
2) Die Frauen wollen das Stimmrecht nicht,
3) Sie haben nicht die Fähigkeit, es auszu- üben,
4) Jhr Geschlecht schließt die Frau selbstver- ständlich von jeder politischen Aktion aus.
1) Die Frauen brauchen das Stimmrecht nicht. Das heißt: die Männer sind von jeher so ge- recht, so gut, so edel gewesen, daß man getrost die Geschicke der Hälfte des Menschengeschlechts in ihre reinen Hände legen konnte. Die Frauen brauchen das Stimmrecht nicht. Das heißt: Es ist eine den Männern eingeborene Jdee, ein göttlicher Jmpuls, der sie antreibt, mögen sie nun der barbarischen oder der civilisirten Welt angehören, das Weib zu schützen in seinen Rechten und in seinem Glück. Alle Arglist des Schurken, alle Niedertracht des Buben, alle Laster des Vornehmen und Schlechten haben sich von jeher nur gegen ihresgleichen gerichtet. Nur Mann gegen Mann hat sich das starke Geschlecht im Kampf um's Dasein geschädigt und zu Grunde gerichtet.
Abseits auf einem Piedestal stand das Weib und
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0078"n="70"/>
losen, der Arbeiter und zuletzt der Neger erzwun-<lb/>
gen hat.</p><lb/><p>Die Gründe der Männer heißen:</p><lb/><list><item>1) Die Frauen brauchen das Stimmrecht nicht,</item><item>2) Die Frauen wollen das Stimmrecht nicht,</item><item>3) Sie haben nicht die Fähigkeit, es auszu-<lb/>
üben,</item><item>4) Jhr Geschlecht schließt die Frau selbstver-<lb/>
ständlich von jeder politischen Aktion aus.</item></list><p>1) <hirendition="#g">Die Frauen brauchen das Stimmrecht<lb/>
nicht.</hi> Das heißt: die Männer sind von jeher so ge-<lb/>
recht, so gut, so edel gewesen, daß man getrost die<lb/>
Geschicke der Hälfte des Menschengeschlechts in ihre<lb/>
reinen Hände legen konnte. Die Frauen brauchen<lb/>
das Stimmrecht nicht. Das heißt: Es ist eine den<lb/>
Männern eingeborene Jdee, ein göttlicher Jmpuls, der<lb/>
sie antreibt, mögen sie nun der barbarischen oder der<lb/>
civilisirten Welt angehören, das Weib zu schützen in<lb/>
seinen Rechten und in seinem Glück. Alle Arglist des<lb/>
Schurken, alle Niedertracht des Buben, alle Laster des<lb/>
Vornehmen und Schlechten haben sich von jeher nur<lb/>
gegen ihresgleichen gerichtet. Nur Mann gegen Mann<lb/>
hat sich das starke Geschlecht im Kampf um's Dasein<lb/>
geschädigt und zu Grunde gerichtet.</p><lb/><p>Abseits auf einem Piedestal stand das Weib und<lb/> </p></div></body></text></TEI>
[70/0078]
losen, der Arbeiter und zuletzt der Neger erzwun-
gen hat.
Die Gründe der Männer heißen:
1) Die Frauen brauchen das Stimmrecht nicht,
2) Die Frauen wollen das Stimmrecht nicht,
3) Sie haben nicht die Fähigkeit, es auszu-
üben,
4) Jhr Geschlecht schließt die Frau selbstver-
ständlich von jeder politischen Aktion aus.
1) Die Frauen brauchen das Stimmrecht
nicht. Das heißt: die Männer sind von jeher so ge-
recht, so gut, so edel gewesen, daß man getrost die
Geschicke der Hälfte des Menschengeschlechts in ihre
reinen Hände legen konnte. Die Frauen brauchen
das Stimmrecht nicht. Das heißt: Es ist eine den
Männern eingeborene Jdee, ein göttlicher Jmpuls, der
sie antreibt, mögen sie nun der barbarischen oder der
civilisirten Welt angehören, das Weib zu schützen in
seinen Rechten und in seinem Glück. Alle Arglist des
Schurken, alle Niedertracht des Buben, alle Laster des
Vornehmen und Schlechten haben sich von jeher nur
gegen ihresgleichen gerichtet. Nur Mann gegen Mann
hat sich das starke Geschlecht im Kampf um's Dasein
geschädigt und zu Grunde gerichtet.
Abseits auf einem Piedestal stand das Weib und
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Texte der ersten Frauenbewegung, betreut von Anna Pfundt und Thomas Gloning, JLU Gießen: Bereitstellung der Texttranskription.
(2017-04-07T16:13:32Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Anna Pfundt: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2017-04-07T16:13:32Z)
Weitere Informationen:
Bogensignaturen: gekennzeichnet;
Druckfehler: dokumentiert;
fremdsprachliches Material: keine Angabe;
Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe;
Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet;
i/j in Fraktur: keine Angabe;
I/J in Fraktur: wie Vorlage;
Kolumnentitel: keine Angabe;
Kustoden: keine Angabe;
langes s (ſ): als s transkribiert;
Normalisierungen: keine Angabe;
rundes r (ꝛ): keine Angabe;
Seitenumbrüche markiert: ja;
Silbentrennung: wie Vorlage;
u/v bzw. U/V: keine Angabe;
Vokale mit übergest. e: keine Angabe;
Vollständigkeit: vollständig erfasst;
Zeichensetzung: wie Vorlage;
Zeilenumbrüche markiert: ja;
Dohm, Hedwig: Der Frauen Natur und Recht. Berlin, 1876, S. 70. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dohm_frauenfrage_1876/78>, abgerufen am 18.06.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.