Dohm, Hedwig: Der Jesuitismus im Hausstande. Berlin, 1873.meine Freundin kalt, während ich viel eher geneigt war, Es gehört wenig Zeit aber viel Charakter dazu, Die Klasse der Dienstboten ist, wenigstens was die Diese Eigenschaften aber ziemen dem Weibe nicht, Wählen Sie also meine Herren Ehemänner. Ent- Auf einen Widerspruch mehr oder weniger kommt es Oder glauben die Männer vielleicht, eine Frau könne meine Freundin kalt, während ich viel eher geneigt war, Es gehört wenig Zeit aber viel Charakter dazu, Die Klasse der Dienstboten ist, wenigstens was die Diese Eigenschaften aber ziemen dem Weibe nicht, Wählen Sie also meine Herren Ehemänner. Ent- Auf einen Widerspruch mehr oder weniger kommt es Oder glauben die Männer vielleicht, eine Frau könne <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0114" n="106"/> meine Freundin kalt, während ich viel eher geneigt war,<lb/> die Schuld der Leber als der Köchin beizumessen.</p><lb/> <p>Es gehört <hi rendition="#g">wenig Zeit</hi> aber <hi rendition="#g">viel Charakter</hi> dazu,<lb/> eine Haushaltung musterhaft zu führen.</p><lb/> <p>Die Klasse der Dienstboten ist, wenigstens was die<lb/> großen Städte anbetrifft, gründlich schlecht. Die Beauf-<lb/> sichtigung und Leitung derselben erfordert Konsequenz,<lb/> Energie, Strenge. Energie ist aber fast immer mit per-<lb/> sönlichem Selbstgefühl und mit einem starken Sinn für<lb/> Unabhängigkeit verbunden.</p><lb/> <p>Diese Eigenschaften aber ziemen dem Weibe nicht,<lb/> wie wir es täglich aus Aller Munde hören können, son-<lb/> dern machen es zum Mannweib. Also nur ein Mann-<lb/> weib würde eine vollkommen geordnete Häuslichkeit herzustellen<lb/> im Stande sein.</p><lb/> <p>Wählen Sie also meine Herren Ehemänner. Ent-<lb/> weder eine sanfte, nachgiebige, holde weibliche Gattin<lb/> und eine schlechte oder mittelmäßige Hausfrau, oder eine<lb/> musterhafte Hausfrau, aber eine charakterstarke, selbst-<lb/> ständige Gattin.</p><lb/> <p>Auf einen Widerspruch mehr oder weniger kommt es<lb/> bei den Faseleien über Frauenwesen nicht an, ich thue<lb/> diesen zu den übrigen. </p><lb/> <p>Oder glauben die Männer vielleicht, eine Frau könne<lb/> charaktervoll, energisch, durchgreifend ihren Dienstmädchen<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [106/0114]
meine Freundin kalt, während ich viel eher geneigt war,
die Schuld der Leber als der Köchin beizumessen.
Es gehört wenig Zeit aber viel Charakter dazu,
eine Haushaltung musterhaft zu führen.
Die Klasse der Dienstboten ist, wenigstens was die
großen Städte anbetrifft, gründlich schlecht. Die Beauf-
sichtigung und Leitung derselben erfordert Konsequenz,
Energie, Strenge. Energie ist aber fast immer mit per-
sönlichem Selbstgefühl und mit einem starken Sinn für
Unabhängigkeit verbunden.
Diese Eigenschaften aber ziemen dem Weibe nicht,
wie wir es täglich aus Aller Munde hören können, son-
dern machen es zum Mannweib. Also nur ein Mann-
weib würde eine vollkommen geordnete Häuslichkeit herzustellen
im Stande sein.
Wählen Sie also meine Herren Ehemänner. Ent-
weder eine sanfte, nachgiebige, holde weibliche Gattin
und eine schlechte oder mittelmäßige Hausfrau, oder eine
musterhafte Hausfrau, aber eine charakterstarke, selbst-
ständige Gattin.
Auf einen Widerspruch mehr oder weniger kommt es
bei den Faseleien über Frauenwesen nicht an, ich thue
diesen zu den übrigen.
Oder glauben die Männer vielleicht, eine Frau könne
charaktervoll, energisch, durchgreifend ihren Dienstmädchen
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