Scheint der Monden helle draussen, Wolken fliegen über'm Grunde: Fängt er draussen an zu hausen, Kramt sein Spielzeug aus zur Stunde. Und das Spielzeug um den Alten Rührt sich bald beym Mondenscheine, Zupfet ihn beym langen Barte, Schlingt um ihn die bunten Kreise Auch die Blümlein nach ihm langen, Möchten doch sich sittsam zeigen, Zieh'n verstohlen ihn beym Mantel, Lachen dann in sich gar heimlich. Und ringsum die ganze Runde Zieht Gesichter ihm und rauschet, Unterhält aus dunklem Grunde Sich mit ihm als wie im Traume. Und er spricht und sinnt und sinnet, Bunt verwirrend alle Zeiten, Weinet bitterlich und lachet, Seine Seele ist so heiter.
Bey ihm sitzt dann die Prinzessin,
Spielt mit seinen Seltsamkeiten, Immer neue Wunder blinkend Muß er aus dem Mantel breiten. Und der wunderliche Alte Hielt sie sich bey seinen Bildern Neidisch immerfort gefangen, Weit von aller Welt geschieden. Aber der Prinzessin wurde Mitten in dem Spiele bange Unter diesen Zauberblumen, Zwischen dieser Quellen Rauschen.
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Scheint der Monden helle drauſſen, Wolken fliegen über'm Grunde: Fängt er drauſſen an zu hauſen, Kramt ſein Spielzeug aus zur Stunde. Und das Spielzeug um den Alten Rührt ſich bald beym Mondenſcheine, Zupfet ihn beym langen Barte, Schlingt um ihn die bunten Kreiſe Auch die Blümlein nach ihm langen, Möchten doch ſich ſittſam zeigen, Zieh'n verſtohlen ihn beym Mantel, Lachen dann in ſich gar heimlich. Und ringsum die ganze Runde Zieht Geſichter ihm und rauſchet, Unterhält aus dunklem Grunde Sich mit ihm als wie im Traume. Und er ſpricht und ſinnt und ſinnet, Bunt verwirrend alle Zeiten, Weinet bitterlich und lachet, Seine Seele iſt ſo heiter.
Bey ihm ſitzt dann die Prinzeſſin,
Spielt mit ſeinen Seltſamkeiten, Immer neue Wunder blinkend Muß er aus dem Mantel breiten. Und der wunderliche Alte Hielt ſie ſich bey ſeinen Bildern Neidiſch immerfort gefangen, Weit von aller Welt geſchieden. Aber der Prinzeſſin wurde Mitten in dem Spiele bange Unter dieſen Zauberblumen, Zwiſchen dieſer Quellen Rauſchen.
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Scheint der Monden helle drauſſen,
Wolken fliegen über'm Grunde:
Fängt er drauſſen an zu hauſen,
Kramt ſein Spielzeug aus zur Stunde.
Und das Spielzeug um den Alten
Rührt ſich bald beym Mondenſcheine,
Zupfet ihn beym langen Barte,
Schlingt um ihn die bunten Kreiſe
Auch die Blümlein nach ihm langen,
Möchten doch ſich ſittſam zeigen,
Zieh'n verſtohlen ihn beym Mantel,
Lachen dann in ſich gar heimlich.
Und ringsum die ganze Runde
Zieht Geſichter ihm und rauſchet,
Unterhält aus dunklem Grunde
Sich mit ihm als wie im Traume.
Und er ſpricht und ſinnt und ſinnet,
Bunt verwirrend alle Zeiten,
Weinet bitterlich und lachet,
Seine Seele iſt ſo heiter.
Bey ihm ſitzt dann die Prinzeſſin,
Spielt mit ſeinen Seltſamkeiten,
Immer neue Wunder blinkend
Muß er aus dem Mantel breiten.
Und der wunderliche Alte
Hielt ſie ſich bey ſeinen Bildern
Neidiſch immerfort gefangen,
Weit von aller Welt geſchieden.
Aber der Prinzeſſin wurde
Mitten in dem Spiele bange
Unter dieſen Zauberblumen,
Zwiſchen dieſer Quellen Rauſchen.
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Eichendorff, Joseph von: Ahnung und Gegenwart. Nürnberg, 1815, S. 211. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eichendorff_ahnung_1815/217>, abgerufen am 31.10.2024.
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