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Eichendorff, Joseph von: Gedichte. Berlin, 1837.

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Und Ufer, Wolkenflügel,
Die Liebe hoch und mild --
Es wird in diesem Spiegel
Die ganze Welt zum Bild.
Dich rührt die frische Helle,
Das Rauschen heimlich kühl,
Das lockt dich zu der Welle,
Weil's draußen leer und schwül.
Doch wolle nie dir halten
Der Bilder Wunderfest,
Todt wird ihr freies Walten,
Hältst du es weltlich fest.
Kein Bett darf er hier finden.
Wohl in den Thälern schön
Siehst du sein Gold sich winden,
Dann plötzlich Meerwärts dreh'n.


Und Ufer, Wolkenfluͤgel,
Die Liebe hoch und mild —
Es wird in dieſem Spiegel
Die ganze Welt zum Bild.
Dich ruͤhrt die friſche Helle,
Das Rauſchen heimlich kuͤhl,
Das lockt dich zu der Welle,
Weil's draußen leer und ſchwuͤl.
Doch wolle nie dir halten
Der Bilder Wunderfeſt,
Todt wird ihr freies Walten,
Haͤltſt du es weltlich feſt.
Kein Bett darf er hier finden.
Wohl in den Thaͤlern ſchoͤn
Siehſt du ſein Gold ſich winden,
Dann ploͤtzlich Meerwaͤrts dreh'n.


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[84/0102] Und Ufer, Wolkenfluͤgel, Die Liebe hoch und mild — Es wird in dieſem Spiegel Die ganze Welt zum Bild. Dich ruͤhrt die friſche Helle, Das Rauſchen heimlich kuͤhl, Das lockt dich zu der Welle, Weil's draußen leer und ſchwuͤl. Doch wolle nie dir halten Der Bilder Wunderfeſt, Todt wird ihr freies Walten, Haͤltſt du es weltlich feſt. Kein Bett darf er hier finden. Wohl in den Thaͤlern ſchoͤn Siehſt du ſein Gold ſich winden, Dann ploͤtzlich Meerwaͤrts dreh'n.

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Zitationshilfe: Eichendorff, Joseph von: Gedichte. Berlin, 1837, S. 84. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eichendorff_gedichte_1837/102>, abgerufen am 31.10.2024.