ein, qverrle es wohl untereinander, gieß es in zween Becher oder Schälchen hin und wieder, und wann ich vermercke, daß ich es am Mun- de erleiden kan, trincke ich diese also zugerichte- te Choccolade so warm als möglich hinnein, und befinde mich sehr wohl darauff. Es neh- ret vortreflich, so, daß ich nach deren Gebrauch den gantzen Tag ohne Essen zubringen kan. Es stärcket die Natur, bevoraus bey denen schwachen und kalten Personen, denen Ve- nus-Rittern verleihet sie gute Krafft und Be- stand das Jhrige zu verrichten, erwärmet den Leib und kommt der Dauung des Magens zu Hülffe. Früh halte ich sie am dienlichsten, wiewohl sie Abends zumahl dem, der das Abend-Essen nicht achtet, sehr nützlich ist, die Choccolade ist allem Alter zuträglich, wir sind in der Zubereitung und Ubersieden ge- wisser als beym Thee, weswegen ich ein Schälchen warme Choccolade, wann sie gleich in Wasser gekocht ist, höher als funffzig Schälchen Thee oder Chavee halte. Mit dieser meiner Meynung, geliebe mein Herr groß-günstig vor Willen zu nehmen, wünt- schende in anderer Gelegenheit vor erwiesene Höfligkeit mit danckbahren Diensten entgegen zu gehen. Wilhelm antworte: Mein grosser Patron, dessen hohe Compagnie hat mich son-
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ein, qverrle es wohl untereinander, gieß es in zween Becher oder Schaͤlchen hin und wieder, und wann ich vermercke, daß ich es am Mun- de erleiden kan, trincke ich dieſe alſo zugerichte- te Choccolade ſo warm als moͤglich hinnein, und befinde mich ſehr wohl darauff. Es neh- ret vortreflich, ſo, daß ich nach deren Gebrauch den gantzen Tag ohne Eſſen zubringen kan. Es ſtaͤrcket die Natur, bevoraus bey denen ſchwachen und kalten Perſonen, denen Ve- nus-Rittern verleihet ſie gute Krafft und Be- ſtand das Jhrige zu verrichten, erwaͤrmet den Leib und kommt der Dauung des Magens zu Huͤlffe. Fruͤh halte ich ſie am dienlichſten, wiewohl ſie Abends zumahl dem, der das Abend-Eſſen nicht achtet, ſehr nuͤtzlich iſt, die Choccolade iſt allem Alter zutraͤglich, wir ſind in der Zubereitung und Uberſieden ge- wiſſer als beym Thee, weswegen ich ein Schaͤlchen warme Choccolade, wann ſie gleich in Waſſer gekocht iſt, hoͤher als funffzig Schaͤlchen Thee oder Chavee halte. Mit dieſer meiner Meynung, geliebe mein Herr groß-guͤnſtig vor Willen zu nehmen, wuͤnt- ſchende in anderer Gelegenheit vor erwieſene Hoͤfligkeit mit danckbahren Dienſten entgegen zu gehen. Wilhelm antworte: Mein groſſer Patron, deſſen hohe Compagnie hat mich ſon-
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ein, qverrle es wohl untereinander, gieß es in
zween Becher oder Schaͤlchen hin und wieder,
und wann ich vermercke, daß ich es am Mun-
de erleiden kan, trincke ich dieſe alſo zugerichte-
te Choccolade ſo warm als moͤglich hinnein,
und befinde mich ſehr wohl darauff. Es neh-
ret vortreflich, ſo, daß ich nach deren Gebrauch
den gantzen Tag ohne Eſſen zubringen kan.
Es ſtaͤrcket die Natur, bevoraus bey denen
ſchwachen und kalten Perſonen, denen Ve-
nus-Rittern verleihet ſie gute Krafft und Be-
ſtand das Jhrige zu verrichten, erwaͤrmet den
Leib und kommt der Dauung des Magens zu
Huͤlffe. Fruͤh halte ich ſie am dienlichſten,
wiewohl ſie Abends zumahl dem, der das
Abend-Eſſen nicht achtet, ſehr nuͤtzlich iſt, die
Choccolade iſt allem Alter zutraͤglich, wir
ſind in der Zubereitung und Uberſieden ge-
wiſſer als beym Thee, weswegen ich ein
Schaͤlchen warme Choccolade, wann ſie
gleich in Waſſer gekocht iſt, hoͤher als funffzig
Schaͤlchen Thee oder Chavee halte. Mit
dieſer meiner Meynung, geliebe mein Herr
groß-guͤnſtig vor Willen zu nehmen, wuͤnt-
ſchende in anderer Gelegenheit vor erwieſene
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Eckharts Medicinischen Maul-Affens" von Johann Christoph Ettner von Eiteritz wurde 1694 veröffentlicht. Die verwendete Ausgabe von 1719 stellt eine überarbeitete Ausgabe der ersten Ausgabe dar. Da die Ausgabe von 1694 im Projektzeitraum nicht zur Verfügung stand, musste die Ausgabe von 1719 verwendet werden.
Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 197. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/213>, abgerufen am 31.10.2024.
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