Theophrasti Nachfolger wäre, die unfruchtba- ren Weiber fruchtbar und schwanger zu machen, so müste er aufweisen, ob er auch gleich jenen ca- strirt wäre, (denn man hält davor, Paracelsus wäre in seiner Jugend von einem Schweine seines Anhangs beraubt worden) sonsten wür- de der aller-gröbste Bauer die Kunst so wohl als er practiciren können. Hiermit war der gu- te Mensch gantz beschämt, und machte sich noch denselben Tag aus der Stadt. Dieser hat noch Zeit sich zu bekehren gehabt, wandte Eckarth ein, ehe ihm noch ein ärger Posse wiederfah- ren möchte. Jch halte davor, daß so vieler- ley Sorten dieser Leuthe sind, so vielerley Ar- then finden sich auch die Leuthe aufzusetzen, und ihnen das Geld abzulocken. Endlich gieng die Mahlzeit zum Ende, da denn Eckarth mit denen jungen Herren sich gegen die Her- ren Gäste erzeigter Höfligkeit wegen bedanck- ten, die ihnen hinwiederumb zu bevorstehen- der Reise Glück und Vergnügung wüntsch- ten, wormit sie sich zur Nacht-Ruhe begaben. Den andern Tag zahlten sie den Wirth, und weil des Kutschers Pferd wieder gut war, setz- ten sie ihre Reise in GOttes Nahmen weiter. Als sie nach Zagel kamen und speiseten, trat ein feiner Mensch von etwa 24. Jahren in das Zimmer, nach abgelegten guten Abend, bath
er,
Theophraſti Nachfolger waͤre, die unfruchtba- ren Weiber fruchtbar uñ ſchwanger zu machen, ſo muͤſte er aufweiſen, ob er auch gleich jenen ca- ſtrirt waͤre, (denn man haͤlt davor, Paracelſus waͤre in ſeiner Jugend von einem Schweine ſeines Anhangs beraubt worden) ſonſten wuͤr- de der aller-groͤbſte Bauer die Kunſt ſo wohl als er practiciren koͤnnen. Hiermit war der gu- te Menſch gantz beſchaͤmt, und machte ſich noch denſelben Tag aus der Stadt. Dieſer hat noch Zeit ſich zu bekehren gehabt, wandte Eckarth ein, ehe ihm noch ein aͤrger Poſſe wiederfah- ren moͤchte. Jch halte davor, daß ſo vieler- ley Sorten dieſer Leuthe ſind, ſo vielerley Ar- then finden ſich auch die Leuthe aufzuſetzen, und ihnen das Geld abzulocken. Endlich gieng die Mahlzeit zum Ende, da denn Eckarth mit denen jungen Herren ſich gegen die Her- ren Gaͤſte erzeigter Hoͤfligkeit wegen bedanck- ten, die ihnen hinwiederumb zu bevorſtehen- der Reiſe Gluͤck und Vergnuͤgung wuͤntſch- ten, wormit ſie ſich zur Nacht-Ruhe begaben. Den andern Tag zahlten ſie den Wirth, und weil des Kutſchers Pferd wieder gut war, ſetz- ten ſie ihre Reiſe in GOttes Nahmen weiter. Als ſie nach Zagel kamen und ſpeiſeten, trat ein feiner Menſch von etwa 24. Jahren in das Zimmer, nach abgelegten guten Abend, bath
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Theophraſti Nachfolger waͤre, die unfruchtba-
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ſtrirt waͤre, (denn man haͤlt davor, Paracelſus
waͤre in ſeiner Jugend von einem Schweine
ſeines Anhangs beraubt worden) ſonſten wuͤr-
de der aller-groͤbſte Bauer die Kunſt ſo wohl
als er practiciren koͤnnen. Hiermit war der gu-
te Menſch gantz beſchaͤmt, und machte ſich noch
denſelben Tag aus der Stadt. Dieſer hat noch
Zeit ſich zu bekehren gehabt, wandte Eckarth
ein, ehe ihm noch ein aͤrger Poſſe wiederfah-
ren moͤchte. Jch halte davor, daß ſo vieler-
ley Sorten dieſer Leuthe ſind, ſo vielerley Ar-
then finden ſich auch die Leuthe aufzuſetzen,
und ihnen das Geld abzulocken. Endlich
gieng die Mahlzeit zum Ende, da denn Eckarth
mit denen jungen Herren ſich gegen die Her-
ren Gaͤſte erzeigter Hoͤfligkeit wegen bedanck-
ten, die ihnen hinwiederumb zu bevorſtehen-
der Reiſe Gluͤck und Vergnuͤgung wuͤntſch-
ten, wormit ſie ſich zur Nacht-Ruhe begaben.
Den andern Tag zahlten ſie den Wirth, und
weil des Kutſchers Pferd wieder gut war, ſetz-
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Als ſie nach Zagel kamen und ſpeiſeten, trat
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Eckharts Medicinischen Maul-Affens" von Johann Christoph Ettner von Eiteritz wurde 1694 veröffentlicht. Die verwendete Ausgabe von 1719 stellt eine überarbeitete Ausgabe der ersten Ausgabe dar. Da die Ausgabe von 1694 im Projektzeitraum nicht zur Verfügung stand, musste die Ausgabe von 1719 verwendet werden.
Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 224. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/240>, abgerufen am 31.10.2024.
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