dir du Ottern-Gezüchte, sprach Eckarth wie- der den lebenden Räuber, dir solte man meh- rere zu betrügen das Leben schencken! Gehe voraus Bösewicht, und hüte dich weder hie- her noch dorthin zu weichen, wo anders nicht eine Kugel dir deine verfluchte Seel soll aus den Leibe jagen. Siegfried sagte in geheim zu Eckarthen. Mein Herr Vater, man las- se diesem Jünglinge zu, den Mörder den Rest zu geben, weil es doch zu viel Mühe ko- sten würde, diesen Vogel also einzusperren, umb ihn an gehörigen Orth zu bringen. Woh- lan sprach Eckarth, Jüngling ich habe euch etliche Worte zu sagen: Erkühnet ihr euch wohl, diesem eueren Hencker das Leben zu nehmen. Ja wohl, antwortete der Jüng- ling, wann es mir nur erlaubet ist. Nun denn sagte Eckarth, nehmet dieses Gewehr, (hiermit überreichte er ihm eine geladene Pi- stol,) und beraubet denjenigen seines unwür- digen Lebens, der euch vor kurtzer Zeit den Garaus machen wollen. Jndem diese rede- ten, nahm der Mörder die Gelegenheit in acht, und wolte Reißaus nehmen. Eckarth ersahe dieses, legte die Musqueton an, gab Feuer nach ihm, und schlug ihn mit 6. Ku- geln beyde Füsse entzwey. Hierauff sprang der Jüngling zu, und wolte ihm noch den
Rest
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dir du Ottern-Gezuͤchte, ſprach Eckarth wie- der den lebenden Raͤuber, dir ſolte man meh- rere zu betruͤgen das Leben ſchencken! Gehe voraus Boͤſewicht, und huͤte dich weder hie- her noch dorthin zu weichen, wo anders nicht eine Kugel dir deine verfluchte Seel ſoll aus den Leibe jagen. Siegfried ſagte in geheim zu Eckarthen. Mein Herr Vater, man laſ- ſe dieſem Juͤnglinge zu, den Moͤrder den Reſt zu geben, weil es doch zu viel Muͤhe ko- ſten wuͤrde, dieſen Vogel alſo einzuſperren, umb ihn an gehoͤrigen Orth zu bringen. Woh- lan ſprach Eckarth, Juͤngling ich habe euch etliche Worte zu ſagen: Erkuͤhnet ihr euch wohl, dieſem eueren Hencker das Leben zu nehmen. Ja wohl, antwortete der Juͤng- ling, wann es mir nur erlaubet iſt. Nun denn ſagte Eckarth, nehmet dieſes Gewehr, (hiermit uͤberreichte er ihm eine geladene Pi- ſtol,) und beraubet denjenigen ſeines unwuͤr- digen Lebens, der euch vor kurtzer Zeit den Garaus machen wollen. Jndem dieſe rede- ten, nahm der Moͤrder die Gelegenheit in acht, und wolte Reißaus nehmen. Eckarth erſahe dieſes, legte die Muſqueton an, gab Feuer nach ihm, und ſchlug ihn mit 6. Ku- geln beyde Fuͤſſe entzwey. Hierauff ſprang der Juͤngling zu, und wolte ihm noch den
Reſt
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dir du Ottern-Gezuͤchte, ſprach Eckarth wie-
der den lebenden Raͤuber, dir ſolte man meh-
rere zu betruͤgen das Leben ſchencken! Gehe
voraus Boͤſewicht, und huͤte dich weder hie-
her noch dorthin zu weichen, wo anders nicht
eine Kugel dir deine verfluchte Seel ſoll aus
den Leibe jagen. Siegfried ſagte in geheim
zu Eckarthen. Mein Herr Vater, man laſ-
ſe dieſem Juͤnglinge zu, den Moͤrder den
Reſt zu geben, weil es doch zu viel Muͤhe ko-
ſten wuͤrde, dieſen Vogel alſo einzuſperren,
umb ihn an gehoͤrigen Orth zu bringen. Woh-
lan ſprach Eckarth, Juͤngling ich habe euch
etliche Worte zu ſagen: Erkuͤhnet ihr euch
wohl, dieſem eueren Hencker das Leben zu
nehmen. Ja wohl, antwortete der Juͤng-
ling, wann es mir nur erlaubet iſt. Nun
denn ſagte Eckarth, nehmet dieſes Gewehr,
(hiermit uͤberreichte er ihm eine geladene Pi-
ſtol,) und beraubet denjenigen ſeines unwuͤr-
digen Lebens, der euch vor kurtzer Zeit den
Garaus machen wollen. Jndem dieſe rede-
ten, nahm der Moͤrder die Gelegenheit in
acht, und wolte Reißaus nehmen. Eckarth
erſahe dieſes, legte die Muſqueton an, gab
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Eckharts Medicinischen Maul-Affens" von Johann Christoph Ettner von Eiteritz wurde 1694 veröffentlicht. Die verwendete Ausgabe von 1719 stellt eine überarbeitete Ausgabe der ersten Ausgabe dar. Da die Ausgabe von 1694 im Projektzeitraum nicht zur Verfügung stand, musste die Ausgabe von 1719 verwendet werden.
Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 233. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/249>, abgerufen am 31.10.2024.
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