Quum libros Paetus censura vexat iniqua, Quumque notat, rodit carmina saepe tua. Quaeris: quid facies? tu pergas scribere Quincte, Donec eum rumpant liuor et inuidia. Holberg.
§. I.
Wir sind zur verschönerung der wissenschaften verbunden. Die Poggiana klagen her- gegen mit grunde, daß, zur schande der wissenschaften, welche doch zur besserung der guten sitten abzwecken sollen, unter den gelehrten so unanständige ausfälle sich veroffenbareten. Man hät- te dergleichen gewislich aufs äusserste zu vermeiden. Denn sowohl der hof-bedinte als auch der soldaten- stand sind nicht allemal die freunde und hochschäzer der gelehrten. Zerstreuen sich dise nun unter sich selbst; so zeigen sie disen die völlige blöse, und weisen jenen die gelegenheit, den gelehrten die völlige lage zu geben. Die schönen wissenschaften stellen auf der
einen
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Erinnerung.
Quum libros Paetus cenſura vexat iniqua, Quumque notat, rodit carmina ſaepe tua. Quaeris: quid facies? tu pergas ſcribere Quincte, Donec eum rumpant liuor et inuidia. Holberg.
§. I.
Wir ſind zur verſchoͤnerung der wiſſenſchaften verbunden. Die Poggiana klagen her- gegen mit grunde, daß, zur ſchande der wiſſenſchaften, welche doch zur beſſerung der guten ſitten abzwecken ſollen, unter den gelehrten ſo unanſtaͤndige ausfaͤlle ſich veroffenbareten. Man haͤt- te dergleichen gewislich aufs aͤuſſerſte zu vermeiden. Denn ſowohl der hof-bedinte als auch der ſoldaten- ſtand ſind nicht allemal die freunde und hochſchaͤzer der gelehrten. Zerſtreuen ſich diſe nun unter ſich ſelbſt; ſo zeigen ſie diſen die voͤllige bloͤſe, und weiſen jenen die gelegenheit, den gelehrten die voͤllige lage zu geben. Die ſchoͤnen wiſſenſchaften ſtellen auf der
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Erinnerung.
Quum libros Paetus cenſura vexat iniqua,
Quumque notat, rodit carmina ſaepe tua.
Quaeris: quid facies? tu pergas ſcribere Quincte,
Donec eum rumpant liuor et inuidia.
Holberg.
§. I.
Wir ſind zur verſchoͤnerung der wiſſenſchaften
verbunden. Die Poggiana klagen her-
gegen mit grunde, daß, zur ſchande der
wiſſenſchaften, welche doch zur beſſerung
der guten ſitten abzwecken ſollen, unter den gelehrten ſo
unanſtaͤndige ausfaͤlle ſich veroffenbareten. Man haͤt-
te dergleichen gewislich aufs aͤuſſerſte zu vermeiden.
Denn ſowohl der hof-bedinte als auch der ſoldaten-
ſtand ſind nicht allemal die freunde und hochſchaͤzer der
gelehrten. Zerſtreuen ſich diſe nun unter ſich ſelbſt;
ſo zeigen ſie diſen die voͤllige bloͤſe, und weiſen jenen
die gelegenheit, den gelehrten die voͤllige lage zu
geben. Die ſchoͤnen wiſſenſchaften ſtellen auf der
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. [13]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/17>, abgerufen am 15.05.2024.
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