Jch sage nehmlich 8 Unitaeten von 2 Unitae- ten können nicht abgezogen werden; nehme dero- halben eine Decadem von den 8 Decaden weg, welche 10 Unitaeten ausmacht, diese setze ich zu den 2 Unitaeten und bekomme also 12, davon kan ich 8 wegnehmen und bleiben 4 Unitaeten übrig, so ich unter die Linie setze. Ferner muß ich 3 Decades nur von 7 Decaden abziehen, wei- len von 8 schon eine Decas ist weggenommen, und zu den Unitaeten geschlagen worden. Wenn ich aber Kraft des gegebenen Grundsatzes diese beyden Zahlen 3 und 7 um eines vermehre, so bekom- me ich für die obere Zahl wiederum 8, wie die- selbe schon würcklich da steht, anstatt der unteren Zahl 3 aber bekomme ich 4, welche von 8 abgezo- gen 4 zurück lassen, eben als wenn ich nach der ersten Regel 3 von 7 subtrahiret hätte. Hieraus folget, daß, wenn man eine der oberen Zahlen um 10 vermehret hat, man anstatt die folgende obere Figur um eines zu verminderen, die fol- gende untere Zahl um eines vermehren könne, welches mit einem hin zugesetzten Punckt angeden- tet wird. Um nun die Ubereinstimmung dieser Regel mit der vorhergehenden besser zu zeigen, so wollen wir die beyden dort gegebenen Exempel auch auf diese Art allhier ausrechnen.
Rest.
[Formel 1]
Als
Jch ſage nehmlich 8 Unitæten von 2 Unitæ- ten koͤnnen nicht abgezogen werden; nehme dero- halben eine Decadem von den 8 Decaden weg, welche 10 Unitæten ausmacht, dieſe ſetze ich zu den 2 Unitæten und bekomme alſo 12, davon kan ich 8 wegnehmen und bleiben 4 Unitæten uͤbrig, ſo ich unter die Linie ſetze. Ferner muß ich 3 Decades nur von 7 Decaden abziehen, wei- len von 8 ſchon eine Decas iſt weggenommen, und zu den Unitæten geſchlagen worden. Wenn ich aber Kraft des gegebenen Grundſatzes dieſe beyden Zahlen 3 und 7 um eines vermehre, ſo bekom- me ich fuͤr die obere Zahl wiederum 8, wie die- ſelbe ſchon wuͤrcklich da ſteht, anſtatt der unteren Zahl 3 aber bekomme ich 4, welche von 8 abgezo- gen 4 zuruͤck laſſen, eben als wenn ich nach der erſten Regel 3 von 7 ſubtrahiret haͤtte. Hieraus folget, daß, wenn man eine der oberen Zahlen um 10 vermehret hat, man anſtatt die folgende obere Figur um eines zu verminderen, die fol- gende untere Zahl um eines vermehren koͤnne, welches mit einem hin zugeſetzten Punckt angeden- tet wird. Um nun die Ubereinſtimmung dieſer Regel mit der vorhergehenden beſſer zu zeigen, ſo wollen wir die beyden dort gegebenen Exempel auch auf dieſe Art allhier ausrechnen.
Reſt.
[Formel 1]
Als
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><pbfacs="#f0077"n="61"/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/><p>Jch ſage nehmlich 8 <hirendition="#aq">Unitæten</hi> von 2 <hirendition="#aq">Unitæ-<lb/>
ten</hi> koͤnnen nicht abgezogen werden; nehme dero-<lb/>
halben eine <hirendition="#aq">Decadem</hi> von den 8 <hirendition="#aq">Decaden</hi> weg,<lb/>
welche 10 <hirendition="#aq">Unitæten</hi> ausmacht, dieſe ſetze ich zu<lb/>
den 2 <hirendition="#aq">Unitæten</hi> und bekomme alſo 12, davon<lb/>
kan ich 8 wegnehmen und bleiben 4 <hirendition="#aq">Unitæten</hi><lb/>
uͤbrig, ſo ich unter die Linie ſetze. Ferner muß<lb/>
ich 3 <hirendition="#aq">Decades</hi> nur von 7 <hirendition="#aq">Decaden</hi> abziehen, wei-<lb/>
len von 8 ſchon eine <hirendition="#aq">Decas</hi> iſt weggenommen, und<lb/>
zu den <hirendition="#aq">Unitæten</hi> geſchlagen worden. Wenn ich<lb/>
aber Kraft des gegebenen Grundſatzes dieſe beyden<lb/>
Zahlen 3 und 7 um eines vermehre, ſo bekom-<lb/>
me ich fuͤr die obere Zahl wiederum 8, wie die-<lb/>ſelbe ſchon wuͤrcklich da ſteht, anſtatt der unteren<lb/>
Zahl 3 aber bekomme ich 4, welche von 8 abgezo-<lb/>
gen 4 zuruͤck laſſen, eben als wenn ich nach der<lb/>
erſten Regel 3 von 7 <hirendition="#aq">ſubtrahi</hi>ret haͤtte. Hieraus<lb/>
folget, daß, wenn man eine der oberen Zahlen<lb/>
um 10 vermehret hat, man anſtatt die folgende<lb/>
obere Figur um eines zu verminderen, die fol-<lb/>
gende untere Zahl um eines vermehren koͤnne,<lb/>
welches mit einem hin zugeſetzten Punckt angeden-<lb/>
tet wird. Um nun die Ubereinſtimmung dieſer<lb/>
Regel mit der vorhergehenden beſſer zu zeigen, ſo<lb/>
wollen wir die beyden dort gegebenen Exempel<lb/>
auch auf dieſe Art allhier ausrechnen.</p><lb/><p>Reſt. <formula/></p><lb/><fwplace="bottom"type="catch">Als</fw><lb/></div></div></div></body></text></TEI>
[61/0077]
Jch ſage nehmlich 8 Unitæten von 2 Unitæ-
ten koͤnnen nicht abgezogen werden; nehme dero-
halben eine Decadem von den 8 Decaden weg,
welche 10 Unitæten ausmacht, dieſe ſetze ich zu
den 2 Unitæten und bekomme alſo 12, davon
kan ich 8 wegnehmen und bleiben 4 Unitæten
uͤbrig, ſo ich unter die Linie ſetze. Ferner muß
ich 3 Decades nur von 7 Decaden abziehen, wei-
len von 8 ſchon eine Decas iſt weggenommen, und
zu den Unitæten geſchlagen worden. Wenn ich
aber Kraft des gegebenen Grundſatzes dieſe beyden
Zahlen 3 und 7 um eines vermehre, ſo bekom-
me ich fuͤr die obere Zahl wiederum 8, wie die-
ſelbe ſchon wuͤrcklich da ſteht, anſtatt der unteren
Zahl 3 aber bekomme ich 4, welche von 8 abgezo-
gen 4 zuruͤck laſſen, eben als wenn ich nach der
erſten Regel 3 von 7 ſubtrahiret haͤtte. Hieraus
folget, daß, wenn man eine der oberen Zahlen
um 10 vermehret hat, man anſtatt die folgende
obere Figur um eines zu verminderen, die fol-
gende untere Zahl um eines vermehren koͤnne,
welches mit einem hin zugeſetzten Punckt angeden-
tet wird. Um nun die Ubereinſtimmung dieſer
Regel mit der vorhergehenden beſſer zu zeigen, ſo
wollen wir die beyden dort gegebenen Exempel
auch auf dieſe Art allhier ausrechnen.
Reſt. [FORMEL]
Als
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Euler, Leonhard: Einleitung zur Rechen-Kunst. Bd. 1. St. Petersburg, 1738, S. 61. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/euler_rechenkunst01_1738/77>, abgerufen am 18.06.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.