der Stadttrommel durch die Straßen und schlagen Reveille. Die Soldaten sammeln sich bei der Fahne. So geht's mit Musik vor das Haus des "Generals." Hier dreimaliges Vivat, dem General und seinen Angehörigen ausgebracht. Dann militärisch in Sectionen aufmarschirt und nun Abmarsch durch Stadt und Schloß hindurch nach dem schönen Boberow-Walde. Hier beginnt nun das Wald- meisterpflücken. Nachmittags kommen die jungen Mädchen und be- suchen mit ihren Angehörigen die jungen Soldaten im Wald- Bivouac. Jetzt beginnen die Turnspiele und die Wettläufe; hinter- her Preisvertheilung an die Sieger, dann Tanz und Rückmarsch in die Stadt. --
Unser Frühstück war abgethan, und wir schickten uns an, dem Schloß, dessen gelbe Rückwände schon überall durch das Baumwerk hindurchschimmerten, unsern Besuch zu machen. Die vertrauliche Mittheilung beider Herren indeß, daß der alte Castellan (er ist 84, und man darf's ihm gönnen) um diese Zeit seinen Mittagsschlaf zu halten pflege, bestimmte uns, einen Umweg zu machen und zuvor in die alte Rheinsberger Kirche hineinzusehen.
der Stadttrommel durch die Straßen und ſchlagen Reveille. Die Soldaten ſammeln ſich bei der Fahne. So geht’s mit Muſik vor das Haus des „Generals.“ Hier dreimaliges Vivat, dem General und ſeinen Angehörigen ausgebracht. Dann militäriſch in Sectionen aufmarſchirt und nun Abmarſch durch Stadt und Schloß hindurch nach dem ſchönen Boberow-Walde. Hier beginnt nun das Wald- meiſterpflücken. Nachmittags kommen die jungen Mädchen und be- ſuchen mit ihren Angehörigen die jungen Soldaten im Wald- Bivouac. Jetzt beginnen die Turnſpiele und die Wettläufe; hinter- her Preisvertheilung an die Sieger, dann Tanz und Rückmarſch in die Stadt. —
Unſer Frühſtück war abgethan, und wir ſchickten uns an, dem Schloß, deſſen gelbe Rückwände ſchon überall durch das Baumwerk hindurchſchimmerten, unſern Beſuch zu machen. Die vertrauliche Mittheilung beider Herren indeß, daß der alte Caſtellan (er iſt 84, und man darf’s ihm gönnen) um dieſe Zeit ſeinen Mittagsſchlaf zu halten pflege, beſtimmte uns, einen Umweg zu machen und zuvor in die alte Rheinsberger Kirche hineinzuſehen.
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der Stadttrommel durch die Straßen und ſchlagen Reveille. Die
Soldaten ſammeln ſich bei der Fahne. So geht’s mit Muſik vor
das Haus des „Generals.“ Hier dreimaliges Vivat, dem General
und ſeinen Angehörigen ausgebracht. Dann militäriſch in Sectionen
aufmarſchirt und nun Abmarſch durch Stadt und Schloß hindurch
nach dem ſchönen Boberow-Walde. Hier beginnt nun das Wald-
meiſterpflücken. Nachmittags kommen die jungen Mädchen und be-
ſuchen mit ihren Angehörigen die jungen Soldaten im Wald-
Bivouac. Jetzt beginnen die Turnſpiele und die Wettläufe; hinter-
her Preisvertheilung an die Sieger, dann Tanz und Rückmarſch
in die Stadt. —
Unſer Frühſtück war abgethan, und wir ſchickten uns an,
dem Schloß, deſſen gelbe Rückwände ſchon überall durch das
Baumwerk hindurchſchimmerten, unſern Beſuch zu machen. Die
vertrauliche Mittheilung beider Herren indeß, daß der alte Caſtellan
(er iſt 84, und man darf’s ihm gönnen) um dieſe Zeit ſeinen
Mittagsſchlaf zu halten pflege, beſtimmte uns, einen Umweg zu
machen und zuvor in die alte Rheinsberger Kirche hineinzuſehen.
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Fontanes "Wanderungen" erschienen zuerst in Forts… [mehr]
Fontanes "Wanderungen" erschienen zuerst in Fortsetzungen in der Neuen Preußischen (Kreuz-)Zeitung 1859 bzw. im Morgenblatt für gebildete Leser (zwischen 1860 und 1864). Als Buchausgabe erschien der erste Band "Die Grafschaft Ruppin. Der Barnim. Der Teltow" 1862 bei W. Hertz in Berlin. In der Folge wurde der Text von Fontane mehrfach überarbeitet und erweitert. Für das DTA wurde die erste Auflage der Buchausgabe digitalisiert.
Fontane, Theodor: Wanderungen durch die Mark Brandenburg. [Bd. 1: Die Grafschaft Ruppin. Der Barnim. Der Teltow]. Berlin, 1862, S. 82. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_brandenburg01_1862/100>, abgerufen am 14.06.2024.
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