Fouqué, Caroline de la Motte-: Magie der Natur. In: Kleine Romanenbibliothek von und für Damen. Berlin, 1812.und erwiederte Gedankenlos auf sein wiederholtes Fragen, ein dumpfes Ja. Der Herzog hatte sie, wie den Sohn, genau beobachtet, er trat zu ihr, als jener sie verließ. In seiner Seele war nur ein Gedanke. Er fragte zärtlich: Ist alles richtig? seid Ihr einig? Antonie sah ihn krankhaft lächelnd an, und wiederholte ihr freudloses Ja. Voll Entzücken eilte er nun zu Adalbert, drückte ihn ungestüm an die Brust, und als dieser fast erstaunt fragt, habe ich Ihre Einwilligung? - fällt er ihm heftig in die Rede, und bekräftigt seine Zusage mit einem heilig gegebenen Worte. Doch, gelähmt vor Schreck, bleibt er stumm, als auch Marie seine Hand faßte und beide Glückliche sich umarmen. Das Wort war gegeben. Pflicht und Ehre waren Bürge geworden. Er hatte nichts mehr zu sagen. Wie ein großer Mißgriff sah ihn der ganze Abend an. Das Unvermeidliche war nicht zu vermeiden. Er fühlte das tief, und stand noch in sich versunken, als sich der Marquis, die Baronin, alle um ihn versammelten, und Adalbert, der sich nicht kannte, der alles schon beendigt, sein Glück vollkommen gesichert wissen wollte, ihm anlag, Heute, noch diesen Abend, die Trauung vollziehn zu laßen. Der Herzog nickte bejahend mit dem und erwiederte Gedankenlos auf sein wiederholtes Fragen, ein dumpfes Ja. Der Herzog hatte sie, wie den Sohn, genau beobachtet, er trat zu ihr, als jener sie verließ. In seiner Seele war nur ein Gedanke. Er fragte zärtlich: Ist alles richtig? seid Ihr einig? Antonie sah ihn krankhaft lächelnd an, und wiederholte ihr freudloses Ja. Voll Entzücken eilte er nun zu Adalbert, drückte ihn ungestüm an die Brust, und als dieser fast erstaunt fragt, habe ich Ihre Einwilligung? – fällt er ihm heftig in die Rede, und bekräftigt seine Zusage mit einem heilig gegebenen Worte. Doch, gelähmt vor Schreck, bleibt er stumm, als auch Marie seine Hand faßte und beide Glückliche sich umarmen. Das Wort war gegeben. Pflicht und Ehre waren Bürge geworden. Er hatte nichts mehr zu sagen. Wie ein großer Mißgriff sah ihn der ganze Abend an. Das Unvermeidliche war nicht zu vermeiden. Er fühlte das tief, und stand noch in sich versunken, als sich der Marquis, die Baronin, alle um ihn versammelten, und Adalbert, der sich nicht kannte, der alles schon beendigt, sein Glück vollkommen gesichert wissen wollte, ihm anlag, Heute, noch diesen Abend, die Trauung vollziehn zu laßen. Der Herzog nickte bejahend mit dem <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0160" n="153"/> und erwiederte Gedankenlos auf sein wiederholtes Fragen, ein dumpfes <hi rendition="#g">Ja</hi>.</p> <p>Der Herzog hatte sie, wie den Sohn, genau beobachtet, er trat zu ihr, als jener sie verließ. In seiner Seele war nur ein Gedanke. Er fragte zärtlich: Ist alles richtig? seid Ihr einig? Antonie sah ihn krankhaft lächelnd an, und wiederholte ihr freudloses Ja.</p> <p>Voll Entzücken eilte er nun zu Adalbert, drückte ihn ungestüm an die Brust, und als dieser fast erstaunt fragt, habe ich Ihre Einwilligung? – fällt er ihm heftig in die Rede, und bekräftigt seine Zusage mit einem heilig gegebenen Worte. Doch, gelähmt vor Schreck, bleibt er stumm, als auch Marie seine Hand faßte und beide Glückliche sich umarmen.</p> <p>Das Wort war gegeben. Pflicht und Ehre waren Bürge geworden. Er hatte nichts mehr zu sagen. Wie ein großer Mißgriff sah ihn der ganze Abend an. Das Unvermeidliche war nicht zu vermeiden. Er fühlte das tief, und stand noch in sich versunken, als sich der Marquis, die Baronin, alle um ihn versammelten, und Adalbert, der sich nicht kannte, der alles schon beendigt, sein Glück vollkommen gesichert wissen wollte, ihm anlag, Heute, noch diesen Abend, die Trauung vollziehn zu laßen. Der Herzog nickte bejahend mit dem </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [153/0160]
und erwiederte Gedankenlos auf sein wiederholtes Fragen, ein dumpfes Ja.
Der Herzog hatte sie, wie den Sohn, genau beobachtet, er trat zu ihr, als jener sie verließ. In seiner Seele war nur ein Gedanke. Er fragte zärtlich: Ist alles richtig? seid Ihr einig? Antonie sah ihn krankhaft lächelnd an, und wiederholte ihr freudloses Ja.
Voll Entzücken eilte er nun zu Adalbert, drückte ihn ungestüm an die Brust, und als dieser fast erstaunt fragt, habe ich Ihre Einwilligung? – fällt er ihm heftig in die Rede, und bekräftigt seine Zusage mit einem heilig gegebenen Worte. Doch, gelähmt vor Schreck, bleibt er stumm, als auch Marie seine Hand faßte und beide Glückliche sich umarmen.
Das Wort war gegeben. Pflicht und Ehre waren Bürge geworden. Er hatte nichts mehr zu sagen. Wie ein großer Mißgriff sah ihn der ganze Abend an. Das Unvermeidliche war nicht zu vermeiden. Er fühlte das tief, und stand noch in sich versunken, als sich der Marquis, die Baronin, alle um ihn versammelten, und Adalbert, der sich nicht kannte, der alles schon beendigt, sein Glück vollkommen gesichert wissen wollte, ihm anlag, Heute, noch diesen Abend, die Trauung vollziehn zu laßen. Der Herzog nickte bejahend mit dem
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Zitationshilfe: | Fouqué, Caroline de la Motte-: Magie der Natur. In: Kleine Romanenbibliothek von und für Damen. Berlin, 1812, S. 153. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fouque_magie_1812/160>, abgerufen am 13.06.2024. |