Fouqué, Caroline de la Motte-: Magie der Natur. In: Kleine Romanenbibliothek von und für Damen. Berlin, 1812.mich nicht, wimmerte sie, des Herzogs Knie umfassend, Ihr wißt es alle nicht, was mich treibt! Die Baronin hatte die Ungewißheit nicht länger ertragen können, sie war hinausgeeilt, und kam nach einigen Augenblicken mit dem Arzt zurück, der ihr, von allem unterrichtet, das Nöthige mitgetheilt hatte. Der Doktor reichte dem Herzog ein zusammengefaltetes Blatt. Gottlob! rief dieser, so ist er fort! Fort? wiederholten beide Schwestern. Mein Gott, Du bist gewaltig! seufzte Marie, beide Hände auf das kranke Herz legend. Der Marquis kam jetzt auch herzu. Sie haben sich herrlich geschlagen, sagte er dem Herzog halb laut, der Chevalier ist durch die Schulter geschossen, Adalbert hat einen Streifschuß am rechten Arm unbedeutend, und keinesweges geeignet, ihn an seiner Reise zu hindern. Der Chevalier, ohne zum Tode zu sein, wird das Bett hüten, und Adalberts Flucht hat einen Grund vor der Welt, der Anstand ist behauptet. Und die Ehre, fiel der Herzog ein, hat uns alle gerettet, indem sie heilig geachtet ward. - Marie, fuhr er zu dieser gewendet fort, Dein Mann ward vom Chevalier beleidigt, welcher Rechte auf Antonien zu haben glaubt, und gestern etwas Zweideutiges beim Heraustreten aus dem Kahne will gehört haben. Worte, mein Kind, sind innere Waffen, welche die mich nicht, wimmerte sie, des Herzogs Knie umfassend, Ihr wißt es alle nicht, was mich treibt! Die Baronin hatte die Ungewißheit nicht länger ertragen können, sie war hinausgeeilt, und kam nach einigen Augenblicken mit dem Arzt zurück, der ihr, von allem unterrichtet, das Nöthige mitgetheilt hatte. Der Doktor reichte dem Herzog ein zusammengefaltetes Blatt. Gottlob! rief dieser, so ist er fort! Fort? wiederholten beide Schwestern. Mein Gott, Du bist gewaltig! seufzte Marie, beide Hände auf das kranke Herz legend. Der Marquis kam jetzt auch herzu. Sie haben sich herrlich geschlagen, sagte er dem Herzog halb laut, der Chevalier ist durch die Schulter geschossen, Adalbert hat einen Streifschuß am rechten Arm unbedeutend, und keinesweges geeignet, ihn an seiner Reise zu hindern. Der Chevalier, ohne zum Tode zu sein, wird das Bett hüten, und Adalberts Flucht hat einen Grund vor der Welt, der Anstand ist behauptet. Und die Ehre, fiel der Herzog ein, hat uns alle gerettet, indem sie heilig geachtet ward. – Marie, fuhr er zu dieser gewendet fort, Dein Mann ward vom Chevalier beleidigt, welcher Rechte auf Antonien zu haben glaubt, und gestern etwas Zweideutiges beim Heraustreten aus dem Kahne will gehört haben. Worte, mein Kind, sind innere Waffen, welche die <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0205" n="198"/> mich nicht, wimmerte sie, des Herzogs Knie umfassend, Ihr wißt es alle nicht, was mich treibt!</p> <p>Die Baronin hatte die Ungewißheit nicht länger ertragen können, sie war hinausgeeilt, und kam nach einigen Augenblicken mit dem Arzt zurück, der ihr, von allem unterrichtet, das Nöthige mitgetheilt hatte. Der Doktor reichte dem Herzog ein zusammengefaltetes Blatt. Gottlob! rief dieser, so ist er fort! Fort? wiederholten beide Schwestern. Mein Gott, Du bist gewaltig! seufzte Marie, beide Hände auf das kranke Herz legend.</p> <p>Der Marquis kam jetzt auch herzu. Sie haben sich herrlich geschlagen, sagte er dem Herzog halb laut, der Chevalier ist durch die Schulter geschossen, Adalbert hat einen Streifschuß am rechten Arm unbedeutend, und keinesweges geeignet, ihn an seiner Reise zu hindern. Der Chevalier, ohne zum Tode zu sein, wird das Bett hüten, und Adalberts Flucht hat einen Grund vor der Welt, der Anstand ist behauptet. Und die Ehre, fiel der Herzog ein, hat uns alle gerettet, indem sie heilig geachtet ward. – Marie, fuhr er zu dieser gewendet fort, Dein Mann ward vom Chevalier beleidigt, welcher Rechte auf Antonien zu haben glaubt, und gestern etwas Zweideutiges beim Heraustreten aus dem Kahne will gehört haben. Worte, mein Kind, sind innere Waffen, welche die </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [198/0205]
mich nicht, wimmerte sie, des Herzogs Knie umfassend, Ihr wißt es alle nicht, was mich treibt!
Die Baronin hatte die Ungewißheit nicht länger ertragen können, sie war hinausgeeilt, und kam nach einigen Augenblicken mit dem Arzt zurück, der ihr, von allem unterrichtet, das Nöthige mitgetheilt hatte. Der Doktor reichte dem Herzog ein zusammengefaltetes Blatt. Gottlob! rief dieser, so ist er fort! Fort? wiederholten beide Schwestern. Mein Gott, Du bist gewaltig! seufzte Marie, beide Hände auf das kranke Herz legend.
Der Marquis kam jetzt auch herzu. Sie haben sich herrlich geschlagen, sagte er dem Herzog halb laut, der Chevalier ist durch die Schulter geschossen, Adalbert hat einen Streifschuß am rechten Arm unbedeutend, und keinesweges geeignet, ihn an seiner Reise zu hindern. Der Chevalier, ohne zum Tode zu sein, wird das Bett hüten, und Adalberts Flucht hat einen Grund vor der Welt, der Anstand ist behauptet. Und die Ehre, fiel der Herzog ein, hat uns alle gerettet, indem sie heilig geachtet ward. – Marie, fuhr er zu dieser gewendet fort, Dein Mann ward vom Chevalier beleidigt, welcher Rechte auf Antonien zu haben glaubt, und gestern etwas Zweideutiges beim Heraustreten aus dem Kahne will gehört haben. Worte, mein Kind, sind innere Waffen, welche die
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Zitationshilfe: | Fouqué, Caroline de la Motte-: Magie der Natur. In: Kleine Romanenbibliothek von und für Damen. Berlin, 1812, S. 198. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fouque_magie_1812/205>, abgerufen am 13.06.2024. |